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Veröffentlicht am 29.04.2021

Gelungener Horror für Jugendliche

Die Nacht der Acht
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Die Nacht der Acht von Philip Le Roy
erschienen bei Carlsen

Zum Inhalt

Es ist Samstagabend und Quentin lädt zum Trinken und Feiern in die schicke Villa seiner Eltern ein. Abgeschieden in den Bergen gelegen, ...

Die Nacht der Acht von Philip Le Roy
erschienen bei Carlsen

Zum Inhalt

Es ist Samstagabend und Quentin lädt zum Trinken und Feiern in die schicke Villa seiner Eltern ein. Abgeschieden in den Bergen gelegen, ist sie der perfekte Ort des heutigen Mottos: Wer sich erschreckt, muss trinken!
Doch aus Spaß wird schnell bitterer Ernst. Die ersten blutigen Finger bringen die Gruppe noch zum Lachen, es wird ordentlich getrickst. Als der Geist einer tot geglaubten Mitschülerin auftaucht und die Telefonleitung plötzlich gekappt ist, läuft der Abend aus dem Ruder. Die Acht sind auf sich allein gestellt. Und alle stellen sich dieselbe Frage: Wer steckt hinter den mysteriösen Vorfällen? Die Nacht will kein Ende nehmen ...
Als dann auch noch einer nach dem anderen verschwindet, scheint keiner mehr dem Horror zu entkommen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches strahlt schon gleich etwas Mysteriöses aus. Auf den ersten Blick kann man noch nicht viel damit anfangen, aber wie es zur Geschichte passt, wird einem spätestens nach Beenden des Buches klar. Geschildert wird die Story in der dritten Person.

Gleich zu Beginn werden die Acht im Einzelnen kurz vorgestellt. Gefiel mir sehr gut und diente hervorragend zur Orientierung. Ich muss allerdings sagen, dass mir keiner der Acht besonders sympathisch oder auch unsympathisch war. Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die sich zu einer Party der ungewöhnlichen Art trifft: der Horrornacht. Das Wetter spielte auch sehr gut mit und machte die Stimmung noch einmal ein Stück düsterer. Alles Kleinigkeiten, die mich fesseln konnten. Das Spiel an sich fand ich auch noch gut, aber die Umsetzung der Ideen war zum Teil sehr geschmacklos inszeniert. Es sind typische Horror-Elemente vorhanden und so manches Mal bekam ich direkt eine Gänsehaut und auch einen gehörigen Schrecken. Der Autor versteht es aber, der empfohlenen Altersempfehlung gerecht zu werden.

Philip Le Roy hat mir mit seinem Jugendbuch-Debüt gruselige Lesestunden beschert. Viel zu schnell war das Buch durchgelesen, dafür habe ich aber das erhalten, was ich von einem Horror-Thriller erwarte. Wie schon angedeutet, fand ich einige Dinge jenseits des guten Geschmacks und zu dick aufgetragen. Da wundert es mich doch sehr, dass die Story so ausging, wie sie letztendlich ausging … Der Schreibstil war ein wenig gewöhnungsbedürftig, denn die Sätze und gerade die Dialoge sind sehr kurzgehalten und wirken teilweise wie abgehackt. Aber vielleicht war das ja auch eine versteckte Anspielung auf den Inhalt ;) Trotzdem passte es zum großen Ganzen und ich gewöhnte mich mit der Zeit an den Schreibstil. Eine Verbindung zum Prolog ist ebenfalls vorhanden, was mir persönlich sehr wichtig ist. Es gibt immer wieder kleine Cliffhanger am Ende eines Kapitels, was die Neugier und Spannung noch einmal steigerten. Die Auflösung fand ich überraschend, aber die Intention dazu nicht ganz schlüssig. Ebenso die letzte Seite, die für mich viel Raum zur Interpretation offenlässt. Insgesamt ein durchaus gelungener Thriller, den man lieber nicht allein im Dunkeln lesen sollte …


Zum Autor

Mit seinem Titel »Pour Adultes Seulement«, hat sich Philip Le Roy 1997 in die Literaturszene gestürzt. 2005 erhielt sein Buch »Le Dernier Testament« den »Grand Prix de Littérature Policière« und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. In seinen Büchern schafft er stets herausragende Persönlichkeiten. Philip Le Roy lebt in Vence, zwischen dem Meer und den Bergen, wo er sich dem Schreiben und dem Kampfsport widmet. »Die Nacht der Acht« ist Le Roys erstes Jugendbuch.


WERBUNG
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ab 14 Jahren
288 Seiten
übersetzt von Maja von Vogel
ISBN 978-3-551-58433-5
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.carlsen.de/?gclid=EAIaIQobChMI4LyP8pWU8AIVCrh3Ch3zbgl3EAAYASAAEgK70DBwE
Leseprobe https://www.carlsen.de/softcover/die-nacht-der-acht/978-3-551-58433-5

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die klasse Leserunde bedanken!

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Interessante Geschichte

Der Teufel vom Brocken
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Der Teufel vom Brocken von Eva-Maria Silber
erschienen bei Emons

Zum Inhalt

Eine Gruppe Studenten bricht am 1. Advent 1989 zur Brockenbefreiung auf. Am nächsten Tag sind alle tot. Etwas hat sie offenbar ...

Der Teufel vom Brocken von Eva-Maria Silber
erschienen bei Emons

Zum Inhalt

Eine Gruppe Studenten bricht am 1. Advent 1989 zur Brockenbefreiung auf. Am nächsten Tag sind alle tot. Etwas hat sie offenbar bei eisigen Temperaturen aus ihrem Zelt getrieben. Drei Verbindungsbeamte des BKA ermitteln im Grenzgebiet, ebenso Tomas Düvel, einer der fähigsten Kriminalisten der DDR. Sie finden heraus, dass das Zelt von innen zerschnitten wurde, ein Schuhabdruck nicht von den Studenten zu stammen scheint und der Pullover eines Opfers radioaktiv verstrahlt ist. Doch die grausame Wahrheit hinter all dem setzt sich nur Stück für Stück zusammen ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diese Geschichte beruht auf wahren Ereignissen, die sich 1959 am Djatlov-Pass abgespielt haben. Die Autorin hat die Fakten und teilweise die Personen übernommen, sie aber nach Deutschland ins Jahr 1989 transportiert und beendet das Buch mit einer Auflösung. Geschildert wird die Story in der dritten Person.

Das Buch beginnt mit einem spannenden und auch rasanten Prolog, der sofort Lust auf mehr macht. Er schildert eine Momentaufnahme der Nacht, in der die Studenten umkommen. Gefiel mir auf Anhieb sehr gut und ich war richtig gespannt, was da noch auf mich zukommen mag.
Wie schon erwähnt, gab es die Tragödie wirklich – allerdings zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort. Das Auffinden und auch die Stellung der Leichen sind identisch, ebenso die Anzahl der Studenten. Die erlittenen Verletzungen, die wir Leser anhand einiger Einblicke in die Obduktionsergebnisse erhaschen können, stimmen ebenfalls mit der Realität überein. Jedenfalls nach meiner Recherche zu dem Thema ;) Abweichungen sind ja auch nicht das Problem, ich möchte in dem Fall nur auf die Authentizität der ganzen Geschichte eingehen.
Es wurden neun Studenten und ihr Lehrer vermisst. Die Leichen wurden verstreut auf dem Brocken gefunden. Sehr interessant fand ich, dass die vorliegende Geschichte kurz nach dem Mauerfall spielt. Somit landen wir in einer Zeit, in der die Einteilung nach Befugnis von der Polizei noch recht schwierig ist. Die DDR galt 1989 und Anfang 1990 noch als Ausland und dort ermittelte die Volkspolizei. Kann man sich heutzutage kaum noch vorstellen … Die Orte, die die Autorin nennt, kenne ich sogar teilweise persönlich, da ich als Teenager mit meiner Familie bis dahin unbekannte Familienmitglieder besucht habe. Damals merkte und sah man die jahrelange Unterdrückung in der DDR noch sehr gut, was heute fast unvorstellbar ist. Auch die Region im Harz kenne ich durch Familienurlaube noch und es war toll, auf diesem Weg noch einmal dorthin zu gelangen. Es werden sogar noch die alten Telefonzellen erwähnt – ein Relikt, das unsere Kids heute gar nicht mehr kennen …

Eva-Maria Silber hat mit dem Aufgreifen der Tragödie am Djatlov-Pass eine interessante Geschichte erschaffen. Sie hat die Fakten eins zu eins übernommen, kleine Abweichungen sind natürlich immer möglich. Am Ende gibt es auch eine Auflösung – im wahren Leben leider bis heute nicht. Die Ereignisse und Ermittlungen sind interessant beschrieben, allerdings erhielt ich zu den Ermittlern keinen richtigen Zugang. Da fehlte mir ein klein wenig, obwohl auch das Privatleben von Tomas Düvel und Cassandra von Lucadou mit einbezogen wurde. Der Schreibstil ist relativ distanziert, was sich gerade in dem angesprochenen Punkt widerspiegelt. Ansonsten ist der Roman gut recherchiert und ein bisschen deutsche Geschichte bekommt der Leser ebenfalls mit auf den Weg. Gefiel mir sehr gut. Ein interessantes Buch, das ich euch nur empfehlen kann.


Zum Autor

Eva-Maria Silber, geboren 1959 an der ehemaligen Zonengrenze, studierte Jura in Gießen und arbeitete als Hauptgeschäftsführerin eines Bundesverbandes, Rechtsanwältin und Strafverteidigerin in und um Frankfurt am Main. Seit 2010 schreibt sie Krimis und Thriller an der Nordsee und im Harz.


WERBUNG
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320 Seiten
ISBN 978-3-7408-0923-2
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.emons-verlag.com
Leseprobe https://www.emons-verlag.com/programm/der-teufel-vom-brocken

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich bei der Autorin für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Solider Abschluss

VANITAS - Rot wie Feuer
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Vanitas – Rot wie Feuer von Ursula Poznanski
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Ihre Verfolger haben sie in Wien aufgespürt. Die österreichische Polizei sucht sie in Zusammenhang mit einem Mordfall. Völlig ...

Vanitas – Rot wie Feuer von Ursula Poznanski
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Ihre Verfolger haben sie in Wien aufgespürt. Die österreichische Polizei sucht sie in Zusammenhang mit einem Mordfall. Völlig auf sich allein gestellt tritt Blumenhändlerin Carolin die Flucht nach vorne an: Sie fährt nach Frankfurt, in die Hochburg ihrer Feinde, in die Höhle des Löwen. Für sie die gefährlichste Stadt der Welt, aber auch die, in der man sie zuletzt vermuten würde. Und gleichzeitig der einzige Ort, an dem sie die Chance sieht, ihrem Alptraum ein Ende zu setzen.
Ausgerüstet mit ihrem Wissen über den russischen Karpin-Clan, über Schwächen, Gewohnheiten und alte Feindschaften ihrer Gegner, beginnt Carolin, Fallen zu stellen und ein Netz aus Intrigen zu weben. Schon bald zieht sie eine blutige Spur durch Frankfurt - nur leider scheint es, als wäre ihre Rückkehr doch nicht unentdeckt geblieben …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 3. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieses Finales ist einfach ein Hingucker. Mit seinen ausdrucksstarken Farben passt es perfekt zum Titel. Erzählt wird die Geschichte erneut in der ersten Person, aus der Sicht von Protagonistin Carolin. Zwischen den eigentlichen Kapiteln gibt es noch sogenannte „Notizen“, die von einer unerkannten Figur stammen.

Wer die beiden ersten Bände gelesen hat, weiß, was für eine Person Carolin Bauer ist. Ich fand sie immer recht undurchsichtig, taff und auch ein wenig anstrengend. Trotzdem interessierte mich ihr Weg und vor allem auch ihr Leben vor Wien. Nach den Ereignissen in Band 2 ist Caro jetzt wieder zurück in Frankfurt – der Wurzel allen Übels. Die Leser erfahren hier noch ein wenig mehr von früher und auch ein langgehütetes Geheimnis wird am Ende enthüllt. Carolins Vorgehensweise war mir immer schon ein wenig suspekt, aber gerade das machte andererseits einen gewissen Reiz aus. Doch ich muss leider sagen, dass sie mir hier zu aufdringlich, zu unverwundbar und auch zu eigenmächtig war. Einige ihrer Aktionen wirkten stellenweise einfach nicht realistisch, was ich sehr schade fand. Caro kommt mühelos an gewisse Informationen, knüpft Kontakte und befreit sich von der Last der Vergangenheit. Zum Teil mit sehr waghalsigen Aktionen.

Ursula Poznanski konnte mich mit dem Finale um die Blumenhändlerin Carolin nicht ganz überzeugen. Diese Geschichte spielt leider nicht mehr in Wien, sondern in Frankfurt. War sicherlich nötig und für die Story richtig, aber mir fehlte der gewisse Charme aus den Vorgängerbänden. Hier geht es nur um Rache und Vergeltung in einem sehr unangenehmen und vor allem gefährlichen Milieu. Mir hat außerdem die Nähe zur Realität gefehlt. Carolin entpuppte sich als eine Art Wonder Woman, bei der fast alles sofort klappt. Der Schreibstil der Autorin war natürlich wie immer super, aber auch der konnte das Ruder nicht komplett wieder herumreißen. Ich wurde gut unterhalten, hatte allerdings noch etwas mehr erwartet. Es ist ein Finale, in dem alle offenen Fragen und Geheimnisse beantwortet und gelüftet wurden, was mir gut gefiel. Somit hat die Autorin ein solides Ende für unsere Blumenhändlerin geschaffen.


Die Reihe

Vanitas – Schwarz wie Erde
Vanitas – Grau wie Asche
Vanitas – Rot wie Feuer

Zum Autor

Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren, wo sie mit ihrer Familie auch heute lebt. Die ehemalige Medizin-Journalistin ist eine der erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache: Mit ihren Jugendbüchern (zuletzt «Erebos 2») steht sie Jahr für Jahr ganz oben auf den Bestsellerlisten, ihre Thriller für Erwachsene erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit. Nun hat sie eine der ungewöhnlichsten Heldinnen der Kriminalliteratur geschaffen – eine Blumenhändlerin mit dunkler Vergangenheit…


WERBUNG
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400 Seiten
ISBN 978-3-426-22688-9
Preis: 16,99 Euro
erschienen bei https://www.droemer-knaur.de
Leseprobe https://www.droemer-knaur.de/buch/ursula-poznanski-vanitas-rot-wie-feuer-9783426226889

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Teilweise nicht leicht zu verdauen

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
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Das Leben, ein ewiger Traum von Helene Sommerfeld
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Berlin 1920: Kurz nach den dunklen Kriegsjahren geht es in der großen Stadt drunter und drüber. Als frischgebackene Polizeiärztin ...

Das Leben, ein ewiger Traum von Helene Sommerfeld
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Berlin 1920: Kurz nach den dunklen Kriegsjahren geht es in der großen Stadt drunter und drüber. Als frischgebackene Polizeiärztin lernt Magda Fuchs zunächst nur die Schattenseiten der glitzernden Metropole kennen. Schon bald stellt sie jedoch fest, dass dies die Zeit von Frauen ist, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen. So wird ihr die Fürsorgerin Ina eine Freundin, die sich ebenso wenig um Konventionen schert wie Rechtsanwältin Ruth. Einen regelrechten Kampf gegen die Tradition führt auch Celia, die sich aus einer erzwungenen Ehe zu befreien sucht. Die blutjunge Doris jedoch träumt davon, berühmt zu werden. Inmitten der kaltherzigen Millionenstadt muss sich Magda behaupten. Als sie es am wenigsten erwartet, verändert eine schicksalhafte Begegnung alles …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches sieht für mich sehr edel und zugleich nostalgisch aus. Es ist schlicht gehalten und zeigt lediglich Protagonistin Magda und einen Teil Berlins. Hier spielt die Geschichte hauptsächlich im Jahre 1921 und wird in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Im vorderen Buchdeckel befindet sich eine Karte der Hauptstadt, was mir zur Orientierung sehr half. Ebenso das Personenverzeichnis im hinteren Buchdeckel und jenes auf den letzten Seiten.

Es geht zwar insgesamt um sechs Frauen, aber eindeutig im Vordergrund stehen Magda und Celia. Sie sind alle sehr unterschiedlich, haben aber eins gemeinsam: sie versuchen in einer männerdominanten Welt zu bestehen und ihren Traum zu verwirklichen.
Magda ist Ärztin und kommt aus Hildesheim nach Berlin. Sie ist geradezu geflohen, erlebt aber hier viel Elend. Elend, das auch mich sehr mitnahm und das mir einiges abverlangte … Ich mochte Magda und ihre ruhige Art sehr gerne. Sie wirkte keineswegs verschüchtert auf mich und setzt sich gut in dieser Welt durch.
Celia ist äußerst jung in eine Ehe gedrängt worden, die ihr nicht guttut. Ihr Traum ist es, Medizin zu studieren. Doch dies gestaltet sich 1921 schwierig. Unverheiratete Frauen dürfen erst seit 1908 studieren, Ehefrauen brauchen die Erlaubnis ihres Mannes. Das wäre ja nicht meine Zeit gewesen ;) Ich mochte die junge Frau sehr gerne und habe ihren Weg mit Spannung verfolgt.
Doris, Ina, Ruth und Erika müssen sich ebenfalls in dieser Welt durchsetzen, sind aber zumindest in diesem Band nur die Nebenfiguren. Doch auch hier muss ich sagen, dass ich alle recht sympathisch fand. Vielleicht findet man in den nächsten Teilen ja mehr über sie heraus.

Das Autorenduo Helene Sommerfeld hat mich mit diesem Auftaktband ihrer Trilogie in eine Welt des Elends gestürzt. Natürlich ist es in der Nachkriegszeit nicht einfach gewesen, aber hier herrscht schon eine düstere und deprimierende Grundstimmung – an einigen Stellen war es für mich kaum auszuhalten. Das führte jetzt nicht zum Punktabzug, zeigt es doch, wie sehr mich die Geschichte mitgenommen hat. Aber ich musste zwischendurch wirklich Pausen einlegen und Abstand gewinnen. Gerade das Leben von Kindern ist hier wahnsinnig grausam dargestellt. Es gab damals anscheinend sehr viele Baustellen, derer die Menschen nicht Herr wurden … Den Schreibstil fand ich klasse, ebenso das Einbringen des Berliner Dialekts. Die Figuren empfand ich als authentisch, ebenso das Setting. Sehr viel geholfen haben mir das Personenverzeichnis und die Karte von Berlin. Finde ich eine schöne Zugabe. Zwischendurch geriet die Story für mich ein wenig ins Stocken und war ermüdend – vielleicht hätten ein paar Seiten weniger eher gutgetan. Die Geschichte endet mit einem richtigen Cliffhanger und auch sonst blieben bei mir noch einige Fragen offen. Die Fortsetzung wandert auf jeden Fall auf meine Wunschliste.



Die Reihe

Das Leben, ein ewiger Traum
Das Leben, ein großer Rausch (erscheint voraussichtlich im Oktober 2021)
Das Leben, ein wilder Tanz (erscheint voraussichtlich im April 2022)


Zum Autor

Helene Sommerfeld ist das Pseudonym eines in Berlin lebenden Autoren-Ehepaars. Ihre Trilogie um die Ärztin Ricarda Thomasius hat ihre Leser mitten ins Herz getroffen und landete auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Die fesselnde Kombination aus historischer Genauigkeit und leidenschaftlichen und glaubwürdigen Figuren machen die Romane von Helene Sommerfeld zu einem mitreißenden Leseerlebnis.


WERBUNG
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544 Seiten
ISBN 978-3-423-26297-2
Preis: 14,90 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMIj8q-7Pq07wIVz9rVCh2zRwlVEAAYASAAEgKuGDBwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/helene-sommerfeld-das-leben-ein-ewiger-traum-26297/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die tolle Leserunde bedanken!

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Langersehnte Fortsetzung

Ready Player Two
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Ready Player Two von Ernest Cline
erschienen bei Fischer Tor

Zum Inhalt

Eine unerwartete Quest. Zwei Welten stehen auf dem Spiel. Are you ready?
Einige Tage nachdem er das Easter Egg von James Halliday ...

Ready Player Two von Ernest Cline
erschienen bei Fischer Tor

Zum Inhalt

Eine unerwartete Quest. Zwei Welten stehen auf dem Spiel. Are you ready?
Einige Tage nachdem er das Easter Egg von James Halliday gefunden und den Wettbewerb um die OASIS für sich entschieden hat, macht Wade Watts eine Entdeckung, die alles verändern könnte. Denn tief verborgen im Code der virtuellen Welt liegt ein weiteres Geheimnis – eine Technologie, die die OASIS noch wundervoller und suchterzeugender macht, als es sich Wade je hätte träumen lassen.
Um das Geheimnis zu lüften, muss er jedoch ein letztes Rätsel lösen, ein letztes Abenteuer bestehen. Und diesmal hat er einen Konkurrenten, der über Leichen geht. Wade merkt bald, dass nicht nur sein eigenes Leben auf dem Spiel steht, sondern das von Millionen anderer Menschen, und vielleicht sogar das Schicksal der gesamten Welt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieses Buches unterscheidet sich komplett vom Auftakt und sieht eher futuristisch aus. Dies gefiel mir gut, ebenso die Farben. Die Geschichte wird in der ersten Person geschildert und spielt zuerst gute 10 Tage nach Ende von Band 1 im Jahr 2046.

Ich muss zuerst anmerken, dass ich Ready Player One bisher nur als Film und nicht als Buch kenne. Inwieweit sich die Buchvorlage und die Verfilmung also unterscheiden, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall war ich von dem Film total begeistert und somit natürlich sehr erfreut, dass es eine Fortsetzung geben wird.
Mit dem Buch habe ich mich ein wenig schwergetan, da mir Science-Fiction anscheinend mehr visuell liegt. Einiges war für mich nur schwer vorstellbar und somit mit der Zeit eher ermüdend als spannend. Es geht sehr viel um Technologie, die in unserer Realität noch gar nicht vorhanden ist. Erklärungen sind zwar vorhanden, aber relativ ausschweifend, was mich nicht viel weiterbrachte.
Wade ist jetzt Miteigentümer von GSS, nachdem er den Wettbewerb um das Easter Egg gewonnen hat. Viel wird hier von seiner Person gar nicht preisgegeben – vielleicht wurde dies schon in Band 1 erledigt.
Samantha ist auch wieder mit von der Partie – für ihre Person gilt dasselbe. Fand ich ein wenig schade, denn so hätte man noch etwas Frisches für das Gedächtnis gehabt. Die Jahre vergehen im Zeitraffer und es ist wieder Zeit für eine Suche nach einem neuen Easter Egg. Dies gestaltete sich recht spannend.

Ernest Cline konnte mich nicht ganz mit seiner langerhofften Fortsetzung überzeugen. Mir fehlten die Tiefe und weitere Informationen zu den Charakteren, da ich Band 1 nur in der Film-Form kenne und da ebenfalls sehr wenig bekannt wurde. Der Schreibstil gefiel mir gut, aber die vielen technischen Spielereien trieben mich an den Rand des Wahnsinns. Die Erklärungen waren zwar vorhanden, sorgten bei mir aber leider nicht für ein besseres Verständnis. Ich denke, dass technik-affine Leser hier weitaus weniger Probleme haben. Ich bin schon froh, wenn meine Technik funktioniert – warum und wie ist mir relativ egal ;) Durch eine neue Erfindung haben die Menschen in dieser Geschichte noch mehr Möglichkeiten, vor der Realität zu flüchten. Es kommt zu einem Kollaps der menschlichen Zivilisation. Da denke ich, dass es auch uns irgendwann so ergehen könnte. Man sieht ja jetzt schon, wie sehr sich die Menschen hinter ihren Spielkonsolen vergraben und weniger Zeit im Freien verbringen … Auch wenn ich persönlich mit dem Buch nicht so klargekommen bin, hat der Autor hier eine fantasievolle mit technischen Details gespickte Story fortgeführt, die viele Leser begeistern wird. Ich warte lieber auf eine eventuelle Verfilmung, spreche aber trotzdem eine klare Leseempfehlung aus.


Die Reihe

Ready Player One
Ready Player Two

Zum Autor

Ernest Cline ist international erfolgreicher Roman- und Drehbuchautor, Vater und Vollzeit-Geek. Er ist Verfasser der Romane »Ready Player One« und »Armada« und hat am Drehbuch für Steven Spielbergs Verfilmung von »Ready Player One« mitgearbeitet. Seine Bücher wurden in über 50 Ländern veröffentlicht und standen mehr als 100 Wochen auf der »New York Times«-Bestsellerliste. Zusammen mit seiner Familie – sowie einer großen Sammlung klassischer Videospiele und einem zeitreisenden DeLorean – lebt er in Austin, Texas.


WERBUNG
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400 Seiten
übersetzt von Sara Riffel, Alexandra Jordan, Alexander Weber
ISBN 978-3-596-70654-9
Preis: 16,99 Euro
erschienen bei https://www.tor-online.de/fischer-tor/
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/ernest-cline-ready-player-two-9783596706549

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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