Vom süßen Mädel zum Weltstar
Romy und der Weg nach Paris«Ich muss immer bis zum Äussersten gehen, selbst wenn es nicht gut ist. Ich liebe es, bis an die Grenzen des Möglichen zu gehen, im Beruf wie im Gefühlsleben.» (Romy Schneider)
"Romy und der Weg nach ...
«Ich muss immer bis zum Äussersten gehen, selbst wenn es nicht gut ist. Ich liebe es, bis an die Grenzen des Möglichen zu gehen, im Beruf wie im Gefühlsleben.» (Romy Schneider)
"Romy und der Weg nach Paris" ist bereits der 16. Band aus der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe", die im Aufbau Taschenbuch Verlag erscheinen. Nach ihren brillanten Büchern über Coco Chanel, Edith Piaf und Maria Callas konzentriert sich die Bestseller-Autorin Michelle Marly alias Micaela Jary auf Romy Schneider, eine viel zu früh verstorbene Schauspielerin, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich unvergessen ist. Sie erzählt von der Suche einer einmalig faszinierenden Frau nach ihrem Weg als Künstlerin, als Liebende – und nach sich selbst
1958: Die junge Romy fühlt sich in einer Sackgasse gefangen. Als Sissi ist sie zum Weltstar geworden, doch sie ist es leid, immer nur das süße Mädel zu geben. Sie träumt von einer Laufbahn als Charakterdarstellerin. Dann lernt die wohlbehütete Romy bei Dreharbeiten den noch unbekannten Alain Delon kennen – und verliebt sich in den rebellischen jungen Mann. Gegen den Willen ihrer Familie folgt sie ihm nach Paris. Doch Romys Karriere gerät ins Stocken, und schon bald erlebt auch ihre Liebe zu Alain eine Krise …
Wie es sich für historische Romane gehört, ist dieses Buch in Sepia-Tönen gehalten. Es zeigt eine dunkelhaarige Frau in einem eleganten Kostüm, die versonnen auf den Eiffelturm blickt, ein klassisches Wahrzeichen der französischen Metropole, die das Leben von Romy Schneider auf eine nachhaltige Weise geprägt hat.
Einfühlsam zeichnet Michelle Marly den Weg von Romy Schneider nach Paris nach. Paris bedeutete einen klaren Wendepunkt in dem Leben der wohlbehütet aufgewachsenen jungen Schauspielerin. Hier sollte sie sich von dem Image des "süßen Mädels", das durch den Historien-Schinken "Sissi" begründet worden war, lösen und zu einer ernstzunehmenden, viel beachteten Charakterdarstellerin heranreifen. Hier sollte sie Alain Delon, einen aufstrebenden, chronisch untreuen französischen Nachwuchs-Schauspieler, kennenlernen, der trotz seiner zahllosen Affairen die Liebe ihres Lebens gewesen ist. Hier sollte sie den exzentrischen Star-Regisseur Lucchino Visconti treffen, der sie bewusst gegen ihr biederes Image besetzte und ihr wichtige Rollen in seinem Theater-Stück "Schade, dass du eine Dirne bist" und weiteren Film-Produktionen anvertraute. Hier sollte sie die Bekanntschaft der desillusionierten, gealterten Modeschöpferin Coco Chanel machen, welche sie zu einer eleganten Frau von Welt formte und mit ihr vertrauliche Gespräche über die Liebe und das Leben führte.
Das viel zu kurze Leben von Romy Schneider war kein Märchen, genausowenig wie das Leben der österreichischen Kaiserin. Berufliche Triumphe und private Niederlagen wechselten einander ab. Auf die (von ihren Eltern erzwungene) Verlobung mit Alain Delon folgte nicht die ersehnte Traum-Hochzeit, die von der Klatsch-Presse erwartet wurde. Zweifellos hegte Alain Delon tiefe Gefühle für sie, gab ihr ein Zuhause und lebte mit ihr unter einem Dach. Dennoch verweigerte er sich den bürgerlichen Konventionen, beharrte auf seiner persönlichen Freiheit und wollte sich nicht dauerhaft an sie binden. Letzten Endes sollte er sie für eine andere Frau verlassen, wie es die weise Modeschöpferin Coco Chanel ihr bereits vorausgesagt hatte.
Michelle Marly versteht es wie keine andere Autorin, nüchterne Fakten mit echtem Leben zu füllen. Sie bringt uns eine gefühlsbetonte, sensible junge Frau näher, die sich von der ständigen Bevormundung durch die wohlmeinende Mutter und den geschäftstüchtigen Stiefvater freistrampeln, an ihre körperlichen und seelischen Grenzen gehen und ihre persönliche Unabhängigkeit teuer erkaufen musste. "Romy und der Weg nach Paris" ist ein literarisches Kunstwerk, das ich jedem Leser ausdrücklich ans Herz legen möchte.