Ein nachdenklicher Pellegrini
Im dritten Band der Krimiserie, die im norditalienischen Como angesiedelt ist, bekommt Kommissar Marco Pellegrini Besuch aus Mailand. Die Guardia di Finanza haben Hinweise auf Marcos Freund Luca, der vor ...
Im dritten Band der Krimiserie, die im norditalienischen Como angesiedelt ist, bekommt Kommissar Marco Pellegrini Besuch aus Mailand. Die Guardia di Finanza haben Hinweise auf Marcos Freund Luca, der vor einigen Jahren bei einem Unfall verstarb, gefunden. Nun soll Pellegrini über Luca Auskunft geben - auch darüber, was er nach Lucas Tod machte.
Sein damaliges Verhalten - monatelang in Europa herumzugondeln - aus Trauer und Enttäuschung entstanden, macht ihn verdächtig.
Allerdings muss er sich nun auch erstmals richtig mit Lucas Tod auseinandersetzen. Hat sich das damals wirklich so abgespielt wie auf den ersten Blick gedacht, oder steckt da mehr dahinter? Kannte er Luca zu schlecht oder zu gut?
Mit seinen Gedanken derart beschäftigt hat Pellegrini so gar keine Lust, sich um den neuen Fall - ein getöteter Jugendlicher und gleich drei Mädchen wollen die Täterinnen sein - zu kümmern. Er gibt ihn an Claudia Spagnoli ab und kümmert sich um den Fall Luca.
Alle, die die zwei Vorgängerbände gelesen haben, wissen, dass dies unweigerlich zu Spannungen mit Fabio Cunego führt. So ist nicht nur Pellegrini, sondern auch Claudia mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen vollauf beschäftigt.
Nachdenklich kommt dieser dritte Band rüber. Ermittelt wird zwar, aber eher zweitrangig. Im Mittelpunkt steht Pellegrini auf seiner Suche nach der Wahrheit. Die Wahrheit, die mit Lucas Tod zu tun hat und vor allem auch die Frage, was Marco im Leben wirklich wichtig ist.
Nichtsdestotrotz ist auch dieser Band spannend und sorgt mit einem Undercover-Einsatz für ein bisschen Nervenkitzel. Nachdem nun vieles geklärt ist, bin ich gespannt, wie sich die Entwicklungen von "Der Commissario und ein altes Geheimnis" auf den vierten Band auswirken und freue mich darauf.
Das Setting, die Stadt am Lago di Como gelegen, gefällt mir nach wie vor und macht sicher nicht nur mir Lust, sich Pellegrini und Spagnolis Wirkungsstätte selbst einmal genauer anzusehen.
Fazit: Ein eher ruhiger Pellegrini, der aber ebenso interessant daher kommt wie die beiden Bände zuvor.
4 Punkte.