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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2017

Stark angefangen, aber leider auch stark nachgelassen

Im Traum kannst du nicht lügen
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Die 18jährige Maja steht vor Gericht. Sie soll auf ihre beste Freundin und ihren Freund geschossen haben. Doch hat sie das wirklich getan und wenn ja, warum?

Das Buch beginnt da, wo andere Bücher enden. ...

Die 18jährige Maja steht vor Gericht. Sie soll auf ihre beste Freundin und ihren Freund geschossen haben. Doch hat sie das wirklich getan und wenn ja, warum?

Das Buch beginnt da, wo andere Bücher enden.
Die Geschichte wird aus Majas Sicht geschildert. Ich fand den Anfang sehr interessant, in welchen Maja mit Zynismus über ihren Lehrer Christer, ihre Mutter, ihre beste Freundin Amanda und ihren Freund Sebastian erzählt. Die Darstellung ihres Anwalts und dessen Gefolge, denen sie wenig schmeichelhafte Spitznamen gibt (z.B. Pfannkuchen), fand ich sehr unterhaltend, ebenso wie die Schilderung ihres Gefängnisaufenthaltes.

In der zweiten Hälfte erzählt Maja aus der Vergangenheit, wie sie Sebastian kennenlernte und wie sich die Situation immer mehr zuspitzte. Da hier aber immer nur Majas Sicht zum Tragen kommt, blieben die anderen Personen für mich unnahbar. Manche Handlungen der Personen konnte ich daher nicht richtig nachvollziehen und auch Sebastian blieb mir fremd, trotz der relativ ausführlichen Beschreibung seiner Situation. Seltsam fand ich auch, dass Maja am Anfang ihre Mutter sehr negativ darstellte, obwohl sie im Verlauf der Geschichte dann doch relativ wie eine normale fürsorgliche Mutter rüberkam.
Außerdem zog sich im Mittelteil die Geschichte ziemlich.

Im letzten Drittel erfährt man dann wie es zu der Tat kommen konnte und es gab auch noch eine Überraschung, aber auch hier war für mich nicht alles nachvollziehbar.
Die Autorin selbst hat Jura studiert und arbeitet seit einigen Jahren bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Sie kennt sich also aus mit dem Stoff. Trotzdem ließ mich das Urteil etwas ratlos zurück. Am Ende hätte ich mir gewünscht, noch etwas mehr über Majas Zukunft zu erfahren.

Fazit: Trotz der außergewöhnlichen Erzählweise schaffte es das Buch nicht, mich bis zum Ende in seinen Bann zu ziehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 12.06.2017

Das Spiel mit der Realität

Der Brief
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Die Journalistin Marie lebt glücklich mit ihrer Partnerin Johanna in Hamburg, als sie eines Tages ein merkwürdiger Brief ihrer früheren Schulfreundin Christine erreicht. Seltsam ist, dass der Brief an ...

Die Journalistin Marie lebt glücklich mit ihrer Partnerin Johanna in Hamburg, als sie eines Tages ein merkwürdiger Brief ihrer früheren Schulfreundin Christine erreicht. Seltsam ist, dass der Brief an eine Adresse in Paris adressiert ist und dennoch den Weg zu Marie in Hamburg gefunden hat. Noch merkwürdiger ist, dass Marie in dem Brief mit Vincent verheiratet ist und angeblich schwer krank gewesen ist.
Als weitere mysteriöse Briefe auftauchen, sieht sich Marie genötigt, der Sache auf den Grund zu gehen und reist nach Paris.
Das Cover ist ein echter Hingucker, es zeigt links Hamburg und auf der rechten Seite Paris und zwei Frauen, die sich entgegen laufen. Das passt hervorragend zum Inhalt des Buches.

Der Roman hat mich am Anfang wirklich sehr begeistert, die Geschichte ist neuartig und mysteriös und wird aus der Sicht von Marie geschildert.
Doch bereits im Mittelteil war ich nicht mehr ganz so zufrieden mit dem Verlauf des Plots, die Figuren sind mir zu oberflächlich, und es wirkt wie eine Aneinanderreihung der Ereignisse ohne tiefere Details. Mir fehlte vor allem das Gefühl bzw. die Zerrissenheit von Marie, die sowohl Johanna als auch Vincent liebt. War sie bei dem einen, war ihr der andere egal. Vor allem Vincent kam dabei viel zu kurz.
Die Schilderungen über die Sehenswürdigkeiten und die Viertel der Stadt Paris haben mir wiederum sehr gut gefallen, da es mich an meinen schönen Urlaub in der Metropole erinnert hat.
Mit dem offenen Ende kann ich leben, auch wenn ich kein Fan davon bin. Ich hätte mir schon ein paar Erklärungen dazu gewünscht. Wer keine offenen Enden mag, sollte die Finger von dem Buch lassen.

Fazit: Interessantes Thema, aus dem man mehr hätte machen können.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Eher Drama als Thriller

The Couple Next Door
3

Anne und Marco feiern zusammen mit den Nachbarn eine Party. Da Cynthia, die Gastgeberin, Babys nicht mag, bleibt die kleine Cora gleich nebenan in ihrem Bettchen. Schließlich haben die Eltern ja das Babyfon ...

Anne und Marco feiern zusammen mit den Nachbarn eine Party. Da Cynthia, die Gastgeberin, Babys nicht mag, bleibt die kleine Cora gleich nebenan in ihrem Bettchen. Schließlich haben die Eltern ja das Babyfon dabei und außerdem schauen sie abwechselnd nach ihrem Kind.
Doch als Anne gegen 1 Uhr nachts nach ihrer Tochter schaut, ist das Bettchen leer – Cora ist verschwunden.
Die beiden benachrichtigen die Polizei und Inspektor Rasbach beginnt in alle Richtungen zu ermitteln. Wurde das Baby von den Eltern getötet und beiseite geschafft oder wurde es entführt?

Das Cover gefällt mir sehr gut, es hebt sich von anderen Thrillern ab, die Farben sind schön und man hat das Gefühl von einem Auto aus das Haus zu beobachten.

Das Buch ist in der Gegenwartsform geschrieben und wechselt oft die Sichtweise. Vor allem kann man Annes und Marcos Gefühle nachvollziehen, wobei mir die beiden wegen der distanzierten Schreibweise trotzdem sehr fremd blieben.
Wirklich sympathisch war mir keine der Personen außer dem Inspektor. Ich finde, dass er sehr gut ermittelt, er schießt sich nicht auf nur eine Möglichkeit ein, sondern erwägt alle Eventualitäten und ändert auch mal seine Meinung, wenn das nötig ist.

Jede der Personen ist verdächtig, haben doch alle irgendwas zu verbergen. Nach und nach kommen so einige Geheimnisse ans Licht und es wird dann in der zweiten Hälfte des Buches auch richtig spannend.

Die Auflösung ist plausibel, das gefällt mir gut.
Doch für das Ende selbst hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht und das sich das Ganze mehr hochschaukelt, aber so war es zu schnell abgespult und wirkte dadurch zu aufgesetzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Handlung
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 20.03.2017

Erst unterhaltsam, dann zu trocken und langatmig

Der letzte Scheißkerl
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Ich bin durch eine Leseprobe und das nette Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Den ersten Teil „Scheißkerle“ habe ich nicht gelesen.
Mir gefiel auch der Slogan „Wie aus dem Falschen der Richtige wird“, ...

Ich bin durch eine Leseprobe und das nette Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Den ersten Teil „Scheißkerle“ habe ich nicht gelesen.
Mir gefiel auch der Slogan „Wie aus dem Falschen der Richtige wird“, nur leider habe ich das anhand dem Buch nicht herausgefunden.
Ich habe gedacht, dass es sich um ein humorvolles Buch über Beziehungen handelt, leider gleitet das Buch in der zweiten Hälfte aber derart in eine psychologische und schwerverständliche Lektüre ab, dass ich keinen Spaß mehr an dem Buch hatte.

Die erste Hälfte ist sehr unterhaltsam, sie beinhaltet die gängigen Aussagen, die jeder von uns kennt, wie z.B. warum gerate ich immer an denselben (falschen) Typ?
Außerdem werden verschiedene Fallbeispiele anhand Beziehungen geschildert. Das war mitunter recht amüsant und unterhaltsam.

Leider konnte die zweite Hälfte des Buches da überhaupt nicht mit punkten, sie war sehr theoretisch und unheimlich trocken, teilweise kamen die Sätze gar nicht bei mir an und nach einer Weile hatte ich auch keine Lust, sie nochmal zu lesen, um doch noch etwas zu verstehen.
Die vier verschiedenen Typen (General, Analyst, Sonnyboy und Diener) werden hier „ausführlichst“ überspitzt geschildert, leider haben sie bei mir nur ein Gähnen und Desinteresse hinterlassen, da es solche Typen im echten Leben nicht gibt. Ich habe mich durch diesen Teil wirklich quälen müssen.

Die letzten fünf Seiten waren dann nochmal richtig gut.

Fazit: Leider weiß ich auch nach der Lektüre nicht, wie aus dem Falschen der Richtige wird, dazu war mir der Stoff zu trocken und auch zu unverständlich.
Ich vergebe 3 Sterne, da die erste Hälfte (4 Sterne) wirklich sehr unterhaltsam war, dafür die zweite Hälfte (2 Sterne) viel zu trocken und langatmig.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Kein Glücksmädchen

Glücksmädchen
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Kein Glücksmädchen

Ellen arbeitet als Journalistin bei einem TV-Sender. Als die 8-jährige Lycke verschwindet, verlangt ihr Chef und Ex-Geliebter Jimmy von ihr, in dem Fall zu recherchieren. Ellen ist ...

Kein Glücksmädchen

Ellen arbeitet als Journalistin bei einem TV-Sender. Als die 8-jährige Lycke verschwindet, verlangt ihr Chef und Ex-Geliebter Jimmy von ihr, in dem Fall zu recherchieren. Ellen ist nicht wohl dabei, da vor Jahrzehnten ihre Zwillingsschwester verschwunden ist und sie die damaligen Ereignisse immer noch nicht komplett verarbeitet hat.
Dennoch beginnt sie nachzuforschen, was denn passiert sein könnte. Ist die Familie in das Verschwinden des Mädchens involviert? Besonders glücklich scheint Lycke nicht zu sein, die Mutter wirkt seltsam kalt, die Stiefmutter bevorzugt ihr eigenes Kind und der Vater hatte auch nie Zeit für seine Tochter, einzig die Kinderfrau kümmerte sich liebevoll um das Mädchen.
Als Ellen für den Sender über den Fall berichtet, wird sie im Internet mit Anfeindungen und Drohungen überschüttet.

Am Anfang habe ich mir etwas hart getan in die Geschichte einzutauchen. Die Geschehnisse werden aus der Sicht verschiedener Personen wiedergegeben (Mutter, Vater, Stiefmutter, Kinderfrau und natürlich Ellen). Besonders interessant fand ich die Sichtweisen der Familienmitglieder, das brachte Abwechslung in den Roman.
Im Klappentext wird angegeben, dass Ellen panisch nach Lycke sucht, das stimmt so nicht. Ebenso kann ich den Titel „Glücksmädchen“ nicht nachvollziehen, denn Lycke ist alles, nur nicht glücklich.

Gegen Ende kommt dann mal richtig viel Spannung auf, die dann aber regelrecht verpufft und mich etwas geärgert hat, weil das gar nichts mit dem Fall zu tun hatte und meinem Empfinden nach völlig überflüssig war.
Die Aufklärung von Lyckes Fall wird dann innerhalb der letzten 10 Seiten abgehandelt und ist kein bisschen spektakulär.

Die Autorin hat durchaus Potenzial, sie konnte mich an manchen Stellen durchaus mitziehen. Ich hoffe, das nächste Buch wird insgesamt besser.

Fazit: Nicht wie beworben ein Psychothriller, sondern ein Familiendrama. Darum kann ich das Buch nur bedingt empfehlen.