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Veröffentlicht am 05.06.2017

Hat die typische Band-2-Schwäche...

Die Dämonenakademie - Die Inquisition
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Inhalt
Nachdem Fletcher in einen nervenaufreibenden Prozess hinter sich gebracht hat und endlich mehr über seine Vergangenheit erfährt, bleibt ihm keine Zeit zum verschnaufen. Denn auf ihn und seine Freunde ...

Inhalt
Nachdem Fletcher in einen nervenaufreibenden Prozess hinter sich gebracht hat und endlich mehr über seine Vergangenheit erfährt, bleibt ihm keine Zeit zum verschnaufen. Denn auf ihn und seine Freunde wartet eine unglaublich gefährliche Mission. Sie sollen tief in das Reich der Orks eindringen, die Gegner schwächen und die Gefangenen befreien. Dies alles unter Beobachtung des gesamten Königreichs. Fletcher wittert seine Chance, den Menschen endlich zu zeigen, dass Mensch, Zwerg und Elfe zusammenarbeiten und zusammenleben können, doch in seiner Gruppe gibt es einen Verräter...

Meine Meinung
Nachdem ich von Band 1 regelrecht überwältigt war, habe ich mich natürlich wahnsinnig auf diesen zweiten Band gefreut. Wie schon im ersten Teil steckt hinten im Buch ein kleiner Auszug aus dem "Dämonologie"-Buch von Fletcher mit unglaublich wunderbaren Zeichnungen und Beschrieben von Dämonen, was mein Herz sofort wieder höher schlagen liess.

Leider kam recht schnell die Ernüchterung. "Die Inquisition" war für mich nämlich einer dieser typischen zweiten Bände; langweilig, langatmig und schwach. Schon der Anfang zieht sich enorm in die Länge: Fletcher ist zurück in Pelz, wo er seit einem Jahr in einem Verlies auf seinen Prozess wartet. Besagter Prozess zieht sich dann locker über 150 Seiten, was man meiner Meinung nach enorm hätte abkürzen können. Natürlich erfährt man in dem Teil unglaublich viel, über Fletcher, aber auch über seine Freunde und seine Feinde, das hätte man aber auch in die Hälfte der Seiten packen können. Als Fletcher dann endlich gerettet ist (und natürlich fliegt ihm da alles vor die Füsse, ohne dass er etwas dafür tut), keimt zum ersten Mal Hoffnung auf Spannung auf. Aber Pustekuchen! Wir reisen zurück in die Akademie und das unnötige langgezogene Geplänkel zieht sich zäh wie Kaugummi über weitere 150 Seiten dahin. Erst von da an, als die im Klappentext beschriebene Mission beginnt, wird es spannend. Und auf den letzten 50 Seiten wird es dann richtig richtig rasant und toll, sodass das Durchhalten definitiv gelohnt hat. Das Ende bringt viel Herzklopfen und einen fiesen Cliffhanger mit sich.

In "Die Inquisition" hat mich auch der Schreibstil plötzlich gestört. Keine Ahnung, ob das an der Übersetzung gescheitert ist, oder wo das Problem liegt, aber ich fand ihn sehr plump. Nicht nur die Dialoge, sondern auch sonst, alles war irgendwie total unausgearbeitet. So begleitet der Leser die Protagonisten ja und dann plötzlich kommt einer und fasst das Geschehene von den letzten paar Seiten nochmal zusammen. Oder gibt Offensichtliches wieder. Teilweise habe ich mich da enorm geärgert. Wo ich Band 1 als All-Age-Werk bezeichnen würde, grenzt der zweite Teil zumindest bis zum zweiten Drittel an ein Kinderbuch.

Auch wenn es sich hier um einen High Fantasy-Roman handelt, muss ich die Unlogik bemängeln. Auf eine Mission in den gefährlichsten Ort der Welt wird wer geschickt? Natürlich: Schüler der Dämonenakademie. Und damit das auch richtig logisch ist, gleich vier Gruppen an je vier Jugendlichen, die einen Tutor zur Seite bekommen, der aber in den meisten Fällen auch ein Jugendlicher ist. Und die Welt schaut mithilfe von Hellsehsteinen zu. Denn Ziel ist es nicht nur den Feind zu schwächen, sondern auch dem Volk zu zeigen, dass Menschen, Zwergen und Elfen sehr wohl miteinander zurechtkommen können. Für mich war das alles ein wenig too much, als hätte man eine Trash-MTV-Sendung mit Harry Potter und Takeshi's Castle (einer japanischen Spielshow) gekreuzt. Mein fantasyliebendes Herz hat ziemlich geblutet.

Last but not least gibt es zu bemängeln, dass der Hauptprotagonist Fletcher irgendwie nachgelassen hat. Er wirkt kindlicher, weniger sympathisch als in Band 1 und hat nicht mehr dieses Kämpferische an sich, was mir so gut gefallen hat. Ein Protagonist soll sich entwickeln und nicht zurückentwickeln! Apropos entwickeln: Immer wieder wird eine unterschwellige Verbindung zur Elfin Sylva angedeutet. Aber eben nur angedeutet. Warum? Warum ist da nicht mehr draus gemacht worden?

Überzeugen konnte mich dafür wiederum das Setting und die Charaktere (mal abgesehen von Fletchy). Vor allem ab der eigentlichen Mission in den Orkdschungel war es richtig spannend und es hat so Spass gemacht, das alles zu entdecken!

Setting
Der zweite Teil der Trilogie handelt viel von Politik und korrupten Machenschaften. Leider wurden beide Aspekte nicht richtig gut behandelt und konnten mich nicht überzeugen. Da habe ich schon bessere Werke gelesen - Politik, Korruption, drohender Krieg; all das gehört zu diesem Genre, aber hier wurde es nicht authentisch herübergebracht.

Auch in "Die Inquisition" wird nicht zu viel Zeit auf die Welt an sich verschwendet, jedoch mehr, als noch in Band 1. Vor allem der Orkdschungel und die Pyramide, die das Ziel der Gruppen darstellt, waren unglaublich toll beschrieben.

Natürlich bilden die Dämonen wieder wichtige Aspekte des Buches, auch diesmal hat es wieder Zeichnungen im hinteren Teil des Buches. Die Vielfalt der Dämonen macht richtig Freude und wenn es dann noch Bilder dazu gibt, umso mehr. Es war sehr interessant, mehr über die Wesen und die Menge an verschiedenen Dämonen zu erfahren.

Besonders berührt hat mich die Geschichte der Kobolde, die neben den Orks und den Gnomen in diesem Band eine nicht unbeachtliche Rolle spielen. Die Wesen waren alle wirklich gut beschrieben, ich konnte sie mir direkt vorstellen.

Charaktere
Fletcher hat sich, nachdem er ein Jahr lang weggesperrt war, stark verändert. Leider nicht wirklich zum Guten, denn er war mir nicht mehr so sympathisch, wie noch im ersten Teil. Anstatt dass ihn seine Haft und die Ungerechtigkeit, die ihm widerfahren ist, in seinem Charakter gestärkt hat, habe ich ihn als sehr kindlich empfunden. Er muss zwar einige wichtige Entscheidungen treffen, tut dies aber eher widerwillig und aus dem Bauch heraus. Seine Beziehung zu seinem süssen Dämon Ignatius ist zwar zu Beginn genauso stark wie früher, entwickelt sich aber im Verlaufe der Geschichte in eine eher spezielle Richtung. Als würde Fletcher langsam aber sicher die Kontrolle über sein Leben verlieren...

Auch der Zwerg Othello und die Elfin Sylva spielen wieder mit. Beide haben in dem Jahr seit "Der Erwählte" einiges durchgemacht. Othello wurde ebenfalls angeklagt und auf's brutalste misshandelt, während Sylva zurück in die Heimat der Elfen beordert wurde, wo sie einen wichtigen Platz in der Gesellschaft eingenommen hat. Die beiden haben die Entwicklung durchgemacht, die mir bei Fletcher gefehlt hat.

Natürlich sind auch altbekannte Charaktere wieder mit von der Partie; allen voran Ekelpaket Didric und sein Gefolge. Didric ist DER Widersacher schlechthin, phasenweise fand ich es aber etwas übertrieben. Auch Freunde von Fletcher tauchen wieder auf; Arcturus, Hauptfrau Lovett und eine Menge anderer Schüler aus der Akademie. Neue Gesichter sind auch dabei, wobei mir hier vor allem die Zwergin Kress gefallen hat, die sich den Traditionen ihres Volkes nicht beugen will und ein richtiger Freigeist ist. Alles in Allem waren die Charaktere sehr gelungen.

Fazit
Gelungene Charaktere und ein wunderbares Setting können nicht über die anfängliche Zähheit und die typische Band-2-Schwäche hinwegtäuschen. Trotz wahnsinnig spannendem Ende und fiesem Cliffhanger bin ich etwas enttäuscht von diesem zweiten Band und hoffe, dass mich der dritte Teil wieder so richtig packen kann!

Veröffentlicht am 23.05.2017

Die Tochter des Teufels

Devil's Daughter 1: Königreich der Unterwelt
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Inhalt
Seit sie klein ist, wird Lucile von Visionen heimgesucht: Wann immer sie einen Engel anblickt, egal ob eine Statue oder eine Abbildung, verwandelt sich dieser vor ihren Augen in ein grausames Monster. ...

Inhalt
Seit sie klein ist, wird Lucile von Visionen heimgesucht: Wann immer sie einen Engel anblickt, egal ob eine Statue oder eine Abbildung, verwandelt sich dieser vor ihren Augen in ein grausames Monster. Ausgerechnet in Felix, einem Theologiestudenten, findet sie jemanden, der ihr glaubt und vor allem; der ähnliches erlebt. Und während die beiden Nachforschungen anstellen, kommen sie nicht nur der Wahrheit näher...

Meine Meinung
Das hübsche Cover und die interessante Inhaltsangabe haben mein Interesse schnell geweckt. Ich lese gerne mal etwas neues, und ein Buch über das "Königreich der Unterwelt" habe ich bisher noch nicht gelesen. Ich war recht schnell in der Geschichte drin, der Schreibstil lässt sich angenehm lesen, auch wenn ich ihn jetzt nicht als etwas besonderes umschreiben würde. Halt eben angenehm, manchmal mit Humor, manchmal mit Gefühl. Was mir weniger gefallen hat, war, dass es öfters mal bestimmte Wiederholungen gab - so habe ich Wörter wie "Gedankenkarussell" und "Berufsgeheimnis" sowie die Phrase "Immer ruhig mit den jungen Pferden" einmal zu oft lesen müssen für meinen Geschmack. Auch gegrummelt und geschlurft wird etwas sehr oft.

Das Buch beginnt mit abwechslungsweisen Kapiteln - einmal spielt die Geschichte im Jahr 2018 und begleitet Lucile, die Szenen sind in der Ich-Perspektive beschrieben. Dann wechselt die Perspektive und beleuchtet das Leben von Lucia, die in einer mittelalterlich anmutenden aber undatierten Zeit lebt. Diese Wechsel fand ich wirklich gelungen, ich bin rasch vorwärts gekommen in der Geschichte und hatte auch nie Angst, den Faden zu verlieren. Natürlich verrät der Titel des Buches schon viel und auch der Leser begreift schnell, was es mit Lucile und Lucia auf sich hat.

Hauptaugenmerk liegt auf Lucile, die im Jahr 2018 Kunst studiert und vor deren Augen sich Engel in grausige Monster verwandeln. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Marie - die sie zum Glück nicht als verrückt abstempelt - lebt sie in einer WG und versucht, sich irgendwie durchs Leben zu schlagen. Dann trifft sie auf den Theologiestudenten Felix, der ähnliche Dinge sieht wie sie, und sie versuchen, dem auf den Grund zu gehen. Während Felix die Sache eher theoretisch angeht und Bücher durchsucht, versucht sich Marie lieber an einer Rückführung und anderen Experimenten, was für den einen oder anderen Lacher sorgt. Worauf das hinausläuft, lässt sich leicht erahnen, wie gesagt verrät ja der Titel schon alles.

Während Luci sich mit ihren Freunden um ihr Problem kümmern muss, wird sie gleichzeitig dauernd von ihrem Professor belästigt. Dass sie dies einfach geschehen lässt und sich weder zur Wehr setzt, noch Anzeige erstattet, fand ich etwas seltsam. Hinter Lucile's und Felix' Geschichte, aber auch hinter derjenigen ihres Professors steckt sehr viel mehr und es gibt einiges zu entdecken, egal ob im Jahr 2018 oder in der alten Welt.

Alles in allem hat mich "Devil's Daughter" gut unterhalten, aber der Funken ist nicht vollständig übergesprungen, das gewisse Etwas hat gefehlt. So habe ich nicht recht mitgefiebert und habe eine Nähe zu den Protas und dem Geschehen vermisst. Ausserdem hat mich gestört, dass Lucile eine typische Mary Sue ist. Sie ist hübsch, schlank und kann alles ohne zu üben. Und das Böse, verkörpert durch die zwei Engel Uriel und Gabriel, steht total auf sie - obschon diese als "geschlechtsneutral" beschrieben werden. Und ganz praktisch; wendet sich für sie fast alles zum Guten - alle Freunde sind grossartige Kämpfer, niemand stempelt sie als irre ab, alle unterstützen sie. Was mich zum nächsten Punkt führt: Die unerwartete Wendung, auch Plot Twist genannt. Die habe ich hier leider vergebens gesucht. Oft habe ich gedacht: Kommt da noch etwas? Der ist doch bestimmt böse? Da passiert doch sicher noch etwas? Aber nein. Alles Friede, Freude, Eierkuchen. Naja, bis auf die bösen Engel.

Setting
Zum einen spielt das Buch in Saarbrücken im Jahr 2018, zum anderen in einer undatierten Zeit auf der Erde. Während im Jahr 2018 nicht viel Zeit auf das Setting verschwendet wird, haben mir die Darstellungen und Beschreibungen der alten Welt sehr gut gefallen.

Die Welt von Lucile wird durch Engel bedroht, die in diesem Buch eben Monster sind, während die Teufel eine eigene Rasse von mehrheitlich Kriegern ist. Während die Engel auf die Weltherrschaft hin arbeiten und normale Menschen durch Überzeugung in ihresgleichen verwandeln können, sind die Teufel hier die Guten. Sie leben friedlich zusammen, kämpfen aber gerne mal gegen die schwarz geflügelten Monster. Mitglieder der teuflischen Königsfamilie beherrschen zudem das Teufelsfeuer und können sich mittels Feuerflügeln fortbewegen. Die Idee hat mir gut gefallen, ich könnte aber verstehen, wenn sich jemand religiöses daran stört. Wer also am klassischen von der Religion beschriebenen Weltbild festhalten will, soll besser die Finger von diesem Buch lassen, Mich hat es nicht gestört und ich fand die Idee und vor allem die Interpretation der Geschichte des Teufels sehr interessant.

Charaktere
Lucile ist eine 19-jährige Kunststudentin, die sich durch ihre Visionen und Tagträume etwas verloren vorkommt. Schliesslich schauen sie alle schräg an, wenn sie mal wieder zu zittern beginnt, nachdem sie ein Engelsbild gesehen hat. Ihre Eltern hält es nicht davon ab, sie einmal im Monat in die Kirche zu zerren, wo sie natürlich fast immer unter einem Fenster mit Engelsbildnis sitzen muss. Lucile war mir doch sehr sympathisch, auch wenn sie eben eine typische Mary Sue darstellt.

Felix, Theologiestudent, sieht in seinen Träumen ebenfalls diese monsterähnlichen Wesen und so beschliesst er, Nachforschungen anzustellen. Er ist ein verträumter und gleichzeitig wachsamer Mensch und ich mochte ihn ganz gerne.

Die Charaktere waren sehr interessant und die Idee der Inkarnation natürlich auch. Die Umsetzung hat stellenweise etwas gestockt, war aber alles in allem doch sehr gelungen.

Fazit
Die Neuinterpretation der Geschichte des Teufels hat mich gut unterhalten. Dennoch hat etwas gefehlt, ich konnte keine Nähe aufbauen und mir hat eine unerwartete Wendung gefehlt. Alles in Allem gute Unterhaltung für zwischendurch, bei der aber noch einiges an Luft nach oben besteht.

3.5 Sterne

Veröffentlicht am 21.03.2017

Ein netter Auftakt um einen Fluch, die Liebe und die Vergangenheit

Die Verfluchte
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Inhalt
Nach einer gescheiterten Beziehung flieht Rose mit ihrer besten Freundin Enora in die Bretagne, um sich etwas Erholung zu gönnen. Doch kaum kommen sie an, sucht Rose der immer selbe Traum heim: ...

Inhalt
Nach einer gescheiterten Beziehung flieht Rose mit ihrer besten Freundin Enora in die Bretagne, um sich etwas Erholung zu gönnen. Doch kaum kommen sie an, sucht Rose der immer selbe Traum heim: Ein gutaussehender, keltisch anmutender Mann besucht sie in der Nacht, die beiden verzehren sich nach einander, doch jedesmal bringt er ihr den Tod. Rose versucht sich vor den seltsamen Träumen abzulenken, doch dann begegnet sie beim spazieren dem Mann aus dem Traum...

Meine Meinung
Auf die Geschichte bin ich schon vor Jahren gestossen, hauptsächlich wegen des hübschen Covers hat sie mich schon damals angesprochen. Als ich ihr letztens in den Tiefen des Internets wieder begegnet bin, habe ich mich kurzerhand entschieden, die Geschichte zu lesen. Die Wild Roses-Staffel 1 ist unterteilt in fünf Kurzgeschichten. Diese sind auch als Sammelband "Die Tränen der Rose" erhältlich.

Ich habe recht schnell in die Story rein gefunden. Der Schreibstil ist durchschnittlich und noch nicht sehr ausgereift, dennoch lässt er sich leicht lesen. Man merkt aber, dass "Claire Gavilan", ein Autorenduo, in den Anfängen steckt. Die Geschichte wirkt manchmal etwas plump, manchmal etwas übereilt, die Details fehlen. Dennoch wurde ich gut unterhalten.

Rose, die mit ihrer besten Freundin vor einer gescheiterten Beziehung flieht, wird von düster-erotischen Träumen heimgesucht. Als sie dem Typen aus ihren Träumen begegnet, zweifelt sie an ihrem Verstand. Und dass sie seinen Namen urplötzlich weiss und sich zu ihm hingezogen fühlt, als würden sie sich schon ewig kennen, treibt sie wirklich fast in den Wahnsinn. Das Geheimnis um Rose lüftet sich nach und nach, und obschon der Klappentext etwas vorgreift, macht es Spass, mit Rose mehr zu erfahren. Auch wenn sie sich etwas dümmlich stellt. Denn ihre beste Freundin verhält sich gar seltsam, das alte Weib, bei der sie per Zufall reinplatzt, ist ein offensichtlicher Wink mit dem Zaunpfahl, und trotzdem kommt die liebe Rose nicht auf den zündenden Gedanken. Und bevor sie überhaupt etwas begriffen hat, steckt sie in grosser Gefahr.

Die Idee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das Buch schafft nicht nur eine hübsche keltisch angehauchte Atmosphäre und spielt mit der Mythologie, sondern es baut auch eine Bindung zum Lied "Where the wild Roses grow" auf, und ich bin gespannt, was da noch kommt. Besonders das Ende hat mich recht überrascht und ich werde definitiv weiter lesen.

Fazit
Eine kurzweilige Geschichte über einen Fluch, die Liebe, die Vergangenheit. Die Protagonistin kann noch nicht vollständig überzeugen und es besteht noch Luft nach oben, aber ich wurde sehr gut unterhalten.

3.5 Sterne

Veröffentlicht am 12.03.2017

Ein wenig zu viel des Guten...

Gefährtin der Dämmerung
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Inhalt
Halbvampirin Cat und ihr Angetrauter Bones beschützen die Menschheit weiterhin vor den bösen Vertretern ihrer Art. Als Cat's Tarnung immer wieder auffliegt und sie auf's brutalste angegriffen wird, ...

Inhalt
Halbvampirin Cat und ihr Angetrauter Bones beschützen die Menschheit weiterhin vor den bösen Vertretern ihrer Art. Als Cat's Tarnung immer wieder auffliegt und sie auf's brutalste angegriffen wird, ist klar: Jemand hat es auf sie abgesehen. Bones mobilisiert seine Sippe, um sie zu beschützen. Nach einem besonders perfiden Angriff steht fest: Das bedeutet Krieg!

Meine Meinung
Nachdem ich Band 1 toll und Band 2 genial fand, lässt mich der dritte Teil der Night Huntress mit gemischten Gefühlen zurück. Irgendwie war mir hier vieles too much: Zu viel Blut, zu viel Brutalität, zu viele Superkräfte, zu viel ... Andauernd wird gefoltert, geköpft und aufgeschlitzt, Blut en masse gesaugt (wobei das noch das einzige ist, womit ich bei einem Vampirroman ja rechnen musste), Vampire verwandelt, Sterbliche geschändet. Bones wird durch eine Vereinigung mit seinem Urahn noch mächtiger und kann neben fliegen plötzlich auch noch weitere fantastische Dinge, Cat ist mutig wie eh und je und metzelt Vampire nieder, obwohl sie als Halbvampirin rein theoretisch nicht ganz so überlegen sein sollte. Neue und auch alte Bekannte tauchen auf, unter anderem gleich zwei Berühmtheiten aus der Geschichte und alles ist so gehetzt und wild zusammengewürfelt. Alles in allem eben too much...

Andererseits habe ich - nachdem ich eine kurze Pause von der Geschichte einlegen musste, weil mir das viele Gefolter und die Selbstmordattentäter zu viel waren - besonders die zweite Hälfte so richtig verschlungen. Die Bücher lassen sich nunmal richtig schnell lesen und besagter Teil des Buches war dann wieder toll und hat die eine oder andere Überraschung hervorgebracht und konnte mit etwas Tiefe wieder punkten.

Wo ich in Band 1 und 2 Bones noch vergöttert habe, wird er mir hier etwas unsympathischer. Er nimmt sich Cat wann immer es ihm passt (was sie zwar freudig mitmacht, aber doch stört mich dieses Verhalten) und durch seine neuen Superkräfte wird er beinahe unbesiegbar. Solche Charaktere mag ich eigentlich nicht sehr. Wer mich dafür wirklich überzeugen konnte, war Vlad. Was es mit ihm auf sich hat, verrate ich hier nicht, aber seine Art, sein Humor hat mir wahnsinnig gut gefallen und ich wünschte mir, es gäbe ein Buch nur für ihn.

Fazit
Ein rasanter dritter Band, bei dem aber alles irgendwie ein bisschen zu viel des Guten war und der ziemlich zusammengewürfelt wirkt. Für mich der schwächste Teil bisher, ich hoffe, es geht wieder bergauf!

3.5 Sterne

Veröffentlicht am 12.03.2017

Konnte mich leider nicht verzaubern

Witches of Norway 1: Nordlichtzauber
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Inhalt
Die junge Kunststudentin Elis ist eine Hexe. Leider keine besonders gute, denn ihre Kräfte hat sie - wie alles andere in ihrem Leben - nicht wirklich im Griff. Nachdem ihre Verlobung geplatzt ist, ...

Inhalt
Die junge Kunststudentin Elis ist eine Hexe. Leider keine besonders gute, denn ihre Kräfte hat sie - wie alles andere in ihrem Leben - nicht wirklich im Griff. Nachdem ihre Verlobung geplatzt ist, beschliesst sie, ein wenig Abstand zu ihrem durcheinander geratenen Leben zu gewinnen. Sie besucht ihre entfernten Verwandten in Norwegen, wo sie als Kindermädchen für Kost und Logis arbeiten will und nebenbei auch etwas mehr über ihre Kräfte erfahren. Schnell lebt sie sich im Zuhause von den Andersons ein, doch nicht alle sind auf ihrer Seite. Ganz besonders bei Stian weiss sie nicht, woran sie ist, ist er doch so charmant, hat sie aber auf unehrenhafte Weise ausgetrickst...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch von Jennifer Alice Jager. Als bekennender Hexen-Fan hat mich die Geschichte natürlich sofort angesprochen. Ich war auch recht schnell in der Story um Elis drin. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen, ist aber meiner Meinung nach noch etwas unausgefeilt oder sagen wir mal, einfach ziemlich durchschnittlich.

In Elis Leben scheint alles schief zu laufen - ihre Beziehung geht in die Brüche, sie kann ihre Kräfte nicht beherrschen, ihr Leben ist alles andere als so, wie sie sich das erträumt hat. Leider wurde ich mit Elis nicht wirklich warm. Wenn ich sie in ein paar Sätzen zusammenfassen müsste, dann so: Läuft mit leerem Kopf durch die Gegend, ist naiv, passt nie auf und ist wohl die ambivalenteste Protagonistin, der ich je begegnet bin. Kurzum: Sie war mir unsympathisch. Das beginnt schon in den ersten Kapiteln; Elis will sich von ihrem Verlobten trennen, weil sie nicht mehr glücklich ist. Dann erfährt sie, dass er sich von ihr trennen will und heult rum, wie er sie bloss aufgeben könne etc. Dass sie sich gerade eben noch selber trennen wollte, vergisst sie dabei völlig. Und natürlich bringt sie dabei fast das Haus zum einstürzen, denn sie ist wie gesagt eine Hexe mit mächtigen Kräften, die sie aber so gar nicht unter Kontrolle hat (dagegen tut weder sie noch ihr Vater, der um ihr Problem weiss, etwas). Elis flieht erst zu ihren Eltern, dann zu entfernten Verwandten in Norwegen. Damit sie der Familie nicht auf der Tasche sitzt, arbeitet sie als Kindermädchen für die verzogenen Jungen der Familie, die sie aber trotz ihrer Verpeiltheit sofort in den Griff bekommt - was den vier oder fünf Kindermädchen vorher aber nie gelungen ist. Nun zieht sich die Geschichte in etwa 100 Seiten enorm, da nur der Tagesablauf von Elis beschrieben wird. Hütet Kinder, trifft auf Männer (die sie alle immer sofort sehr heiss findet), räumt Zimmer auf, lernt einfachste Zauberei, hütet Kinder, betrinkt sich mit anderen Hausangestellte, hütet Kinder und so fort. Spannung ist was anderes...

Ich war recht schnell recht ernüchtert. Von der im Klappentext erwähnten Zeitreise ins Norwegen anno 1905 ist lange nichts zu erkennen. Irgendwann passiert aber auch das und dort geht es im gleichen Takt weiter wie vorher; Elis wischt Kamine frei, versucht in Kontakt mit dem Hausherrn zu kommen, kommt in Kontakt mit besagtem Hausherr, wagt sich aber nicht, den Mund aufzumachen, wischt weiter Kamine und auch hier betrinkt sie sich mit anderen Hausangestellten...

Naja, wie ihr vermutlich auch schon bemerkt habt, hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Für mich war "Nordlichtzauber" leider ein Fehlgriff mit einer furchtbar passiven, naiven und nicht gerade selbstständig denkenden Protagonistin und einer Geschichte, die eigentlich nur eine Aneinanderreihung von irrelevanten Geschehnissen war. Erst auf den letzten paar Seiten kommt Spannung auf, das Buch endet mit einem Cliffhanger, aber ich glaube, selbst der kann mich nicht motivieren, die Fortsetzung zu lesen.

Setting
Der Grossteil der Geschichte spielt in Norwegen in heutiger Zeit. Die Autorin beschreibt die Landschaft sehr gekonnt, was mich vermuten lässt, dass sie selber schon dort war. Leider wird nicht allzu viel Zeit auf das Land an und für sich aufgewandt, hier hätte man sicher noch etwas herausholen können.

Die Szenen, die im Jahre 1905 spielen, haben mir sogar sehr zugesagt, denn an und für sich mag ich Geschichten mit Zeitreisen sehr. Hier haben mir die Details gut gefallen, auch der Tagesablauf und ich empfand es als glaubwürdig.

Natürlich kommt auch ein grosses Herrenhaus vor, dass die Autorin detailliert beschreibt. Leider zeigt ihre Protagonistin null Interesse, mehr vom Haus oder seinen Bewohnern zu erfahren, und so hätte auch hier etwas mehr Zeit aufgewendet werden dürfen.

Charaktere
Elis, 21 Jahre jung, ist die Hauptprotagonistin, eine unbegabte Hexe, die nichts in den Griff bekommt. Wie schon erwähnt fand ich sie nicht sympathisch. Sie kann sich nicht entscheiden, hört nie zu, läuft planlos durch die Gegend und hat keinen Durchhaltewille geschweige denn Durchsetzungsvermögen. Und im letzten Drittel des Buches bereut sie dann auf jeder Seite irgendetwas, zum Beispiel, dass sie in Geschichte nicht aufgepasst oder sich nicht mit ihren Ahnen auseinandergesetzt hat.

In der Geschichte kommen noch viele andere Charaktere vor, die mir alle ehrlich gesagt nicht wirklich gepasst haben, Ihre beste Freundin ist total daneben, ihr Vater drückt sich vor Verantwortung, Amelie Anderson, die Elis eine Stütze sein sollte, läuft genauso verpeilt durch die Weltgeschichte während ihre Cousine Anna ein Miststück par excellence ist, die Elis sogar mal beinahe umbringen will. Dann gibt es noch die Männerwelt, zum einen Elis' Verlobter, der gerne mal einen zu viel trinkt und anderen Weibern nachstellt, Stian, ein mächtiger Hexer, der sich nicht an die Regeln hält und vor dem aus unerklärlichen Gründen alle Angst haben und später taucht dann noch Kjell auf. Kjell war mir von allen der Liebste, auch wenn er unkontrollierte Wutausbrüche hat und damit an ein unerzogenes Kind erinnert...

Fazit
Ich habe viel erwartet und wurde leider enttäuscht. Anstatt einer spannenden Hexenstory mit Zeitreise habe ich eine Menge langweiliger Tagesabläufe beschrieben, eine unsympathische und unreife Protagonistin vorgesetzt und ein wenig magisches Chaos bekommen. Für mich war "Nordlichtzauber" leider nicht halb so toll wie erwartet und hat noch wahnsinnig viel Luft nach oben und es gibt ganz knappe 3 von 5 Punkten.