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Veröffentlicht am 14.05.2021

Fühlen ist menschlich

Fühlen lernen
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Gefühle lassen uns lebendig fühlen. Es gibt Gefühle, nach denen wir streben, und Gefühle, die wir als negativ bewerten, vor denen wir uns verschließen oder vor denen wir wegrennen. Manchmal fehlen uns ...

Gefühle lassen uns lebendig fühlen. Es gibt Gefühle, nach denen wir streben, und Gefühle, die wir als negativ bewerten, vor denen wir uns verschließen oder vor denen wir wegrennen. Manchmal fehlen uns die Worte, um zu beschreiben, wie wir uns fühlen, und manchmal wissen wir gar nicht, ob wir traurig, wütend oder ängstlich sind.

Mit ihrem Buch "Fühlen lernen" macht Dr. Carlotta Welding den Lesern bewusst, wie Gefühle funktionieren, welches Gefühlsspektrum das Menschsein umfasst, wie wir lernen, zu fühlen, und wie wir mit und über unsere Gefühle kommunizieren. Dabei ist sie stets sehr nah am Leser, sehr verständnisvoll und mitfühlend, aber doch auch direkt genug, um ihre Leser zum Nachdenken zu bringen und ihnen ins Bewusstsein zu rufen, was nötig ist, um gesünder mit den eigenen Gefühlen und denen der Mitmenschen umzugehen. Berichte aus ihrer eigenen Erfahrung zeigen, dass wir im Menschsein alle gleich sind, und dass wir daher alle lernen können, gesund mit unseren Emotionen umzugehen.

Ein wichtiges Buch, wie ich finde, denn es sind unsere Gefühle, die das Menschsein ausmachen.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Protestbuch

Fürchtet uns, wir sind die Zukunft
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Lea-Lina Oppermann hat mit "Fürchtet uns, wir sind die Zukunft" in meinen Augen ein neues Genre geschaffen - das des Protestbuchs. Denn das ist dieses Buch für mich: ein Protest. Ihre Protagonistin Aida ...

Lea-Lina Oppermann hat mit "Fürchtet uns, wir sind die Zukunft" in meinen Augen ein neues Genre geschaffen - das des Protestbuchs. Denn das ist dieses Buch für mich: ein Protest. Ihre Protagonistin Aida verkörpert für mich den puren Protest.

Die Frage ist nur: Wie weit darf man in seinem Protest gehen?

Was mich an diesem Buch besonders beeindruckt hat, ist der Erzählton der Autorin. Sie hat einen tollen Blick für Details und schafft es mit Worten, den Leser die Handlungsumgebung durch ihre Augen sehen zu lassen. Sie lenkt seine Blicke auf die besonderen Feinheiten. Auf das, was im Verborgenen liegt, worauf man sonst nicht achtet. Sie schärft die Sinne des Lesers, schärft seine Wahrnehmung.

Die Kunstakademie, an der die Geschichte spielt, eignet sich hervorragend als Handlungsort. Irgendwie bringen Hochschulen und Studenten eine Atmosphäre von Protest mit sich. Vor allem nachts - ein Zeitpunkt, zu dem die Geschichte recht häufig spielt.

Ein bisschen hat mir gefehlt, vor allem Zugang zu den Charakteren. Theo als Ich-Erzähler war mir am präsentesten, zu allen anderen Figuren habe ich eine gewisse Distanz gespürt. Daher kann ich nicht die volle Punktzahl geben. Aber wie die Autorin erzählt, hat mich dafür komplett begeistert.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Bewegend!

Happy Life Diät
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Das Lesen dieses Buches hat mich tief bewegt. Vor allem, weil es so persönlich ist und die Autorin ihren ganz eigenen Weg reflektiert. Als Leserin erkenne ich mich in so einigen Punkten wieder, und die, ...

Das Lesen dieses Buches hat mich tief bewegt. Vor allem, weil es so persönlich ist und die Autorin ihren ganz eigenen Weg reflektiert. Als Leserin erkenne ich mich in so einigen Punkten wieder, und die, die ich aus meinem persönlichen Erleben nicht selbst kenne, vor allem in Bezug auf die Modelbranche, finde ich spannend und aufrüttelnd erzählt.

"Happy Life Diät" gibt einen guten Überblick darüber, was in den Augen der Autorin die Säulen für ein glückliches und erfülltes Leben sind. Jeder darf für sich selbst prüfen, mit welchen Säulen er in Resonanz geht, wo er mehr hinschauen möchte und noch mehr in die Tiefe gehen kann. Vor allem für den letzten Punkt darf in die Selbstreflexion gegangen werden, denn das Buch der Autorin bleibt zu sehr an der Oberfläche, als dass die Themen mit ihrem Buch schon komplett abgehandelt sein können. Aber das müssen sie auch nicht. Jeder darf ihre Säulen als Ausgangspunkt nehmen und von dort seinen eigenen Weg finden und gehen.

Die interessantesten Bücher sind doch die, die man für sich selbst schreibt, aber aus denen auch andere etwas mitnehmen können. Das ist der Autorin mit ihrem Buch gelungen.

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Die Geschichte eines Sommers

Warten auf Wind
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Im Sommer fühlt sich das Leben anders an. Leichter, freier, losgelöster. So auch Vingas Sommer, in denen sie das Festland hinter sich lässt, ihren Sorgen und Probleme, und die Tage und Wochen mit ihrem ...

Im Sommer fühlt sich das Leben anders an. Leichter, freier, losgelöster. So auch Vingas Sommer, in denen sie das Festland hinter sich lässt, ihren Sorgen und Probleme, und die Tage und Wochen mit ihrem Großvater verbringt. Auf der Insel mit dem Leuchtturm, den Klippen, dem Boot und dem Albatros.

Doch in diesem Sommer ist etwas anders, denn Vinga kann nicht länger vor ihren Problemen fliehen. Sie verfolgen sie bis auf die Insel, lassen sie einfach nicht los.

Und das wird auch nicht unbedingt leichter, als plötzlich ein anderes Mädchen auf der Insel auftaucht.

"Warten auf Wind" ist die Geschichte eines Sommers, eines Mädchens, auf dem Weg zum Frausein, das sich die großen Fragen des Lebens stellt, die man sich in diesem Leben stellt: Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Welches Leben wartet auf mich? Auf einige der Fragen wird sie Antworten finden, den Rest übernimmt das Leben für sie.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Kreativ mit Worten!

Die Erfindung der Sprache
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Anja Baumheier kann erzählen. Oh, und wie sie das kann. Sie spielt so kreativ mit der deutschen Sprache, mit Worten, dass dabei nicht nur ganz wundervolle Bilder gemalt werden, sondern auch ganz neue Worte ...

Anja Baumheier kann erzählen. Oh, und wie sie das kann. Sie spielt so kreativ mit der deutschen Sprache, mit Worten, dass dabei nicht nur ganz wundervolle Bilder gemalt werden, sondern auch ganz neue Worte entstehen. Das mag ich. Das hat mir gut gefallen. Weil Worte so viel ausdrücken und die Autorin einfach genau die richtigen wählt.

Manchmal war mir das mit dem kreativen Erzählen aber auch etwas zu viel des Guten. Manchmal hätte ich mir etwas weniger Wortkunst gewünscht, etwas weniger Dramatik. Vor allem am Ende des Buches kommt ganz schön viel zusammen.

Es ist erstaunlich, wie Anja Baumheier so viele Menschen und Schicksale zwischen zwei Buchdeckel packt. So viele Leben stecken in den Seiten dieses Buches. Ich habe eine ganz schön intensive Beziehung zu ihnen aufgebaut. Weil die Autorin so lebendig von ihren Leben erzählt. Von schönen, aber vor allem auch von nicht ganz so schönen Dingen. Irgendwie schwebt da immer etwas Düsteres über den Seiten, das man als Leser nicht ganz greifen kann. Bis dann alle Puzzleteile erlesen wurden, sie gedreht und gewendet werden und nach einigem Probieren ein Bild ergeben. Mit einem Leuchtturm, winkenden Charakteren und einer Insel in der Nordsee.

Wenn ich könnte, würde ich dem Buch sieben von zehn Sternen geben. Einfach weil die Sieben so geradlinig und schön ist und in diesem Buch eine besondere Rolle spielt. Da das nicht geht, sind es vier Sterne von fünf. Und die Vorfreude auf das nächste Buch der Autorin.

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