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Veröffentlicht am 14.04.2021

Spannender Spreewald-Krimi

Verfehlt
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Kommissarin Klaudia Wagner und ihre Kollegen zeigen auf dem Spreewaldfest in Uniform Präsenz. Dienstellenleiter PH befindet sich gerade im Urlaub und deshalb trägt Klaudia die Verantwortung. Bisher gibt ...

Kommissarin Klaudia Wagner und ihre Kollegen zeigen auf dem Spreewaldfest in Uniform Präsenz. Dienstellenleiter PH befindet sich gerade im Urlaub und deshalb trägt Klaudia die Verantwortung. Bisher gibt es keine besonderen Vorkommnisse. Das Wetter ist gut und die Stimmung ausgelassen. Das ändert sich allerdings schlagartig, als plötzlich der diesjährige Schützenkönig von einem gezielt geworfenen Messer getroffen wird und von seinem festlich geschmückten Kahn in die Spree stürzt. Während die Rettungskräfte noch mit der Bergung der Leiche beschäftigt sind und Klaudia versucht, die Lage unter Kontrolle zu bringen, wird ihr väterlicher Freund Schiebschick im Getümmel auf dem Festplatz von einem Messerwurf nur knapp verfehlt. Schiebschick hat einen Verdacht, dem er unbedingt nachgehen muss. Bevor er Klaudia aber davon berichten kann, wird der alte Fährmann lebensgefährlich verletzt und kurz darauf zwischen den Schaustellerwagen gefunden....

"Verfehlt" ist nach "Spreewaldgrab", "Spreewaldtod", "Spreewaldrache", "Spreewaldwölfe" und "Vermisst" bereits der sechste Fall für Kommissarin Klaudia Wagner. Dieser Teil der Serie ist nach "Vermisst" allerdings erst der zweite Band, der im Aufbau Verlag erscheint. Die vorherigen vier Spreewald-Krimis erschienen bei Ullstein. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man die Bände allerdings unabhängig voneinander lesen. Die privaten und beruflichen Nebenhandlungen bauen, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, zwar aufeinander auf, aber Christiane Dieckerhoff lässt wichtige Hintergrundinformationen so ins Geschehen einfließen, dass man dem Ganzen auch ohne Vorkenntnisse folgen kann.

Auch bei diesem Teil der Reihe gelingt es der Autorin mühelos, das besondere Flair des Spreewalds in die Handlung einfließen zu lassen. Die Anfangsszene auf dem Festplatz ist so lebendig beschrieben, dass man das Gefühl hat, direkt dabei zu sein. Deshalb kann man sich früh auf das Geschehen einlassen und sich gemeinsam mit Klaudia Wagner und ihrem Team auf Spurensuche begeben. Der Fall ist temporeich und hat es wirklich in sich. Dabei trifft man nicht nur auf alte Bekannte aus den vorherigen Teilen, sondern lernt auch neue Akteure kennen. Da alle Charaktere lebendig wirken und der Fall einiges zu bieten hat, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Man mag kaum glauben, dass Klaudias väterlicher Freund Schiebschick in seiner Vergangenheit etwas getan haben soll, dass ihn ins Visier eines skrupellosen Messerwerfers rücken lässt. Erfahrene Krimileser dürften früh Hinweise erkennen, die den Täter in den Fokus der eigenen Ermittlungen rücken lassen. Dennoch kann man sich zunächst nicht sicher sein. Durch überraschende Wendungen bleibt die Handlung dennoch durchgehend spannend.

Wieder ein gelungener Teil der Spreewald-Reihe, der durch Spannung, lebendige Charaktere und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Humorvoller Liebesroman

Die Liebe ist ein dicker Hund
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Franzis Leben verläuft eher in ruhigen Bahnen. Um das Haus, das sie mit Ehemann Manolito gekauft hat, zu renovieren und gemütlich einzurichten, arbeitet sie momentan nur wenige Stunden pro Woche. Plötzlich ...

Franzis Leben verläuft eher in ruhigen Bahnen. Um das Haus, das sie mit Ehemann Manolito gekauft hat, zu renovieren und gemütlich einzurichten, arbeitet sie momentan nur wenige Stunden pro Woche. Plötzlich scheint die Welt allerdings Kopf zu stehen. Denn Franzis Mutter verlässt den Vater und sucht in Spanien ihr Glück. Als Franzi Manolito davon erzählt, wartet die nächste Überraschung auf sie. Denn Manolito stellt Franzi vor vollendete Tatsachen. Er reist nach Nepal, um dort  vorübergehend in einem Kloster zu leben. Seine Leonberger-Hündin Andromeda passt nicht zu seinen Plänen. Deshalb lässt er sie kurzerhand bei Franzi. Genau wie die Schulden für das Haus. Wie Franzi die finanzielle Last stemmen soll, interessiert Manolito nicht. Franzi ist fassungslos. Als sie dann noch erfährt, dass sie ihre Wochenarbeitszeit nicht erhöhen kann, sondern sogar ihren Job verliert, scheint der finanzielle Untergang vorprogrammiert. Doch dann naht Rettung: Franzis Vater zieht bei ihr ein. Damit geht das Chaos dann allerdings erst richtig los, denn plötzlich behandelt ihr Vater sie so, als ob sie noch ein kleines Kind wäre...

Der Einstieg in die Geschichte gelingt mühelos, denn Elizabeth Horn beschreibt die Charaktere so lebendig, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Franzi wirkt sehr sympathisch und deshalb beobachtet man fassungslos, wie ihr Leben, von einem Moment zum nächsten, aus den Angeln gehoben wird. Manchmal möchte man sie zwar schütteln, weil sie viel zu ruhig bleibt und sich einiges gefallen lässt, aber das zeigt ja, dass man sich ganz auf die Geschichte einlassen kann. 

Der Schreibstil ist locker, leicht und zuweilen sehr humorvoll. Dadurch nimmt die Geschichte schnell Fahrt auf. Besonders gelungen sind die Szenen, in denen Franzi und Leonberger-Hündin Andromeda sich langsam annähern. Denn die beiden hatten vor Manolitos Verschwinden nicht viel füreinander übrig. Franzis Vater stiftet gelegentlich Chaos, auch wenn er nur das Beste für seine Tochter möchte. Neue Chancen, beruflich und privat, ergeben sich außerdem für Franzi. Und deshalb beobachtet man gerne, wie sich ihr Leben entwickelt. Die eingeflochtene Liebesgeschichte fügt sich harmonisch in das Chaos ein, wodurch einem gelungenen Leseerlebnis, bei dem man einfach mal die Seele baumeln lassen kann, nichts im Wege steht. 

Ein gelungener Roman, in dem Chaos, Humor und die Liebe optimal aufeinander abgestimmt sind, wodurch sich das Buch fast von alleine liest. 

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Berührt und regt zum Nachdenken und Erinnern an

Als wir uns die Welt versprachen
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Die Südtirolerin Edna ist beinahe 90 Jahre alt. Mittlerweile lebt sie zurückgezogen und soll bald in eine Seniorenresidenz umsiedeln. Als sie in ihrer deutschen Lieblingszeitschrift ein Foto und einen ...

Die Südtirolerin Edna ist beinahe 90 Jahre alt. Mittlerweile lebt sie zurückgezogen und soll bald in eine Seniorenresidenz umsiedeln. Als sie in ihrer deutschen Lieblingszeitschrift ein Foto und einen Artikel über ihren Jugendfreund Jacob entdeckt, mit dem sie erschütternde Kindheitserlebnisse verbinden, weiß Edna, dass es Zeit ist, ein vor langer Zeit gegebenes Versprechen einzulösen. Kurzentschlossen macht Edna sich, gemeinsam mit Papagei Emil, auf den langen Weg nach Ravensburg. Zu Fuß, mit dem Zug und dem Bus....

Dieser Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Vergangenheit beobachtet man das harte Schicksal der "Schwabenkinder". Kinder, wie Edna und Jacob, die fern der Heimat und getrennt von ihren Eltern, auf Bauernhöfen harte Arbeit leisten mussten. Diese Zeit schweißt Edna und Jacob zusammen. In der Gegenwart macht sich die mittlerweile hochbetagte Edna auf den langen Weg nach Ravensburg, um dort Jacob wiederzusehen und eine alte Schuld abzutragen. Immer dabei, Papagei Emil, für den diese Reise ebenfalls zur Herausforderung wird. 

Beide Zeitstränge sind durchgehend interessant. Die Rückblicke in die Vergangenheit machen auf das harte Schicksal der Schwabenkinder aufmerksam. Nach und nach erfährt man, wie schwer die Arbeit, die die Kinder zu verrichten hatten, war und welche Gefahren auf den Höfen außerdem lauern konnten. Diese Szenen sind so berührend beschrieben, dass sie beim Lesen mitten ins Herz treffen und dabei zum Nachdenken und Erinnern anregen. Die Geschichte von Edna und Jacob ist zwar fiktiv, könnte sich aber so zugetragen haben. In der Gegenwart trifft Edna einige Leute und es kommt zu Begebenheiten, die teilweise skurril anmuten. Dennoch überzeugt Ednas eiserner Wille, diese Reise unbedingt nach ihren Vorstellungen durchzuführen. Man fiebert mit ihr mit und spürt die Anstrengungen, die ihr abverlangt werden. 

Eine tiefgründige Geschichte, die berührt und zum Nachdenken und Erinnern anregt. 

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Pia in tödlicher Gefahr

Ostseefalle
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Im Keller ihres gerade erworbenen Hauses, entdecken die neuen Bewohner einen skelettierten Schädel. Pia Korittki wird mit den Ermittlungen betraut. Schon bald ergibt sich der Verdacht, dass der gefundene ...

Im Keller ihres gerade erworbenen Hauses, entdecken die neuen Bewohner einen skelettierten Schädel. Pia Korittki wird mit den Ermittlungen betraut. Schon bald ergibt sich der Verdacht, dass der gefundene Schädel etwas mit einem Fall zu tun haben könnte, die vor neun Jahren nicht aufgeklärt werden konnte. Pia beginnt den alten Spuren zu folgen und rollt den Fall neu auf. Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Pia gerät in große Gefahr...

"Ostseefalle" ist bereits der sechzehnte Band der Reihe, in der Kommissarin Pia Korittki ermittelt. Obwohl man den aktuellen Ermittlungen normalerweise auch dann mühelos folgen kann, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat, dürften Fans der Reihe dieses Mal etwas im Vorteil sein. Durch geschickt eingeflochtene Informationen, gelingt es Eva Almstädt aber dennoch, auch Neueinsteiger mit dem nötigen Hintergrundwissen zu versorgen. 

Auch in diesem Band spielt Pia Korittkis Privatleben wieder eine entscheidende Rolle. Man freut sich über das Wiedersehen mit alten Bekannten und verfolgt interessiert, was sich in der Zwischenzeit zugetragen hat und welche Entscheidungen nun vor Pia liegen. Die privaten Nebenhandlungen machen einen großen Reiz dieser Krimiserie aus, da die Protagonisten so lebendig wirken. 

Der Einstieg in den Fall, der sich zum Cold Case entwickelt, verläuft zunächst eher gemächlich. Es gilt alte Spuren zu verfolgen und Zeugen zu befragen. Diese Ermittlungen wirken authentisch und regen dazu an, gemeinsam mit Pia auf Spurensuche zu gehen. Doch nichts scheint richtig zusammenzupassen. Der alte Fall bleibt rätselhaft. Dann nimmt die Handlung allerdings eine überraschende und äußerst spannende Wendung, die den Cold Case zur Nebensache werden lässt. Die Spannung steigt plötzlich an und man mag kaum glauben, was passiert. Denn Pia gerät in große Gefahr. Da diese Szenen äußerst authentisch beschrieben sind, fiebert man mit der sympathischen Kommissarin mit. Im großen Finale offenbart der Täter seine Beweggründe, die geradezu fanatisch wirken. 

Dieser Band der Reihe entwickelt sich zu einem äußerst persönlichen Fall, der spannend zu lesen ist und sicher noch weitreichende Folgen für Pia haben wird. Die Neugier auf die nächsten Bände wird dadurch definitiv geweckt. 

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Spannender Reihenauftakt

Hafenmord
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Ein anonymer Anruf führt die Polizei zu einem alten Fabrikgelände am Sassnitzer Hafen. Dort wird die Leiche von Kai Richardt gefunden. Romy Beccare nimmt mit ihrem Team die Ermittlungen auf. Erste Befragungen ...

Ein anonymer Anruf führt die Polizei zu einem alten Fabrikgelände am Sassnitzer Hafen. Dort wird die Leiche von Kai Richardt gefunden. Romy Beccare nimmt mit ihrem Team die Ermittlungen auf. Erste Befragungen ergeben, dass Kai Richardt nicht nur ein angesehener Geschäftsmann und Familienvater war, sondern außerdem begeisterter Triathlet. Zunächst lässt sich kein Motiv für den Mord an Kai Richardt erkennen. Bei der weiteren Untersuchung des Leichenfundorts wird sie skelettierte Leiche einer seit Jahren vermissten Frau gefunden. Romy Beccare beginnt hartnäckig in der Vergangenheit von Kai Richardt zu graben und schon bald bekommt die perfekte Fassade, die er allen präsentiert hat, erste Risse...

"Hafenmord" ist der Auftaktband der Rügen-Krimis, in denen Romy Beccare ermittelt. Der Einstieg verläuft zunächst etwas gemächlich, da man die Ermittlerin und ihr Team kennenlernt. Dennoch wirken die Ermittlungen vom ersten Moment an authentisch und interessant.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei die Nachforschungen der Polizei allerdings im Zentrum liegen. Schnell wird klar, dass Kai Richardts nicht der Saubermann war, für den ihn alle hielten. Nach und nach tragen Romy Beccare und ihr Team Hinweise zusammen, die ein erschreckendes Bild ergeben. Deshalb nimmt die Handlung auch schnell Fahrt auf. Schon bald kann man sich dem Sog der Ereignisse nicht mehr entziehen. Denn der Fall nimmt äußerst verzwickte Wendungen, die kaum vorhersehbar sind. Krimi-Fans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen und zum Miträtseln angeregt werden. 

Ein gelungener Reihenauftakt, bei dem die Spannung im Verlauf der Handlung stetig steigt!

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