Cover-Bild Treffpunkt Donaustrudel
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: epubli
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy & Science Fiction
  • Seitenzahl: 312
  • Ersterscheinung: 15.01.2021
  • ISBN: 9783753149288
Rüdiger Marmulla

Treffpunkt Donaustrudel

Ein spätmittelalterliches Drama
Regensburg im ausgehenden 15. Jahrhundert. Der Schneidergeselle Paul kommt bei der etwas jüngeren Maria so gar nicht an. Isaak, dessen Herz für Rahel schlägt, scheint im Gegensatz zu ihm immer das rechte Wort auf den Lippen zu haben. Erst nachdem Paul seine Vorurteile und Unterschiede zu Isaak überwunden hat, schließen die beiden Siebzehnjährigen Freundschaft. Von da an bestärkt Isaak Paul bei seinem Werben um Maria.
Überschattet werden die persönlichen Ereignisse im Leben der vier jungen Menschen von einem Mordprozess gegen prominente Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Während Isaak von der Unschuld der Inhaftierten überzeugt ist, ist sich Paul gewiss, dass in den Gerichtsverhandlungen alles mit rechten Dingen zugeht. Als sich auch der Kaiser in den Prozess einschaltet, stellen die Geschehnisse in der Stadt an der Donau die Freundschaft der Jugendlichen auf eine harte Probe.
Werden die vier sich an ihrem vertrauten „Treffpunkt Donaustrudel“ wiedersehen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2021

Tiefgang, toller Plot

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Bei „ Treffpunkt Donaustrudel“ von Rüdiger Marmulla handelt es sich um ein spätmittelalterisches Drama.

Die Geschichte spielt in Regensburg im ausgehenden 15. Jahrhundert. Da der Autor selbst einen Teil ...

Bei „ Treffpunkt Donaustrudel“ von Rüdiger Marmulla handelt es sich um ein spätmittelalterisches Drama.

Die Geschichte spielt in Regensburg im ausgehenden 15. Jahrhundert. Da der Autor selbst einen Teil seines Lebens in dieser geschichtsträchtigen Stadt verbracht hat, kennt er sich in Regensburg aus und kann daher Straßen, Plätze, Sehenswürdigkeiten usw. gut beschreiben.

Durch den tollen Schreibstil, lässt sich dieses Buch sehr flüssig lesen. Die Ausdrucksform ist sehr gut und der Einstieg ist mir leicht gefallen. Die Kapitel sind recht kurz, sodass ich in jeder freien Minuten einen Abschnitt lesen und darüber nachdenken konnte. Nicht nur einmal wurde ich, über das Verhalten einiger Protagonisten, überrascht/ schockiert.

Der Plot ist sehr interessant. Der Glaube an Jesus Christus, Parallelen zur heutigen Zeit, sehr interessante Charaktere und Tiefgang – hier ist sehr viel Abwechslung geboten, sodass das Buch von der ersten bis zur letzten Seite interessant ist. Christliche Werte, wie Respekt, Hilfe, Freundschaft usw. spielen hier eine große Rolle.

Ich empfehle diese großartige Geschichte weiter.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Zeit der ersten Liebe

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„...Es geht vor allem darum, mit Leidenschaft um sie zu werben. Sie muss Pauls Herz zu sehen bekommen, wenn er spricht...“

Drei junge Männer treffen sich in Regensburg am Donaustrudel. Georg ist sowohl ...

„...Es geht vor allem darum, mit Leidenschaft um sie zu werben. Sie muss Pauls Herz zu sehen bekommen, wenn er spricht...“

Drei junge Männer treffen sich in Regensburg am Donaustrudel. Georg ist sowohl mit Paul als auch mit Isaak befreundet. Paul macht sich Gedanken darüber, wie er sich Maria nahen kann, die er liebt. Isaak gibt ihn den Rat, der im obigen Zitat formuliert ist. Doch Paul will sich von einem Juden nichts sagen lassen.
Der Autor hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Er spielt in Regensburg gegen Ende des 15. Jahrhunderts.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Auffallend sind die gut gegliederten Absätze.
Nicht nur Paul ist verliebt, Isaak ist es auch. Seine Angebetete heißt Rahel. Deren Vater steckt aber mit weiteren 16 jüdischen Männer wegen einer falschen Anschuldigung im Kerker.
Sehr gut wird die Gefühlslage der jungen Männer wiedergegeben. Doch die Zeitverhältnisse sind kompliziert. Als Paul das erste Mal von Marias Eltern zum Essen eingeladen wird, erlaubt er sich eine negative Bemerkung über die Juden. Er wird zurecht gewiesen.
Paul muss sich entscheiden. Bleibt er bei seiner Meinung, wird er Maria verlieren. Auffallend ist, dass Pauls Vater seine Vorurteile nicht mitträgt. Er versucht, seinen Sohn zu Toleranz zu erziehen.

„...Schwere Zeiten sind Zeiten, in denen wir uns bewähren können. Ehrbarkeit und Rechtschaffenheit wachsen in uns genau in Zeiten wie diesen, mein Sohn...“

Doch Paul hatte eine Zeit lang falsche Freunde. Als Witwer konnte sich sein Vater nicht immer um den Sohn kümmern. Und er hat eine Schuld auf sich geladen, die ihn sein Leben lang begleiten wird. Das folgende Bild am Fluss drückt dies treffend aus:

„...Besonders gefährlich sind die Strudel, die sich unsichtbar in der Tiefe befinden. Von der Oberfläche aus sind sie nicht zu erkennen und können einen Menschen doch mit sich hinabreißen...“

Paul bemüht sich ehrlich um Isaaks Freundschaft. Georg ist der ausgleichende Pol zwischen beiden. Inhaltsreiche Gespräche zeigen auf, dass die Wurzeln des Christentums im Judentum liegen. Paul lernt eine Menge über den jüdischen Glauben und legt seine Vorurteile ad acta.
Währenddessen wird das Leben für die jüdische Bevölkerung nicht leichter. Trotz einer Intervention des Kaisers verschleppt der Rat die Freilassung der Männer. Sie lassen sich immer neue Raffinessen einfallen. Als sie endlich frei sind, sind sie noch lange nicht freigesprochen. Aaron, Rahels Vater, zieht die Konsequenzen und verlässt mit seiner Familie und Isaak, der Rahel inzwischen geheiratet hat, die Stadt.

„...Sie fühlten sich hier in dieser Stadt nicht mehr sicher. Sie haben gesagt, die Sache gegen die Juden sei noch nicht ausgestanden...“

Jahre später zeigt sich, wie richtig ihre Entscheidung war. Ich darf Pauls und Marias Leben bis ins hohe Alter verfolgen. Erst als sie schon Enkelkinder haben, wird Paul seine Schuld gestehen, die ihn sein ganzes Leben lang gequält hat.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie schnell sich Vorurteile verselbstständigen und wie schwierig es ist, neu anzufangen.

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