Magische und aufregende Geschichte mit außergewöhnlichen Figuren, die ihr unbedingt kennenlernen solltet :)
Vier Farben der MagieKell lebt in London – in einem der vier London, die es in diesem Universum gibt. In jeder der vier Welten ist die Magie unterschiedlich intensiv vorhanden. In Kells Londen (das Rote London) ist die Magie ...
Kell lebt in London – in einem der vier London, die es in diesem Universum gibt. In jeder der vier Welten ist die Magie unterschiedlich intensiv vorhanden. In Kells Londen (das Rote London) ist die Magie allgegenwärtig. Als einer der letzten Antari hat er die Möglichkeit, zwischen den verschiedenen London zu reisen. Früher waren die Türen zwischen den Welten für alle geöffnet. Um den Untergang aller Welten zu verhindern, mussten diese Türen aber geschlossen werden. Kell ist nun für einige Aufträge und die Kommunikation zwischen den Herrscher*innen der Welten zuständig. Nebenbei schmuggelt er verbotener Weise noch diverse Gegenstände hin und her. Als er einen Auftrag annimmt, der sowieso ein bisschen merkwürdig erscheint, befindet er sich plötzlich in größter Gefahr. Er muss das wieder ausbügeln, sonst könnte es das Ende aller Welten bedeuten…
Das World-Building hat mir richtig gut gefallen. Die vier Londons sind in vier Farben aufgeteilt und haben alle ihre ganz eigene Atmosphäre, die die Autorin sehr eindrücklich transportieren konnte. Die Geschichten jedes einzelnen London hat mich total gefesselt. Über das schwarze London haben wir bisher am wenigsten erfahren und das scheint doch das faszinierendste und spannendste zu sein. Ich hoffe, in den Fortsetzungen noch mehr über dieses spezielle London zu erfahren.
Die Geschichte brauchte ein bisschen, bis sie in die Gänge kam. Kells Weg durch das Buch kam mir zuerst etwas ziellos vor. Nach gut einem Drittel war aber klar, wohin die Reise gehen sollte, und die Geschichte begann einen richtigen Sog auf mich auszuwirken. Es war durchgehend interessant und spannend. Die Magie, die Historie, die Protagonist:innen und die Antagonist:innen, die Side-Stories, aber auch die Hauptgeschichte, alles war perfekt aufeinander abgestimmt und ergab ein richtig gutes Gesamtbild.
Die größte Stärke des Buchs waren aber eindeutig die toll ausgearbeiteten Charaktere! Es wird nämlich aus Kells und Lilas Perspektive erzählt und die beiden sind für sich alleine schon so außergewöhnlich, aber als sie sich endlich begegnen, das hatte eine ganz besondere Dynamik. Ich hab die beiden so gerne bei ihrem Abenteuer begleitet. Die Liebesgeschichte bleibt aus – ein Buch, das mal ohne Romantik auskommt, aber nicht ohne ein gewisses Knistern, das vielleicht, vielleicht aber auch nicht relevant wird. Ich könnte mit beiden Versionen gut leben – aber die Verbundenheit, die sich zwischen den beiden entwickelt, hat mir richtig gut gefallen.
Es lohnt sich wirklich, die beiden kennenzulernen!
Aber auch die Gegenspieler:innen von Kell und Lila sind als außergewöhnlich hervorzuheben. Bei manchen war ich mir sicher, dass sie einfach nur schlecht sind mit durch und durch grausamen Motiven und bei anderen, war es auch nicht ganz klar, in welche Schublade ich sie packen sollte. Es ist eben nicht immer alles nur schwarz oder weiß. Auch eine große Stärke der Autorin!
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Er machte die Figuren authentisch und meistens sympathisch. Der bissige Humor und das Geheimnisvolle im Erzählstil, machte die Geschichte einfach rund.
Es passierte wirklich viel und so Vieles war so beunruhigend, dass ich nicht wusste, auf welche Weise die Geschichte jetzt furchtbar enden würde :D Da war so viel Untergangspotenzial auf so vielen Ebenen. Das machte das Buch so aufregend, neben den vielen Überraschungen und Twists, die mich eiskalt erwischt haben. Dieser erste Band könnte so auch für sich einfach stehen bleiben. Es sind aber noch einige Fragen offen und es gibt noch viele Möglichkeiten, die Geschichte weiterzuerzählen und die werde ich mir sicher nicht entgehen lassen :)