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Veröffentlicht am 01.04.2021

Die Gedanken sind frei...

Gefangen und frei
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"Gefangen und frei" von David Sheff ist eine einzigartige Biographie des im Gefängnisses San Quentin inhaftierten Jarvis Jay Masters, der nach einer prägenden Kindheit, erst kleinerer Delikte bis zum Vorwurf ...

"Gefangen und frei" von David Sheff ist eine einzigartige Biographie des im Gefängnisses San Quentin inhaftierten Jarvis Jay Masters, der nach einer prägenden Kindheit, erst kleinerer Delikte bis zum Vorwurf der Mithilfe des Mordes an einen Wärter in den Todestrakt kommt.
Über seine Anwältin Melody Ermachild lernt Jarvis erste Schritte zur Meditation. Diese Art der Selbstfindung und Entspannung machen ihn stärker, beruhigen ihn und lassen zu, dass es ihm gelingt, wieder Kontakte zu seiner Familie und zu anderen Insassen und auch Wärtern zuzulassen.

Das Buch ist in vier Teilen gegliedert, die sich alle um das Thema Leiden bewegen: Von der eigentlichen Bezeichnung, über Ursache und dem Ende bis aus dem Schritt hinaus.
"Gefangen und frei" ist keine bloße Aneinanderreihung von biographischen, dokumentarisch beschriebenen Fakten, sondern eine sehr lebendig erzählte Geschichte eines Häftlings, der - so widersprüchlich wie der Titel es bereits beschreibt - seinen Gefängnisalltag lernt zu meistern, Aggressionen abzubauen und über das Mitgefühl gegnüber anderen Menschen erkennt, dass man über seine Gedanken selbst in Haft ein gewisses Maß an Freiheit "geniessen" kann.

Also: Die Gedanken sind frei. Nur, dass wir ,anders als im bekannten Lied, sie nicht erst erraten müssen, sondern einfach dieses ausgezeichnete Buch lesen können, um dieses Phänomen zu erkennen.
Eine unbedingte Leseempfehlung von mir!!

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Heimkinder als Opfer von Ost-/Westdeutschen Devisenverhandlungen

Blütengrab
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In dem Thriller "Blütengrab" fahndet die Polizei nach einer Person, die junge Mädchen entführt, sexuell mißhandelt und schlußendlich ermordet.

Im Mai 1993 wird eine mißbrauchte Mädchenleiche in einem ...

In dem Thriller "Blütengrab" fahndet die Polizei nach einer Person, die junge Mädchen entführt, sexuell mißhandelt und schlußendlich ermordet.

Im Mai 1993 wird eine mißbrauchte Mädchenleiche in einem Waldstück in der Nähe von Wussnitz aufgefunden. Das tote Mädchen erweist sich als ein polnisches Heimkind. Aufgrund erster kriminaltechnischer Untersuchungen erhalten die Fahnder um Ulrike Bandow aus Ostdeutschland und Ingo Larssen aus dem westlichen Teil schnell Hinweise zu einem altgermanischen Runenkult. Als ein weiteres polnisches Mädchen verschwindet spitzt sich die Lage zu und es wird klar, dass es sich um einen Serienmörder handelt, dessen mörderisches Treiben Ulrike bis in ihre eigene jugendliche Vergangenheit begleitet.

Ada Finks wunderbar flüssiger Schreibstil und auch ihre Wortwahl passt sich in ihrem Thriller ausgezeichnet den jeweiligen Situationen und den teilnehmenden Situationen an. Der schnell erzeugte Spannungsbogen wird bis zum schlüssigen und erschütterlichem Ende konsequent aufrecht erhalten und kann sich zum Ende sogar noch steigern. Selbst die immer wieder eingestreuten privaten Erlebnisse und Gedanken der Protagonisten können die Spannung nicht brechen, sondern verschaffen den Lesern eher ein besseres Verständnis für die Ängste und Handlungsweisen der Fahnder als auch deren Umfeld.
Die Kapitel sind in Tagen aufgegliedert, welche zum einen den enormen Druck nach einem schnell erforderlichen Fahndungsergebniss wiederspiegeln als aber auch zum anderen die Verzweiflung und Todesangst der Kinder verdeutlichen.

Ada Fink ist ein herausragender Thriller mit "Blütengrab" gelungen, der neben dem perfekten Thrill auch eine wunderbare Milieustudie über die rechte Szene in Ostdeutschland, den durch Arbeitslosigkeit noch forcierten Fremdenhaß und die dunkle deutsche Vergangenheit wiedergibt.
Und so ganz nebenbei lernt man auch noch etwas über die altgermanischen Gottheiten und Rituale und Bräuche.

Ein Thriller, der von Anfang bis Ende fesselt und mich sehr nachdenklich gemacht hat.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Spannende Mission auf dem Campingplatz!

Mission Hollercamp Band 1 - Der unheimliche Fremde
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"Der unheimliche Fremde" von Lena Hach ist eine spannende Erzählung über drei Jugendliche auf dem Campingplatz Hollercamp am Hollersee.
Das Abenteuer der drei Hobbydetektive in der Ich-Form geschrieben ...

"Der unheimliche Fremde" von Lena Hach ist eine spannende Erzählung über drei Jugendliche auf dem Campingplatz Hollercamp am Hollersee.
Das Abenteuer der drei Hobbydetektive in der Ich-Form geschrieben hat mich von Anfang bis Ende sofort begeistern können. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, bildhaft und für Jugendliche passend formuliert.
Die handschriftlichen Bemerkungen von Emily, neben Leon und Jakub eine der drei Jugendlichen, bringen zudem den willkommenen Humor in die Geschichte und machen sie noch lebendiger.
Lena Hach versteht es ausgezeichnet die jungen Leser mit in die Erzählung einzubinden und bringt so ganz nebenbei, aber durchaus bewußt, für Jugendliche interessante Themen in die "Ermittlung" mit hinein. Als Beispiel mögen hier die erste große Liebe und die Angst vor einer möglichen Trennung der Eltern und Pubertätsprobleme genannt werden.
Die Geschichte baut sich hervorragend aufeinander auf, der Spannungsbogen verläuft kontinuierlich durch die Seiten und das Finale läßt einen Ausblick auf eine bereits erschienene Fortsetzung: "Das verlassene Boot".
Das war sicherlich nicht mein letztes Buch von Lena Hach und auf den zweiten oben genannten Band freu ich mich schon riesig.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Anwalt unter Mordverdacht

Tote Vögel singen nicht
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"Tote Vögel singen nicht" ist ein Thriller von Christian Klinger, der mich von Anfang bis zum Ende begeistern konnte.
Ein Anwalt erwacht in einem Hotelzimmer auf dem Boden kauernd neben einer im Bett liegenden ...

"Tote Vögel singen nicht" ist ein Thriller von Christian Klinger, der mich von Anfang bis zum Ende begeistern konnte.
Ein Anwalt erwacht in einem Hotelzimmer auf dem Boden kauernd neben einer im Bett liegenden Frauenleiche. Mit der Toten, Maria Schneider, hat er den Abend zuvor eine Party verlassen, um mit ihr Sex zu haben, wird aber aufgrund einer Krankheit kurz davor ohnmächtig.
Unter akuten Mordverdacht stehend, versucht er nun den gestrigen Abend zu rekonstruieren und seine Unschuld zu beweisen.

Der Thriller besticht durch einen von Anfang bis Ende anhaltenden Spannungsbogen und einer dem Milieu und dem Charakter des Anwalts entsprechenden sexistischen und etwas vulgären Ausdrucksweise.
Die Kapitel sind angenehm kurz gehalten und gestatten somit auch mal Lesepausen, ohne den Faden zu verlieren oder aus dem Konzept zu geraten.
Die Figuren sind klar und bildhaft gezeichnet und ermöglichen dem Leser einen einfachen und schnellen Einstieg in die Handlung.

Ich habe einen derartigen Thriller bislang noch nicht gelesen.
Teilweise war ich aufgrund des derben Schreibstils wie vor den Kopf gestoßen, dann aber kann ich mich nicht erinnern beim Lesen eines Thrillers derart oft gelacht zu haben, weil hier auch soviel Komik und beißende Ironie zu finden sind.
Einziger kleiner Kritikpunkt: Auf dem Buchdeckel wird das Buch als Thriller und auf der zweiten Seite als Kriminalroman bezeichnet. Konsequenz habe ich hier ein wenig vermißt.

Eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Wer schön sein will muss leiden!

Dornteufel
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"Dornteufel" ist der erste Thriller der Autorin Eva Almstädt und mehr als eine gelungene Alternative zu ihren bisher veröffentlichen Ostseekrimis!

Vor den Augen des Polizisten Ryan Ferland stürzt sich ...

"Dornteufel" ist der erste Thriller der Autorin Eva Almstädt und mehr als eine gelungene Alternative zu ihren bisher veröffentlichen Ostseekrimis!

Vor den Augen des Polizisten Ryan Ferland stürzt sich eine verzweifelte junge Frau in Manhattan von einem Haus. Ihre Haut ist mit Schuppen übersät und fühlt sich ledern an wie wenn man den Dornteufel, eine Echsenart, streicheln würde.
Die junge Ingenieurin Julia Bruck wird von ihrem Arbeitgeber nach Indien geschickt, um die Klimaanlage des Kosmetikkonzerns Serail Almond zu kontrollieren und funktionsfähig zu halten, da ihr Vorgänger auf mysteriöse Weise verschwunden ist.
Bei der Ausführung ihrer Arbeit entdeckt Julia Ungereimtheiten und Schwachstellen im Lüftungssystem und wundert sich über das geradezu diktatorische Sicherheitssystem des Konzerns.
Was verbirgt sich dahinter?
Ist der Vorgänger tatsächlich nur verschwunden?

Eva Almstädt gelingt es in ihrem ersten Thriller gleich von Beginn an einen Spannungsbogen bis zum Ende der Handlung zu erzielen.
Sie nimmt den Leser mit auf eine Reise über beinahe den kompletten Erdball.
Mal befinden wir uns in New York, dann in Bihar in Indien, auf einem Containerschiff, in Hamburg, in Paris und in den Pyrenäen.
Alle diese Orte werden von Eva Almstädt nach und nach miteinander verbunden und führen zu einem schlüssigen Ende.

Mein Fazit:
Unbedingt lesen!
Ich bin selten so schnell über mehr als 400 Seiten geflogen. Die auftretenden Personen kann man schnell zuordnen und Dank der Überschriften findet der Leser sich auch sofort in den jeweiligen Örtlichkeiten zurecht.
Ob ich nach diesem Thriller je wieder zu einer Hautcreme greifen werde, weiß ich nicht.
Aber wie heißt es so schön: Wer schön sein will muss leiden!

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