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Veröffentlicht am 13.04.2021

Eltern lieben ihre Kinder

Girl A
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Eigentlich lieben Eltern ihre Kinder, sie sorgen in jeder Lebenslage für sie, sie beschützen, trösten, ernähren sie. schicken sie zur Schule, freuen sich an Leistungen sind einfach stolz auf ...

Eigentlich lieben Eltern ihre Kinder, sie sorgen in jeder Lebenslage für sie, sie beschützen, trösten, ernähren sie. schicken sie zur Schule, freuen sich an Leistungen sind einfach stolz auf sie. Aber nicht die Eltern von Alexandra Gracie und ihren sechs Geschwistern. Hunger und Misshandlungen sind an der Tagesordnung. Als es Lex gelingt zu fliehen, nimmt endlich die Umwelt Anteil an dem Schicksal der Kinder. Alle Zeitungen berichten über Girl A - C und
Boy A - D, diese Bezeichnungen dienten ihrem Schutz.
Mit der Befreiung ist das Martyrium nicht zu Ende, denn ihr Schicksal hat die Körper, Seelen und den Geist der Kinder und Jugendlichen für immer verändert.
Im Klappentext wird das Buch als Thriller bezeichnet, für mich nicht ganz passend. Bei einem Thriller käme die Hilfe von außen und das Buch würde mit der Befreiung enden. Hier beginnt das Buch mit der Befreiung und Lex schafft es erstmal allein. Die Beschreibung der anschließenden Aktionen wie Krankenhaus, Adoptionen und das neue Leben machen das Buch spannend. Die Frage wie lebt man mit diesen Erfahrungen, wie entwickelt man sich werden hier dargestellt. Alle sieben Kinder kommen zu Wort, jedes hat eine andere Möglichkeit gefunden mit der Vergangenheit fertig zu werden. Lex als die Zweitälteste begleitet die Geschichte. Die Geschwister haben für sich und unter einander ein ganz eigenartiges Verhältnis zu ihrer Vergangenheit und Gegenwart entwickelt. Es ist brutal und ungeheuerlich. Die Vergangenheit wird aus der Sicht der Kinder erzählt, häppchenweise, dann spielt die Geschichte wieder in der Gegenwart und wir erleben was für Erwachsene aus den Kindern geworden sind.
,Das Ganze wird mit wenig Emotionalität erzählt, aber ich glaube mehr davon. dann könnte man das Buch nicht lesen. Es ist ein Roman, trotzdem wissen wir, es gibt solche Eltern, irgendwo leiden Kinder.
Dieses Buch fordert Aufmerksamkeit nicht nur für sich, sondern auch für Kinder die in den beschriebenen Situationen stecken und unsere Hilfe brauchen.

Veröffentlicht am 11.04.2021

Lesenswert

Jenseits des Abgrunds
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Toni ist unterwegs, um die Asche seines verstorbenen Bruders Jonathan in den Bergen zu verstreuen. Auf der langen Fahrt dorthin gelangt er an eine steile Felsenklippe. Ganz in der Nähe lebt zurückgezogen ...

Toni ist unterwegs, um die Asche seines verstorbenen Bruders Jonathan in den Bergen zu verstreuen. Auf der langen Fahrt dorthin gelangt er an eine steile Felsenklippe. Ganz in der Nähe lebt zurückgezogen Kosei-San, ein alter Japaner. Er weiß, dass viele, die dort stehen, verzweifelt sind und sich in die Tiefe stürzen wollen. Und so lädt er Toni zu einer Tasse Tee in seine Hütte ein. Toni folgt der Einladung des Alten, nicht ahnend, was ihn erwartet. Und so entspinnt sich ein wunderbarer Dialog über den Sinn des Lebens.

Es gibt eine Bücher die sich mit dem Sinn des Lebens beschäftigen. Einige sind lesenswerter als andere, aber das liegt immer im Auge des Lesers. Dieses hier hat mir persönlich sehr gut gefallen.

Tonis Geschichte ist der passende Rahmen für Weisheiten die allgemein gültig sind. Teilweise sind es alte Ideen von bekannten Philosophen, neu verpackt.

Das ist für mich in Ordnung, denn nicht jeder mag alte Bücher lesen, vor allem weil sich die Wortwahl und der Schreibstil sich im Laufe der Zeit verändert.

Toni und Tosai-San sind wie ein Lehrling und sein Meister. Als Leser werden wir in beide Rollen geschickt. Denn vieles haben wir bereits in unserem Leben erfahren anderes ist neu. Diese Mischung macht das Buch lesenswert auch noch ein zweites oder drittes Mal.

Veröffentlicht am 30.03.2021

Ich liebe das Buch

Venetia und der Wüstling
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Klappentext

Yorkshire, 1818: Venetia Lanyon war noch nie verliebt. Und mit fünfundzwanzig glaubt sie nicht mehr daran, einen Mann zu treffen, der ihr Herz erobert. Doch dann begegnet sie Lord Damerel ...

Klappentext

Yorkshire, 1818: Venetia Lanyon war noch nie verliebt. Und mit fünfundzwanzig glaubt sie nicht mehr daran, einen Mann zu treffen, der ihr Herz erobert. Doch dann begegnet sie Lord Damerel - auch "der Verruchte Baron" genannt -, über den in der Grafschaft die schlimmsten Gerüchte kursieren. Venetia ist fasziniert von dem charmanten Lebemann, der ihren Humor zu schätzen weiß und mit dem sie wundervolle Gespräche führen kann.

Meinung

Jeder Dialog zwischen den beiden ist so geschliffen, so spannend und humorvoll das man aus dem Lachen nicht mehr heraus kommt. Die Situationskomik tut ihr übriges dazu. Ich mag Regency Romane sehr, diese Autorin ist die Königin unter den Autoren. Sie schreibt mit einer Leichtigkeit das man dieses Zeitalter vor Augen hat und wenn die Möglichkeit bestünde man gern einmal in einem ihrer Romane eintauchen möchte. Gerade dieser wäre hervorragend geeignet.

Dieses Besserwissen von allen anderen was für Venetia das Richtige ist, man möchte zu gern sagen packt euch an die eigene Nase. Die Entwicklung wird spannend und am Ende siegt die Liebe. Aber bis dahin gibt es viel zu staunen.

Veröffentlicht am 30.03.2021

Auswandern

Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht
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Klappentext

Freunde und Bekannte sind fassungslos, als Dieter Moor und seine Frau Sonja eröffnen, dass sie ihr Haus in der Schweizer Postkartenidylle verkauft haben, um nach Brandenburg zu ziehen. Im ...

Klappentext

Freunde und Bekannte sind fassungslos, als Dieter Moor und seine Frau Sonja eröffnen, dass sie ihr Haus in der Schweizer Postkartenidylle verkauft haben, um nach Brandenburg zu ziehen. Im Dörfchen Amerika möchten sie ihren Traum vom eigenen Bauernhof verwirklichen. Tatsächlich sind die neue Heimat, die neuen Nachbarn und das neue Leben für allerlei ungeahnte Herausforderungen, komische Missgeschicke und skurrile Situationen gut

Meinung

Da hin ziehen wo alle anderen weg wollen. Es muss gute Gründe dafür geben. Die haben die beiden, näher an der Arbeitsstelle, die Erfüllung eines Traums.

Aber wie reagieren die Menschen auf dem Land auf Fremde die sogar aus einem anderem Staat kommen. Sie sind zwar keine Asylsuchenden sondern eher Gutsituierte aber anders auf alle Fälle.

Diese besondere Situation meistern allegemeinsam grandios. Mit sehr viel Humor erzählt Dieter Moor von Sprachmissverständnissen obwohl alle Deutsch sprechen oder wie die totale Unkenntnis in bezug auf Landwirtschaft nicht belächelt wird, statt dessen heißt es Schau her so wird es gemacht.

Langsam wächst Altes und Neues zusammen. Es macht Spaß dabei zuzusehen. Vor allem weil es eine sympathische Persönlichkeit bekannt aus dem TV ist die diesen Umzug macht und uns auf launige Art und Weise daran teilnehmen lässt.

Veröffentlicht am 30.03.2021

Voller Gefühle und Leichtigkeit

Zusammen ist man weniger allein
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Klappentext

Philibert, von verarmten Adel, ist zwar ein historisches Genie, doch wenn er mit Menschen spricht, gerät er ins Stottern. Camille, magersüchtig und künstlerisch begabt, verdient sich ihren ...

Klappentext

Philibert, von verarmten Adel, ist zwar ein historisches Genie, doch wenn er mit Menschen spricht, gerät er ins Stottern. Camille, magersüchtig und künstlerisch begabt, verdient sich ihren Lebensunterhalt in einer Putzkolonne, und Franck schuftet als Koch in einem Feinschmeckerlokal. Er liebt Frauen, Mototrräder und seine Großmutter Paulette, die keine Lust aufs Altersheim hat. Vier grundverschiedene Menschen in einer verrückten Pariser Wohngemeinschaft, die sich lieben, streiten, bis die Fetzen fliegen, und versuchen, irgendwie zurecht zu kommen.

Meinung

Das diese Menschen in einer WG zusammenleben können erscheint unvorstellbar. Denn so grundverschieden wie sie sind, so viele Eigenarten haben sie. Da erwartet man sofort Streit oder Schlimmeres. Das Gegenteil ist der Fall, alle sind einsam also ein gemeinsamer Nenner. Vorsichtig lernen sie sich kennen und verstehen. Gegenseitige Rücksichtnahme ist Programm. Auf einmal entwickeln sich die Beziehungen untereinander, Vertrauen entsteht basierend auf Respekt.

Die Autorin hat sehr viele wichtige Aspekte im täglichen Zusammenleben dargestellt. Mit vielen Details zu den einzelnen Bewohnern kann sich jeder Leser ein Stück wieder erkennen. Seine Hoffnungen und auch seine Ängste erkennt man in den Protagonisten wieder.

Gefühlvoll und trotzdem leicht. Ein wunderschöner Roman.