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Veröffentlicht am 11.04.2021

Ein Leben für die Kunst

Die Bildhauerin
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Klappentext:
„Paris, 1881. Die siebzehnjährige Camille Claudel weiß schon früh, was sie will: Bildhauerin werden. Doch als Frau bleibt ihr ein Studium an der École des Beaux-Arts verschlossen. Gemeinsam ...

Klappentext:
„Paris, 1881. Die siebzehnjährige Camille Claudel weiß schon früh, was sie will: Bildhauerin werden. Doch als Frau bleibt ihr ein Studium an der École des Beaux-Arts verschlossen. Gemeinsam mit drei Freundinnen mietet sie ein Atelier und stürzt sich in ein Leben der Bohème. Schon bald erregt sie mit ihren Plastiken die Aufmerksamkeit des viel älteren Auguste Rodins. Dieser protegiert und unterrichtet sie, Camille wird zu seiner unentbehrlichen Mitarbeiterin – und schließlich auch zu seiner Geliebten. Doch sie wünscht sich mehr, als nur eine seiner Musen zu sein.“

Autorin Pia Rosenberger geht mit ihrem Buch „Die Bildhauerin“ wieder einen Schritt nach vorn in der Reihe „mutige Frauen der Kunst“. Wer sich mit Auguste Rodin befasst kommt unweigerlich auch an Camille Claudel nicht vorbei, aber auch das wissen nur die Kunstkenner unter uns. Rosenberg geht hier, leider nur bedingt, auf ihr Leben und Handeln ein. Es ist natürlich wieder NUR ein biografischer Roman und keine reine Biografie, aber dennoch fehlen mir ein paar wichtigen Fakten, die dem Roman sehr gut zu Gesicht gestanden hätten. Wie einige Rezensenten bereits bemerkt haben, war ihr Lebensabend alles andere als schön und genau dieses und weiteres Feingefühl fehlt dem Roman. Natürlich erleben wir ihre flammende künstlerische Lust, ihre Energie und auch die entstehende Liebe zu Rodin - aber das sind eben nur die Sonnenseiten ihres Lebens. Die Schattenseiten werden hier so gut wie nicht beleuchtet und somit fehlt dieser Tiefgang völlig. Nur weil die Dame vielleicht nicht jedem Menschen gleich ein Begriff ist, sollte man wichtige Fakten nicht einfach „nicht“ erwähnen. Die Zeit des La Boheme kommt hier ebenfalls schön zu Zug, aber auch irgendwie nur mit angezogener Handbremse. Der Glanz und das Bunte der damaligen Zeit bleiben etwas blass.
Alles in allem ein gelungener biografischer Roman mit kleinen Schwächen. Er zeigt ein Bild einer Frau die, wie immer in diesen Büchern, ihrer Zeit voraus war und einfach fehl am Platze war. Sie war eine kraftvolle Person, die heute leider oft vergessen wird.
4 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Wikinger

Die Wikinger
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Klappentext:

„...Die Wikinger gelten als wilde, barbarische Seekrieger, die im Mittelalter aus Skandinavien über die Dörfer und Städte Europas hereinbrachen. Sie raubten der Bevölkerung ihren Besitz und ...

Klappentext:

„...Die Wikinger gelten als wilde, barbarische Seekrieger, die im Mittelalter aus Skandinavien über die Dörfer und Städte Europas hereinbrachen. Sie raubten der Bevölkerung ihren Besitz und plünderten Kirchen und Klöster. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit....“



Wenn man im Norden wohnt, begegnen einem die Vermächtnisse immer wieder, manchmal sieht man sie, manchmal nicht. Die Zeichen der Wikinger sind überall verstreut. In diesem Buch von Archäologe Matthias Toplak erfahren wir Leser kurz und bündig auf wenigen Seiten das Wichtigste was wir wissen müssen zum Thema. Toplak untermalt sehr viel mit Bildern und lässt seine Worte damit wunderbar aufzeigen. Schnell merkt man aber, das Toplak viele Dinge hinterfragt und er als Forscher die Dinge gern auch aufklären und belegen will. Zudem nimmt er sich den Mythos vor, Wikinger seien die „bösen Männer aus dem Norden“, grobschlächtig, gewaltbereit und furchteinflößend. Was ist dran?

Dieses Buch beinhaltet sehr viel Wissen über Waffen, Schiffbau und Co. und wenn man sich die Fundorte verschiedener Dinge genauer betrachtet, lohnt eine Reise in die dortigen Museen um ein weiteres.

Die Wikinger waren ein „Völkchen“ für sich und Toplak zerpflückt dieses Volk sehr unterhaltsam und kurzweilig - ein sehr informatives Buch in dem nur ein begrenzter Teil Wissen steckt, dieser aber dafür wunderbar recherchiert. Ich vergebe 4 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Der Zerfall eines Reichs

Der Untergang des Osmanischen Reichs
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Klappentext:
„1914 - aus einem europäischen Krieg wird ein Weltkrieg

Der überraschende Kriegseintritt der Osmanen auf Seiten Deutschlands und Österreich-Ungarns hat mehr als jedes andere historische Ereignis ...

Klappentext:
„1914 - aus einem europäischen Krieg wird ein Weltkrieg

Der überraschende Kriegseintritt der Osmanen auf Seiten Deutschlands und Österreich-Ungarns hat mehr als jedes andere historische Ereignis dafür gesorgt, dass der europäische Konflikt zu einem Weltkrieg wurde. Auf einmal verläuft im Mittleren Osten die neben der Westfront wichtigste, aber wenig verstandene Front. So gut wie jeder moderne arabische Staat wird in den Krieg hineingezogen. Obwohl die Invasion der Briten und Franzosen bei Gallipoli scheitert, ist die Niederlage gegen die Entente-Mächte unausweichlich. Das Osmanische Reich muss den Weg frei machen für die Schaffung einer neuen Ordnung im Nahen Osten, die bis heute nachwirkt....“

Die meisten kennen bei dem eigentlichen Verlauf des Ersten Weltkrieges immer nur eine Sichtweise, aber das die Osmanen ebenfalls mit daran beteiligt waren, wissen die Wenigsten. In diesem Buch von Eugene Rogan wird diese Seite genau beleuchtet und untersucht. Von Seite zu Seite erfahren wir Leser erschreckende und unfassbare Dinge wie beispielsweise der erste Genozid der modernen Zeit, nämlich dem Völkermord an den Armeniern oder der Beginn des Dschihad mit seinen Osmanischen Kriegszügen im Kaukasus und im Sinai, aber das sind nur einige von sehr wichtigen und informativen Details.
Schnell wird klar, dass das Osmanische Reich einen sehr wichtigen Punkt in der Weltgeschichte spielte und eine der globalen Geschichten der Weltpolitik formte. Die Zerstörung bzw. der Zerfall des Osmanischen Reiches begann schon sehr früh und zog sich über Jahrhunderte hin. Rogan geht sehr detailliert aber verständlich beim Leser vor und überfordert nicht, sondern belegt viel mit Quellen oder sogar Bildern, Fotos und Zeichnungen. Dieses gebündelte Wissen ist sehr gut lesbar und verständlich verfasst.
Lesenswert und genau dafür erhält dieses Buch 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Da fehlen mir die Worte! Gut so!

Hundetraining ohne Worte
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Klappentext:

„In diesem Buch erfahren Sie alles zur Hundeerziehung ohne Worte: Wie Ihre Hand bei der nonverbalen Hundeerziehung als Führhilfe dient, wie wichtig die vertrauensvolle Hund-Mensch-Beziehung ...

Klappentext:

„In diesem Buch erfahren Sie alles zur Hundeerziehung ohne Worte: Wie Ihre Hand bei der nonverbalen Hundeerziehung als Führhilfe dient, wie wichtig die vertrauensvolle Hund-Mensch-Beziehung ist für eine Hundeerziehung ohne Stress und wie Sie durch sauber aufgebautes Handtouch-Training unerwünschtes Verhalten des Hundes vermeiden. Lernen Sie, wie Sie die Bindung zu Ihrem Hund stärken und wie wichtig das Blickkontakttraining dabei ist. Bebilderte Übungen und Tipps zeigen Ihnen, wie einfach Hundeerziehung ohne Worte ist. Für Hundehalter, die sanfte, hundgerechte Wege gehen möchten. Rasse- und altersunabhängig einsetzbar, auch bei Angsthunden und Hunden mit Handicap.“



Manchmal fehlen einem die Worte, oder man hat kein Leckerli dabei, oder keine Leine oder oder oder....deshalb ist es auch wichtig, dem Hund wirklich „blind“ vertrauen zu können, indem er auch auf Handzeichen pariert und genau das wird hier sehr schön und kurzweilig erläutert. Autorin Liane Rauch geht dabei wirklich von Anfang an sachlich und ungezwungen vor und beschreibt wie wir Welpen aber auch erwachsene Hunde ohne Wort erziehen bzw. die Hunde verstehen und das umsetzten was wir ihnen zeigen. Ich praktiziere dies bei unseren Jagdhunden schon ewig als weitere Methode der Erziehung und des normalen Umgangs. Manchmal hat man eben keine Lust zu rufen (andere müssen brüllen, was sich auch nicht immer schickt bzw. eben immer nervös oder genervt wirkt) oder will eine klare Kante zeigen, indem eben ein Wink mit der Hand/ dem Finger genügt. Bei Jagdhunden ist das normal und gebräuchlich, da man eben zur Jagd nicht unbedingt laut auf Feld und Flur unterwegs sein sollte, aber eben auch so, ist es ein wunderbares Training, welches wohl gemerkt auch ohne Leckerlis funktioniert - hier ist das ausgiebige streicheln die Belohnung pur.

Ich mochte die Erklärungen von Liane Rauch sehr und empfehle allen Hundebesitzern dieses Buch. Ist es nicht nur einfach schön das der Hund auch so reagiert, nein, es zeigt auch das echte Vertrauen und die Bindung sowie eine klare Kante zwischen Hund und Herrchen. Es bedarf nicht immer vieler Worte, wir wollen ja unsere Hunde auch nicht zuquatschen, sondern ein harmonisches Miteinander haben. Wie gesagt, es ist eine von vielen Formen der Erziehung und macht wirklich Spaß 4 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Keine Zauberei

Garten-Alchemie
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Klappentext:

„Dieser praktische Leitfaden ist vollgepackt mit Ideen und Inspirationen für Hobbygärtnerinnen und -gärtner, die ihre Ergebnisse mit natürlichen Rezepten und Kräuterlösungen verbessern wollen.

Ganz ...

Klappentext:

„Dieser praktische Leitfaden ist vollgepackt mit Ideen und Inspirationen für Hobbygärtnerinnen und -gärtner, die ihre Ergebnisse mit natürlichen Rezepten und Kräuterlösungen verbessern wollen.

Ganz gleich, ob man einen maßgeschneiderten Dünger aushecken, ein kräftigendes Blattspray herstellen oder eine raffinierte Schädlingsfalle bauen möchte: Dieses Buch enthält rund 80 Rezepte und Projekte für den Garten aus Zutaten, welche die Natur uns zur Verfügung stellt.

Die Garten-Alchemie beginnt, indem wir die Bodenqualität testen. Dann können wir mit den Rezepten verfahren wie bei einem Kochbuch: einfach ausprobieren, was man interessant findet. So wird es nicht lange dauern, bis sich der Garten in ein blühendes Paradies verwandelt.“



Das Buch wirbt mit 80 „Zaubermitteln“ für ein blühendes Gartenparadies...nun ja...sagen wir es gleich deutlich: Das alles hier ist keine Hexerei, aber dennoch: Das Buch vermittelt recht umfassend und gut erläutert sinnvolle und nützliche „Rezepte“ für den Schutz, die Pflege und das Wohlbefinden unserer Pflanzen. Hier geht es um u.a. Schädlingsbekämpfung, Düngen und Anzucht mit recht sinnigen Tricks uvm..

Die Tipps werden zum Großteil mit Bildern erläutert und untermalen dadurch das Geschriebene sehr gut. Ein weiterer Pluspunkt: hier wird komplett ohne Chemie und künstliche Zusatzmittel gearbeitet. Dennoch sei gesagt: das sind Tipps, die man als Hobby-Gärtner kennt, vielleicht auch schon getestet hat, aber eine neue Form findet man hier weniger.

Alles in allem ein sinnvolles Buch für alle, die ihren Pflanzen die Luft zum Atmen nicht verwehren wollen. 4 von 5 Sterne

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