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Veröffentlicht am 14.04.2021

Starke Frauen

Die Wunderfrauen
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„Wozu noch einen Gedanken an die Vergangenheit verschwenden? Sie lebte hier und heute, hatte wieder einen anstrengenden Tag gemeistert und sich ein bisschen Vergnügen verdient. Ein paar Stunden, in denen ...

„Wozu noch einen Gedanken an die Vergangenheit verschwenden? Sie lebte hier und heute, hatte wieder einen anstrengenden Tag gemeistert und sich ein bisschen Vergnügen verdient. Ein paar Stunden, in denen sie tun und lassen konnte, was sie wollte, ohne auf irgendwelche Vorschriften zu achten."

In diesem Roman geht es um die Geschichten von vier Frauen zu Beginn der Wirtschaftswunderjahre 1953. Nach dem Tod ihrer Schwiegermutter ist Luise Dahlmann endlich frei von Verpflichtungen und kann sich ihren Traum von einem eigenen Laden erfüllen. Die Arztgattin Annabel von Thaler fühlt sich isoliert und einsam in ihrem Leben, denn ihre einzige Aufgabe besteht in der Erziehung des Sohnes. Nach der Vertreibung aus Schlesien und jahrelanger Flucht sehnt Marie Wagner ich nach einer Heimat und Sicherheit. Helga Knaup bricht mit ihren Familien und versucht durch eine Ausbildung an der Seeklinik endlich unabhängig und selbstbestimmt leben zu können. Die Geschichten der Frauen kreuzen sich dabei immer wieder.

Die vier Protagonistinnen könnten nicht unterschiedlicher sein. Jede von ihnen hat eine andere Vergangenheit und aktuell andere Probleme, trotzdem ähneln sich alle in dem Wunsch nach einem besseren, selbstbestimmteren Leben. Ich konnte mich sehr gut in die Frauen und ihre Entscheidungen reinversetzen, auch wenn ich gerade am Anfang nicht ganz warm mit Annabel geworden bin. Dies änderte sich jedoch im Laufe der Geschichte und ich konnte auch ihre Beweggründe gut verstehen. Während des gesamten Buches sind die Geschichten sehr realistisch und man hatte das Gefühl, es könnte auch im wahren Leben so verlaufen sein. Dabei hat mir besonders die Charakterentwicklung aller Frauen gefallen, wie sie von anfangs unsicheren Frauen immer mehr zu ihrer eigenen Stärke gefunden haben. Die Sprache und der Erzählstil sind sehr fesselnd und ich konnte das Buch oft gar nicht mehr aus der Hand legen.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch. Gerade am Anfang und vor allem im Prolog war ich mit all den verschiedenen Namen und wechselnden Handlungssträngen erstmal etwas überfordert und musste immer erstmal überlegen, wer das war. Die kurzen Beschreibungen im Umschlag waren dabei sehr hilfreich und je mehr man in der Geschichte versinkt desto mehr löste sich dieses Problemchen auch von selbst.

Alles in allem fand ich das Buch über das Leben der vier Frauen nach dem Krieg sehr interessant und würde es definitiv weiterempfehlen. Ich selbst freue mich schon darauf den nächsten Teil zu lesen.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Eine wunderschöne Liebesgeschichte

The Light in Us
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„My endless black was never going to go away. That was certainty. But kissing charlotte had been a burst of light streaking across it, like a comet.”

Charlotte Conroy stand am Anfang einer großen Karriere ...

„My endless black was never going to go away. That was certainty. But kissing charlotte had been a burst of light streaking across it, like a comet.”

Charlotte Conroy stand am Anfang einer großen Karriere als Geigerin, doch dann zerbrach ihr Leben und die Musik in ihr verstummte. Aus Geldnot nimmt sie den Job als Assistentin für einen jungen Mann an, der sein Augenlicht bei einem Unfall verloren hat. Noah Lake war Fotograf und Extremsportler, immer auf der Jagd nach dem nächsten Adrenalinrausch. Nun stößt er alle Menschen von sich, unfähig, sein Schicksal anzunehmen. Doch Charlotte ist entschlossen, ihm zu beweisen, dass das Leben noch so viel mehr zu bieten hat ...
Mir hat das Buch von Emma Scott sehr gut gefallen. Der Schreibstil war locker und ich konnte schnell in der Geschichte versinken. Der Aufbau der Geschichte war logisch und man konnte ihr gut folgen. In diesem Buch gibt es keine überdramatischen Wendeunkte, aber das Buch ist trotzdem keineswegs langweilig. Man lernt viel über die Beiden Haupt Charaktere Charlotte und Noah und ihre Gefühle und Gedanken über das eben und im späteren verlauf auch übe einander. Einfach eine schöne Liebesgeschichte.
Zu Beginn des Buches sind die beiden Protagnisten Charlotte und Noah durch ihre Schicksalsschläge etwas verloren in ihrem Leben. Beide wissen nicht so recht, wie sie mit ihrem Verlust umgehen und weiterleben sollen. Ich konnte ihre Gefühle und Gedanken sehr gut nachempfinden. Während Noah anfangs jedoch wütend und frustriert ist, hat Charlotte viel Mitgefühl für ihre Mitmenschen und versucht immer anderen zu helfen und ihnen das Leben zu vereinfachen. Am Anfang ihrer Beziehung ist Noah nicht ehr gewilligt diese Hilfe anzunehmen, im Laufe der Geschichte verfällt er jedoch ihrem Charm und versucht sein Leben positiver zu betrachten. So helfen sich die beiden Gegenseitig ihre Schicksalsschläge zu verarbeiten und verlieben sich dabei ineinander und in das Leben selbst. Ich fand es sehr schön zu sehen, wie der Charakter sich im Laufe des Buches entwickelt haben, dass sie zusammen einen neuen Lebensweg gefunden haben.
Im Buch gibt es auch ein paar sehr interessante Nebencharaktere, wie zum Beispiel Charlotts beste Freundin Mel oder Lucien, ein guter Freund von Noahs Familie, der die beiden überhaupt erst zusammengebracht hat. Leide sind mir diese Personen in der Story etwas zu kurz gekommen und ich hätte mr gewünscht noch mehr über sie und ihr Leben zu erfahren.
Insgesamt finde ich das Buch sehr gelungen, eine schöne Liebesgeschichte mit sympathischen Protagonisten. Ich würde das Buch allen empfehlen die einen leichten Romas suchen, der aber trotzdem mit tiefen Gefühlen punkten kann.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Dankbarkeit

Dankbarkeiten
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Die Protagonisten des Romans Michka ist eine ältere Frau, die im Laufe des Romans immer stärker mit Alzheimer und den Folgen zu kämpfen hat. Als sie nicht mehr allein Leben kann wird sie von Marie, einer ...

Die Protagonisten des Romans Michka ist eine ältere Frau, die im Laufe des Romans immer stärker mit Alzheimer und den Folgen zu kämpfen hat. Als sie nicht mehr allein Leben kann wird sie von Marie, einer jungen Frau die Michka früher versorgt hat, in einem Heim untergebracht. Die ältere Dame hat Angst vor dem Umzug in ein Pflegeheim, die Unsicherheit was sie dort erwartet und die Abhängigkeit zum Pflegepersonal sind nicht leicht für sie. Dort lernt sie den Logopäden Jérôme kenne, der ihr hilf ihr Gedächtnis zu trainieren. Trotzdem kann man die Krankheit nicht aufhalten und Michka verliert Kapitel für Kapitel mehr Worte. Sie denkt immer mehr über ihr bisheriges Leben nach, vor allem über das Ehepaar, dass sie als Kind aufgenommen hat und somit vor dem Tod rettet. Seit ihrer Kindheit hat sie diese nicht mehr gesehen, konnte ihnen nie Danken. Marie hilft ihr bei diesem Wusch, indem sie mit Suchanzeigen nach diesen sucht.

Meine Meinung
Mich hat das Buch sehr berührt und viel zum Nachdenken angeregt. Viel zu oft sind wir gefangen in unserem Alltag und beschweren uns über kleine, eigentlich eher unwichtige Dinge, die Bahn ist schon wieder zu spät oder die Kaffeemaschine leer. Wir sollten unsere Zeit viel öfter zum Reflektieren nutzen und uns klarmachen, wofür wir im Leben wirklich dankbar seine können. Dafür, dass wir gesund sind und unabhängig Leben können. Und für die Menschen um uns herum, die immer für uns da sind.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön, die beschreibt bildhaft was die einzelnen Personen gerade fühlen. Und trotz de Ernsten Themas hat sie mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht, ob mit keinen Wortdrehern oder spielerischen Bemerkungen. Die Kapitel sind eher kurzgehalten und so kann man das Buch gut unterbrechen, wenn man möchte. Ich persönlich fand es so spannend und emotional, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe.
Auch die verschiedenen Erzählperspektiven von Michka, Marie und Jérôme sind sehr interessant, weil man so einen Einblick in die Gedanken einer Betroffenen, eine ihr nahestehenden Person und einen professionelleren Eindruck bekommt. Besonders berührt hat mich aber der Einblick in die Gedanken und Gefühle einer demenzkranken Person. Mein Großvater hatte auch Jahre Lang mit Demenz zu kämpfen und musste die letzten Jahre seines Lebens in einem heim verbringen. Auch als angehöriger ist es nicht leicht zu sehen, wie sich eine geliebte Person immer verliert und am Ende nicht einmal die eigene Familie erkennt.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Ein Muss für alle Sarah J Maas Fans

Das Reich der sieben Höfe – Silbernes Feuer
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** Leichte Spoiler **

He said, “I am going to tell you that you will get through it. That you will face all of this, and you will get through it. That these tears are good, Nesta. These tears mean you ...

** Leichte Spoiler **

He said, “I am going to tell you that you will get through it. That you will face all of this, and you will get through it. That these tears are good, Nesta. These tears mean you care. I am going to tell you that it is not too late, not for any of it. And I can´t tell you when, or how, but it will get better. What you feel, this guilt and pain and self-loathing – you will get through it. But only if you are willing to fight. Only if you are willing to face it, and embrace it, and walk through it, to emerge on the other side of it. And maybe you will still feel that tinge of pain, but there is another side. A better side”.

Nach dem Krieg mit Hybern versucht Nestar Archeron ihren Schmerz und ihre Erinnerungen mit Alkohol und vielen männlichen Bettgästen zu verdrängen. Feyre und der Rest des Night Court wollen dies nach über einem Jahr nicht mehr hinnehmen. Sie setzte Nesta en Ultimatum. Sie soll von nun an jeden Morgen mit Cassian trainieren und an den Nachmittagen in der Bibliothek unter dem Haus des Windes arbeiten. Widerwillig nimmt Nesta ihre neuen Aufgaben an und findet dabei einen Weg, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und in eine neue Zukunft zu blicken, eine mit Freundschaft und Liebe.
Sarah J. Maas ist eine meiner Lieblingsautorinnen, weil sie es durch ihren Schreibstil und ihr World Building immer wieder schafft, dass ich komplett im Buch versinken kann. So auch im 5. Teil der ACOTAR-Reihe. Wieder in Velaris zu sein fühlte sich an wie nach Hause kommen. Aber diesmal lag der Fokus der Geschichte nicht auf Feyre und Rhys, sondern auf Nesta und Cassian. Ich mochte Cas schon immer sehr gerne, der harte General mit weichem Kern und habe mich sehr darüber gefreut, seine Sicht der Dinge zu lesen.
Für mich war jedoch die Charakterentwicklung von Nesta die größte, positive Überraschung. Ich muss gestehen, dass ich in den vorherigen Bänden nie so richtig warm mit ihr geworden bin. Das lag zum einen an ihrer trotzigen Art und zum anderen daran, dass ich immer das Gefühl hatte, sie würde sich nur um Elain und nicht um Feyre sorgen. Ich meine, wer lässt seine kleine Schwester bitte allein Jagen, während man sich zuhause sitz? Durch ihre POV und die Einblicke in ihre Gedanken konnte ich sie jedoch viel besser verstehen. Denn Nesta machte sich selbst die gleichen Vorwürfe und kämpfte sehr mit den vorschnellen Urteilen der anderen. So sehr, dass sie sich schließlich selbst als Monster sieht. Im Laufe des Buches kommt sie immer mehr mit sich selbst ins reine, auch durch die Freundschaft mit Emerie und Gwyn. Zu akzeptieren, dass es menschlich ist Fehler zu machen und dass man trotzdem ein Recht auf Glück hat, ist eine wichtige Lektion, sowohl für Nesta als auch für den Leser selbst. Auch ich habe festgestellt, dass ich meine Meinung über sie zu schnell gebildet habe und dass ich mich eigentlich ziemlich gut mit ihr assoziieren kann.
Ich finde auch die Liebesbeziehung zwischen Nesta und Cas sehr gut dargestellt. Beide fällt es schwer ihren wahren Gefühlen zu zeigen, aus Angst verletzt zu werden oder den andern zu verlieren. Deshalb beschränken sie sich anfangs auf eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen, obwohl man als Leser ziemlich schnell merkt, dass es da mehr zwischen den beiden gibt. Ob es dabei in happy end für die beiden gibt, müsst ihr selbst lesen.
Auch die neuen Nebencharakter aus dem Buch sind mir schon jetzt ans Herz gewachsen, Emerie und Gwyn. Zwei starke Frauen, die sich nicht länger vor ihrer Vergangenheit verstecken möchten. Ich hoffe sehr, dass wir in den folgenden Teilen noch mehr über die beiden und ihre Geschichten erfahren werden.

Ich habe das Buch in wenigen Tagen verschlungen und kann es jedem Sarah J Maas Fan und Fantasy-Liebhaber wirklich wärmstens empfehlen. Für mich war es auf jeden Fall ein Jahreshighlight.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

Vier Frauen die für sich selbst und ihre Wünsche einstehen

Die Wunderfrauen
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„Was Helga alles leistet, dachte Luise. So eine Wunderfrau. >>Ja, du kannst wirklich stolz sein, dass du sie als Freundin hast, ich wollte, ich hätte auch eine …, ich meine, so eine FreundinDas hast du ...

„Was Helga alles leistet, dachte Luise. So eine Wunderfrau. >>Ja, du kannst wirklich stolz sein, dass du sie als Freundin hast, ich wollte, ich hätte auch eine …, ich meine, so eine Freundin<<, ergänzte Annabel. >>Das hast du doch<<, sagte Luise mit einem Lächeln. >>Wir beide, du und ich, sind doch Freundinnen, oder etwa nicht? <<“
Der zweite Band der Wunderfrauen Triloge spielt knapp 10 Jahre nach dem Ersten. Wieder begleiten wir Luise, Annabel, Helga und Marie durch ihr Leben, in dem sich einiges verändert hatte. Alle Frauen sind mittlerweile Mütter geworden und müssen nun versuchen ihre Familien mit ihren Karrieren zu vereinen. Das funktioniert natürlich nicht reibungslos und so müssen die Vier auch in diesem Buch die ein oder andere Hürde meistern.
Ich habe die vier Protagonistinnen bereits im ersten Teil ins Herz geschlossen und mich sehr darauf gefreut sie nun wieder begleiten zu dürfen. Ich konnte schnell wieder in die Geschichte abtauchen und habe auch diesmal mit den Frauen mitgelacht und -geweint. Luise, Annabel, Helga und Marie haben sich charakterlich weiterentwickelt, sie treten endlich mehr aus dem Schatten ihrer Männer und stehen für sich selbst und ihre Wünsche ein. Das ist ganz im Einklang mit der Gesellschaftlichen Entwicklung der 60er Jahre in Deutschland.
Der Schreibstil ist, wie auch schon im ersten Band sehr flüssig und durch die kapitelweisen wechselnden Perspektive kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Besonders der Cliffhänger ist gemein und ich würde am liebsten sofort den dritten Band lesen. Leider muss ich mich noch bis August gedulden.

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