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Veröffentlicht am 31.03.2021

Pippa Bolles zweiter Fall

Dinner for one, Murder for two (Ein Pippa-Bolle-Krimi 2)
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Pippa Bolle kümmert sich um Haus und Tiere ihrer britischen Großmutter, während diese in Berlin weilt. Als ein Bekannter sie bittet, sich während des Shakespeare Geburtstagsfestivals um eine Theatergruppe ...

Pippa Bolle kümmert sich um Haus und Tiere ihrer britischen Großmutter, während diese in Berlin weilt. Als ein Bekannter sie bittet, sich während des Shakespeare Geburtstagsfestivals um eine Theatergruppe zu kümmern, sieht sie darin eine gute Chance, ihre Finanzen aufzubessern. Mit Todesfällen hat sie allerdings nicht gerechnet.

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich den letzten Pippa-Bolle-Roman las, und diesen zweiten Band der Reihe hatte ich mir „aufgehoben“, versprach ich mir, vor allem wegen des Klappentextes und des Covers, ein besonderes Lesevergnügen.

Ein kleines Dorf mit einer verschworenen Dorfgemeinschaft, eine Theatergruppe, deren Mitglieder aus ganz Europa kommen – zwei, nur auf den ersten Blick gegensätzliche Gruppen, die mehr gemeinsam haben, als zunächst gedacht, denn Geheimnisse gibt es hier wie da, und den beiden Autorinnen sind ein paar echte Charaktertypen gelungen. Pippa, obwohl von Natur aus neugierig, mochte ich schon immer gern, und so freute ich mich, wieder von ihr zu lesen.

Der Klappentext erwies sich schließlich als nicht ganz passend, denn der Todesfall, der dort erwähnt ist, ist nicht der erste, und findet erst ziemlich spät in der Geschichte statt. Ich würde mir wirklich wünschen, dass Verlage sich mit Klappentexten mehr Mühe gäben, sie sollten weniger verraten und näher an den Geschichten sein. Pippas Ermittlungen kann man als Leser gut begleiten und sich überhaupt seine eigenen Gedanken machen. Die Auflösung ist nachvollziehbar. Erzählt wird mit Humor und viel Shakespeare, der sich schon in den Personenbeschreibungen am Anfang niederschlägt – am Ende hatte ich Lust, eines seiner Stücke zu sehen. Letztlich waren meine Erwartungen aber wohl doch zu hoch, so dass ich zwar gut unterhalten wurde, aber nicht ganz so gut wie erhofft.

Pippa Bolles zweiter Fall entführt den Leser nicht nur nach Großbritannien, sondern ganz in die Nähe von Stratford-upon-Avon, und ist daher Shakespeare gewidmet. Der Roman unterhält gut und macht Lust auf weitere Romane der Reihe. 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, deren Krimis auch mal humorvoller sein dürfen.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Interessanter zweiter Band

Earth Girl: Die Begegnung
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Ein Objekt, das nur von einer außerirdischen Zivilisation, von Aliens, stammen kann, wird in der Nähe der Erde entdeckt – und auf Jarra Tell Morrath wartet eine neue Aufgabe: Sie, die durch einen Gendefekt ...

Ein Objekt, das nur von einer außerirdischen Zivilisation, von Aliens, stammen kann, wird in der Nähe der Erde entdeckt – und auf Jarra Tell Morrath wartet eine neue Aufgabe: Sie, die durch einen Gendefekt gehandicapt ist und dadurch die Erde nicht verlassen kann, wird vom Militär rekrutiert.

Den Vorgängerband las ich bereits vor ein paar Jahren, kam aber schnell wieder in die Geschichte. Jarra und andere mit ihrer Erkrankung werden von den „normalen Menschen“, auch Norms genannt, als behindert angesehen und u. a. als Affen beschimpft. Jarra, die aus einer Militärfamilie stammt und so gerne auf andere Welten reisen würde, hat schon immer darunter gelitten. Hier nun zeigt sich, wie schon im Vorgängerband, dass auch Menschen wie sie Großes leisten können. Dass auch in einer zukünftigen Welt, die Geschichte spielt einige Jahrhunderte in der Zukunft, immer noch Diskriminierung und Rassismus herrschen, ist leider gar nicht so unwahrscheinlich, mir tut dies fast körperlich weh. Umso schöner, dass die Autorin letztlich eine positive Message hat.

Der Roman setzt kurz nach den Ereignissen in Band 1 ein. So trifft der Leser wieder auf Jarra und ihre Studiengruppe, die von verschiedenen Planeten kommt und die Geschichte der Erde erforscht. Jarras Ausflug zum Militär ist zunächst erstaunlich kurz, danach geht es wieder zur Studiengruppe, doch später wird sich das noch einmal ändern. In meiner Rezension zum Vorgängerband fand ich es positiv, dass auf Aliens verzichtet wurde (obwohl es natürlich auf den anderen Planeten auch außerirdisches Leben gibt, aber bisher eben kein intelligentes). Nun scheint sich das zu ändern – und darauf war ich dann doch gespannt. Mehr will ich hier gar nicht verraten, lasst euch überraschen, manches kommt auf jeden Fall anders als erwartet.

Die Autorin lässt Jarra selbst in Ich-Form erzählen, und das passt hier absolut perfekt. Der Leser ist immer auf Jarras Stand und darf auch an ihren Gedanken und Emotionen teilhaben. Manchmal fand ich sie etwas überzogen, wie etwas die Sache mit dem Schutzanzug, aber dennoch nicht ganz unrealistisch. Die Ereignisse in Band 1 werden kurz rekapituliert, was ich sehr gut finde und dem Leser hilft, sich schnell wieder zurechtzufinden.

Der Band ist, wie schon Band 1, in sich abgeschlossen, lässt aber doch Fragen offen. Leider wurde Band 3 nicht ins Deutsche übersetzt – sehr schade.

Band 2 der Earth-Girl-Reihe ist wieder spannend zu lesen und setzt die Geschichte interessant fort. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung, allerdings sollte man zunächst Band 1 lesen.

Veröffentlicht am 25.03.2021

Unterhaltsam

Waypoint FiftyNine
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Eine Weltraumkneipe mit einem legendären Getränk – hier spielt sich viel ab, hier trifft man, ob man will oder nicht, alle möglichen Wesen aus allen bekannten und unbekannten Welten, und hier hört man ...

Eine Weltraumkneipe mit einem legendären Getränk – hier spielt sich viel ab, hier trifft man, ob man will oder nicht, alle möglichen Wesen aus allen bekannten und unbekannten Welten, und hier hört man viele Geschichten oder kann sie sogar selbst erleben – wie man anhand der 20 + 1 Geschichten dieser Anthologie sehen kann.

Das „+ 1“ betrifft die Rahmenhandlung, die die beiden Herausgeber, Jörg Fuchs Alameda und Günther Kienle, abwechselnd geschrieben haben, und die am Ende eine eigene Geschichte ergibt. Sie verbindet aber auch die anderen Geschichten – mehr oder weniger gut – miteinander, so dass man das Buch, wie es auch die Herausgeber tun, als Romananthologie verstehen kann. Alleine, dass die Herausgeber dadurch selbst Teil der Geschichten werden, macht diesen Rahmen besonders, allerdings ist er nicht immer leicht zu lesen, zwischendurch habe ich einmal kurz den Überblick verloren.

Zwanzig Geschichten von ebensovielen Autorinnen und Autoren, da sollte für jeden etwas dabei sein. Den Geschichten ist es nahezu allen gemein, dass sie makaber, skurril und/oder abgefahren sind, das zu mögen, ist schon mal eine gute Voraussetzung für den Genuss der Anthologie. Ich gestehe, dass ich nur relativ wenige Autorinnen/Autoren bisher kannte, aber die/der eine oder andere ist mit ihren/seinen Büchern nun auf meiner Wunschliste gelandet. Wie bei den meisten Anthologien kann nicht jede Geschichte jedem gefallen, meine Ausbeute an guter Unterhaltung ist am Ende aber recht groß gewesen. Sehr gut gefallen haben mir auch die „angepassten“ Biografien der Autorinnen und Autoren.

Die erste Geschichte, Dennis Freyls „McGintleroy trinkt“ hat mir direkt sehr gut gefallen, sehr makaber, aber auch sehr unterhaltsam, und schien sich kaum noch toppen zu lassen, aber dann gab es doch noch so manche Geschichte, die mich genauso gut unterhalten hat, wie z. B. Lea Baumgarts „Opferbereitschaft“. Alleine dafür, auf alle diese Ideen zu kommen, müsste man den Autorinnen und Autoren auf die Schulter klopfen, und manch einen Protagonisten würde ich gerne wiedertreffen (was teilweise sogar möglich ist, weil sie schon vorhandenen Romanwelten entstammen).

Oft werden auch bekannte Szenarien bzw. Filme und Serien durch den Kakao gezogen, wie z. B. in Nele Sickels „Kleider machen Leute“, wo jemand ein rotes Hemd trägt (wem das jetzt nichts sagt: Tut mir leid für euch!). So habe ich mehrfach herzhaft lachen müssen. Nur den Doctor habe ich vermisst, er hätte sich hier sicher auch gut gemacht.

Die Anthologie hat mich insgesamt gut unterhalten, ich hatte viel zu lachen und hatte Spaß an den ganzen Anspielungen. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an jene, die Phantastik mögen, gerne beim Lesen lachen und sich von Skurrilem nicht abschrecken lassen.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

"Andakawwa" in der Seniorenresidenz

Schach mit toter Dame
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Die Schwestern Cäcilie und Käthe sind sicher, dass ihr Nachbar in der Seniorenresidenz ermordet und beraubt wurde, und setzen Loretta Luchs auf den Fall an. Loretta bewirbt sich um die freie Stelle als ...

Die Schwestern Cäcilie und Käthe sind sicher, dass ihr Nachbar in der Seniorenresidenz ermordet und beraubt wurde, und setzen Loretta Luchs auf den Fall an. Loretta bewirbt sich um die freie Stelle als Küchenhilfe und findet schon bald eine Leiche.

Dies ist bereits der dreizehnte Band der Reihe, und Lotte Minck hat immer noch nette Ideen, wie sie Loretta zum Ermitteln bringen kann. Mich freut, dass ich die beiden alten Ladies aus dem Vorgängerband wiedertreffen kann, die dort schon nicht unwesentlich zur Aufklärung des Falles beitrugen. Nun haben die beiden selbst einen Fall für Loretta, dessen Aufklärung sie natürlich lebhaft begleiten möchten.

Loretta „andakawwa“, da ist Frank natürlich ein bisschen neidisch, aber auch er darf bald mitmischen. Und dann ist da noch Lorettas neuer Lebensgefährte, über den ich gar nicht viel sagen möchte, wer neugierig ist, wer sich dahinter verbirgt, muss eben Band 12 oder 13 lesen, ich mag ihn, und er macht sich gut an Lorettas Seite.

In der Seniorenresidenz gibt es einige mehr oder weniger skurrile Bewohner, wie etwa eine ehemalige Balletttänzerin und einen von sich sehr eingenommenen Ex-Schlagerstar, dessen Kosten von seinen – natürlich weiblichen – Fans getragen werden. Gut gefallen hat mir der Koch, ich hoffe, den haben wir nicht das letzte Mal gesehen.

Das, wieder von Ommo Wille stammende umlaufende Cover, zeigt, wie immer, eine Szene aus dem Roman, die der Künstler mit „netten“ Kleinigkeiten „aufgewertet“ hat – so bietet nicht nur der Roman selbst Schmunzelmomente.

Als Leser kann man wieder mitraten, ich selbst bin erst kurz vor Ende auf die Lösung gekommen. Diese ist gut nachvollziehbar, so dass man den Roman zufrieden zuklappen kann. Zufrieden auch deshalb, weil der dreizehnte Band wieder gut unterhält.

Sehr gut haben mir, die ich auch nicht mehr die Jüngste bin, die schönen Worte der Autorin zum Thema Alter/Altern gefallen.

Lorettas dreizehnter Band unterhält gut und bietet einiges zum Schmunzeln. Loretta und ihr neuer Lebensgefährte harmonieren gut und auch das Wiedersehen mit Käthe und Cäcilie macht Spaß. Dazu ein gut gelöster Fall – das alles macht Lust auf weitere Bände. Ich vergebe gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für die gesamte Reihe.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Band 9 spielt wieder in Japan - das gefällt mir gut

Der Tote im Sumida
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Rei Shimura arbeitet inzwischen für den amerikanischen Geheimdienst, und wird von diesem undercover in einem Kaufhaus in Tokio eingesetzt. Der letzte Agent, der auf diesen Fall angesetzt wurde, hat den ...

Rei Shimura arbeitet inzwischen für den amerikanischen Geheimdienst, und wird von diesem undercover in einem Kaufhaus in Tokio eingesetzt. Der letzte Agent, der auf diesen Fall angesetzt wurde, hat den Einsatz nicht überlebt, aber Rei hofft, als Einheimische auftreten zu können und so nicht entdeckt zu werden.

Die ersten acht Bände habe ich schon vor längerer Zeit gelesen, doch hatte ich wenig Schwierigkeiten, mich in Band 9 zurecht zu finden. Rei als Agentin ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber sie macht sich gut in dieser Rolle. Ihr Einsatz in einem japanischen Kaufhaus bietet der Autorin zudem viele Möglichkeiten, die japanische Kultur, vor allem auch im Berufsleben, zu zeigen. Der Fall verschwindet daneben fast ein bisschen, bis es einen Toten gibt, und auch Rei in Gefahr kommt. Ihr Vorgesetzter, Michael Hendricks, gefällt mir gut, er ist verständnisvoll und nett, wirkt aber trotzdem kompetent.

Die Autorin lässt ihre Protagonistin wieder selbst in Ich-Form erzählen, was gut passt, gerade, weil Rei als in den USA aufgewachsene Halbjapanerin eine besondere Beziehung zu dem Land hat, in das sie gesandt wird, und der Leser so ihre Gedankengänge hautnah miterlebt.

Am Ende wird der Fall gelöst, und der Leser konnte gut miträtseln. Es war schön, Rei wiederzutreffen, die ich mag, und die mir eine gute Möglichkeit bietet, Japan und seine Kultur kennenzulernen. Nicht alle ihre Fälle spielen dort, dieser aber schon, und ich wurde gut unterhalten. Band 10 möchte ich möglichst bald auch noch lesen, der dann der letzte der Reihe sein wird.

Mir hat Band 9 der Reihe vor allem deshalb gut gefallen, weil er wieder in Japan spielt und dessen Kultur beleuchtet. Das Setting, ein japanisches Kaufhaus in Tokio, passt sehr gut und macht mich mit einer Welt bekannt, die ich noch nicht kannte. Der Fall geht dazwischen fast etwas unter, meldet sich aber mit einem Toten spannend zurück. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.