Spannend, wenn man sich darauf einlässt...
Die Rote BurgDie Metropolis-Reihe von Bastei Lübbe ist eine ungewöhnliche Reihe, denn sie besteht aus 3 Büchern - "Die Rote Burg", "Champagner, Charleston und Chiffon" und "Das Palais Reichenbach" - und spielt immer ...
Die Metropolis-Reihe von Bastei Lübbe ist eine ungewöhnliche Reihe, denn sie besteht aus 3 Büchern - "Die Rote Burg", "Champagner, Charleston und Chiffon" und "Das Palais Reichenbach" - und spielt immer in Berlin der 20er Jahre, die Bücher sind in sich abgeschlossen, aber die Protagonisten überkreuzen sich in den Romanen. Das macht die Reihe zu einem besonderen Lesegenuss. Zudem findet man zu Beginn des Buches eine Karte der Spielorte, die für die Vorstellung sehr gut ist.
Das Cover von "Die Rote Burg" gefällt mir echt gut, weil es zeigt den Kommisar Martin Forster (vermute ich mal) und eine schöne Stadtansicht von Berlin. Ein sehr passendes Cover für einen Krimi der etwas anderen Art.
Zu Beginn des E-Books gibt es eine kurze Einführung in die Buchreihe, was für den Leser die Reihe an sich verständlicher macht und ich als sehr positiv empfang, weil so der Zusammenhang der Reihe klarer wird.
Martin Forster ist Kriminalbeamter in Berlin der 20er Jahre und er wird zu einem Toten gerufen, den der Löwe gefressen hat und von dem nur noch ein Arm übrig ist. Einer der größten Fälle der Berliner Geschichte beginnt, weil es stehen viele offene Fragen im Raum und die Ermittlungen führen Martin Forster in Ecken von Berlin, in die man besser nicht vorstösst und in denen es sehr gefährlich werden kann...
Neben dem Kriminalfall erfährt man auch viel über Martin Forster und das Leben im Berlin der 20er Jahre und man bemerkt auch, dass es doch sehr offen zuging, den Martin Forster hat auch immer mal wieder die ein oder andere Frauengeschichte, vornehmlich mit Anita, die es ihm sehr angetan hat.
Der Schreibstil von Oliver Schütte ist sehr angenehm zu lesen gewesen und auch das Vorgehen in dem Kriminalfall ist für die Methoden der 20er Jahre sehr nachvollziehbar dargestellt. Die Person des Martin Forster ist auch sehr authentisch dargestellt und man kann sich sehr gut vorstellen, wie sich die Ermittlungen so durch das Leben in der pulsierenden Stadt ziehen.
Die Untersuchungsmethoden ds Falles sind historisch gut recheriert, aber es ist eher ein Fall, der vor sich so hinplätschert, das macht es etwas fad, aber das liegt vielleicht auch daran, dass man von der Kriminalarbeit einfach durch die neuere Technik einen andere Vorstellung hat.
Fazit:
"Die rote Burg" ist ein sehr spannender und historisch gut umgesetzter Kriminalfall, der eben nicht so abgeschnitten vom Berliner Leben ist, sondern mitten im diesem spielt. Die Charaktere sind authentisch und passen gut in das Berlin der 20er Jahre. Allerdings ist die Spannung des Falls manchmal etwas zu wenig, was etwas schade ist, weil die Möglichkeiten des Haltens der Spannung waren gegeben. Trotzdem ist es interessant zu lesen, wie es im Berlin der 20er Jahre zu ging und auch, wie in dieser Zeit kriminalistisch ermittelt wurde.