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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2021

Komplexe Wut

Die Stunde der Wut
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Es handelt sich hier um den zweiten Band der Melia-Reihe, in den ich sehr gut reingekommen bin und den man, glaube ich, auch unabhängig von Band 1 lesen kann. Melia Adan ist eine ganz besondere Protagonistin, ...

Es handelt sich hier um den zweiten Band der Melia-Reihe, in den ich sehr gut reingekommen bin und den man, glaube ich, auch unabhängig von Band 1 lesen kann. Melia Adan ist eine ganz besondere Protagonistin, die in ihrem Job durchaus an ihre Grenzen kommt. Sie begreift sich als Einzelkämpferin, braucht jedoch durchaus Hilfe bzw. hat auch Hilfe, die sie manchmal nicht wahrnimmt durch ihren Kollegen Vincent Veih. Durch das Buch hindurch bin ich deswegen nie ganz warm geworden mit ihr.

Auch Vincent ist eine vielschichtige Figur mit verzwickten Familienverhältnissen, die seine Arbeit als Polizist durchaus geprägt haben. Vincent, wie auch Melia, scheinen nach dem Motto zu leben: "Wenn es gut ausgehen soll, am Besten selbst erledigen."

Im Buch werden viele wichtige Themen behandelt. "Das Buch ist eine Reaktion auf die zunehmende Spaltung der Gesellschaft und auf den Ton, der immer härter wird." (aus einem Interview zum Buch mit Horst Eckert) Vor allem die Figur von Roland, ein verbitterter Mann, macht diesen rauen Ton deutlich. Seine Ansichtsweisen sind ungemütlich beim Lesen und sind leider doch allzu real. Alltagsrassismus, Vorurteile und vor allem auch deren Verbreitung im Internet sind in unserer Gesellschaft fest verankert. Zuletzt kommt nicht nur der Einfluss der Medien unter die Lupe des Autors. Auch der Einfluss von Geld und Macht wird einem beim Lesen nur allzu deutlich, versinnbildlicht durch Herr Osterkamp. Der Immobilienhai, der vermeintlich über der Geschichte thront, jedoch immer wieder die Finger im Spiel hat.

Das Buch holt einen im erschreckenden Alltag ab, immer wieder kommen Gedanken an aktuelle Nachrichten, die dem Beschriebenen ähnlich sind und so klare Bilder entstehen lassen. Diese schüren in einem selbst Wut und vor allem Sprachlosigkeit. Dabei ist die Geschichte nicht einfach schwarz oder weiß, sie enthält viele Facetten, viele Schicksale und durchaus nachvollziehbare Entwicklungen, die man dennoch ablehnt. Der Thriller hält die Spannung durchgehend aufrecht und baut Wendungen ein, die man so nicht geahnt hätte. Durch verschiedene Sichtweisen, mehrere Handlungsorte und auch ganz unterschiedliche Figuren wird einem ein komplexes Gefüge nahegebracht. Ich hatte zunächst Angst, dass in diesem Thriller zu viel gewollt wird, aber der rote Faden bleibt immer klar auch wenn es zunächst Abzweigungen gibt.

Fazit

Das Buch ist ein spannendes Leseerlebnis mit vielschichtigen Figuren und einem zu gut vorstellbaren Plot. Ein Spiegel unserer aktuellen Gesellschaft, der zum Nachdenken anregt, aber eben auch unterhält. Die Protagonistin Melia konnte mich zwar nicht komplett überzeugen, Vincent dafür umso mehr.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Sommerlektüre

Das Glück in vollen Zügen
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Ich bin als Leserin super mit dem Schreibstil der Autorin klar gekommen und konnte schnell in die Geschichte finden. Man ist mit Marie gleich am Ammersee angekommen und wünscht sich schnell, man läge gerade ...

Ich bin als Leserin super mit dem Schreibstil der Autorin klar gekommen und konnte schnell in die Geschichte finden. Man ist mit Marie gleich am Ammersee angekommen und wünscht sich schnell, man läge gerade mit dem Buch dort. Ihre Kapitel wechseln sich ab mit denen von Johannes sodass man die Geschichte aus beiden Perspektiven geschildert bekommt. Hier wird auch sehr schnell deutlich wie sehr erste Eindrücke täuschen können und das man doch immer genau hinsehen sollte, wenn man jemanden kennenlernt.

Marie ist eine starke und eher alternative Figur, die Menschen nicht so schnell an sich heranlässt. Zunächst denkt man mit ihr wird alles locker, sie ist ein bisschen chaotisch, aber dennoch erfolgreich in ihrem Job. Nach und nach bekommt sie jedoch mehr Tiefe, muss Entscheidungen treffen oder eben auch nicht. Manchmal hatte ich jedoch das Gefühl, dass sich für sie doch ein paar Dinge zu leicht regeln - ihre Beziehung mit Nep oder auch die Unterstüzung des Nachbars mit den Hundewelpen.

Johannes habe ich irgendwie mehr in mein Herz geschlossen, seine Gefühle waren irgendwie klarer fassbar für mich auch wenn ich ihm ab und zu mal einen Schubs geben wollte, wenn er sich Dinge nicht getraut hat :)

Ich bin schnell durch die Story geflogen, weil ich unbedingt wissen wollte wie alles endet, auch wenn sich manchmal das Geschehen etwas gezogen hat, weil doch immer wieder Missverständnisse aufkamen aufgrund derer sich die beiden Figuren wieder voneinander entfernt haben. Hier wäre mir mehr Tempo lieber gewesen und nach hinten noch ein paar mehr Seiten zum weiteren Lauf, wie es zum Beispiel mit Maries Mutter weitergeht?


Fazit

Eine locker leichte Sommerlektüre, mit sympathischen Figuren und einer wichtigen Botschaft: Miteinander reden ist besser als nur im eigenen Kopf Theorien aufzustellen!

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Familie

Das Licht der Insel
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Die Autorin schreibt aus zwei wechselnden Perspektiven: Morgan beschreibt die Gegenwart, sowie Elizabeth die das Bindeglied zwischen der Vergangenheit und Gegenwart ist, und die Tagebücher ihres Vaters, ...

Die Autorin schreibt aus zwei wechselnden Perspektiven: Morgan beschreibt die Gegenwart, sowie Elizabeth die das Bindeglied zwischen der Vergangenheit und Gegenwart ist, und die Tagebücher ihres Vaters, die das Geschehene kurz beschreiben.

Man kann den Protagonisten immer gut folgen, ihr Handeln finde ich meist überzeugend und ich war auch an der Auflösung interessiert. Die Perspektiven gestalten das Leseerlebnis abwechslungsreich und die Protagonisten wachsen vor allem Morgan. Sie findet endlich einen Platz. Ich fand auch die Situation, dass sich das Mädchen mit der älteren Dame anfreundet gut beschrieben. Marty als Person hätte in meinen Augen auch noch etwas präsenter sein können.

Die Story an sich ist in den Abschnitten der Vergangenheit zeitweise etwas langatmig, man ahnt als Leser schon ungefähr was passiert, da Elizabeth sich mit Kommentaren auch öfter mal selbst vorhersagt, was kommen wird. Die Wendung am Ende kam aber dennoch recht unerwartet. Die Verbindung der beiden Hauptfiguren wirkt leider etwas konstruiert und von der Story her, hätte man sie auch nicht unbedingt gebraucht. Ich fand das Szenario auch so gut dargestellt, dass nicht alles so vollkommen hätte sein müssen.

Insgesamt war es jedoch ein sehr angenehmes und kurzweiliges Leseerlebnis, das ich genossen habe.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Brisantes Thema

Heißes Pflaster
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Das Buch fängt nüchtern an, mit einem Todesfall eines Politikers, der als vermeintlicher Unfall zu den Akten soll.
Hauptkommissar Novic lässt sich aber nicht beirren und ermittelt auf eigene Faust weiter. ...

Das Buch fängt nüchtern an, mit einem Todesfall eines Politikers, der als vermeintlicher Unfall zu den Akten soll.
Hauptkommissar Novic lässt sich aber nicht beirren und ermittelt auf eigene Faust weiter. Er und seine Partnerin Hanna Seiler kommen dabei jeder Menge anderer Vorkommnisse auf die Spur. Zwielichtige Personen und großspurige Vertreter in Wirtschaft und Staatsdienst haben ihren Auftritt.
Leipzig zeigt sich dabei als „Hotspot“ zwischen Linken und Rechten. Der Showdown am Ende ist dann so überraschend wie fulminant.

Das Buch ist solide geschrieben, gut zu lesen und macht Appetit auf weitere Folgen.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Lässt mich etwas unsicher zurück

Ich bin dein Schicksal
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Ich bin zunächst gut in die Geschichte hinein gekommen bei dem lockeren Schreibstil. Die Welt der Noctua wird zunächst nur oberflächlich eingeführt, denn unsere Protagonistin Erin kennt diese schon seit ...

Ich bin zunächst gut in die Geschichte hinein gekommen bei dem lockeren Schreibstil. Die Welt der Noctua wird zunächst nur oberflächlich eingeführt, denn unsere Protagonistin Erin kennt diese schon seit sie klein ist.

Hin und wieder hat man dadurch das Gefühl etwas überlesen zu haben, weil das ganze Geschehen für Erin selbstverständlich ist, für uns als Leser aber nicht. Zudem fühlte sich vieles für mich überladen an. Neben dem Hauptstrang gibt es nämlich so viele kleine Nebenschauplätze und Storys, die uns auch die Nebencharaktere näher bringen sollen bzw. Erin, aber manchmal war es mir zu viel und dann wiederum zu wenig. Irgendwann habe ich aufgegeben ganz durchzublicken oder alles auf dem Schirm zu haben und habe mich einfach durch die Geschichte gleiten lassen.

Sie hat mich wirklich gut unterhalten und fasziniert, zeitweise war ich sehr gespannt und manche Wendungen habe ich nicht kommen sehen, vor allem den Cliffhanger in der Form

Ich hoffe hier auf den zweiten Teil, eventuell wird mir dann Einiges klarer und ich bekommen auch ein besseres Gefühl für die Figuren, denn ich möchte eindeutig mehr von Ihnen wissen.

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