Cover-Bild Hier können Sie im Kreis gehen
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Nagel & Kimche
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 22.08.2016
  • ISBN: 9783312009992
Frédéric Zwicker

Hier können Sie im Kreis gehen

Roman

Im Alter von 91 Jahren kommt der demente Witwer Johannes Kehr ins Pflegeheim. Nur: Seine Demenz ist vorgetäuscht. Im Heim hofft Kehr, seine Ruhe zu finden. Aber so einfach ist es nicht. Er beobachtet die schrulligen, nicht selten aggressiven Mitbewohner und die Nachlässigkeit der Pfleger. Seine vorgetäuschte Demenz nutzt er, um Desserts zu stehlen und Gehhilfen unliebsamer Nachbarn zu verstecken. Bald aber wird seine Schauspielerei anspruchsvoller; je vertrauter ihm das Heim wird, desto größer ist die Gefahr einer Enttarnung. Als zufällig seine Jugendliebe Annemarie auftaucht, flackert die alte Zuneigung erneut auf. Ein literarisch feinfühliges Debüt, beobachtungsstark und intensiv.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2017

Hier können Sie im Kreis gehen

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Nachdem Johannes Kehr sich bis ins hohe Alter noch selbst versorgt hat, beschließt er dass es endlich an der Zeit ist sich um seine altersgerechte Versorgung zu kümmern. Um seine Familie nicht mit seiner ...

Nachdem Johannes Kehr sich bis ins hohe Alter noch selbst versorgt hat, beschließt er dass es endlich an der Zeit ist sich um seine altersgerechte Versorgung zu kümmern. Um seine Familie nicht mit seiner Pflege zu belasten, fällt seine Wahl auf das örtliche Pflegeheim, auch wenn er dazu den ein oder anderen Kompromiss eingehen muss. Um sich einen, wenn auch beschränkten, Freiraum zu verschaffen, legt er sich eine zweckorientierte Demenz zu, die ihm im Rahmen der strengen Heimregularien kleine Freiheiten ermöglichen soll. Im Grunde genommen klappt dies ganz gut und es gelingt ihm erstaunlich gut sich mit den neuen Umständen zu arrangieren. Als aber seine einstige große Liebe ebenfalls in das Heim kommt befallen ihn erhebliche Zweifel und zwingen ihn dazu sein Konzept neu zu Überdenken.

Fazit
Eine sehr einfühlsame Geschichte, die sich intensiv mit dem Alter und seiner Problematik auseinandersetzt und durch die ungewöhnlichen Perspektive dazu anregt sich diesem Thema einmal von einer anderen Seite zu nähern.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Könige des Chaos

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Hier können Sie im Kreis gehen ist eine sehr sarkastische Beobachtung eines Pflegeheims und seinen dementen Bewohnern. Durch den klaren Blick von Johannes Kehr, der sich nur als dement ausgibt, kommen ...

Hier können Sie im Kreis gehen ist eine sehr sarkastische Beobachtung eines Pflegeheims und seinen dementen Bewohnern. Durch den klaren Blick von Johannes Kehr, der sich nur als dement ausgibt, kommen Bewohner, Pfleger und Angehörige nicht so gut weg. Seine persönlichen Erfahrungen hat der Autor gekonnt in die Geschichte eingebaut und nebenher Themen wie das Leben, den Tod, Familie und Liebe nicht ausgespart. Fast durchgehend in Monologform erzählt Herr Kehr von seinem bisherigen Leben und seinen Gedanken und Innenleben. Die Perspektive wechselt ungewohnt zwischen der ich-Form, also aus der Sicht von Herrn Kehr, und einer Beobachterperspektive, die Herrn Kehr während seines Alltags im Pflegeheim begleitet.

Mir war es ehrlich gesagt zu viel Monolog und zu wenig Handlung. Ich hatte andere Erwartungen an das Buch, die es nur teilweise erfüllen konnte. Die wenigen Streiche, die Herr Kehr seinen Mitmenschen spielt waren mir zu wenig. Die Ausführungen über sein Leben haben mich nicht wirklich interessiert und für mich blieb lange unklar, wie man als völlig gesunder Mensch in ein Heim für Demenzkranke geht. Freiwillig. Es kommt zwar eine Art von Erklärung, aber es blieb mir trotzdem suspekt.

Der Schreibstil hat mir jedoch gefallen. Die Geschichte ließ sich flüssig lesen und aufgrund der Kürze war man auch schnell durch. Die Kapitel waren aber wirklich extrem kurz und die Perspektivenwechsel dementsprechend schnell hintereinander. Herr Kehr als Hauptfigur war mir nie wirklich sympathisch und auch das Auftauchen seiner Jugendliebe konnte für mich nichts mehr rausreißen.


Fazit

Eine kritische sowie humorvolle Beobachtung eines Pflegeheimes für Demenzkranke, die jedoch mit dem fast durchgehenden Monolog des Hauptprotagonisten, der fehlenden Handlung und den weniger interessanten Rückblenden meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Die Kürze der Geschichte passte für mich deswegen gut, da ich nicht viel mehr in dieser Form von Herrn Kehr lesen wollte.