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Veröffentlicht am 27.07.2021

Ich war überrascht über die Wendungen

Crave
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Nachdem Grace ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hat, zieht sie zu ihren einzigen Verwandten nach Alaska. Ihr Onkel leitet dort mitten in der Wildnis ein Internat, und Grace soll von nun an auch ...

Nachdem Grace ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hat, zieht sie zu ihren einzigen Verwandten nach Alaska. Ihr Onkel leitet dort mitten in der Wildnis ein Internat, und Grace soll von nun an auch dort zur Schule gehen. Schon bei Ihrer Ankunft wundert sie sich über das seltsame Verhalten der Internatsschüler, wobei der charismatische Jaxon ganz besonders geheimnisvoll zu sein scheint und ihr ständig über den Weg läuft. Grace merkt schnell, dass sie sich immer stärker zu diesem Jungen hingezogen fühlt und ahnt stürmische Zeiten auf sich zukommen.

Als ich das Buch zum ersten Mal hin der Hand hielt, war ich sofort begeistert. Das Design wirkt durch seine Farbwahl und seine Schlichtheit sehr hochwertig. Der Schnitt wurde rot eingefärbt, was das Thema des Buches deutlich unterstreicht. Schön finde ich auch die Zeichnung der Katmere Academy im Innenteil, durch die man einen kleine Vorstellung des besonderen Baustils des Internats und des Schauplatzes allgemein erhält.

Als Erstes wollte ich mir einen Eindruck zu dieser Geschichte verschaffen, denn ich vermutete eine zu starke Ähnlichkeit zu einer anderen Buchreihe, die ich bereits vor vielen Jahren begeistert gelesen hatte. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es wohl ein paar Parallelen gab, sich die Figuren jedoch anders entwickelten und sich plötzliche unerwartete Wendungen zeigten.

Ein Auslöser für meine Entscheidung „Crave“ zu lesen, war der Schreibstil von Tracy Wolff. In der Leseprobe überraschte sie mich, indem sie zum einen die Protagonistin Grace in deren Situation, Gedanken und Verhalten äußerst authentisch darstellte, und zum anderen die erste Begegnung mit Jaxon so intensiv beschrieb, als wäre gefühlt ein Zoom-Objektiv auf die beiden gerichtet worden. Nun musste ich einfach wissen, welchen Lauf diese Geschichte nehmen würde!

Ich hatte wirklich eine tolle Lesezeit und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Dies lag aber eher an der allgemeinen Entwicklung, den Geheimnissen, die entdeckt werden wollten und den teilweise unerwarteten Wendungen. Auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen, ich wurde immer neugieriger auf deren wahres Wesen und die tatsächlichen Beziehungen zueinander.

Mit den Protagonisten wurde ich im Laufe der Handlung nicht so richtig warm, vor allem nicht mit Grace, deren Haltung nach vorne zu sehen, mir anfangs allerdings sehr gefiel. Ich mochte ihr herzliches Verhältnis zu ihrer Cousine Macy, das in den Dialogen spürbar war. Meiner Meinung nach entwickelte sich Grace jedoch nicht zu ihrem Vorteil, sie wurde eher zu einem gehirngewaschenen Püppchen, das am Rockzipfel des „großen“ Jaxon hing und sich im erstbesten Moment von ihm beißen ließ. Irgendwann war ich sehr genervt von ihrer Naivität, von ihrer Tiefstapelei, und wie sehr sie Jaxon bemutterte. Grace stellte ihren Liebling auf ein Podest und kastrierte ihn in ihrer Vorstellung zum Kuschelmonster. Sie gab sich selbst auf und lebte sozusagen nur noch für ihn – im Namen der „Liebe“. Schade.

Mit Jaxon hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, was seine Ausstrahlung betraf. Gefühlt war er ein aufregender, sexy und charismatische Mann, aber eigentlich war er doch nur ein Schüler, der noch Tests schrieb. Für mich waren diese Rollen sehr widersprüchlich, und es gelang mir bis zum Ende nicht, sie in Einklang zu bringen. Außerdem wurde in der Beziehung zwischen den Hauptfiguren mal wieder dieses „Geh-weg-ich bin-nicht-gut-für-dich-Spiel“ bis zum Augenrollen ausgereizt.

Während des Lesens beschäftigte mich immer mal wieder die Tatsache, dass Graces Onkel mit seiner Abwesenheit glänzte. Man hatte den Anschein, die jungen Leute wohnten dort ganz alleine und versanken im lebensgefährlichen Chaos. Erwachsene traten kaum auf, und wenn, nur ganz kurz und ohne wirkliche Autorität, was mich dann doch etwas irritierte. Es war, als hätte man sie aus der Geschichte gelöscht und damit Lücken hinterlassen.

Grundsätzlich hat die Autorin hier einige Besonderheiten eingebracht. Schon allein die unwirtliche Gegend Alaskas halte ich für einen stimmigen Handlungsschauplatz. Er unterstreicht den Typus der "kalten Wesen" und entführt in ein bisher nicht allzu sehr bekanntes Klima mit vielen Herausforderungen. Ich bin gespannt, wie die Geschichte um Grace weitergeht. Nach diesem Cliffhanger am Ende ist es ein Muss für mich die Reihe weiter zu verfolgen.

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Hat mich gut unterhalten

Light it up
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Xander und Rosie lernen sich am Set der Serie „Light it up“ kennen. Xander ist eigentlich ein erfolgreicher DJ, der sich aus finanziellen Gründen für die Hauptrolle in der Serie verpflichtet hat. Rosie ...

Xander und Rosie lernen sich am Set der Serie „Light it up“ kennen. Xander ist eigentlich ein erfolgreicher DJ, der sich aus finanziellen Gründen für die Hauptrolle in der Serie verpflichtet hat. Rosie dagegen hat hart für ihren Schauspieltraum geackert, denn sie will genau so berühmt werden wie ihre Cousine Thalia, der die Hauptrolle an Xanders Seite zugeteilt wurde. Als Rosie jedoch zur Schauspieltrainerin für Xander abgestellt wird, nimmt die Geschichte Fahrt auf. Denn Thalia hat mir Xander noch eine Rechnung offen...

Ich freue mich immer wieder auf ein neues Buch von Stella Tack, denn ihre Geschichten sind immer voller Energie und kraftvoller Figuren! Das Cover von „Light it up“ bildet dies meiner Meinung nach fantastisch ab.

Mit dem Anfang des Buches hatte ich allerdings so meine Schwierigkeiten. Mir war hier zu viel Einhorn/Pokemon-Stimmung, was mir etwas überdreht erschien. Xander fand ich schrecklich und Rosie als Figur sehr blass. Doch nach ein paar Kapiteln war diese Phase ganz plötzlich beendet, und die Geschichte schaltete in eine harmonischere Entwicklung. Rückblickend kann ich gar nicht festmachen, woran dies lag.

Rosie war mir sehr sympathisch. Sie zeigte sich freundlich und hilfsbereit, gegenüber ihrer Cousine Thalia jedoch ein wenig zu unterwürfig. Rosies Kraft bestand für mich in ihrer Bodenständigkeit und vor allem in ihrer Freundlichkeit. Egal wo die junge Frau auftauchte, sie hob die Energie positiv an, war ein Fels in der Brandung und alle um sie herum schienen es zu spüren. Rosie zog die Menschen an wie ein Magnet. Ich fand dies wunderbar herausgearbeitet.
Xander trug das Charisma eines Stars durch seinen großen Erfolg als DJ bereits mit sich herum. Klar, dass diese Gegensätze eine spannende Dynamik boten. Stella Tack hat diesem Tanz mit ihrem spritzigen Schreibstil eine fabelhafte Form gegeben.

Sehr gut gefallen haben mir auch die Nebencharaktere, allesamt „Typen“ und nie wirklich langweilig. Schmunzeln musste ich vor allem über die verbalen Schlagabtausche zwischen Xander und Gabriel.

Drehbuchausschnitte aus der Serie „Light it up“ in die Erzählung einzubauen, war für mich ein erfrischender Kniff. Sie passten wie die Faust aufs Auge, denn hiermit wurde die Beziehung der Protagonisten und deren Situation in der Geschichte gespiegelt. Fantastisch!

„Light it up“ hat viele Besonderheiten. Authentische Figuren, die ihre Zerrissenheit nachvollziehbar zeigten, eine überraschend andere Sicht auf die Traumfabrik Hollywood und viele flotte Dialoge ließen mich das Buch kaum aus der Hand legen.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Erfrischend anderer Blickwinkel

Wenn in mir die Glut entflammt
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Sloan durchfährt ein Schreck, als ihr ein herrenloser Hund ins Auto springt. Eigentlich war sie auf dem Weg zum Friedhof, um das Grab ihres verstorbenen Verlobten zu besuchen. Sie nimmt den Hund mit zu ...

Sloan durchfährt ein Schreck, als ihr ein herrenloser Hund ins Auto springt. Eigentlich war sie auf dem Weg zum Friedhof, um das Grab ihres verstorbenen Verlobten zu besuchen. Sie nimmt den Hund mit zu sich nach Hause, versorgt ihn und beginnt den Besitzer zu suchen. Nichtsahnend, dass dies der Hund des berühmten Musikers Jaxon Waters ist, beginnt sie mit dem Star über ihr Telefon zu kommunizieren und verliebt sich letztlich in den Unbekannten. Doch irgendwann muss Jaxon sich zu erkennen geben...

Mit dieser Rockstar-Romance hatte ich viel Lesespaß! Es hat allerdings etwas Zeit gebraucht, um die Geschichte so richtig zu mögen. Erstaunlicherweise steigerte sich mein Interesse an der Story von Kapitel zu Kapitel, denn ich hatte bereits viel zu oft die Erfahrung einer nachlassenden Spannung, bzw. Handlung in anderen Büchern machen müssen. Hier war es für mich allerdings ganz anders, denn die Erzählung um Sloan und Jason beginnt, wo andere Bücher meistens enden: Mit dem Alltag, und dem Versuch mit einem Star eine Beziehung zu führen. Ich fand dies wunderbar.

Die Kennenlernphase der Protagonisten zeigte sich anfangs schon fast erschreckend kurz, und mehrmals fragte ich mich, womit denn nun die folgenden Hunderten von Seiten gefüllt werden würden. Was soll ich sagen, Abby Jimenez hat mich überrascht! Im Wesentlichen durfte ich dann nämlich die beiden Verliebten auf ihrer Suche nach einem Ausweg, trotz knallharter Plattenverträge eine gesunde Beziehung zu führen und dabei nicht auf die perfiden Spiele der Macher der Musiklabels und Medien hereinzufallen, begleiten. Eine erfrischende Perspektive.

Die Protagonisten waren mir sympathisch, wobei mir Jason etwas zu sehr auf seine geliebte Sloan fixiert war. Der Musiker schien ein wahrer Traummann zu sein, ohne Fehler, loyal und vertrauenswürdig. Dieser Punkt hat mich irgendwann ein wenig gestört, es wirkte stellenweise ziemlich aufgesetzt. Sloan zeigte sich mir als bodenständige Frau, angenehm zurückhaltend, später aber eher unangenehm perfekt. Ja, die Welt drehte sich um Sloan: Von Jason, über ihre beste Freundin, den Hund, Jasons Eltern bis hin zum Musikmanager, wird die Protagonistin gepampert. Schade um diese letzten Kapitel, dieses Getue um Sloan war wirklich kaum auszuhalten. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen erfand die Autorin ein seltsam-schmalziges Gutmensch-Finale mit dem typischen Rockstar-Romance-Kitsch-Ende. Ach, ich hätte mir wirklich einen weniger vorhersehbaren Abschluss gewünscht.

Trotzdem mag ich dieses Buch. Es gab hier viel zu entdecken, wie gut durchdachte und nachvollziehbare Handlungen, spontane Herz- und Bauchentscheidungen, Erfahrungen im Umgang miteinander, Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten des Lebens, Belastung durch den Rockstar-Lifestyle, aber auch die Macht der Medien. Allzu schwer war diese Kost nicht, der natürliche Schreibstil der Autorin wurde mit einer guten Portion Humor gewürzt.

Für mich war es eine Geschichte zum Mitfiebern, mit sympathischen Figuren und beachtlichen Entwicklungen. Ich gebe eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Anfangs mau - Später wow

Suche Platz auf Wolke Sieben
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Marlene hat aus ihrer Not eine Tugend gemacht. Um über die schmerzliche Trennung von ihrem Verlobten hinwegzukommen, stürzt sie sich kopfüber in die Arbeit. Naja, das muss sie wohl auch, denn ihre Arbeitsstelle ...

Marlene hat aus ihrer Not eine Tugend gemacht. Um über die schmerzliche Trennung von ihrem Verlobten hinwegzukommen, stürzt sie sich kopfüber in die Arbeit. Naja, das muss sie wohl auch, denn ihre Arbeitsstelle hat sie zur etwa gleichen Zeit auch noch verloren. Ihr Schreibtalent überdauert allerdings den Jobverlust: Eine eigene Onlinedating-Agentur ist das Ziel! Durch diesen Kraftakt der Unternehmensgründung bleibt jedoch Marlenes Liebesleben auf der Strecke, wobei ihr das eigentlich ganz gut in den Kram passt. Sie möchte nämlich nie wieder verletzt werden. Auch nicht durch den frechen Bruno, der eines Tages in ihr Leben tritt und ihre Mauern einzureißen droht.

Als ich sah, dass Franziska Jebens einen neuen Roman veröffentlicht hat, habe ich gleich zugegriffen, wobei das verspielte Cover ein zusätzliches Bonbon darstellte. Ich musste dieses Buch einfach lesen, vor allem, weil ich neugierig darauf war, wie die Protagonistin zu dieser Idee für eine Onlinedating-Agentur kam und welche aufregenden Storys sich daraus entwickeln würden.

Im Nachhinein muss ich aber zugeben, dass ich mich mit der ersten Hälfte des Buches etwas schwer getan habe, weil mir einerseits zu viele technische Details, bzw. Business-Begriffe verwendet wurden, und für mich andererseits diese Onlinedating-Sache dann letztlich einfach zu weit weg vom echten Leben war. Das Tempo in dem „Wolke Sieben“ gegründet und schon nach kurzer Zeit so überaus erfolgreich wurde, inklusive der vielen Mitarbeiter und Lobhudelei aus allen Kanälen, erschien mir dann doch ziemlich unrealistisch.

Ab dem Zeitpunkt jedoch, als sich Marli ihren verdienten Urlaub gönnte, wurde die Geschichte für mich endlich lebendig. Ich mochte die Handlungsschauplätze, die warmherzigen und einzigartigen Freunde und auch den Mut, den die Protagonistin im Laufe der Handlung, in verschiedenen Bereichen ihres Lebens zeigte. Manchmal braucht es einfach einen kleinen Anstupser, um einen Sog positiver Entwicklung nach sich zu ziehen. Ich finde, darauf hat die Autorin wunderbar aufmerksam gemacht.

Marlene war meiner Meinung nach eine Protagonistin, die sich diesen Titel erst noch verdienen musste. Anfangs gefiel mir die Figur nicht so sehr, weil sie sich, vor allem von ihrer etwas übergriffigen Freundin, alles gefallen ließ und auf mich eher unscheinbar und unsicher wirkte. Erst später, als die junge Chefin anfing sich um sich selbst zu kümmern, konnte ich die wahre Stärke ihres Charakters erkennen, die augenscheinlich verschüttet war. Bruno hingegen wirkte vom ersten Augenblick an klar und geheimnisvoll, aber leider auch ganz schön unverschämt. Es war schön mitzuerleben, wie sich diese beiden vermeintlich gegensätzlichen Menschen aufeinander zubewegten und die Gründe ihres Verhaltens offenlegten.

„Suche Platz auf Wolke Sieben“ ist ein Roman voller Abenteuer, mit spürbar wohlwollender Atmosphäre und einer Liebesgeschichte, die sich Zeit gibt. Ich habe die Lesestunden mit diesem Buch genossen.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Schöner Auftakt der Reihe

Fly & Forget
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Nach der Trennung von ihrem Freund sucht Liv eine neue Bleibe. Allerdings ist dies in einer Großstadt wie London gar nicht so einfach. Doch durch einen glücklichen Zufall erhält sie plötzlich ein Angebot ...

Nach der Trennung von ihrem Freund sucht Liv eine neue Bleibe. Allerdings ist dies in einer Großstadt wie London gar nicht so einfach. Doch durch einen glücklichen Zufall erhält sie plötzlich ein Angebot für ein Zimmer in einer WG. Liv ahnt jedoch noch nicht, wer ihr in dieser WG über den Weg läuft, und dass dieser Jemand ihr Leben völlig verändern wird.

Dies war für mich das erste Buch aus der Feder von Nena Tramountani, deren Name ich von der „City of Elements“-Reihe her kannte. Neugierig geworden bin ich durch die Leseprobe der Liebesgeschichte von Liv und Noah. Sie hat mir sehr gut gefallen, ich mochte den natürlichen Schreibstil und die Idee einer schicksalhaften Wiederbegegnung mit einem verlorengeglaubten Herzensmenschen.

Die Umsetzung dieser Geschichte fand ich recht gelungen. Vor allem die einzigartigen Nebenfiguren, so unterschiedlich und doch so ergänzend, waren für mich ein großes Plus für die Handlung. Sie halfen Liv und Noah in ihrer Entwicklung und bei der Aufarbeitung der Vergangenheit, waren immer verständnisvoll zur Stelle und rückten damit so manche emotionale Entgleisung wieder zurecht. Mir gefiel die enge Einbindung der Nebenfiguren sehr, es rundete das Geschehen ab und vermied eine zu starre Fixierung auf die Protagonisten.
Ich mochte es, wie ich durch die Gefühle und Gedanken von Liv und Noah geführt wurde. Für mich hat sich vieles authentisch angefühlt, obwohl ich Livs Reaktionen ab und an für übertrieben hielt – aber man kann ja nicht in jeden Menschen hineinschauen, also habe ich es so angenommen. Es war schön die Entwicklungsschritte beider Protagonisten mitzuerleben, zwei Schritte vor, einen zurück. Das wurde von der Autorin sehr gut dargestellt.

Die Handlung hätte man meines Erachtens allerdings etwas schlanker gestalten können. Der Part von Livs Zeitungsartikel „Wie man einen Herzensbrecher bekehrt“ ist ja nun wirklich eine abgedroschene Story, die hier getrost hätte weggelassen werden können. Das Wiederfinden von Noah und die Klärung der Situation war auf verschiedenen Ebenen schon genug, die Angelegenheit „Testobjekt“ war mir hier einfach zu viel und zu konstruiert. Ebenso die künstlich angelegten Rückzüge von Noah zum Ende hin. Hier war ich dann tatsächlich genervt, es hat die schöne Geschichte total zerstört und hat sich nicht mehr natürlich angefühlt.

„Fly & Forget“ hat mir gut gefallen. Freundliche, hilfsbereite Figuren bereichern den Roman und verdeutlichen die Wichtigkeit von echten Freundschaften.

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