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Veröffentlicht am 02.04.2021

Das Mädchen von nebenan

Rokesby - Der Earl mit den eisblauen Augen
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Billie Bridgerton und George Rokesby. Dass ausgerechnet die beiden irgendwann heiraten würden, hätte wohl keiner erahnt. Der zukünftige Earl, der in der Londoner Gesellschaft zuhause ist, interessiert ...

Billie Bridgerton und George Rokesby. Dass ausgerechnet die beiden irgendwann heiraten würden, hätte wohl keiner erahnt. Der zukünftige Earl, der in der Londoner Gesellschaft zuhause ist, interessiert sich doch nicht für das burschikose Nachbarsmädchen, oder?

Mit ihrem leichten Schreibstil hat Julia Quinn wieder einen guten Einstieg in die Geschichte und einen passenden Einblick in die Köpfe der Protagonisten ermöglicht. Billie Bridgerton war mir eigentlich sofort sympathisch, was wohl an ihrer erfrischenden Art liegt, die die damaligen gesellschaftlichen Maßstäbe etwas... strapaziert. Jedenfalls wirkte sie sehr originell und hat mich gut unterhalten.

George habe ich als Charakter dagegen eher weniger verstanden beziehungsweise seine Handlungen nachvollziehen können. So hat mir beispielsweise auch der springende Punkt gefehlt, der verursacht hat, dass George Billie als weibliches Wesen und begehrenswert wahrnimmt. Dieser Wandel kam für mich nämlich wie aus dem Nichts und hat sich trotz zwei Perspektiven nicht erklären lassen.

Abgesehen von diesem Aspekt konnte mich dieser historische Liebesroman aber wieder sehr gut unterhalten, da neben der Liebesgeschichte wieder das ein oder andere gesellschaftliche Ereignis für Abwechslung gesorgt hat. Der Einblick, wie es damals in England ausgesehen haben könnte, war sehr amüsant und auf jeden Fall lesenswert. Band zwei der Rokesbys kann ich aber noch einen Ticken mehr empfehlen!

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Magie für alle

Nocturna - Das Spiel des Fuchses
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Der Einstieg in das Buch ist mir leicht gefallen, da er ohne viel Vorgeschichte erfolgt und man in die Geschichte hinein geworfen wird. Dies ist bei High Fantasy Büchern öfter der Fall und hat mich demnach ...

Der Einstieg in das Buch ist mir leicht gefallen, da er ohne viel Vorgeschichte erfolgt und man in die Geschichte hinein geworfen wird. Dies ist bei High Fantasy Büchern öfter der Fall und hat mich demnach nicht gestört. Was mich begeistern konnte, waren die lateinamerikanischen Vibes, die die ganze konstruierte Welt verbreitet hat. Das hat bei der Weltkarte vorne im Umschlag angefangen, bei der der Kontinent Castallan, der Schauplatz des Buches, eindeutige Ähnlichkeiten zu Südamerika hat, und hat sich über zahlreiche (vermutlich) spanische Wörter und Bezeichnungen fortgesetzt, die die Geschichte authentisch wirken lassen. Da mir das bisher bei den zahlreichen Büchern, die ich gelesen habe, nicht untergekommen ist, war ich positiv überrascht von der Originalität der Welt.

Die Handlung rankt sich um den Prinz von Castallan, Alfie, und eine Diebin, die die Hauptstadt unsicher macht. Diese Parallelhandlungen fließen recht schnell zusammen und die beiden treffen aufeinander. Prinz Alfie zeichnet sich durch sein weiches, freundliches Wesen aus, was einen starken Kontrast zu den sonstigen Darstellungen von Prinzen in Büchern bildet. Mir hat dieser Aspekt aber sehr gut gefallen und Alfie war mir sofort sympathisch. Auch die Diebin Finn war einzigartig, wenn auch stark gezeichnet von ihrem grausamen Ziehvater, der mit seiner einzigartigen magischen Kraft in der Lage ist, Menschen zu kontrollieren.

Das Buch bietet neben einer ungewöhnlichen Welt auch eine tolle Magie, die man in zwei Bereiche unterteilen kann. Einmal gibt es Elementarmagie, die jeder Mensch beherrscht und dann noch die Propio, einzigartige Kräfte, die nicht jeder hat und deren Ausgestaltung sich am Wesen des Menschen orientiert, der sie trägt. Diese Differenzierung hat das ganze Buch bereichert, allerdings haben mir zum Thema Magie Details gefehlt, die über die Kräfte der Hauptfiguren hinaus gehen. Gerne hätte ich mehr Erläuterungen zu den Propio gelesen und auch von anderen Magiern erfahren.

Durch Cover und Titel hatte ich andere Erwartungen an das Buch, "Spiel des Fuchses" suggeriert mir etwas komplett anderes als ich letztendlich bekommen habe. Da ich mich darauf nicht versteift hatte, macht es mir persönlich eher weniger aus, aber andere Leser könnten davon enttäuscht sein.

Die Geschichte hat mich gut unterhalten, war schlüssig, detailliert und in vielen Aspekten auch interessant. Trotzdem hat mich die Lust zum Weiterlesen nach der Hälfte verlassen und ich habe mich durch die hinteren Seiten kämpfen müssen. Einen direkten Grund dafür kann ich gar nicht benennen, aber die Luft war irgendwie raus. Der Funke ich bei mir nicht so richtig übergesprungen. Erst als das Buch sich dem Ende zuneigt, hat mich die Handlung wieder gepackt und ich konnte das Finale genießen.

Ein schönes High-Fantasy-Buch, aber kein Highlight in dem Genre.

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Ein Reiter kommt selten allein

Apocalyptic Lovers. Reiter der Hölle
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Himmel und Hölle. Eine Göttin und ein Teufel.

Apocalyptic Lovers ist ein Romatasybuch, dass mich besonders durch seine ungewöhnliche Thematik auf sich Aufmerksam gemacht hat. Hier besteht das Fantasyelement ...

Himmel und Hölle. Eine Göttin und ein Teufel.

Apocalyptic Lovers ist ein Romatasybuch, dass mich besonders durch seine ungewöhnliche Thematik auf sich Aufmerksam gemacht hat. Hier besteht das Fantasyelement nämlich aus vielen biblisch inspirierten Figuren, wie Engeln, Dämonen und Gott. Da dies doch eher ungewöhnlich ist und ich diese Dinge in Fantasybüchern interessant finde, habe ich mich sehr auf das Lesen gefreut.

Die erste Hälfte des Buches hat mich dann auch vollkommen begeistert. Wir lernen Trintje kennen, die von der ganzen Welt zunächst keine Ahnung hat, und lesen parallel aus der Perspektive von Kel, einem der vier apokalyptischen Reiter, der auf der Suche nach einem seiner Brüder über die Erde streift.

Die beiden stellen natürlich ziemliche Gegensätze dar, was besonders bei ihrer ersten Begegnung amüsant ist. Was mich sehr positiv überrascht hat, war Trintje selbst, denn durch ihr logisches Verhalten und nachvollziehbare Gedankengänge und daraus folgende Handlungen, umgeht sie vollkommen die typischen Klischees, die man von Hauptcharakteren, die in eine fremde Welt geworfen werden, kennt. So habe ich mich auch mehr als gern zusammen mit Kel und Trintje auf die Suche nach einem göttlichem Amulett begeben und bin langsam aber stetig tiefer in die Welt eingetaucht.

Die Liebe darf in einem Romantasybuch natürlich nicht fehlen und Kel und Trintje kommen sich selbstredend im Laufe des Buches näher. Diese Annäherung erfolgt für mein Verständnis vielleicht einen Hauch zu schnell, aber in Anbetracht der Handlung ergibt es durchaus Sinn und ist damit wohl eher eine Geschmackssache.

Ungefähr ab der Hälfte des Buches tauchen wir ziemlich tief in den Fantasyaspekt der Geschichte ein. Dieser Teil der Story hat mir etwas weniger gut gefallen, denn die Erklärungen in Bezug auf die Fantasyelemente, waren etwas schwammig. Hier fehlen mir ein paar ausschweifende Erläuterungen, um die Welt der Engel, besser zu verstehen und damit tiefer in die Handlung einzutauchen. Die Geschehnisse überschlagen sich in diesem Abschnitt des Buches, was in Kombination mit der neuen Welt etwas viel auf einmal war. Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch nicht geschadet, um die Geschichte etwas in die Länge zu ziehen und für etwas mehr Anschaulichkeit zu sorgen.

Die Handlung ist trotzdem spannend zu verfolgen und konnte mich gut unterhalten. Der letzte Funke hat dennoch gefehlt, was an den gerade kritisierten Punkten liegt. Das Finale des Buches bringt dann noch einmal einen interessanten Plottwist mit sich, den ich teilweise erwartet habe, der mich in einem speziellen Aspekt aber überraschen konnte.

Ich werde das Buch in guter Erinnerung behalten, vor allem weil ich das Thema per se sehr interessant finde und die Charaktere mir positiv aufgefallen sind.

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Tiefgründiger als erwartet

Girl on Ice
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Dieses Buch könnte ein Wintermärchen sein. Ein malerischer, kleiner Ort im verschneiten Kanada. Die Nacht der Wünsche, in der Träume wahr werden. Eine Prinzessin auf dem Eis, deren Herz gebrochen ist.

Der ...

Dieses Buch könnte ein Wintermärchen sein. Ein malerischer, kleiner Ort im verschneiten Kanada. Die Nacht der Wünsche, in der Träume wahr werden. Eine Prinzessin auf dem Eis, deren Herz gebrochen ist.

Der bildhafte und doch lockerleichte Schreibstil der Autorin macht es leicht durch die Seiten zu fliegen und die doch eher schweren Themen dieses Buches zu verdauen. Denn ein Märchen ist die Geschichte nicht, die hier erzählt wird. Mir ist es teilweise wirklich schwer gefallen, das Buch zu lesen, denn Hauptfigur Abby ist komplizierter Charakter, über den ich manchmal einfach nur den Kopf schütteln konnte. Ihre Mutter hat sie und ihren Vater vor drei Jahren verlassen und für Abby ist eine Welt zusammengebrochen. Ihr Leben besteht nur noch aus Selbstzweifeln und Verlustängsten, weswegen sie sich von allen distanziert. Nur das Eislaufen stellt für sie eine Art Hoffnung dar, denn wenn sie nur gut genug ist, dann muss ihre Mutter, die selbst die Königin auf dem Eis ist, sie ja endlich wieder beachten.

Diese Sehnsucht nach einem Menschen, der einen im Stich gelassen, ja geradezu weggeworfen hat, war für mich nur schwer zu begreifen. Abby war gedanklich so sehr auf ihre Mutter fixiert, dass es geradezu krankhaft herüberkommt. Aber gleichzeitig hat die Autorin auch sehr gut übermittelt, warum Abby so fühlt, was ich bewundernswert finde. Ich selbst konnte und wollte diese Gefühle nicht nachempfinden, aber sie werden dennoch gut transportiert. Abby konzentriert sich in ihrem Handeln größtenteils auf Dinge, um irgendwie Kontakt zu ihrer Mutter aufzubauen, was sehr viel Raum in der Handlung einnimmt. Immer und immer wieder das Gleiche. Die Nebenhandlung rund um Abbys Familie und auch Easton habe ich zwar gerne verfolgt, trotzdem konnte sie mich nicht wirklich von dem Elend ablenken, das mich aus ihrer Perspektive erwartet hat. Für mich hat das Buch ein paar Seiten zu viel. Zwar steuert der Umfang der Geschichte dazu bei, das Abby eine realistische Entwicklung durchleben kann, aber irgendwann war es doch zu viel. Ab der Hälfte habe ich das Ende herbeigesehnt, weil ich mir einfach eine Veränderung für sie gewünscht habe.

Dann war da noch Easton, der selbst so seine Probleme hat, und in einer Welt voller Lügen lebt. Mir gefällt der Ansatz, das es zwei Charaktere voller Schwächen und mit Problemen gibt, aber da ich Abby schon nicht wirklich akzeptieren wollte, hätte ich mir doch einen starken Protagonisten an ihrer Seite gewünscht.

Vielleicht ist dieses Buch zu gefühlvoll, zu sehr auf Emotionen, Ängste und Zweifel konzentriert, um mir zu gefallen. Mir fehlt ein bisschen Leichtigkeit, ein bisschen Schwung in der Geschichte. Die Themen dieses Buches treffen einfach nicht wirklich meinen Geschmack. Aber ich bin mir dennoch bewusst, dass dieses Buch sehr gut geschrieben ist und das übermittelt, was es soll. Die Autorin hat einen guten Job gemacht Gefühle werden sehr bildhaft beschrieben, sodass ich sie trotz meiner Scheu verstanden habe. Die Handlung ist interessant und verfolgt eine klare Linie. Die Figuren sind einzigartig und detailliert ausgearbeitet.

Es war nur einfach nicht meins. Nicht die märchenhafte Wintergeschichte, die ich erwartet habe.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Zwiespältig

365 Tage
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Als ich die letzte Seite dieses Buches zugeschlagen habe, herrschte in meinem Kopf gähnende Leere, die sich nach und nach mit Fragezeichen füllte. Fand ich das Buch gut? Irgendwie schon. Mochte ich die ...

Als ich die letzte Seite dieses Buches zugeschlagen habe, herrschte in meinem Kopf gähnende Leere, die sich nach und nach mit Fragezeichen füllte. Fand ich das Buch gut? Irgendwie schon. Mochte ich die Protagonistin Laura? Eigentlich nicht. Bin ich nicht sonst riesiger Fan von Mafia-Geschichten? Oh ja!

Bei dem Buch handelt es sich um die geschriebene Version eines Netflix-Films, den ich nicht gesehen habe. Ich bin also vollkommen unvoreingenommen. Der Klappentext aber klang genau nach meinem Geschmack, deswegen wurde ich sofort neugierig auf diese Entführungsgeschichte mit Mafia-Thema. Besonders der Anfang konnte mich vollkommen überzeugen, denn ich bin durch die ersten hundert Seiten geflogen, ohne zu merken, wie viel ich eigentlich schon gelesen habe. Während dieser ersten hundert Seiten baut sich die Story größtenteils auch, die Umstände für die Ausgangssituation der Geschichte werden geschaffen, es geht eher um Handlung, als um die großen Gefühle. Der Schreibstil der Autorin ähnelt tatsächlich einem Film, denn die Ereignisse des Buches liefen vor meinen Augen ab und ich war ziemlich begeistert.

Aber irgendwann war dann ein Punkt erreicht, an dem Handlung allein nicht mehr gereicht hat. Spätestens als Laura auf Massimo traf und die beiden langsam zueinander finden, hätte ich Gefühle erwartet. Aber ich habe nichts davon gelesen, wie Laura eine Bindung zu Massimo aufbaut, oder dass sie vor Angst erzittert, weil sie entführt wurde. Das Buch hat sich aus meiner Sicht tatsächlich vollkommen auf das, was passiert, beschränkt und den Rest konnte man sich selber denken. Diese fehlenden Gefühle haben es mir teilweise schwer gemacht die Entscheidungen der Protagonistin zu verstehen. Dabei bin ich keineswegs der Fan von seitenlangen Monologen über die Gefühlssituation einer Figur, aber hier war einfach gar nichts.

Vielleicht liegt auch darin der Ursprung, dass ich Laura als Person ziemlich kritisch sehe. Wie ich gerade meinte, habe ich keinerlei emotionale Bindung zu ihr aufgebaut und fand sie nie wirklich sympathisch. Für mich verkörpert sie ein altmodisches, klischeebehaftetes Frauenbild. Jemanden, den man mit Geld kaufen kann, deren Aussehen ihr über alles geht. In den absurdesten Situationen hat sie sich um ihr Erscheinungsbild gekümmert, statt um wichtige Dinge. Zudem hat sich mit ihrem Verhalten alle Klischees bedient, die ich persönlich über Frauen aus osteuropäischen Ländern je gehört habe. Außerdem hat Laura einen Hang zu körperlicher Gewalt, was ich weder bei weiblichen, noch bei männlichen Charakteren gut heiße (ich beziehe mich hier nicht auf erotische Szenen).

Was mich immer noch fasziniert, ist, dass ich das Buch trotz dieser Kritikpunkte irgendwie mochte. Es ist eine Art Erotik-Krimi, obwohl die Informationen über die Mafia-Geschehnisse etwas kurz kommen. Die Story fand ich ziemlich spannend, ungeachtet der Tatsache, dass ich das verkörperte Frauenbild nicht unterstütze. Vielleicht liegt das an kulturellen Unterschieden, ich weiß es nicht. Den zweiten Band möchte ich trotzdem gerne lesen, denn handlungstechnisch war die Geschichte auf ziemlich hohem Niveau und hat mich neugierig auf ihr Ende gemacht.

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