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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2021

Spannend, voller Emotionen und mit Message

Allein durch die Sterne
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Was würdest du tun, wenn du der letzte Mensch auf der Welt wärst? Über die Frage habe ich tatsächlich noch nie bewusst nachgedacht. Und jetzt, da ich dieses Buch hier kenne, würde ich nie der letzte und ...

Was würdest du tun, wenn du der letzte Mensch auf der Welt wärst? Über die Frage habe ich tatsächlich noch nie bewusst nachgedacht. Und jetzt, da ich dieses Buch hier kenne, würde ich nie der letzte und einzige Mensch auf Erden sein wollen – es wäre so einsam.

Ariadne tut nur das, was sie will. Sie schmeißt ihr Studium, auf ihren Job hat sie auch nicht so richtig Lust und sortiert Menschen aus ihrem Leben, sobald diese zu anstrengend werden und ihr keine Freude mehr bereiten. Sie liebt ihre Freiheit, Verantwortung übernimmt sie nur ungern. Ariadne ist so eine richtige Partymaus, die keinen Gedanken an morgen verschwendet. Doch dann sind von einem Moment auf den anderen plötzlich alle Menschen auf der Erde verschwunden. Ihre beste Freundin ist weg, ihre Schwester ebenso. Kein Mensch mehr da.
Zu Beginn findet Ariadne das noch ziemlich gut, ganz alleine zu sein. Sie geht shoppen und klaut sich all die Kleidung, die sie sich sonst nicht leisten kann. Isst nur das Beste vom Besten, säuft bis zur Besinnungslosigkeit und genießt ihre immense Freiheit in vollen Zügen. Das Genießen hält jedoch nicht lange an. Irgendwann wird es ganz schön einsam, selbst mit ihrer Katze und einem aufgelesenen Hund an der Seite.
Ariadne beginnt Fotos in den Sozialen Medien zu posten, in der Hoffnung, dass es doch noch einen anderen Menschen auf diesem Planeten gibt, mit dem sie reden kann.

„Meine Fotos wurden kurioser. Selfies im leeren Supermarkt. Ein „Hilfe“ aus Dosenravioli gebaut. Da war niemand. Niemand sah meine Bilder, egal wie viel Hashtags ich versuchte. Ich betitelte sie alle mit #iamunstoppable.“

Als eines Tages dann plötzlich Ariadnes Handy aufleuchtet und eine Nachricht anzeigt, ist sie ganz aus dem Häuschen. Blöd nur, dass der Schreiber der Nachricht – Sanghyun – auf der anderen Seite der Welt in Shanghai sitzt.

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass das Buch nicht realistisch ist und ich glaube auch, dass es keinerlei Anspruch auf Realismus erhebt. In “Allein durch die Sterne” bleiben der Strom und die Handynetze mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate mehr oder weniger intakt. Bis auf einige regionale Ausfälle, passiert hier nicht viel. Das würde in der Realität natürlich ganz anders aussehen. Da würde alles innerhalb weniger Tage kollabieren.
Wem Realitätstreue wichtig ist, der wird vermutlich einige Schwierigkeiten mit der Geschichte haben. Wer sich auf das Gedankenexperiment einlässt, wie es sich wohl als letzter Mensch auf Erden anfühlt, der wird seinen Spaß mit dem Buch haben.
Meiner Meinung nach ist es bei der Geschichte um Ariadne und Sanghyun nicht wichtig, ob das mit dem Strom wirklich so funktioniert oder nicht. Der Fokus liegt hier ganz woanders. Hier sind zwei Menschen, die durch die Abwesenheit aller anderen Menschen und den Überlebenskampf erfahren, was ihnen wirklich wichtig ist im Leben.

Das Buch ist aus Sicht von Ariadne geschrieben. Die Leser*innen begleiten sie auf ihrem Weg durch die Apokalypse. Obwohl wir nur ihre Gedankenwelt miterleben, lernen wir Sanghyun auch sehr gut kennen. Beide offenbaren im Laufe der Gesichte ihr Innerstes.
Im realen Leben wäre ich mit Ariadne nie ausgekommen. Uns beide trennen Welten. Hier im Buch mochte ich sie dagegen sehr. Sie ist äußerst tierlieb und Nika S. Daveron gelingt es sie sehr authentisch darzustellen. Genauso wie auch Sanghyun. Beides Charaktere, die ich im Buch gerne mochte, mit denen ich im echten Leben jedoch nie hätte befreundet sein können.

Der Schreibstil der Autorin hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Er ist locker und leicht und hat mich nur so durch’s Buch getragen. Ich habe das Buch auch sehr zügig durchgelesen. Es hat einfach Spaß gemacht und ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht.
Leider sind mir beim Lesen einige Fehler aufgefallen. Zu viele, als das ich sie in einem veröffentlichten Buch tolerieren könnte. Dafür gibt es von mir auch einen Stern Abzug.

Eine Geschichte wie diese, habe ich bisher noch nicht gelesen. Und auch wenn sie nicht realistisch ist, hat sie mir unglaublich gut gefallen. Sie vermittelt eine Message, ist spannend und voller Emotionen.Ich bin wirklich froh, dass ich auf dieses Buch aufmerksam wurde.

Ich vergebe sehr gerne gute 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.07.2021

Meine Tochter war begeistert, ich nur so halb

Pepino Rettungshörnchen
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Meine Tochter ist, genau wie, ich eine Vielleserin, daher bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen, interessanten Kinderbüchern zum Vorlesen. Bei meiner letzten Suche bin ich auf “Pepino Rettungshörnchen” ...

Meine Tochter ist, genau wie, ich eine Vielleserin, daher bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen, interessanten Kinderbüchern zum Vorlesen. Bei meiner letzten Suche bin ich auf “Pepino Rettungshörnchen” von Irmgard Kramer gestoßen. Da sie zu dem Zeitpunkt gerade sowieso Interesse an der Feuerwehr gezeigt hat und süße Eichhörnchen eigentlich immer gehen, durfte das Buch bei uns einziehen.

Pepino lebt mit seiner Mutter und seinem kleinen Bruder auf dem Dachboden einer Feuerwache und immer wenn die Feuerwehrmänner und –frauen sich auf den Weg zu einem Rettungseinsatz machen, ist Pepino mit von der Partie. Auch dieses Mal, als es zu einer Überschwemmung geht. Ein Teil einer Straße steht unter Wasser und damit auch einige Häuser. Mutig, wie Pepino ist, begibt er sich auf eine Rettungsmission und rettet gleich sechs kleine Mäusekinder, die in ihrer Mäusehöhle festsaßen und aufgrund des Hochwassers nicht mehr rauskamen.
Doch anstatt in aller Ruhe mit dem Feuerwehr Auto nach dem Einsatz wieder nach Hause zu fahren, stößt Pepino auf den fiesen Marder Don Kling. Nun braucht Pepino selber jemanden, der ihn rettet. Auf seiner Flucht trifft er auf das Eichhörnchenmädchen Jala.

Meine Tochter (5) war von Anfang an begeistert von Pepino und seinen Freunden. Sie hat sich jedes Mal gefreut, wenn wir zusammen gelesen haben und auch aktiv danach gefragt. Als der Marder Don Kling auf den Plan trat bangte sie ganz gespannt mit, was mit Pepino und Jala passieren wird und ob die beiden dem fiesen Marder entkommen würden. Sie stellte viele Fragen und lies mich immer wieder die Namen der Mäusekinder vorlesen, die Pepino gerettet hat, weil sie die Namen so witzig fand.
Sie staunte auch immer wieder über die süßen Illustrationen von Nora Paehl und schaute sich jedes Bild ganz genau an. Die Illustrationen mochte ich auch sehr. Von der Geschichte war ich allerdings nicht ganz so begeistert wie meine Tochter.

Beim Vorlesen stockte ich immer mal wieder, obwohl ich normalerweise sehr flüssig vorlese. An einigen Stellen schien ich mit der Schreibweise der Autorin wohl nicht ganz so gut zurecht zu kommen. Außerdem konnte ich nicht so viel mit dem Nest-Arrest (Hausarrest) anfangen, den Pepino erhält, weil er unerlaubterweise erneut bei einem Feuerwehreinsatz dabei war. Ein gesamtes Kapitel trägt sogar diesen Namen. Hausarrest war früher, doch heutzutage weiß man, dass Strafen (und nichts anderes ist ein Nest(Haus)-Arrest) nichts bringen, außer das Vertrauen zwischen Kind und Elternteil und die Bindung zwischen den beiden nachhaltig zu stören.
Meine Tochter hat mich auch gefragt, was Nest-Arrest eigentlich sei, denn von uns zu Hause kennt sie dieses Konzept nicht. Wir haben darüber gesprochen und damit war das Thema für sie auch erledigt.
Es gab noch ein paar andere Sachen im Buch, die mir aus pädagogischer Sicht nicht ganz gefallen haben, die meiner Tochter allerdings gar nicht aufgefallen sind.

Meiner Tochter hat das Buch gefallen und das ist die Hauptsache. Allerdings werde ich darauf verzichten Band 2 bei uns einziehen zu lassen.

Da es meiner Tochter aber so gut gefallen hat, gibt es von uns immer noch 4 von 5 Sternen für “Pepino Rettungshörnchen”.

Veröffentlicht am 08.05.2021

Liebenswerte Charaktere, eine wunderbar ausgearbeitete Welt und eine spannende Story

Lia Sturmgold – Das Geheimnis der Meereselfe
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Endlich zurück im Elfeninternat Springwasser! Ich habe den ersten Lia Sturmgold – Band geliebt und mich schon sehr auf den zweiten Band gefreut.

Lia ist nun schon eine ganze Weile in Springwasser und ...

Endlich zurück im Elfeninternat Springwasser! Ich habe den ersten Lia Sturmgold – Band geliebt und mich schon sehr auf den zweiten Band gefreut.

Lia ist nun schon eine ganze Weile in Springwasser und sie liebt es hier. Sie möchte sich gar nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn sie ihre neuen Freundinnen zurücklassen muss, um wieder in ihren Menschenkörper zurückzukehren. Doch dafür braucht sie die Taukristalle und um die zu bekommen, muss Lia unbedingt die Flugprüfung bestehen. Zwar befindet sie sich im Körper der Luftelfenprinzessin Asalia, doch mit Höhenangst lässt es sich nicht gut fliegen.
Lia muss sich jedoch nicht nur mit ihrer Höhenangst auseinandersetzen. Als Springwasser von magischen Wasserfluten überschwemmt wird, gerät Lias Freundin Serafina, als einzige Meereselfe auf der Schule, unter Verdacht. Lia ist sich sicher, dass ihre Freundin nichts damit zu tun hat und macht sich zusammen mit ihren besten Freundinnen aus der Nachtflugwabe auf eine riskante Suche nach dem Verantwortlichen.

Ich liebe Internatsgeschichten, habe ich irgendwie schon immer und wenn sie dann auch noch im Reich der Elfen spielen, kann fast nichts mehr schief gehen. Der erste Band der Lia Sturmgold – Reihe gehörte 2020 zu einem meiner Highlights aus dem Kinderbuchbereich. Daher habe ich mich sehr auf das Erscheinen des zweiten Bandes und die Rückkehr nach Springwasser gefreut.

Ohne großes Vorgeplänkel und Wiederholungen startet die Autorin mitten in die Geschichte um Lias und Asalias Body Switch. Um Anschluss zu finden, muss man also unbedingt den ersten Band gelesen haben. Generell sollte diese Reihe in chronologischer Reihenfolge gelesen werden, da die Bücher stark aufeinander aufbauen.

Auch im zweiten Band treffen wir wieder auf unser Quartett aus der Nachtflugwabe – Lia, im Körper der Luftprinzessin Asalia; Blo, die kämpferische Pixie; die schüchterne Erdelfe Merla und die scharfzüngige Undine Serafina. Neben diesen vier liebgewonnenen Charakteren, begegnen uns noch viele weitere bekannte Gesichter.
Wie im ersten Band überzeugt die Autorin mit der liebevollen und detaillierten Ausarbeitung ihrer Figuren. Ein ganz großer Pluspunkt für mich.

Während mich der Auftaktband der Lia Sturmgold-Reihe vollständig fesseln konnte, muss ich hier leider sagen, dass mich die Geschichte dieses Mal leider nicht vollständig packen konnte. Der Spannungsbogen ist zwischenzeitlich immer mal wieder etwas abgeflacht, so dass ich keinen großen Drang verspürt habe, das Buch sofort weiterzulesen.
Nichtsdestotrotz habe ich ein paar großartige Lesestunden mit Buch verbracht und werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen.

Fazit

Nicht ganz so stark wie der erste Band, doch definitiv lesenswert. Liebenswerte Charaktere, eine wunderbar ausgearbeitete Welt und eine spannende Story versprechen ganz viel Lesespaß für Kinder ab 10 Jahren.

Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.04.2021

Spannend, temporeich und komplex – ein wirklich gelungenes Finale

Elbendunkel 2: Kein Weg zu dir
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Ein aktuelles, gesellschaftskritisches Thema, verpackt in einen dystopischen Urban-Fantasy Jugendroman – auch der finale Band der Elbendunkel-Dilogie konnte mich überzeugen.

Ash ist zusammen mit Darel ...

Ein aktuelles, gesellschaftskritisches Thema, verpackt in einen dystopischen Urban-Fantasy Jugendroman – auch der finale Band der Elbendunkel-Dilogie konnte mich überzeugen.

Ash ist zusammen mit Darel bei den Dunkelelben-Rebellen angekommen und wie erwartet, wurde sie nicht gerade herzlich willkommen geheißen. Doch Ash wäre nicht Ash, wenn sie diese Herausforderung nicht für sich nutzen würde. Auf Anweisung des Rebellen-Anführers Dusk absolviert sie eine harte Ausbildung zur Kriegerin. Dusk versucht Ash für seine Zwecke zu nutzen, doch die junge Halbelbin hat ihre eigenen Pläne.

Bereits Rena Fischers erster Band der Elbendunkel-Dilogie hat mir sehr gut gefallen. Den zweiten Band fand ich noch um einiges besser.
Während ich im Auftaktband noch arge Schwierigkeiten mit den Charakteren hatte, besonders mit Ash und Darel, hatte ich dieses Mal so gar keine Probleme mit den beiden. Auch die anderen Charaktere waren mir viel sympathischer als im ersten Band und, was ganz wichtig ist, alle waren wesentlich greifbarer für mich.
Die Figuren haben allesamt eine großartige Entwicklung durchgemacht, sind gewachsen, reifer geworden und waren nicht mehr so undurchschaubar wie zu Beginn. Ein ganz großer Pluspunkt für mich.

Zusätzlich zu den Charakteren fand ich den finalen Band der Dilogie auch spannender als den ersten. Ich brauchte zwar auch hier etwa 100 Seiten, um Anlauf zu nehmen, doch danach wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Zwischendurch flaute der Spannungsbogen kurzzeitig ein wenig ab, fing sich jedoch relativ schnell wieder. Neben doch recht vorhersehbaren Wendungen, hatte die Autorin auch einige Überraschungen in petto.

Bereits im ersten Band wurden gesellschaftskritische Themen, wie Fremdenhass, Diskriminierung und Rassismus behandelt. In diesem Band werden diese Themen noch viel mehr in den Vordergrund gerückt und auch gezeigt, dass es andere, sinnvollere und bessere Wege gibt als Hass und Gewalt.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist Rena Fischers Schreibstil. Ich mag ihn sehr. Er lässt das Gelesene lebendig werden. Sie schafft es gleichzeitig poetisch und ruhig zu schreiben und nur ein paar Seiten später rau, schnell und spannend. Ich mag diese Mischung sehr.

Auch dieser Band ist an einigen Stellen recht blutig und nicht nur ein Mal hat es mir das Herz aus der Brust gerissen. Die Altersempfehlung von 14 Jahren kann ich daher nur unterstützen. Doch auch mir als erwachsene Leserin hat das Buch sehr gut gefallen.

Fazit

Spannend, temporeich und komplex – ein wirklich gelungenes Finale der Elbendunkel-Dilogie. Trotz einiger Jugendbuch-Klischees konnte mich das Buch von sich überzeugen.

Ich vergebe sehr gerne gute 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.04.2021

Interessante Lesestunden mit kleinem Durchhänger in der Mitte

Der Zwillingscode
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Künstliche Intelligenzen (KI’s) werden immer bekannter und immer präsenter – nicht nur in der Welt der Bücher, sondern auch in der Realität. Nur was, wenn so eine KI unsere gesamt Realität in einer virtuellen ...

Künstliche Intelligenzen (KI’s) werden immer bekannter und immer präsenter – nicht nur in der Welt der Bücher, sondern auch in der Realität. Nur was, wenn so eine KI unsere gesamt Realität in einer virtuellen Welt simuliert und alles dort einen virtuellen Zwilling hat? Merkwürdige Vorstellung? Vielleicht sogar ein wenig beängstigend?

Der 17-jährige Vincent lebt in so einer Welt. Alles, was es in der Realität gibt, gibt es als Kopie in der Simulation und sogar noch mehr. Fast alle Tiere sind mittlerweile ausgestorben und werden on mechanischen Tieren, die niemandem schaden können, ersetzt.
In dieser Welt werden alle Menschen nach ihrem Sozialpunktestand eingruppiert. Die Doppel-AA Seelen leben in Reichtum und ohne Sorgen, wohingegen die D-Seelen zum Tode verurteilt werden. Vincent ist eine Doppel-C Seele und nur noch wenige Punkte vom Abstieg entfernt. Da er mit so einem niedrigen Punktestand keinem Studium oder einer ordentlichen Arbeit nachgehen kann, repariert er heimlich mechanische Haustiere der Firma Copypet und riskiert damit einiges.
Seit dem Tod seiner Mutter vor sieben Jahren kümmert er sich auch mehr oder weniger um seinen Vater, den dieser hat den Tod seiner Frau nie richtig überwunden. Als den Beiden nun der Verlust ihres Hauses droht, gerät Vincent auf eine Spur, die die Zukunft der Menschen verändern wird.

Ich mag Bücher, die in der Zukunft spielen ja sehr gerne, besonders die, die einen eher kritischen Blick auf die Gesellschaft und die zukünftige Technologie werfen. So sprach mich der Klappentext vom Zwillingscode auch sofort an.
Da es sich hier um ein Jugendbuch mit einer Altersempfehlung ab 14 Jahren handelt, hatte ich schon bereits vor dem Lesen einen angenehm leichten Schreibstil erwartet. Margit Ruiles Schreibstil ist aber mehr als das. Er ist leicht zu lesen, bleibt dabei aber anspruchsvoll, ist bildhaft und lässt so ein Kopfkino entstehen. Ich mag ihren Schreibstil sehr.

Das Buch fängt recht rasant an und ich bin zu Beginn regelrecht durch die Seiten geflogen. Zur Mitte hin verliert es allerdings etwas an Fahrt und ich bin nur noch langsam vorangekommen. Es braucht dann leider auch eine ganze Weile, um wieder an Geschwindigkeit und Spannung zu gewinnen und endet recht schnell mit einem teiloffenen Ende, das Raum für Spekulationen und eigene Gedanken lässt. Mir hat das Ende gefallen, da es, meiner Meinung nach, auch einen leicht philosophischen Touch hat.

“Der Zwillingscode” ist mein erstes Buch von Margit Ruile und es wird nicht das letzte bleiben. Trotzdem einer gewissen Langatmigkeit im Mittelteil des Buches, konnte mich die Autorin mit ihrem Schreibstil und Ideenreichtum von sich überzeugen.

Fazit

“Der Zwillingscode” hat mir, trotz einiger Kritikpunkte, ein paar interessante Lesestunden beschert. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, so dass ich gerne zu einem weiteren Buch der Autorin greifen werde.

Von mir gibt es solide vier von fünf Sternen.