Der Kreis schließt sich
NEBELMan mag sie, oder man mag sie nicht, die eigenwillige Ermittlerin Hulda Hermannsdòttir aus der Island Thrillerreihe von Ragnar Jónasson. Ich mochte die etwas spröde wirkende Polizistin und kann sie jetzt ...
Man mag sie, oder man mag sie nicht, die eigenwillige Ermittlerin Hulda Hermannsdòttir aus der Island Thrillerreihe von Ragnar Jónasson. Ich mochte die etwas spröde wirkende Polizistin und kann sie jetzt in Band 3 mit dem nötigen Hintergrundwissen auch noch besser verstehen.
Den ungewöhnlichen Kniff die Geschichte von hinten nach vorne zu erzählen, fand ich interessant. Jetzt im letzten Teil wird Hulda's ganz private Tragödie offenbar. Und wieder lässt ihr die Polizeiarbeit keine Zeit das persönliche Unglück zu verarbeiten. In einem abgeschiedenen Bauernhaus hat es 2 Tote gegeben. Es muss kurz vor Weihnachten passiert sein, denn die Geschenke liegen noch unausgepackt unter dem Baum. Wie gewohnt verbeisst sich Hulda in den Fall und entdeckt Spuren, die fast übersehen wurden.
Der Autor schreibt atmosphärisch dicht und lässt wie schon in den Vorgängern tolle Landschaften vor meinem inneren Augen entstehen. Man spürt förmlich dieses einsame, wilde Land, die Einsamkeit und die Naturgewalten. Das ist auf jeden Fall eine große Stärke des Autors. Auch seine Figurenzeichnung ist authentisch und nuanciert. Auch wenn Thriller draufsteht, ist die Trilogie für mich eher eine Krimireihe, was mich aber nicht gestört hat. Das Genre nennt sich eigentlich Island Noir und das trifft es ganz genau. Ein düsteres, melancholisches Buch mit unglaublicher Natur und eigenwilligen Charakteren, wer das mag, wird mit dieser Islandreihe seine Freude haben.