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Veröffentlicht am 21.04.2021

Lebendige Geschichte

Die Buchhändlerin
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Darum geht‘s:
Der 2. Weltkrieg ist vorbei und hinterlässt tiefe Wunden. Auch Christas Familie wurde schwer vom Schicksal getroffen. Der Vater ist verschollen und Onkel Martin, der in einem Lager interniert ...

Darum geht‘s:
Der 2. Weltkrieg ist vorbei und hinterlässt tiefe Wunden. Auch Christas Familie wurde schwer vom Schicksal getroffen. Der Vater ist verschollen und Onkel Martin, der in einem Lager interniert war, kehrt zwar zurück, ist aber nicht mehr derselbe Mensch. Dennoch blickt Christa hoffnungsvoll in die Zukunft und beginnt voller Elan ein Germanistikstudium. Ihrem Professor sind Frauen an der Universität ein Dorn im Auge und Christa muss schweren Herzens ihr Studium wieder abbrechen. Ihr Onkel bietet ihr an, ihm beim Wiederaufbau seiner Buchhandlung zu helfen. Sie liebt die Literatur und alles, was mit Büchern zusammenhängt und arbeitet sich schnell ein. Was als Übergangslösung gedacht ist, wird zu einem festen Bestandteil ihres Lebens und beschert ihr einige wertvolle Begegnungen. In dieser Zeit des Aufbaus schweben jedoch auch immer noch die Schatten des Krieges über der Familie und Christas Kampf für das eigene Glück beginnt gerade erst.

So fand ich‘s:
Als Büchernarr konnte ich an dem Titel „Die Buchhändlerin“ nicht einfach vorbei gehen, ohne mir Ines Thorns neuestes Werk genauer anzuschauen. Mal in den Händen, wollte ich es dann auch nicht mehr hergeben. Und es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

Für mich sticht dieses Buch etwas aus der Masse der historischen Romane heraus. Die Protagonistin Christa steht zwar im Vordergrund. Doch die Geschichten rund um die anderen Figuren nehmen nicht viel weniger Raum ein, was dem Leser einen breiteren Blickwinkel auf die damalige Zeit ermöglicht.

Das Erzählte geht dadurch nicht immer allzu sehr in die Tiefe und es gab hie und da Situationen, die ich mir gefühlsmäßig intensiver hätte vorstellen können. Aber obwohl ich sehr gerne in die Gefühlswelten der jeweiligen Protagonisten eintauche, hat mir in diesem Buch gerade die etwas distanziertere Betrachtungsweise gut gefallen. So konnte vor meinem inneren Auge ein vollständigeres Bild der damaligen Zeit entstehen, was unter Umständen aus der konzentrierten Sichtweise einer einzelnen Figur nicht möglich gewesen wäre.

Ines Thorn hat mit viel Einfühlungsvermögen von den Problemen der Nachkriegsgeneration erzählt und mir so die Zeit des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg nähergebracht – eine Zeit, über die ich bis dato noch nicht so viel gelesen hatte.

Sehr gut gefallen haben mir auch die Abschnitte, in denen der Leser einiges über die damalige Verlagswelt erfährt. Besonders berührend fand ich es zu sehen, wie hungrig die Menschen nach dem Krieg nach Literatur waren.

Es wird eine Fortsetzung zu diesem Buch geben. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Christa und Co. und bin gespannt, wie es ihnen weiter ergangen ist in der Zeit des Aufbaus und Umbruchs. Ich werde jedenfalls nach dem zweiten Band Ausschau halten, um ihn dann schnell lesen zu können. Hoffentlich muss ich nicht zu lange warten.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Eine Erzählung über Vertrauen und Freundschaft

Der Ruf des Schamanen
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Darum geht‘s:
Laila, die Tochter eines finnischen Diplomaten, ist schwer krank. Die Hoffnung der Eltern liegt auf den Ärzten von Santo Toribio, der angeblich besten Klinik Limas. Da es für Kinder keine ...

Darum geht‘s:
Laila, die Tochter eines finnischen Diplomaten, ist schwer krank. Die Hoffnung der Eltern liegt auf den Ärzten von Santo Toribio, der angeblich besten Klinik Limas. Da es für Kinder keine Einzelzimmer in der Klinik gibt, gibt es auch keine Sonderbehandlung für die Diplomatentochter und sie teilt sich den Schlafsaal mit den anderen jungen Patienten. So lernt sie auch den ungestümen und lebensfrohen El Rato kennen. Auf einer gemeinsamen Entdeckungstour in der Klinik finden die beiden ein geheimnisvolles Notizbuch, in dem sie von einer „verschollenen Blume des Schamanen von K.“ erfahren, der heilende Kräfte zugesprochen wird. Diese Blume scheint für Laila die letzte Hoffnung zu sein und die beiden reißen aus der Klinik aus und machen sich auf die abenteuerliche Suche nach dem mysteriösen Dorf K. und der geheimnisvollen Blume.

So fand ich‘s:
Es ist keine leichte Reise, die Laila und El Rato sich da vorgenommen haben – und das in vielerlei Hinsicht. Es ist eine Expedition ins Ungewisse und dennoch verlieren die beiden ihr Ziel nie aus den Augen. Mir als Leser erging es gefühlsmäßig recht ähnlich. Schon nach den ersten Zeilen war mir bewusst, dass dieses Buch eine besondere Lesereise für mich bereithielt.

Es fing bereits mit dem Erzählstil an, welcher schwer in Worte zu fassen ist. Davide Morosinotto schreibt klar und schnörkellos und dennoch spürt man zwischen den Zeilen seine intensive Verbindung zu den Figuren und das Bedürfnis diese Geschichte zu erzählen. Auch wenn es zu dramatischen Szenen kommt, bleibt die Erzählstimme immer gefasst und gleichzeitig intensiv. Ich bin unsicher, ob ich mit dieser Beschreibung die Gefühle, die ich beim Lesen hatte, verständlich rüberbringen kann. Ich denke, dass der Autor mit seinem eigenwilligen Schreibstil bei den Lesern sehr individuelle Empfindungen auslöst, was das Buch zu etwas Besonderem macht.

Die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird, geben dem Leser ein abgerundetes und vervollständigtes Bild. Zu Beginn musste ich mich nur etwas an die doch recht spontanen Perspektivwechsel gewöhnen.

Es ist zwar eine Abenteuergeschichte mit teilweise gefährlichen Momenten. Doch es ist nicht eine actiongeladene Spannung, die das Buch ausmacht. Es ist vielmehr das was über Laila und El Rato zu schweben scheint. Einerseits ist es eine gewisse Schwere, Lailas Krankheit, die alles überschattet. Gleichzeitig sind da die Hoffnung und eine aufkeimende Liebe, die Leichtigkeit und Licht bringen.

Ich verstehe, dass der Autor seine Geschichte genau so erzählen musste und kein Detail auslassen konnte. Für mich als zappeligen Leser war die Lektüre jedoch aufgrund einiger Längen stellenweise eine Herausforderung. Handkehrum haben mich die mystisch angehauchten schwarz-weißen Illustrationen begeistert und mich noch tiefer in die Geschichte einsinken lassen.

Auch wenn das Mystische eine gewichtige Rolle spielt, ist „Der Ruf des Schamanen“ kein Märchen. Es ist eine Geschichte wie sie das Leben schreibt, eine Erzählung über die Kraft von Freundschaft und Vertrauen und die auch neugierig auf Peru macht. Es ist ein Buch, für das es sich lohnt, sein Herz zu öffnen, um den Zauber von Perus Dschungel zu erleben.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Leise, aber intensiv

Die Wahrheit schmeckt nach Marzipan
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Darum geht‘s:
Die Welt der Schülerin Tally ist nicht mehr dieselbe seitdem sie ihren Vater unerwartet verloren hat. Sie lehnt sämtliche Hilfe von ihrer Mutter, die ebenfalls von der Situation überfordert ...

Darum geht‘s:
Die Welt der Schülerin Tally ist nicht mehr dieselbe seitdem sie ihren Vater unerwartet verloren hat. Sie lehnt sämtliche Hilfe von ihrer Mutter, die ebenfalls von der Situation überfordert ist, ab. Auch die Therapeutin, zu der sie die Mutter gedrängt hat, empfindet sie als Last. Was für eine doofe Idee, die Gefühle aufzuschreiben. Am liebsten würde Tally sich einfach nur einigeln und nichts mehr fühlen.

Als dann Frau Möller, eine alte Dame mit einem Papagei und einer Vorliebe für Marzipan, und der attraktive Timo in ihr Leben treten, spürt die 16-Jährige, dass in ihrem Herz neben all dem Schmerz doch noch ein bisschen Platz für andere Gefühle ist. Doch was für ein Pech, dass Timo ein Christ ist und sie mit religiösem Humbug so gar nichts am Hut hat.

So fand ich‘s:
Trauer ist ein sehr sensibles und persönliches Thema. Viele Menschen tun sich schwer, darüber zu sprechen. Und doch gehören Abschiede und Loslassen zu unserem Leben dazu. Die junge Tally in dieser Geschichte muss das leider sehr früh erleben und es überrascht nicht, dass der Tod des Vaters ihr erstmal den Boden unter den Füßen wegzieht.

Anni E. Lindner gelingt es, mit ihrer einfühlsamen Erzählweise den Leser an Tallys Trauer und Schmerz intensiv teilhaben zu lassen, ohne unnötig auf die Tränendrüsen zu drücken. Gerade der Beginn der Geschichte ist sehr bedrückend und ich hatte öfter einen Kloß im Hals. Aber man spürt schon in diesen ersten Kapiteln, wie wichtig es der Autorin ist, aufzuzeigen, dass das Leben trotz allem Schmerz hoffnungsvoll weiter gehen kann.
Die Geschichte wird sehr ruhig und unaufgeregt erzählt. Und für mich als hibbeligen Leser gab es die eine oder andere Länge zu überwinden. Aber gerade die behutsame Weise, mit der die Autorin ihre Botschaft übermittelt, ließ mich immer weiterlesen.

Die Figuren sind lebendig und realistisch gezeichnet. Auch der Plot ist direkt aus dem Leben gegriffen und kommt zu keinem Zeitpunkt lebensfremd rüber. Im Gegenteil – man kann sich gut vorstellen, dass die Protagonisten gleich hier nebenan wohnen.

Ich lese sehr gerne rasante Geschichten mit vielen Wendungen. Dieses Buch hat mir daher einiges an Ruhe und Innehalten abverlangt, was mir letztendlich gutgetan hat. Es ist also kein Buch, das man so zwischendurch schnell lesen sollte. Es lohnt sich, das Gelesene immer wieder auf sich wirken zu lassen.

Das empfohlene Lesealter wird mit „ab 14 Jahren“ angegeben, was meiner Meinung nach, gerechtfertigt ist. Ich könnte mir jedoch gut vorstellen, dass gerade mit den Jüngeren das Buch gemeinsam gelesen wird, so dass man sich über die Geschichte austauschen kann – gerade auch, weil es doch ein sehr sensibles Thema ist.
Anni E. Lindner erzählt eine wichtige Geschichte mit Hilfe ihrer eigenen Überzeugungen, aber stets ohne erhobenen Zeigefinger. Auch der religiöse Part wird dem Leser auf sachte Weise nähergebracht.

Es ist eine leise und intensive Geschichte, auf die man sich einlassen muss. Wenn man dazu bereit ist, bekommt man trotz schwierigem Thema eine Lektüre mit entschleunigender Wirkung.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Spannend, aufwühlend, überraschend

Der Mädchenwald
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Darum geht‘s:
Die 13-jährige Elissa ist leidenschaftliche Schachspielerin. Im Rahmen eines Jugendturniers wird sie entführt und in einen dunklen und kalten Keller gesperrt. Ihre Affinität zu Schach hilft ...

Darum geht‘s:
Die 13-jährige Elissa ist leidenschaftliche Schachspielerin. Im Rahmen eines Jugendturniers wird sie entführt und in einen dunklen und kalten Keller gesperrt. Ihre Affinität zu Schach hilft ihr, ihre Gedanken zu ordnen und nicht den Verstand zu verlieren. Ihre Hoffnung auf Flucht liegt auf dem Jungen Elijah, der sie regelmäßig in ihrem Verlies besucht.

Elijah ist ein schüchterner und seltsamer Einzelgänger, der mit seinen Eltern abgeschieden von der modernen Gesellschaft in einer Waldhütte lebt. Handys und Internet kennt er nicht. Er scheint in einer eigenen Welt zu leben. In Elissa erhofft er sich eine Freundin zu finden. Dennoch hat er zu viel Angst, dass seine kleine Welt auf den Kopf gestellt wird, wenn er dem Mädchen zur Flucht verhilft. Was hat er aber mit Guhl, Elissas Peiniger, zu tun?

So fand ich‘s:
Es dauerte nur ein paar Zeilen und schon war ich drin in der Geschichte. Zu Beginn fiel mir auf, dass der Autor die Szenen gerne sehr bildlich und mit vielen Details darstellt. Es werden zahlreiche Kleinigkeiten erwähnt. Und dennoch war mir keine Sekunde langweilig. Durch die Spannung, die schon auf den ersten Seiten aufgebaut wird, hatte ich als Leser die große Sorge, möglicherweise ein wichtiges Detail zu verpassen. Daher sog ich einfach alle Einzelheiten auf und tauchte so in Elijahs Welt ein.

Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt: Elissa und Elijah und auch aus der Sicht von der Polizistin, welche die Suche nach dem Mädchen leitet. Diese Figur war mir zwar sympathisch und gerade ihr persönliches Schicksal ging mir sehr nahe. Dennoch empfand ich diese Abschnitte ein bisschen zu weit weg von der eigentlichen Geschichte.

Die einzelnen Kapitel sind mit Tagesangaben versehen. Meine Schwierigkeit war jedoch, dass gerade im ersten Teil des Buches die Geschichte nicht chronologisch erzählt wird. Das hat mich anfangs sehr verwirrt und ich musste das eine und andere Mal zurückblättern. Je weiter ich gelesen habe, umso klarer wurde der Ablauf und ich erkannte, wie geschickt der Autor seinen Plot aufgebaut hat.

Es gibt Szenen, die mir als Leser recht viel abverlangt haben, gerade auch hinsichtlich der Tatsache, dass das Entführungsopfer ein 13-jähriges Mädchen ist. Es gibt Momente, in denen es mir Mühe bereitete, weiterzulesen. Dennoch konnte ich das Buch nicht beiseitelegen. Es war manchmal wie bei einem schrecklichen Unfall: man will nicht hinschauen, kann aber nicht anders. Trotzdem empfinde ich dieses Buch nicht als zu blutig oder zu brutal. Wenn ich das jetzt so schreibe, wird mir bewusst, dass das widersprüchlich klingt. Aber so fühlte ich mich auch beim Lesen und der Lese Sog wurde dadurch noch verstärkt.

Umso näher ich dem Ende und somit der Auflösung kam, umso mehr zeigte sich Sam Lloyds Erzähltalent. Die Wendungen und Aha-Erlebnisse, die mir das Buch beschert haben, sind genau solche Elemente, die ich bei Thrillern sehr mag. Bis zum Schluss gelang es dem Autor mich zu überraschen und auch immer wieder aufzuwühlen.

Es ist ein Buch, das man nicht einfach so liest und dann beiseitelegt. Es ist eine Geschichte, die nachklingt und mich auch im Nachhinein noch beschäftigt. Kurz zusammengefasst ist für „Der Mädchenwald“ hochspannend, erschreckend, aufwühlend, überraschend und enthält alles, was einen lesenswerten Thriller ausmacht.

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Between Your Words
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Darum geht‘s:
Nach einem tragischen Verkehrsunfall, bei dem ihre Eltern ums Leben kommen, leidet Thea an einer sehr tragischen Form der Amnesie. Alle fünf Minuten wird ihr Kurzzeitgedächtnis gelöscht und ...

Darum geht‘s:
Nach einem tragischen Verkehrsunfall, bei dem ihre Eltern ums Leben kommen, leidet Thea an einer sehr tragischen Form der Amnesie. Alle fünf Minuten wird ihr Kurzzeitgedächtnis gelöscht und quasi neu gestartet. Ihre Schwester sieht keine andere Möglichkeit, als sie in einer Klinik unterzubringen.

Als einziger sieht der neu angestellte, in sich gekehrte Hilfspfleger Jim in Thea keinen hoffnungslosen Fall. Er schafft es, eine Verbindung zu ihr aufzubauen und ist überzeugt davon, dass Theas Zeichnungen und vor allem die Wortketten, die sie in ihre Skizzen mit einbaut, Hilferufe von ihr sind. Seine Gefühle für Thea werden immer tiefer und er würde alles dafür tun, um sie aus ihrem „Gefängnis“ zu befreien.

Als eine Ärztin es wagt, eine noch wenig erforschte Behandlungsmöglichkeit bei Thea anzuwenden, schöpft Jim Hoffnung, dass es doch eine Zukunft für ihn und Thea geben könnte. Aber wird Thea ihn überhaupt wiedererkennen?

So fand ich‘s:
Theas Schicksal ist sehr schwer vorstellbar. Ich mag mir nicht ausmalen, dass einer meiner Lieben oder ich selbst so betroffen wären. Emma Scott erzählt diese außergewöhnliche Geschichte aus zwei Perspektiven: aus Theas Sicht und Jims, dem Hilfspfleger. Und meiner Meinung nach hat sie es geschafft, diese unvorstellbare Situation mit ihrem einfühlsamen Erzählstil anhand der beiden unterschiedlichen Sichtweisen auf eindrückliche Art darzustellen. Selbst die sich wiederholenden Dialoge, die Theas „Neustart“ ihres Kurzzeitgedächtnisses alle fünf Minuten mit sich bringen, werden beim Lesen nie langweilig.

Der gefühlvolle Schreibstil und die wunderschönen Vergleiche, die einen in die Geschichte versinken lassen, sind für mich die große Stärke dieses Buches. Immer wenn ich das Buch in der Hand hielt, konnte ich um mich herum alles vergessen und es gab nur noch Thea, Jim und mich – ok, die anderen Figuren spielten ab und an auch eine mehr oder weniger wichtige Rolle.

Während dem Lesen war ich immer ganz gefangen von der Geschichte und von vielen Formulierungen richtiggehend verzaubert. Mit etwas Abstand fielen mir jedoch hie und da unrealistische Entwicklungen auf. Es ist mir schon bewusst, dass es sich um Fiktion handelt und auch die entsprechenden Anmerkungen der Autorin am Schluss des Buches relativieren einige Punkte. Dennoch war manches für meinen Geschmack ein bisschen zu „drüber“ und der Plot hat dadurch an Stärke verloren. Auch das Ende war mir persönlich zu sehr im Detail auserzählt.

„Between Your Words“ ist in erster Linie eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, welche die Herzen von Romantikern höherschlagen lässt. Denn eines kann die Autorin perfekt: sie schafft es Gefühle intensiv und eindrucksvoll zu transportieren. Als Leser spürt man die tiefen Sehnsüchte und den Hunger nach Leben der Figuren und leidet und hofft mit ihnen mit.

Wer bereit ist, über die Ungereimtheiten und die eine oder andere unlogische Entwicklung drüber hinweg zu sehen, kann sich hier zusammen mit den Figuren auf eine Achterbahn der Gefühle freuen.

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