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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2021

spannend und aktuell mit einem kleinen Abstrich für den roten Faden

Die Karte
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Ein Serienmörder treibt sein Unwesen, in dem er die öffentlich geposteten Laufstrecken von Joggerinnen dazu nutzt, sie aufzulauern und zu erdrosseln. Hauptkommissar Jens Kerner hat alle Hände voll zu tun, ...

Ein Serienmörder treibt sein Unwesen, in dem er die öffentlich geposteten Laufstrecken von Joggerinnen dazu nutzt, sie aufzulauern und zu erdrosseln. Hauptkommissar Jens Kerner hat alle Hände voll zu tun, denn zu gleicher Zeit tauchen weitere Opfer auf, die alle irgendwie mit den Joggerinnenmorden zu tun haben.

Die Karte ist der 4. Band einer Reihe, kann aber gut alleine gelesen werden. Einzig am Anfang werden so viele Handlungsstränge aufgemacht und zu gleicher Zeit so viele Ermittler vorgestellt, dass man als neuer Leser eine Weile braucht, bis man alle Personen richtig einsortieren kann. Der Hauptermittler Jens Kerner wird von Rolf Hagenau, Rebecca Oswald und Tony Hillmann unterstützt, die alle ihren eigenen Beitrag zur Story liefern und durchaus ihre Daseinsberechtigung haben. Kerner bleibt an sich etwas flach, was aber bei einer Seitenanzahl von unter 400 und so vielen Strängen und Personen aber auch nahe liegt. Trotzdem kommt er sympathisch rüber und man kann sich als Leser mit ihm identifizieren.

Die Geschichte an sich greift ein aktuelles Thema auf: ein Mörder findet seine Opfer anhand von Laufstrecken, die sie per Fitnesstracker aufzeichnen und posten. Dieser Teil der Geschichte verschwindet gegen Ende des Buches in den Hintergrund, wenn die Stränge alle zusammenlaufen. Das ist etwas schade, denn plötzlich wird der rote Faden durch einen anderen ersetzt, sodass man etwas verwirrt zurückbleibt. Trotzdem ist die Geschichte ungemein spannend und schwer zu knacken. Immer wieder werden neue Informationen präsentiert, die so gar nicht ins Bild passen. Am Ende ist die Story recht rund, bis auf eben das Verebben des ursprünglichen roten Fadens.

Für Krimifans eine echte Empfehlung !

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Nicht nur für Fans der Reihe ein Muss

Höllenkind
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Clara Vidalis, Ermittlerin beim LKA, wurde aufgrund eines vorherigen Falles beurlaubt und reist mit einer Freundin nach Italien. Dort wird sie von Gesandten des Vatikans aufgrund ihres guten Rufes gebeten, ...

Clara Vidalis, Ermittlerin beim LKA, wurde aufgrund eines vorherigen Falles beurlaubt und reist mit einer Freundin nach Italien. Dort wird sie von Gesandten des Vatikans aufgrund ihres guten Rufes gebeten, inoffiziell bei Ermittlungen zu helfen. Kurz zuvor ist eine junge Braut während der Trauung in der Sixtinischen Kapelle auf spektakuläre Weise zusammengebrochen und verstorben.

Höllenkind ist der 8. Band um Clara Vidalis und für mich das erste Buch der Reihe. In Höllenkind wird recht oft Bezug genommen auf den vorherigen Band Blutgott, da die Jagd auf diesen Killer der Grund für sowohl die Beurlaubung als auch die Einladung des Vatikans ist. Die Zusammenhänge werden jedoch gut erläutert, sodass man Höllenkind lesen kann, auch ohne das Vorgängerbuch zu kennen.

Das Buch ist flott geschrieben und die Ermittlungen spannend, auch wenn die Auflösung mich nicht sonderlich überrascht hat. Ein paar kleinere Punkte bleiben für mich ungeklärt, was aber nicht weiter schlimm ist. Auch im echten Leben klären sich Fälle nicht immer zu 100% auf. Die Ermittlungen gehen immer wieder in Richtung Dante, was mich zu Beginn sehr gefreut hat, da mich die Göttliche Komödie sehr interessiert. Manche dieser Ausführungen waren etwas langatmig und der Sinn hat sich mir nicht ganz erschlossen.

Clara ist eine sympathische Protagonistin und ihre Gedankengänge sind gut nachvollziehbar. Insgesamt ist Höllenkind ein spannender Thriller und nicht nur für Fans der Reihe ein Muss.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

schöner historischer Roman

Die Kannenbäckerin
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Nicht nur der 30-jährige Krieg wütet im Westerwald, sondern auch die Pest. So ist die 13-jährige Johanna von einem Tag auf den nächsten ganz auf sich alleine gestellt. Sie macht sich als Junge verkleidet ...

Nicht nur der 30-jährige Krieg wütet im Westerwald, sondern auch die Pest. So ist die 13-jährige Johanna von einem Tag auf den nächsten ganz auf sich alleine gestellt. Sie macht sich als Junge verkleidet auf den Weg zu einem ihr unbekannten Onkel, der ihr nicht nur Obdach gewährt sondern auch das Töpferhandwerk beibringt. Als Johann erlebt das Mädchen nun ungeahnte Freiheiten und zeigt ein richtiges Talent für die Kannenbäckerei.

Ich habe das Buch in zwei Tagen fertig gelesen, was zum einen am sehr einfachen Schreibstil lag, zum anderen an der spannenden Geschichte. An sich ist das Thema "junges Mädchen findet sich im Mittelalter auf sich alleine gestellt und muss sich als Junge durchmogeln" nicht neu, allerdings ist die Ausbildung zur Kannenbäckerin ein neuer Twist. Als Leser bekommt man sehr viele Einblicke in das Leben der damaligen Töpfer, ohne dass die Geschichte damit überfrachtet wird.

Wie bereits erwähnt ist der Schreibstil sehr einfach, sodass das Buch auch gut als Jugendroman durchgehen könnte. Für einen historischen Roman wird auch recht wenig auf den herrschenden Krieg und die politischen Hintergründe eingegangen. Das tägliche Leben der Bevölkerung wird gut dargestellt, aber auch hier vermisse ich ein wenig Tiefe. Auch hätten einige weitere Seiten dem Hexenprozess gut getan, der doch schnell abgearbeitet wird.

Johanna ist eine sympathische Protagonistin mit viel Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen. Sie findet ihren weg und auch wenn ich mir vielleicht 100 oder 200 weitere Seiten gewünscht hätte, um der Geschichte mehr Tiefe zu geben, ist die Kannenbäckerin ein sehr solider historischer Roman, der auch für Einsteiger/innen in das Genre gut geeignet ist.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

interessante Geschichte zu einem faszinierendem thema

Wundersuche
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Als der österreichische Journalist Thomas Bruckner die Diagnose Krebs bekommt, beschließt er sich zunächst einige alternative Heilmethoden anzuschauen, bevor er ggf. einer OP zustimmt. Einige Jahre zuvor ...

Als der österreichische Journalist Thomas Bruckner die Diagnose Krebs bekommt, beschließt er sich zunächst einige alternative Heilmethoden anzuschauen, bevor er ggf. einer OP zustimmt. Einige Jahre zuvor hatte er einen Freund nach Brasilien zum Wunderheiler John of God begleitet und dort selber einige ungewöhnliche Erfahrungen gemacht. Bevor er jedoch wieder nach Brasilien fliegt, schaut er sich einige wenige der Unmengen an österreichischen Heilern an. Seine Reise führt ihn weiterhin nach Asien und Afrika. Im Detail beschreibt er seine Termine bei den Heilern und seine eigenen Empfindungen.

Der Untertitel des Buches "Von Heilern, Geblendeten und Scharlatanen" hat mich zunächst etwas stutzig gemacht, da er sich doch recht negativ anhört. Letztendlich kann man bei solch einem Buch einen von drei Wegen gehen: entweder man versucht krampfhaft Wunder zu finden, oder krampfhaft Wunder auszuschließen oder aber, wie es Herr Bruckner macht, mit einer gesunden Portion Skepsis sich auf das Thema einzulassen. Genau diese Herangehensweise macht die Anziehungskraft des Buches aus. Dazu gehört dann allerdings auch, dass man mit de Enttäuschung leben muss, wenn sich mal wieder ein sogenannter Heiler als geschickter Illusionist oder Menschenkenner entpuppt.

Das Buch ist einfach geschrieben und liest sich mehr als eine Erzählung eines Freundes bei einem Glas Wein als eine echte Reportage auf Wundersuche. Es ist eine interessante Geschichte zu einem faszinierenden Thema.

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Unterhaltsam und spannend

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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An Zana´s 5. Geburtstag wird ihre gesamte Familie ausgelöscht. Sie hat nur knapp überlebt, weil sie sich versteckt hielt. Sie bekommt einen neuen Namen und wird in einer Pflegefamilie groß gezogen. Der ...

An Zana´s 5. Geburtstag wird ihre gesamte Familie ausgelöscht. Sie hat nur knapp überlebt, weil sie sich versteckt hielt. Sie bekommt einen neuen Namen und wird in einer Pflegefamilie groß gezogen. Der damalige Ermittler Grens Ewert tappt im Dunkeln, wer der Täter war.
Als einige Jahre später in derselben Wohnung eingebrochen wird, aber scheinbar nichts mitgenommen wird, möchte Ewert sich erkundigen ob mit Zana alles in Ordnung ist. Doch nicht nur ihre Akte ist verschwunden, auch Zana ist unauffindbar. Ewert macht sich mit dem ehemaligen Undercovermitarbeiter Piet auf die Suche. Doch auch Piet hat seine eigenen Problemen, da er und seine Familie bedroht werden.

Die Geschichte wird aus mehreren Blickwinkeln erzählt. Nach den ersten Seiten über Zana folgt ein längeres Kapitel über Piet, was zunächst etwas irritierend wirkt. Man möchte unbedingt mehr über Zana erfahren, wird aber erst mal ganz schön lange auf die Folter gespannt. Irgendwann werden dann aber die Zusammenhänge klar und die Geschichte nimmt Fahrt auf.

Der Ermittler Ewert ist ein sympathischer Protagonist. Er ist zwar ein Eigenbrötler, seine Zukunftsängte über seine bevorstehende Pensionierung und die Andeutungen über seine verlorene Liebe machen seine Art aber mehr als wett. Auch Piet ist sympathisch und zugleich interessant durch seine ehemalige Arbeit als Undercoverermittler. Er kennt alle Tricks und hat keine Angst sie anzuwenden, wenn es darum geht seine Familie zu schützen.

Die Story an sich ist spannend und auch wenn das Buch ein Wälzer ist, zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die Geschichte ist solide und für Krimifans ein Muss.