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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2021

Herausragende Sprache

Real Life
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Wallace will einfach nur dazugehören. Doch im Labor ist er der einzige Schwarze. Seine Kolleginnen sind teilweise unfreundlich zu ihm. Seine Freunde trifft er selten. Und wenn er in deren Beisein diskriminiert ...

Wallace will einfach nur dazugehören. Doch im Labor ist er der einzige Schwarze. Seine Kolleginnen sind teilweise unfreundlich zu ihm. Seine Freunde trifft er selten. Und wenn er in deren Beisein diskriminiert wird, halten sie den Mund. Es ist leichter still zu sein und ihn danach zu trösten als Partei zu ergreifen.

Das Buch hat mich begeistert. Wallace ist ein Charakter, der mich berührt hat. Die anderen Charaktere bleiben für mich undurchsichtig. Man hat mir den Blickwinkel von Wallace und fragt sich doch, wie es die Freunde wahrnehmen. Diese Perspektive hat mir etwas gefehlt. Die Geschichte ist auch nicht schwarz- weiß, sondern hat Graubereiche.

Ohne die letzten 40 Seiten hätte ich 5 Sterne vergeben. Aber mir fehlt einfach etwas als Abschluss für das Buch. Und dabei meine ich kein Happy End, denn das würde nicht passen. Vielleicht etwas, dass eine Entscheidung enthält oder wenigstens ein Ende der Lethargie.

Die Sprache ist richtig toll. Der Schreibstil hat mich überzeugt. Und das, obwohl ich Zweifel hatte, weil ich Bücher mit Buchpreis normal nicht so gut finde.

Fazit: Begeisternd und für den Leser erleuchtend, aber auch widersprüchlich wie das echte Leben.

Veröffentlicht am 24.04.2021

Geschichte nebenbei

Geschichte schreiben
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Das Buch ist eine Sammlung von Briefen. Diese sind sortiert nach Themen. Jeder Brief wird vom Autor eingeleitet und in den geschichtlichen Kontext gestellt. Die Auswahl bietet eine bunte Mischung, vom ...

Das Buch ist eine Sammlung von Briefen. Diese sind sortiert nach Themen. Jeder Brief wird vom Autor eingeleitet und in den geschichtlichen Kontext gestellt. Die Auswahl bietet eine bunte Mischung, vom Kaiser zur Jüdin im KZ. Von Frauen und Männer. Von Liebe und Hass.

Seit ich Brief an Obama gelesen habe, bin ich von dem Medium als Abbild der Zeitgeschichte begeistert. In diesem Buch bekommt man einen sehr weiten Blick auf die Geschichte. Ich finde die Auswahl der Briefe sehr gelungen.

Der Autor hat zu jedem Brief eine Einleitung geschrieben und da setzt mein einziger Kritikpunkt an. Häufig wiederholt der Autor einzelne Sätze des Briefs, die ihn zur Auswahl gerade desselbigen bewogen haben. Das nimmt einige Male die Überraschung und Erwartung an den Brief. Besser hätte mir gefallen, wenn der Autor umschreibt, was den Brief besonders macht. Der Autor bleibt da auf einer sachlichen Ebene, aber man hätte gerne auch das Gefühl beschreiben können.

Die Einleitungen hätten meiner Meinung nach den geschichtlichen Hintergrund noch mehr beleuchten können. Wenn man die Personen nicht kennt, fehlt vielleicht manchmal etwas Information. Aber die Briefe an sich sprechen für sich.

Toll finde ich, dass man nebenbei etwas über Geschichte lernt und den historischen Personen auf einer persönlichen Ebene näher kommt. Besonders berührend fand ich den Brief von Wilma Grünwald.

Das Buch lädt dazu ein, es immer wieder in die Hand zu nehmen und darin zu schmökern. Deshalb finde ich, dass es ein tolles Geschenk wäre. Ich könnte es mir auch gut als Schmuckausgabe vorstellen, wo auch historische Dokumente abgebildet sind. Das wäre die perfekte Ergänzung.

Veröffentlicht am 31.03.2021

Auszeit auf dem Leuchtturm

Show me the Stars
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Liv braucht eine Auszeit. Als sie eine Anzeige für ein Housesitting liest, bewirbt sie sich kurzerhand. Und landet wenig später auf einer einsamen Insel in einem Leuchtturm. Einziger Lichtblick scheint ...

Liv braucht eine Auszeit. Als sie eine Anzeige für ein Housesitting liest, bewirbt sie sich kurzerhand. Und landet wenig später auf einer einsamen Insel in einem Leuchtturm. Einziger Lichtblick scheint Kjer zu sein. Strahlend schön und melancholisch.

Ich finde den Schreibstil der Autorin wirklich toll und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Auf einer einsamen Insel sollten die Erlebnisse eher eintönig sein, aber sie schafft es Livs Alltag gut einzufangen.

Am Ende wird leider alles etwas lieblos abgehandelt. Der Grund warum Liv eine Auszeit braucht, wird in wenigen Worten aufgelöst. Ein Problem mit Kjer wird ohne Worte gelöst. Und Kjer ist als Charakter teilweise schon schwierig. Sein Verhalten gegenüber Liv ist manches Mal nicht in Ordnung und so wie es aufgeklärt wird, ist es für mich unbefriedigend.

Airin ist das Licht am Horizont. Als Nebenfigur fand ich sie wirklich klasse. Und ich liebe das Setting im Leuchtturm.

Veröffentlicht am 28.03.2021

In der Großstadt Berlin

Das Café unter den Linden
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Fritzi zieht vom Land in die Großstadt Berlin. Einziger Anlaufpunkt ist ein Kriegskamerad ihres verstorbenen Vaters. Hans von Keller ist aber eher missmutig und ein brotloser Künstler.

Ich liebe Geschichten, ...

Fritzi zieht vom Land in die Großstadt Berlin. Einziger Anlaufpunkt ist ein Kriegskamerad ihres verstorbenen Vaters. Hans von Keller ist aber eher missmutig und ein brotloser Künstler.

Ich liebe Geschichten, die in der Zeit der 1920er spielen. Hier werden immer wieder im Nebensatz Künstler, Orte, Werke eingebaut, was mich sehr gefreut hat. Ich hatte häufig das Gefühl, dass die Autorin noch viel mehr dazu wüsste, aber es zurück hält. Das fand ich etwas schade. Ich hätte gerne mehr dazu gelesen. Für mich ein Grund mehr weitere Werke der Autorin demnächst zu lesen.

Ich mochte die Geschichte von Fritzi. Sie ist sympathisch und natürlich. Auch die anderen Personen haben mich interessiert und ich hätte gerne mehr von einigen erfahren.

Die Liebesgeschichte ist schlüssig und nicht 08/15.

Fazit: Ein gut recherchierter historischer Roman mit Einblick in die Welt der Kunst und Künstler.

Veröffentlicht am 23.03.2021

Auf der Suche nach einer festen Beziehung

The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission
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Braden Mack lässt scheinbar nichts anbrennen. Aber jetzt fühlt er sich bereit für eine feste Beziehung. Gretchen scheint geeignet dafür zu sein.
Liv arbeitet für einen Tyrannen als Konditorin. Als sie ...

Braden Mack lässt scheinbar nichts anbrennen. Aber jetzt fühlt er sich bereit für eine feste Beziehung. Gretchen scheint geeignet dafür zu sein.
Liv arbeitet für einen Tyrannen als Konditorin. Als sie ihren Job verliert und dabei noch etwas unglaubliches über ihren Chef herausfindet, denkt sie, sie kann das Problem alleine lösen. Aber Braden möchte ihr helfen.

Ich mochte Braden schon sehr gerne im ersten Band. Er hat eine große Klappe, ist aber auch einfühlsam. Liv kommt im ersten Band nicht so gut weg und sie wird mir auch nicht komplett sympathisch. Ihr Verhalten den Freundinnen gegenüber ist nicht angemessen und die Aussprache kommt mir etwas zu kurz um glaubwürdig zu sein. Das gewählte Thema finde ich aber zeitgemäß.

Der Buchclub steht in diesem Buch etwas mehr im Hintergrund. Wenn man Band 1 nicht gelesen hat, kann man zwar der Liebesgeschichte folgen, aber es fehlen doch einige Informationen über die Mitglieder des Clubs.

Ich habe bei einigen Szenen sehr gelacht. Die Autorin schreibt sehr toll. Band 1 hat mir etwas besser gefallen. Aber ich bin schon gespannt auf Band 3 und kann die Reihe wirklich sehr empfehlen. Sie ist mal etwas anderes.