Ein rastloses Leben
Nora Joyce und die Liebe zu den BüchernBroschiert: 461 Seiten
Verlag: Insel Verlag (18. April 2021)
ISBN-13: 978-3458681427
Originaltitel: Nora. A Love Story of Nora and James Joyce
Übersetzung: Eike Schönfeld
Preis: 12,95 €
auch als E-Book ...
Broschiert: 461 Seiten
Verlag: Insel Verlag (18. April 2021)
ISBN-13: 978-3458681427
Originaltitel: Nora. A Love Story of Nora and James Joyce
Übersetzung: Eike Schönfeld
Preis: 12,95 €
auch als E-Book erhältlich
Ein rastloses Leben
Inhalt:
Im Alter von zwanzig Jahren lernt das Zimmermädchen Nora Barnacle in einem Dubliner Hotel den zwei Jahre älteren James Joyce kennen und lieben. Sie verlässt mit ihm Irland. Von nun an verläuft ihr Leben unstet - nirgendwo bleiben die beiden wirklich lange, auch nicht, als sie Kinder bekommen. Nora steht ganz im Schatten von James, der sich lange weigert, sie zu heiraten.
Meine Meinung:
Die Autorin Nuala O’Connor beschreibt in diesem biografischen Roman das Leben der Nora Barnacle von der Geburt im Jahr 1884 bis zum Tod im Jahr 1951. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber nicht das, was ich zu lesen bekam. Das konnte mich leider nicht wirklich fesseln und schon gar nicht begeistern. Es war mir einfach zu eintönig, eine schier endlose Abfolge von Sex, Besäufnisse seitens James, Sorgen um Mietzahlungen und immer wieder Umzüge an neue Orte in der Hoffnung, dass es dort besser ist. Doch dort wiederholt sich einfach alles nur. Nun, wenn Noras Leben halt so war, kann man es wohl nicht anders beschreiben, aber wie gesagt, fesseln konnte mich das nicht. Ich wurde mit keiner der Figuren warm, was einerseits am Schreibstil lag, aber auch an ihrem Verhalten, das ich oft nicht nachvollziehen konnte. Gerade in der ersten Hälfte waren die Beschreibungen viel zu detailliert. Man liest immer wieder denselben minutiösen Ablauf der Tage. Auch die Darstellungen des Intimlebens hätte nicht dermaßen deutlich sein müssen.
Die Liebe zwischen Nora und James ist ungewöhnlich, fast schon mehr eine gegenseitige Abhängigkeit. Nora ist bemüht, James den Rücken zu stärken, damit er schreiben kann. Er dagegen schleudert das bisschen Geld, das er als Lehrer verdient, mit vollen Händen zum Fenster raus, ohne an das Wohl der Familie zu denken. Was Nora an diesem recht egoistischen Mann fand, ist mir unbegreiflich.
Und die ganze Zeit fragte ich mich beim Lesen, was eigentlich der Zusatz im deutschen Buchtitel „und die Liebe zu den Büchern“ soll. Nora ist keine große Leserin, nicht einmal die Werke ihres Mannes hat sie gelesen. Da passt der englische Titel „Nora. A Love Story of Nora and James Joyce“ doch besser.
★★★☆☆