Nach ihrem vieldiskutierten Bestseller »Alte, weiße Männer« entlarvt Sophie Passmann in ihrem neuen Werk den unerträglichen Habitus einer Bürgerlichkeit, durch die sie selbst geprägt wurde. Eine Passmannsche Suada at its best.
Bloß nicht so werden, wie alle anderen um sich herum. Bloß nicht so werden, wie man schon längst ist. Bloß schnell erwachsen werden, um in die transzendentale Form des Verklärens eintauchen zu dürfen, die Jugend als »die beste Zeit des Lebens« zu feiern. Sophie Passmann teilt aus gegen alle, am verheerendsten aber gegen sich selbst und ihresgleichen. Zornig und böse, sanft und lustig zugleich zieht sie uns mit rein ins tiefe Tal der bürgerlichen Langeweile im westdeutschen Mittelstand. Sie geht vehement vor gegen die hedonistische Haltung einer wohlgemerkt nicht homogenen Generation, die ihr selbst nur allzu bekannt ist. Dies ist kein Memoir, kein Roman, keine Biographie, es ist: literarischer Selbsthass. Das finden Sie anmaßend? Genau das ist es und genau das will Sophie Passmann: sich anmaßen, das zu tun, was sie tun möchte. Komplett Gänsehaut einfach!
Ich mag die Autorin Sophie Passmann sehr gern. Oft trifft sie mit ihren Aussagen genau das, dass ich nicht so gut verpacken kann. Natürlich bin auch ich nicht immer ...
Ein Buch, das ich gern gelesen habe
Ich mag die Autorin Sophie Passmann sehr gern. Oft trifft sie mit ihren Aussagen genau das, dass ich nicht so gut verpacken kann. Natürlich bin auch ich nicht immer ihrer Meinung, aber sagen wir 95% decken sich ganz gut. Daher wollte ich natürlich gern ihr neues Buch lesen. Schon "Alte weiße Männer: Ein Schlichtungsversuch" habe ich verschlungen.
Eine "Abrechnung" mit unserer heutigen Gesellschaft und wie wir selbst sie dazu gemacht haben.
"Bloß nicht so werden, wie alle anderen um sich herum. Bloß nicht so werden, wie man schon längst ist." Beschreibt die Zerissenheit eigentlich schon perfekt. Genauso wie "Ich werde nicht wie meine Eltern" Pustekuchen.
Man muss sich auf das Thema einlassen können. Wer einen Roman oder eine direkte Biografie erwartet wird enttäuscht. Wie Passmann selbst schreibt geht es um eine Abrechnung mit sich selbst und allen anderen. Der teilweise böse Humor und die Selbstironie haben mich mitgenommen. Ich habe mich oft selbst erkannt und habe über so manches nachdenken müssen. Für mich hat sich das Buch jedenfalls gelohnt und bin gespannt, was wohl folgen wird.
Komplett Gänsehaut
Was für ein Buch, ich habe lange überlegt wie ich es bewerte. Ich finde man kann es gar nicht richtig bewerten, weil Sophie unbequem ist und das macht es auch so gut für mich.
Ich mag ...
Komplett Gänsehaut
Was für ein Buch, ich habe lange überlegt wie ich es bewerte. Ich finde man kann es gar nicht richtig bewerten, weil Sophie unbequem ist und das macht es auch so gut für mich.
Ich mag Bücher die schonungslos mit unseren Schwächen der Gesellschaft umgeht.
Je mehr ich gelesen habe, desto mehr Wahrheiten habe ich gefunden. Es ist Wahnsinn wie ehrlich sie mit allem aber auch mit sich selbst ins Gericht geht. Ich habe so viel von mir selber in dem Buch wieder erkannt.
Ich habe es immer wieder weglegen müssen, es war manchmal einfach ein bisschen was zu verdauen.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, ich habe ein paar Seiten gebraucht bis ich mich rein gelesen hatte.
Das Cover passt für mich gut und gefällt mir sehr gut.
Aber ich kann es nur empfehlen!!!!!! Ein Buch welches wirklich viel Humor hat aber auch einen Tiefgang den ihr erst mal einer nachmachen soll!!!!
Eine Wortkünslerin die seines gleichen sucht und trotzdem gefühlt eine von uns ist..... 😉
Das Cover gefällt mir auf jeden Fall recht gut, weil es ein bestimmtes Lebensgefühl vermittelt, das auch für das Buch an sich von essenzieller Bedeutung ist. Vor allem auch der gelbe Farbschnitt der Erstauflage ...
Das Cover gefällt mir auf jeden Fall recht gut, weil es ein bestimmtes Lebensgefühl vermittelt, das auch für das Buch an sich von essenzieller Bedeutung ist. Vor allem auch der gelbe Farbschnitt der Erstauflage ist wirklich gelungen, weil er das Buch zu etwas Besonderem und einem echten Hingucker im Regal macht.
Ich habe schon ‚Alte weiße Männer‘ von Sophie Passmann gelesen und mochte vor allem die Intention des Buches wirklich gerne. Ein Dialog mit ebenjenen (mehr oder weniger) alten weißen Männern und die Entlarvung derer Strategien, aber auch den Austausch mit ihnen über Feminismus. Hier geht sie mit dem Bürgertum an sich ins Gericht und lässt sich selbst dabei nicht außenvor. Man will bloß nicht werden wie die anderen, bloß nicht wie die Eltern und eigentlich auch nicht wie man schon längst ist. Ich kenne Sophie Passmann natürlich vor allem aus dem Internet und verschiedenen anderen Formaten, bei dem ich vor allem immer wieder ihren klaren Blick und die klaren Worte zu verschiedensten Themenbereichen bewundere. Deswegen habe ich auch bei diesem Buch auf Ähnliches gehofft, das traf aber nicht so wirklich auf dieses Buch zu.
Zunächst einmal bewundere ich ihre Fähigkeit zu formulieren. Ich habe immer wieder innegehalten und die Art bewundert, wie die Sätze gebaut sind und wie treffend sie gleichzeitig die Umgebung beschreiben. Dennoch liegt in dieser Art des Schreibens für mich auch das größte Problem des Buches, denn durch den sehr anspruchsvollen Schreibstil werden Menschen, die nicht der gebildeten Sprachelite angehörig sind, ausgeschlossen. Mir ist natürlich bewusst, dass die Zielgruppe eben vor allem im Bürgertum zu finden ist, dennoch gibt es viele Menschen, die die Autorin eben aus dem Internet kennen und auch aus diesem Grund das Buch lesen wollen. Für einige dieser Menschen (und an manchen Stellen auch für mich) ist der Schreibstil zu kompliziert. Ich musste manche Sätze wirklich mehrfach lese und war mir danach noch immer nicht sicher, ob ich verstanden habe, was da gerade stand.
Dennoch fand ich viele Beobachtungen extrem witzig, fühlte mich an manchen Stellen selbst ertappt oder kenne Menschen, auf die diese Sachen zutreffen. Ich mochte die Aufteilung des Buches, das von der Wohnung über die Straße in die Stadt geht und so nicht nur die kritische Haltung zu sich selbst und zu den Menschen um sich herum verdeutlicht, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Kritik formuliert. Diese war mir an manchen Stellen vielleicht noch ein wenig zu zahm, zu sanft ausgedrückt und hätte mir manchmal gewünscht, dass einiges schärfer, vielleicht überspitzter formuliert worden wäre.
Alles in allem mochte ich das Buch gerne, weil ich doch immer wieder über die Beschreibungen ‚des Bürgertums‘ grinsen oder den Kopf schütteln musste, weil sie so zutreffend waren. Ich hätte mir aber manchmal mehr klare Worte anstatt der umständlichen Formulierungen gewünscht.