Macht fordert auch Opfer – bist du bereit?
The Second Princess. VulkanherzDer Schreibstil ist flüssig, detailreich ohne zu übertreiben und super zu lesen.
Das Cover wirkt interessant mit dem schwarzen matten Hintergrund und der jungen Frau in der Bildmitte (Saphina), die einzelnen ...
Der Schreibstil ist flüssig, detailreich ohne zu übertreiben und super zu lesen.
Das Cover wirkt interessant mit dem schwarzen matten Hintergrund und der jungen Frau in der Bildmitte (Saphina), die einzelnen glänzenden Elemente und die Schrift lassen es sehr edel wirken – echt gelungen.
Der Klappentext macht sehr neugierig auf einen neuen Roman der Autorin.
Fazit:
Die Autorin konnte mich schon mit ihrer dystopischen Dilogie Mentira begeistern, diesmal entführt sie uns in einem Urban Fantasy (spielt in unserer Zeit aber fantastisch) in eine Handlung um ein modernes und doch fiktives Königreich. Anders als es sonst üblich ist wird über eine weibliche Linie die Dynastie begründet. Männer haben im Königreich auf St. Lucien keine Entscheidungsgewalt, den die Frauen herrschen auf der Insel. Keine der Prinzessinnen ist gezwungen einen ihr nicht zugetanen Prinzen zu ehelichen, um ihr Königreich zu halten bzw. zu retten. Die Bell-Frauen (auf der sich die Dynastie gründet) sind mit beiden Füssen im 21.Jahrhundert angekommen.
Man wird langsam in dem Roman eingeführt und lernt die Welt der Bell-Frauen und das keineswegs langweilig. Und im Nu befand ich mich mitten unter ihnen. Obwohl ich nicht gerade der Fan von Klatsch, Tratsch und schönen Kleidern bin.
Im Vordergrund lernen wir Saphina kennen, sie ist die jüngste, unerfahrene Prinzessin und keinesfalls perfekt. Sie hat von allen drei Geschwistern die meisten Freiheiten und die wenigsten Verpflichtungen. Doch als die Krönung ihrer ältesten Schwester unmittelbar bevorsteht, nimmt das Schicksal eine plötzliche und brutale Wendung. Saphina muss erst in ihre neue Rolle hineinwachsen, oft wirkt sie vielleicht unbeholfen und entscheidet nicht immer „richtig“, aber so ganz unter uns – wer von uns kann behaupten immer die richtigen Entscheidungen im Leben getroffen zu haben?
Gerade zu Anfang habe ich mich gefragt, wann hier die Fantasy Anteil einziehen soll, die Geschichte nahm an Spannung zu mit all ihren Irrungen und Wirrungen – sollte da eine Bombe explodieren (geschichtlich gesehen)?
Gerade Saphina ist gezwungen oft zu reagieren, statt zu agieren – sie wird vor vollende Tatsachen gestellt. Klar, so ca. aber der Mitte des Romans wusste ich wo es lang geht, es war keine Überraschung aber sehr gut geschrieben. Gut es wird nicht verraten. Aber es war die großartige Umsetzung der düsteren, magischen und mystischen Ereignisse – die vieles wettmachte.
Die Protagonisten sind authentisch, lebendig, überzeugend, wie du und ich, sie lachen und weinen, sie haben eine Portion Humor (kommt gut in den Dialogen) und machen auch Fehler. Also alle haben Ecken und Kanten, wo sie hingehören. Und auch wie Dante so seinen Charme, den er aber auch gekonnt verstecken kann.
„The Second Princess“ ist eher eine Mischung aus verschiedenen Genres: Urban Fantasy, märchenhaften Zügen und etwas Romantasy. Mit einer guten Prise Humor, düster und mysteriös, überraschenden Wendungen, Charakteren mit vielen Kecken und Kanten, überhaupt nicht kitschig. Ich war überrascht, wie schnell ich die etwas über 400 Seiten gelesen hatte. Für mich ein toller Aufenthalt auf einer karibischen Insel, fühlte mich gut unterhalten und dafür vergebe ich gern 5 Sterne.