facettenreiche sich bruchstückhaft erschließende Geschichte
The Run 1: Die Prüfung der Götter
eine fesselnde komplexe Geschichte, deren einzelne Fragmente sich erst spät zu einem großen Ganzen zusammenfügten – den Leser lange Zeit im Ungewissen lassen.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig ...
eine fesselnde komplexe Geschichte, deren einzelne Fragmente sich erst spät zu einem großen Ganzen zusammenfügten – den Leser lange Zeit im Ungewissen lassen.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die Sprache bildreich, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Die Geschichte wird überwiegend aus Saris Sichtweise erzählt, sodass ich als Leser einen guten Einblick in Saris Gedanken und Gefühlswelt erhielt. Ich ihre Handlungsweisen nachvollziehen konnte und von ihr immer mehr über die Welt in der sie lebt erfuhr. Hin und wieder wechselte die Sichtweise zu Kaaren und ich erhielt einen Einblick in seine Gedanken und Gefühlswelt – die allerdings recht geheimnisvoll blieben. Und ich als Leser durch ihn im Wesentlichen neue Bruchstücke des Puzzles erhielt.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Teil der Hamza (die Geschichte der Götter) – deren Bedeutung für die Geschichte sich mir als Leser im Laufe der Geschichte immer mehr erschloss.
Die Charaktere fein ausgearbeitet.
Sari, seit frühester Kindheit dazu gezwungen sich und ihre Familie zu ernähren und die Geheimnisse Ihrer Familie zu wahren. Wird im „Run“ nochmals vor ganz andere Herausforderungen gestellt. Erkennt immer mehr Zusammenhänge zwischen ihrer Welt und der Hamza, erkennt welche Ziele der Monarch verfolgt. Erfährt immer mehr über sich selbst, ihr innerstes Wesen, ihre Schwächen und Stärken – ihre Rolle und Aufgabe in ihrer Welt.
Kaaren bleibt bis zum Schluss geheimnisvoll, undurchschaubar und schwer greifbar – insbesondere seine Handlungen Sari gegenüber – voller Gegensätze und Widersprüche.
Das Worldbuilding – fantastisch und lange Zeit undurchschaubar. Immer wieder überraschend, düster und grausam. Voller Intrigen, Machtgier einer Geschichte über zwei Erzählebenen hinweg – deren Zusammenhang sich dem Leser erst zum Ende der Geschichte erschließt.
Eine Geschichte, für die sich der Leser Zeit nehmen sollte, damit sich ihm die vielschichtigen geheimnisvollen Charaktere und der komplexe sich bruchstückhaft zusammensetzende Weltenaufbau erschließen kann.
Ich selbst habe die Geschichte in Abschnitten gelesen, und mich mit anderen ausgetauscht. Im Nachhinein für mich – keine gute Entscheidung. Da ich immer wieder aus der Geschichte herausgerissen wurde. Ich die Geschichte, die Handlungen immer wieder hinterfragte – und sich so immer wieder vom Eintauchen in die Geschichte abgehalten wurde.
Vielleicht ist dies auch der Grund –warum für mich zum Ende hin noch die ein oder andere Frage offen blieb. Mir das Ende zu schnell ging.
Fazit:
Ein komplexer beeindruckender sich aus vielen Fragmenten, langsam zusammensetzender Weltenaufbau. Mit einer starken Protagonistin und einem geheimnisvollen, widersprüchlichen Gegner. Eine Geschichte für die sich der Leser Zeit und Ruhe nehmen sollte – um in sie einzutauchen, sie erfassen zu können.