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Veröffentlicht am 18.07.2017

Lesespaß und Lerneffekt - Konzentration gefordert

Schwestern im Sturm
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Gelungener Einblick in die Wirren der Französischen Revolution durch viele einzelne, höchst verschiedene Schicksale. Lesespaß und Lerneffekt - man muss sich aber konzentrieren, da die Perspektiven schnell ...

Gelungener Einblick in die Wirren der Französischen Revolution durch viele einzelne, höchst verschiedene Schicksale. Lesespaß und Lerneffekt - man muss sich aber konzentrieren, da die Perspektiven schnell und häufig wechseln, die Zeit voranschreitet und neue Personen in das Leben der Schwestern treten.



Wenn ich für dieses Jahr einen Vorsatz habe, dann endlich wieder mehr Klassiker, Sachbücher und Historisches zu lesen... und da ich bereits ein Buch (in dem es um die Krönungszeit Napoleons geht) gelesen habe, freute ich mich auf dieses, während der Revolution spielende!

Das Buch beginnt auch gleich mit dem jungen Napoleon, springt dann aber zwei Jahre zurück zu dem Zeitpunkt, an dem das Schicksal der drei Schwestern Jeanne, Marianne und Madeleine beginnt. Ein jede in eine neue "Familie"gegeben, müssen sie lernen, für sich selbst zu kämpfen und zu starken jungen Frauen heranwachsen. Obwohl man wechselnd über alle drei etwas liest, liegt der Fokus doch stark auf der jüngsten, Jeanne, die auch das schwerste Los gezogen hat. Ihre Abschnitte schockten mich häufig, ist sie doch erschreckender sexueller Gewalt ausgesetzt und erlebt sie (wenngleich glücklicherweise nicht am eigenen Körper). Hier musste ich oft schlucken und war entsetzt... Zumal alle drei Schwestern frühreif waren, und insbesondere Jeanne für ihre 10 Jahre viel zu intelligent und aufgeweckt wirkte. Doch sie wird älter und selbstständiger, und damit auch weniger und weniger Objekt abstoßender Begierde.

Bei den drei Perspektiven der Schwestern bleibt es nicht, hinzu kommen historische Perönlichkeiten wie Talleyrand, Napoleon und ein paar Nebenfiguren (wie die Eltern oder der widerliche Krämer). Durch diese große Anzahl wechselnder Perspektiven war die Geschichte gerade zu Beginn häufig verwirrend - man muss sich bei diesem Buch also gut konzentrieren, aufmerksam lesen und ein ausgeprägtes Namensgedächtnis haben! Gerade Jeannes ältere Schwestern brachte ich öfters durcheinander.

Inhaltlich ist die Geschichte wahnsinnig spannend, da nicht nur historische Fakten gekonnt in den Handlungsverlauf eingewebt und in bunten Farben ausgemalt werden, sondern auch die vielen Handlungsfäden alle ihre Faszination auf mich ausüben konnten. Allerdings fehlte mir streckenweise etwas Tiefe, insbesondere bei Marianne und Madeleine und den Liebhabern der Schwestern. In knappen 300 Seiten vergehen viele Jahre, neue Personen treten in das Leben der Schwestern und die Lebensumstände verändern sich - bisweilen wirkten die Handlungsstränge mehr erzählt denn erlebt und so, als ob aus jedem ein Buch hätte geschrieben worden können. So war jedes Schicksal gerafft und gegen Ende mir zu hektisch zusammengefügt.

Nichtsdestotrotz ist diese Geschichte eine wunderbare Lektüre, durch die man viel lernt, aber definitiv auch seinen Lesespaß hat, da die Spannung nie abflaut und die Charaktere sympathisch, aber mit Ecken und Kanten versehen sind. Zudem ist der Schreibstil der Autorin höchst angenehm zu lesen - leicht und flüssig, aber auch Kopfkino anregend.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Nicht das, was ich mir erhofft habe

Water & Air
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Wundervoller Schreibstil und großartige Protagonisten, aber leider konnten mich weder Dystopie noch Krimiteil inhaltlich überzeugen. :(



Nachdem mich ihre Elemente der Schattenwelt bereits begeistern ...

Wundervoller Schreibstil und großartige Protagonisten, aber leider konnten mich weder Dystopie noch Krimiteil inhaltlich überzeugen. :(



Nachdem mich ihre Elemente der Schattenwelt bereits begeistern konnten, habe ich mich riesig gefreut, Laura Kneidls neuesten Roman beim Carlsen-Thienemann- Bloggertreffen auf der LBM (signiert) zu bekommen ♥ Und der Einstieg fiel mir leicht - sympathische Charaktere und mit der Unterwasserwelt ein ungewöhnliches Setting.

Leider begann die Spannung mit Kenzies "Flucht" in die Luftkolonie abzunehmen... denn nun beginnen kriminalistische Ermittlungen, die mich nicht vollständig packen konnten. Zu lange wird nur rumgerätselt und dann der Täter einfach so auf dem Silbertablet präsentiert - zumal mir die Gründe und Motive hier zu unspektakulär sind... Missverständnisse, falsche Annahmen und Willkür? Hmmm :/ Aber auch der obligatorische Widerstand gegen das dystopische, ungerechte Regime konnte mich nicht aus den Socken hauen - der Antagonist war mir zu schlicht und der "Sieg" eher durch sein Versagen, denn durch hervorstechende Widerstandkämpfer oder brillante Plane verursacht...

Mein Hauptärgernis besteht jedoch bezüglich der dystopischen Aspekte: Für mich müssen Dystopien seit Orwell kritisch, gerne auch mal gewagt oder kontrovers sein. Mir fehlten hier neue Ansätze und der Mut zur tiefgreifenden Kritik. Die Wasserkolonie ist im Prinzip ein sozialistisches System, während die Luftkolonie eine demokratische Marktwirtschaft ist. Es wird angerissen, dass ein solches kapitalistisches System Schwächen und Ungerechtigkeiten hat, aber das war mir nicht genug, zu schwach, zu unkritisch. Zumal mir die Gegenüberstellung beider Systemtypen zu platt, stereotyp und einfach ist - Luftkolonie top, Wasserklonie hop? Sehe ich anders, differenzierter!

Lesespaß hatte ich trotz besagter Längen definitiv - Laura Kneidl hat einfach einen wunderschönen Schreibstil und ihre Charaktere waren gelungen ausgearbeitet - ob Kenzie und Callum (haaaach) oder Noel, Kalif & Co. Begeistert war ich von den Andeutungen einer homosexuellen Beziehung, hätte aber auch gerne mehr erfahren ^^

Veröffentlicht am 23.04.2017

Mal sehen, wie es weitergeht...

Seelenlos
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Konnte mich leider nicht so mitreißen wie der erste Band, dafür aber bestens unterhalten und an einigen Stellen auch überraschen... Ich bin gespannt, wie es weitergeht und hoffe auf mehr Tiefe der Charaktere ...

Konnte mich leider nicht so mitreißen wie der erste Band, dafür aber bestens unterhalten und an einigen Stellen auch überraschen... Ich bin gespannt, wie es weitergeht und hoffe auf mehr Tiefe der Charaktere und weitere Informationen über die Welt und ihre Kreaturen.



Nachdem mich der erste Band hat begeistern können, habe ich mich gefreut, endlich weiterlesen zu können, wie es mit Gwen und Tares weitergeht...

Leider konnte mich die Geschichte nicht mehr ganz so mitreißen, da ich das Gefühl hatte, eher eine kleine Episode zu lesen, denn einen aktionsreichen und für den weiteren Verlauf absolut notwendigen Band zu lesen. Dennoch wurde ich wieder bestens unterhalten, flog nur so durch die Seiten und wurde überrascht. Juliane hat zwei große Twists eingebaut, die ich nicht habe sehen können und mich daher aus den Socken hauen können...°

Der Schreibstil war angenehm leicht zu lesen, was mich nur genervt hat, waren die merkwürdigen Formulierungen mit "volle", also "volle anstrengend", "volle vage" oder "volle lecker". Grrrrrrh -.-

Die Charaktere durchleben eine positive Veränderung - während Gwen selbstständiger wird, ist Niris nicht mehr so nervig verwöhnt und Asrell kümmert sich rührend um sie. Dennoch konnte ich noch keine tiefere Bindung zu ihnen aufbauen, da die Geschichte handlungsintensiv ist und von Ereignis zu Ereignis springt. Das ist aber keine Kritik meinerseits, da die Geschichte für mich, wie auch beim ersten Band bereits gesagt, eher an die Odyssee angelehnt ist - episodenartige Geschehnisse, die nicht unbedingt zusammenhängen, aber aufeinander folgen und die Charaktere auf ihrem Weg zum Ziel aufhalten.

Langsam erfährt Gwen und damit auch der Leser, mehr über die mysteriöse Welt und ihre Bewohner und Monster - hoffentlich kommt da noch einiges! Mich würde ja die Herkunft der Kreaturen interessieren und wie diese Welt mit der "realen" Menschenwelt zusammenhängt...

Während der erste Band viel in der Menschenwelt und Gwens Alltag spielt, reist sie jetzt nur noch sporadisch zurück, um Freunde und Familie mit einer SMS abzuspeisen - eher unglaubwürdig, dass niemand in Frage stellt, wie lange sie jetzt schon "krank" oder zu beschäftigt ist...

Auch wenn es anders klingt: Ich hatte definitiv meinen Lesespaß und bin gespannt, was den Protagonisten auf ihrer Suche nach den Splittern und dem Kampf gegen Malek noch bevorsteht :)

°Ich sag nur: Wer ist wer?

Veröffentlicht am 19.03.2017

Ziemlich schräg

Dunkelsprung
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Abstrus und abgefahren, oftmals aber zu viel des Guten, zumal ich mir mehr Zirkusmagie und ein eindeutigeres Ende erhofft hätte. Definitiv aber ein lesenswertes Buch, bei dem ich mich mit einer Bewertung ...

Abstrus und abgefahren, oftmals aber zu viel des Guten, zumal ich mir mehr Zirkusmagie und ein eindeutigeres Ende erhofft hätte. Definitiv aber ein lesenswertes Buch, bei dem ich mich mit einer Bewertung schwergetan habe.



Mit diesem Buch hatte ich schon öfter geliebäugelt, und nachdem es mit diesem wundervollen Cover neuaufgelegt wurde, konnte ich einfach nicht widerstehen...

Aber puuuh! Was für ein Buch... Wer den Klappentext des Hardcovers kennt und auch dessen Untertitel Vielleicht kein Märchen, dürfte deutlich besser auf das verwirrende Chaos haarsträubender Handlungsstränge und sich überschlagender Ereignisse vorbereitete sein, als ich es war. Abstrusitäten und skurrile Figuren hatte ich mir erhofft, auch bekommen und doch... Von allem etwas viel, von allem etwas wenig. Verwirrend?! JA!

Glücklicherweise gibt es zu Beginn ein Personenverzeichnis, denn die Autorin spart nicht an Perspektivwechseln und magischen Wesen, mit denen Julius, Frank Green & Co konfrontiert werden. Mir wurde es hier oftmals zu bunt, denn stellenweise war es regelrecht anstrengend, den Überblick zu behalten. Denn auch die Handlungsstränge waren nicht eindeutig, sondern verworren und unkonventionell. Letzteres gefiel mir, weil mich das Buch dadurch ständig überraschen konnte, ersteres machte das Lesen streckenweise anstrengend.

Auch zu den Protagonisten habe ich eine Art Hassliebe entwickelt, denn einerseits waren sie mit all ihren Marotten, Stärken und moralischen Verfehlungen liebenswert, andererseits auch wieder zu schillernd und fast schon irreal. Der Twist um Frank Green hat mich allerdings begeistert!

Neben all dem "zu viel" hat mir die Zirkusatmosphäre aus dem Prolog während des Handlungsverlaufs gefehlt. Ich hätte gerne mehr Magie, mehr Zauber und Show gesehen, statt ihrer Verfolgungsjagd und Rätsellösen.

Trotz meiner Kritik konnte mich die Geschichte auch begeistern, denn gerade auf Grund des beeindruckenden Schreibstils der Autorin hatte sie etwas berauschendes, ja süchtig machendes. Ich konnte mich vollends in ihr verlieren und die Anmut der Wildheit der magischen Geschöpfe bewundern, die abgedrehte Logik der Verrücktheit verstehen und das Licht der Dunkelheit erkennen. Dieses Buch liest man nicht. Man ERLEBT es!

Alles in allem ist dieses Buch ein verwirrendes, in keine Kategorie zu steckendes und schwer kategorisierbares (und noch viel schwerer bewertbares!) Buch, dem dennoch ein Zauber innewohnt und das definitiv Charme hat in seiner Andersartigkeit. Wer sich auf eine abstruse Geschichte einlassen kann, bei der man nicht so recht weiß, was die Autorin einem damit sagen wollte und warum wer was wie warum macht, der sollte dieses Buch nicht scheuen.

Veröffentlicht am 26.02.2017

Schöne, phantastische Kurzgeschichtensammlung! ♥

Auf phantastischen Pfaden
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Gelungene Kurzgeschichtensammlung, auch wenn man mit Karl Mays Charakteren bekannt sein sollte...



Da dieses Büchlein ja aus 23 Kurzgeschichten besteht, will ich keine allzu ausführliche Rezension schreiben ...

Gelungene Kurzgeschichtensammlung, auch wenn man mit Karl Mays Charakteren bekannt sein sollte...



Da dieses Büchlein ja aus 23 Kurzgeschichten besteht, will ich keine allzu ausführliche Rezension schreiben (und euch womöglich spoilern!), zumal es auch einfach nicht soooo viel zu sagen gibt, sondern lediglich eine Positiv-Negativ- Auflistung ;)



Was mir positiv aufgefallen ist, mich an diesem Buch also begeistern konnte:

+ wie vielfältig und abwechslungsreich die Kurzgeschichten waren
+ dass sowohl das Setting des Orients, als auch des Wilden Westens sehr atmosphärisch geschildert wurden
+ dass die Geschichten, obwohl von so vielen verschiedenen Autoren geschrieben, gut zusammen passten
+ dass das Buch insgesamt sehr unterhaltsam war
+ die wunderschöne Aufmachung (ich meine, guckt euch dieses Cover an! Und dann der Buchrücken, awwwwh -)



Negativ aufgefallen, also mich enttäuschend, ist mir hingegen:

- dass manche Kurzgeschichten viel zu kurz und daher irgendwie sinnlos waren
- eine Trennseite zwischen Orient und Wildem Westen wäre wünschenswert gewesen (im Inhaltsverzeichnis waren die Geschichten zwar thematisch unterteilt, im Buch selbst war dann leider kein Hinweis darauf, dass das Setting jetzt wechselt)
- dass es teilweise Spoiler auf die Reihe gab (also auf den zweiten Band - den ersten kenne ich ja bereits)
- dass einige Geschichten ohne Kenntnis der Bücher von Karl May teilweise recht schwer verständlich waren



Die Anthologie kann ich besten Gewissens empfehlen, da sie mir viel Lesevergnügen bereitet hat und sowohl der Zauber des Orient, als auch die Magie des Wilden Westen mich in dann Bann schlagen konnten. Man sollte vorher allerdings Band 1+2 der Reihe gelesen haben und sich zumindest grob mit den Figuren von Karl May auskennen...