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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2021

Pia in Nöten

Ostseefalle
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Pia wird zu einem Cold Case gerufen: In einem alten Haus wird im Keller ein menschlicher Schädel gefunden. Schnell ist klar: der Schädel gehörte zu der vor 10 Jahren verschwundenen Alena. Doch war hatte ...

Pia wird zu einem Cold Case gerufen: In einem alten Haus wird im Keller ein menschlicher Schädel gefunden. Schnell ist klar: der Schädel gehörte zu der vor 10 Jahren verschwundenen Alena. Doch war hatte Grund, das Mädchen zu töten? Verdächtige gibt es in dem kleinen Dorf einige, aber keiner passt so recht als Täter. Und auf einmal überschlagen sich die Ereignisse.

Wieder ein toller Band um Pia Korittki und ihr Team. Aber auch die familiären Ereignisse stehen wieder in einem guten Verhältnis. Wobei die gegen Mitte des Buches aus nachvollziehbaren Gründen kaum noch Raum bekommt.

Nägelkauende Spannung erwartet den Leser bei diesem Band. Pia ist immer für eine tolle Geschichte gut, aber so spannend war es selten. Die Bände sind normalerweise in sich abgeschlossen. In „Ostseefalle“ geht Almstädt aber einen anderen Weg. Man sollte die Vorgängerbände (um nicht zu spoilern nenne ich jetzt keinen genauen Band) kennen, um die Ereignisse komplett nachvollziehen zu können. Das Ende empfand ich fast als Folter und fiebere jetzt dem nächsten Band entgegen.

Almstädts Charaktere sind wieder sehr authentisch und nachvollziehbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.03.2021

wieder fesselnd

Höllenkind
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Man sollte den Vorgängerband „Blutgott“ gelesen haben, denn gerade die ersten Seiten des Buches verweisen stark auf diesen, nehmen die Handlung sogar teilweise wieder auf. Was mir, als Dauerserienleserin ...

Man sollte den Vorgängerband „Blutgott“ gelesen haben, denn gerade die ersten Seiten des Buches verweisen stark auf diesen, nehmen die Handlung sogar teilweise wieder auf. Was mir, als Dauerserienleserin der Reihe, auch sehr gut gefallen hat. Auch im Buch gibt es öfter Querverweise zu Vorgängerbänden der Serie.
Clara wird nach den Vorgängen in Blutgott vorübergehend von ihrer Arbeit beurlaubt. Mit einer Freundin macht sie Urlaub in Florenz, als in Rom ein Mord geschieht. Der Vatikan hat von Claras Ermittlungserfolgen gehört und möchte sie als Beraterin. Als weitere Morde geschehen, spitzt sich die Lage dramatisch zu.
Skurrile Morde sind Etzolds Markenzeichen. Der Mord im Brautkleid – absolutes Neuland. Auch die anderen Taten haben mir sehr gut gefallen, man braucht aber bei der Lektüre von Etzolds Büchern schon ein gewisses Maß an Bluttoleranz. Die Handlung wechselt auf zwei Ebenen: Die Morde in der Gegenwart und Claras Ermittlungen und (weniger) Kapitel mit Beatrice, die von Menschenhändlern nach Rumänien gebracht und zur Prostitution gezwungen wird.
Ab etwa der Hälfte des Buches kommt ein gewisser Verdacht auf. Leider ist das Ende nicht ganz so, wie ich es erwartet hatte, vor allem, weil der Vorgängerband auch etwa auf diese Weise endete.
Ein kleiner negativer Touch entstand für mich aber leider auch, dasselbe hatte ich schon in Etzolds Politthrillern zu bemängeln: Der Autor schweift mir teilweise etwas stark ab. Bei Vidalis war das bisher nie der Fall, aber in diesem Band gibt es für mich too much Input in Sachen Dante und Geschichte. Diese Komponenten sind für den Thriller nicht nötig und bremsen nur das Lesetempo.

Veröffentlicht am 26.03.2021

3 Generationen

Die Frauen von Kilcarrion
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Als Sabine von ihrer Mutter zu ihren Großeltern nach Irland geschickt wird ist die 16-Jährige erst wenig begeistert. Die strenge Haushaltsführung bei den Großeltern, sowie der nahe Tod des Großvaters machen ...

Als Sabine von ihrer Mutter zu ihren Großeltern nach Irland geschickt wird ist die 16-Jährige erst wenig begeistert. Die strenge Haushaltsführung bei den Großeltern, sowie der nahe Tod des Großvaters machen ihr schwer zu schaffen. Doch allmählich gewöhnt sie sich an das Landleben und möchte gar nicht mehr weg.
Der Roman ist das Debut von Jojo Moyes und wurde jetzt neu aufgelegt.
Eigentlich habe ich mich auch sehr wohl gefühlt in dem Buch, aber die Charaktere blieben mir etwas fremd. Vor allem Joy und Kate. Wobei Joy im Prolog direkt glänzt. Wie habe ich mich mit ihr geschämt, mit ihr gefiebert und mich gefreut. Doch als Großmutter macht sie leider keine gute Figur. Dafür mochte ich Thom sehr gerne. Der aus allem das beste macht und auch immer für Sabine da ist, wenn sie ihn braucht.
Die Handlung hat mir gut gefallen, war aber teilweise, vor allem gegen Ende, sehr in die Länge gezogen. Vor allem die Schilderungen auf dem Pferdegestüt fand ich sehr gelungen und auch Sabines Wandlung vom verwöhnten Stadtmädchen zum liebevollen Teenager, die sich um ihren Großvater sorgt.
Drei Generationen Frauen in eine Story einzubinden, so dass diese funktioniert ist sicher nicht einfach. Manches fand ich zwar übertrieben, aber im Grunde spiegelt diese Konstruktion viele Familienleben wider. Der aufsässige Teenager, die etwas überforderte Mutter und die Großmutter mit ihrem großen Geheimnis – das aber am Ende gar nicht so groß war.
Fazit: leider muss sich eine Autorin immer an ihrem größten Werk messen lassen, das macht eine Neuauflage ihrer älteren Bücher immer etwas schwierig. „Die Frauen von Kilkarrion“ muss ich nicht verstecken, es liest sich aber teilweise doch noch etwas zäh und man merkt ihm den Erstling an.

Veröffentlicht am 25.03.2021

Das Ende der Trilogie

Eine Sehnsucht nach morgen
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Tief verletzt kommt Bärbel nach ihrem Medizinstudium zurück nach Essen. Dort trifft sie ihre Jugendliebe Klaus wieder. Doch der ist inzwischen verheiratet und hat ein Kind. Auch in ihrer Familie läuft ...

Tief verletzt kommt Bärbel nach ihrem Medizinstudium zurück nach Essen. Dort trifft sie ihre Jugendliebe Klaus wieder. Doch der ist inzwischen verheiratet und hat ein Kind. Auch in ihrer Familie läuft es nicht so rund, doch gemeinsam bewältigen sie alle Krisen.
Völlers Charaktere sind lebensecht und authentisch. Jeder hat so seine Probleme, aber alle halten zusammen und das gefällt mir in der Reihe sehr gut. Eheprobleme, Liebeskummer, Schulprobleme – ein ganz normales Leben. Und doch einen ganzen Roman wert.
Man sollte die beiden Vorgängerbände kennen. Die Handlung ist durchgängig und baut aufeinander auf.
In diesem Band steht Bärbel im Vordergrund. Bärbel ist mittlerweile erwachsen und Ärztin. Doch im Jahre 1968 sind Medizinerinnen noch nicht so gut angesehen. Bärbel aber hat sich noch nie etwas ausreden lassen und kämpft um ihren Job. Auch privat läuft nicht alles problemlos. Völler schafft es mit ihrem tollen Schreibstil, die Handlung lebendig zu halten. Man hat Kopfkino und lebt mit den Charakteren mit. War in den beiden Vorgängerbänden noch eher Friede, Freude, Eierkuchen, so geht es in diesem Band schon eher etwas rebellisch zu. Ganz wie die Protagonistin eben so ist.
Fazit: das Ende der Familiensaga zog sich für mich ein wenig, dennoch bin ich ein wenig traurig, die Familie nun verlassen zu müssen.

Veröffentlicht am 22.03.2021

sehr gesteigert zu Band 1

Goldtod
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Der zweite Fall für das Duo Orsini und Landow.
Mittlerweile haben die beiden eine Detektei gegründet. „Orlando“ ist aber nicht so erfolgreich, wie sich die zwei das wünschen würden. Als ein Kind verschwindet ...

Der zweite Fall für das Duo Orsini und Landow.
Mittlerweile haben die beiden eine Detektei gegründet. „Orlando“ ist aber nicht so erfolgreich, wie sich die zwei das wünschen würden. Als ein Kind verschwindet und ein Banker auf kuriose Weise tot aufgefunden wird, wittern die beiden ihre Chance, ihre Detektei durch die Auflösung der Fälle bekannter zu machen.
Doch das ist gar nicht so einfach. Denn der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus.
Der zweite Band von Axel Simon hat mir wesentlich besser gefallen als der erste. Vielleicht, weil ich den Stil schon ein wenig gewöhnt war. Die Sprache ist manchmal nicht einfach. Verschachtelte Sätze und ein wenig auf „alt“ getrimmt. Aber die Handlung war rasant und spannend und so konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Allein die skurrilen Morde, die Einschübe mit den Gedanken des Mörders und die Findigkeit, mit der sich Orsini und Landow überall durchmogeln waren das Lesen schon wert.
Historische Romane zu lesen ist wie ein Eintauchen in die Vergangenheit. Man muss sich schon fast zwingen, nicht zu denken „jetzt macht halt nen DNA-Test“ oder „nimm dein Handy und google“.
Fazit: wenn sich der Autor weiter so steigert, dann wird Band 3 ein 5 Sterne-Buch.