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Veröffentlicht am 31.05.2021

Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix (Harry Potter 5)
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Voldemort, der grausamste und dunkelste Magier aller Zeiten, ist zurück.
Aber niemand glaubt daran. Der Tagesprophet stellt Harry unermüdlich als Lügner hin, auch das Zaubereiministerium verschließt die ...

Voldemort, der grausamste und dunkelste Magier aller Zeiten, ist zurück.
Aber niemand glaubt daran. Der Tagesprophet stellt Harry unermüdlich als Lügner hin, auch das Zaubereiministerium verschließt die Augen vor der Wahrheit. Zu groß ist die Angst vor dem dunklen Zauberer.
Der Größenwahn des Zaubereiministers wächst unermüdlich und so mischt sich das Ministerium in die Angelegenheiten von Hogwarts ein und schickt die schlimmste Lehrerin, die es je an dieser Schule gab.
Die Großinquisitoren aus dem tiefsten Mittelalter wären stolz auf den Fantatismus, den diese Frau an den Tag legt. Sie ist grausam, kalt und möchte nur das hören, was sie hören will und was sie für die Wahrheit hält. Selbst Voldemort ist nicht so ein hassenswerter Charakter wie Dolores Umbridge.
Folter, Post Durchsuchungen, Lehrerinspizierung, Verita-Serum zum Verhör von Schülern, Inquisitoren-Kommando.
Die Methoden dieser Frau stammen aus dem tiefsten Mittelalter und bisher gab es keinen Charakter aus dem Harry Potter Universum, der so viel Antipathie in mir weckte, wie diese Frau. Man möchte sie schütteln und fragen, ob sie zu oft als Kind in den Krötenteich getaucht wurde und was bei ihr im Kopf vor sich geht.
Ich musste nicht nur einmal an die Folter und die spanische Inquisition denken, sondern auch an die Methoden den KZ und dem Rassismus aus dem zweiten Weltkrieg.

Vor über fünfzehn Jahren kam mir dieser Band so langatmig vor, so ellenlang und ohne Spannung. Heute war mein Eindruck ein ganz anderer. Er strotzte nur so vor Spannung und wichtigen Informationen, Andeutungen und Handlungen.
Das Buch hätte nicht kürzer sein dürfen.
Der Verlust in diesem Band hat mich heute mehr getroffen als früher. Auch das Gespräch zwischen Harry und Dumbledore hat mich mehr bewegt. Heute habe ich es verstanden, was Dumbledore bewegt hat. Damals nicht und es hat mir Tränen in die Augen gejagt.
Es ist so Schade, dass der Film so viele Veränderungen bekommen hat und um so vieles gekürzt wurde.
In diesem Band wird deutlich, dass Harry oft übereifrig ist und nicht alle Ressourcen nutzt, die er hat. Andernfalls wäre der Verlust nicht da gewesen.
Der Umschwung war in diesem Teil besonders gut spürbar. Man merkt, es ziehen dunkle Zeiten heran, Angst macht sich breit und Ungewissheit, wie es weiter geht.

In diesem Band machen sich erste Anzeichen breit, wer zu den Guten und zu den Bösen gehört.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Der kategorische Imperativ ist keine Stellung beim Sex

Der kategorische Imperativ ist keine Stellung beim Sex
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Den Alltag mit humorvollen Geschichten über den Alltag vergessen.

Horst Evers, geboren 1967 in der Nähe von Diepholz in Niedersachsen, studierte Germanistik und Publizistik in Berlin und jobbte als Taxifahrer ...

Den Alltag mit humorvollen Geschichten über den Alltag vergessen.

Horst Evers, geboren 1967 in der Nähe von Diepholz in Niedersachsen, studierte Germanistik und Publizistik in Berlin und jobbte als Taxifahrer und Eilzusteller bei der Post. Er erhielt unter anderem den Deutschen Kabarettpreis und den Deutschen Kleinkunstpreis. Jeden Sonntag ist er auf radioeins zu hören. Seine Geschichtenbände – wie «Für Eile fehlt mir die Zeit» oder «Wäre ich du, würde ich mich lieben» – und seine Romane – «Der König von Berlin» oder «Alles außer irdisch» – sind Bestseller. Horst Evers lebt mit seiner Familie in Berlin.


Der berliner Autor hat mit seinen kleinen Büchern eine wunderbare Sammlung von Kurzgeschichten aus dem Alltag erschaffen, die zum schmunzeln und zum lachen anregen.

Das Buch ist in 7 Kategorien eingeteilt in denen mehrere kleine Geschichten zu finden sind. Die Geschichten erzählen den Alltag in Berlin und manchmal denkt man sich, so etwas ähnliches ist mir auch schon passiert.

Obwohl die Geschichten nicht besonders aufwendig sind, sind sie lebendig und man kann sich die Reaktionen der Leute lebhaft vorstellen.


Ich lese diese Bücher sehr gerne, wenn mein Kopf voll ist und ich eine Ablenkung suche. Sie heitern mich immer wieder auf und man sollte sie auch nicht zu ernst betrachten. „Die Welt ist nicht immer Freitag“ war als Teenie mein erstes Buch von ihm und ich habe es an einem Nachmittag durch gehabt.

Ich kann sie nur jedem ans Herz legen, der etwas humorvolles zu Lesen sucht.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Du kannst kein Zufall sein

Du kannst kein Zufall sein
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Der Frühling ist da und das nicht nur draußen in der Natur. Der Frühling ist auch in der Welt der Bücher eingezogen und mit „Du kannst kein Zufall sein“ hat der Autor einen wundervollen Roman geschaffen.
Die ...

Der Frühling ist da und das nicht nur draußen in der Natur. Der Frühling ist auch in der Welt der Bücher eingezogen und mit „Du kannst kein Zufall sein“ hat der Autor einen wundervollen Roman geschaffen.
Die Geschichte von Josh ist einfach nur herrlich.
Wir haben hier im Genre Komödie/Romanze ausnahmsweise mal einen Mann als Protagonisten und dieser ist wie aus dem Leben geschnitten.
Josh ist jung, vielleicht noch ein bisschen naiv in manchen Dingen, aber auch sehr sympathisch. Als Leser lesen wir seine Sicht und was an der Silvesternacht passiert, als sich sein Leben auf einen Schlag ändert.
Freundin fort, Job verloren, keine Wohnung mehr und Kaninchenpapa geworden.
Josh bleibt nichts anderes übrig als zu seinen Eltern zurückzugehen. Der Autor hat auch diese beiden wie aus dem Leben genommen. Eltern, die plötzlich keine Privatsphäre oder Schamgefühl mehr kennen. Es gab einige Situationen in denen ich mich fremdgeschämt habe beim Lesen, weil es so real geschrieben war.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die Bezüge zur heutigen Zeit. Wenn man sonst Romane in dem Genre liest, scheint moderne Technik selten bis gar nicht zu existieren. Hier werden Facebook, Instagram und Tinder mit einbezogen in die Handlung, was dem ganzen noch mal einen realistischen Anstrich gibt.
Besonders beschämend und gleichermaßen Real war Josh's Blind Date zu Hause, als seine Eltern aus dem Wochenendetrip plötzlich vor der Tür standen,sich einfach dazu gesellten zu dem Date und nicht realisiert haben, dass sie absolut störend sind.
Da habe selbst ich beim Lesen das Gefühl gehabt im Boden versinken zu wollen.

Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und gut zu lesen. Die Geschichte mit Josh und seiner Münze und wie er dieser Entscheidungen treffen lässt, waren witzig zu lesen. Vor allem, als er endlich seine Traumfrau gefunden hat und sich auf die Suche nach ihr begibt.
Da war mal kein Klische mit: Mann und Frau treffen sich, verlieben sich, kommen zusammen und das Hindernis entsteht dann und sie müssen gemeinsam für ihr Happy ever after kämpfen.
Hier entwickelte sich das Hindernis bevor die beiden überhaupt zusammen finden können, denn Josh weiß weder ihren Namen, noch wo sie lebt, was das ganze erschwert sie zu finden.
Der Autor hat die Suche toll beschrieben und Joshs Weg durch verschiedene Städte Europas, wie München, Paris und Amsterdam. Zudem hat er auch landestypische Eigenschaften mit eingebaut und wie mancher Europäer auf einen steifen, zurückhaltenden Engländer wirken kann. Auch die Recherchen zum Thema van Gongh waren gut zu lesen und wirkten nicht zu langweilig, sondern gut in die Handlung eingeflochten.

Ich wünsche mir sehr viel mehr von dem Autoren zu lesen. Er hat ein klasse Debüt-Roman hingelegt bei dem einen nur warm ums Herz werden kann und in einem selbst die Frühlingsgefühle wach werden.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Wer alles weiß, hat keine Ahnung

Wer alles weiß, hat keine Ahnung
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Horst Evers ist zurück und wieder in Hochform. In den vielen kleinen Geschichten, die seine Bücher ausmachen, erzählt er über sein Leben mitten in Berlin, seiner Jugend und Anekdoten des Alltags.
Die kleinen ...

Horst Evers ist zurück und wieder in Hochform. In den vielen kleinen Geschichten, die seine Bücher ausmachen, erzählt er über sein Leben mitten in Berlin, seiner Jugend und Anekdoten des Alltags.
Die kleinen Geschichten sind immer wieder voller Humor und können uns als Leser überraschen. Wenn ich die Geschichten lese, denke ich auch an meinen Alltag und welche kleinen witzigen Begebenheiten mir dabei über den Weg kommen. Der Autor hat einen so angenehmen Stil, dass man darüber auch seinen schlechten Tag vergessen hat. Ich lese diese Geschichten immer gerne, weil sie ablenkend sind und sich auch schnell lesen lassen.
Das Buch ist grade jetzt, in dieser deprimierenden Zeit, ein gute Ablenkung. Ich kann es nicht oft genug sagen, dass es einem ein Lächelns ins Gesicht schickt während man es liest.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Die Auswahl

Cassia & Ky -- Die Auswahl
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Das System bestimmt alles. Essen, Kleidung, Partner, Beruf..Alles ist vorgegeben und wird streng kontrolliert.
Cassia ist siebzehn Jahre alt und bekommt wie viele andere Mädchen und Jungen ihren Partner ...

Das System bestimmt alles. Essen, Kleidung, Partner, Beruf..Alles ist vorgegeben und wird streng kontrolliert.
Cassia ist siebzehn Jahre alt und bekommt wie viele andere Mädchen und Jungen ihren Partner bald zugeteilt. Durch einen Mikrochip können sich die jeweiligen Partner Informationen zu Hause ansehen. Obwohl vom System alles geplant wurde, passiert etwas anderes, als Cassia den Chip in den Computer schiebt.
Ihr zugeteilter Partner erscheint nicht. Dafür aber das Bild von jemand anderen: Ky.
Das System ist unfehlbar. Wie konnte also das passieren?
Das Bild von Ky geht ihr nicht mehr aus dem Kopf und sie fängt an das vermeintlich perfekte System zu hinterfragen. Kann man seinen Partner doch selbst wählen?

Die Geschichte ist gut erzählt und ich mag den Stil der Autorin sehr. Wir erleben die Story aus Cassias Sicht, weshalb wir sehr viel von ihrem Leben erfahren und ihren Gedanken. Es ist eine gute Dystopie Story und vor allem gefällt mir die Struktur dahinter, dass die Menschen wie kleine Schafe funktionieren, die nicht mehr denken müssen und das System alles übernimmt.
Eine perfekte Welt, wie man meint. Es ist zudem auch sehr erschreckend, wie leicht sich die Menschen in dieses System fügen.
Die Autorin hat sich hier eine spannende Welt ausgedacht, die durch Unterwürfigkeit lebt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und sie kann gut mit der Spannungskurve arbeiten.

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