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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2021

Nach kurzer Eingewöhnung konnte mich die Rivalität der vier Männer packen – eine Geschichte mit Intrigen, Gefühlen und einer grandiosen Spannung!

Zeit der Rivalen
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Vier junge Männer beginnen fast zeitgleich ihre Karrieren als Politiker in London. Und alle haben dasselbe Ziel: Das höchste aller Ämter zu erreichen. Im Laufe der Jahre stehen sie sich manchmal als Verbündete, ...

Vier junge Männer beginnen fast zeitgleich ihre Karrieren als Politiker in London. Und alle haben dasselbe Ziel: Das höchste aller Ämter zu erreichen. Im Laufe der Jahre stehen sie sich manchmal als Verbündete, manchmal als Rivalen zur Seite, denn sie wissen: Nur einer von ihnen kann es schaffen …

Meine Meinung
Ich war so voller Vorfreude auf dieses Buch, da mich das letzte Buch, das ich von Jeffrey Archer gelesen habe, so überzeugen konnte! Also bin ich auch mit dementsprechend hohen Erwartungen in diese Geschichte gestartet.

Den Prolog fand ich vielversprechend – man wird mit den vier Protagonisten dieser Geschichte im Kindesalter bekannt gemacht und lernt ihre Hintergründe kennen, bevor man sie als Erwachsene in die Politik begleitet.

Natürlich war mir bewusst, dass in diesem Buch die Politik Grossbritanniens sehr stark thematisiert werden würde, aber als Laie in diesem Thema, war ich manchmal doch ein wenig verloren mit all den Begriffen, die ich früher oder später googeln musste. Dass nach dem Prolog leider keine richtige Spannung bei mir aufkam, machte es mir nicht einfacher, alles verstehen zu wollen.

Obwohl die vier Protagonisten alle recht unterschiedlich waren, teils auch komplett anderen Parteien angehörten, und rein charakterlich sehr gut skizziert waren, konnte ich sie trotzdem recht lange nicht wirklich voneinander unterscheiden. Nach ungefähr 150 Seiten hatte ich dann aber den Dreh raus. Ich muss aber sagen, dass die vier Charaktere wirklich alle sehr spannend sind; vor allem auch authentisch und greifbar, obwohl die ganze Geschichte aus der Er-Perspektive geschrieben ist.

Jeffrey Archers Schreibstil ist einfach so wunderschön flüssig und angenehm, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Und obwohl ich zu Beginn von der ganzen politischen Thematik ein wenig erschlagen war, bildete sich mit der Zeit ein kleines Interesse meinerseits an der Politik Grossbritanniens – und ich bin mir ganz sicher, dass das am Schreibstil des Autors liegt, der auch komplizierte Dinge verständlich und spannend rüberbringt.

Diese Spannung und das Interesse, die ich hier beschreibe, kamen aber leider erst etwa ab der Mitte bei mir auf. Vorher musste ich mich an diese Zeit und an die Menschen in den politischen Kreisen gewöhnen.

Ab der Mitte stieg die Spannungskurve unter anderem, da sich die Wege der vier Protagonisten mehr zu kreuzen begannen: Es entwickelten sich Intrigen und Lügen – und auch Gefühle, die mich in den Bann zogen. Es ging um zerbrochene Familien, trauernde Menschen, bedrohte Politiker und die ungewisse Zukunft – und ab da gab es dann keinen Halt mehr für mich, denn ich hatte die zweite Hälfte des Buchs innerhalb weniger Stunden durchgelesen.

Ich fieberte mit den Protagonisten mit, obwohl es ein wirres Hin und Her war, hegte mal mehr Sympathie für einen als für den anderen und änderte meine Meinung nach einigen Seiten wieder, während die Spannung stieg und stieg.

Das Ende haute mich um, denn es war ein wirklich würdiges Finale dieses Buches, mit der richtigen Mischung von Überraschung, Nervenkitzel und Emotionen. Was ich an Jeffrey Archers Büchern bisher am meisten liebe, ist, dass er wirklich auf das Ende der Geschichte hin arbeitet und die Bombe erst auf den letzten Zeilen platzen lässt.

Fazit
Zuerst brauchte ich etwas länger, um mich an die Zeit, die Menschen und die Thematik um die Politik zu gewöhnen. Sobald ich das hinter mich gelassen hatte, konnte mich das Buch für sich gewinnen. Ich mag den Schreibstil von Jeffrey Archer sehr gerne, da er sehr unkompliziert flüssig ist und die schwierigsten Sachen einfach erklären kann. Auch mochte ich die Protagonisten in dieser Geschichte sehr gerne und fieberte unabdingbar mit ihnen mit.
Je weiter man mit dem Lesen voranschritt, desto mehr Spannung und Gefühle kamen hinzu – das Finale setzte dann sogar noch einen drauf.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

In den Fängen der Vergangenheit

Fly & Forget
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Als sich Livs Freund nach drei Jahren Beziehung von ihr trennt, muss sie sich eine neue Wohnung suchen. Sie landet in einer WG, in der sie auf ihren ehemaligen besten Freund Noah trifft. Noch immer fühlt ...

Als sich Livs Freund nach drei Jahren Beziehung von ihr trennt, muss sie sich eine neue Wohnung suchen. Sie landet in einer WG, in der sie auf ihren ehemaligen besten Freund Noah trifft. Noch immer fühlt sie sich verraten von ihm und erkennt ihn fast nicht wieder: Ihr Seelenverwandter hat sich nicht nur äusserlich verändert. Als Liv die Chance bekommt, sich an ihm zu rächen, zögert sie nicht. Doch ihre Gefühle kommen ihr in den Weg …

Meine Meinung
Der Anfang des Buches war packend und emotionsgeladen. So, dass man gleich weiterlesen musste. Und je weiter ich las, desto mehr hatte ich das Gefühl, der Protagonistin Liv wirklich nahe zu sein. Da ich es mir ebenfalls abgewöhnt habe, Klappentexte genau durchzulesen, wusste ich auf den ersten paar Seiten gar nicht, wer Noah war. Aber auch ihn lernt man sehr gut kennen.

Ich hatte Angst, dass ich mal wieder in einem klischeehaften-NA-Roman feststeckte, aber ich wurde eines Besseren belehrt. In dieser Geschichte geht es um so viel mehr, und das merkt man auch, je weiter sie voranschreitet.

Liv ist eine unheimlich sympathische Protagonistin, mit der man sich sehr gut identifizieren kann. Ich mochte sie auf Anhieb – wie eigentlich alle Charaktere in diesem Buch und deshalb freie ich mich schon so sehr auf die folgenden Bände.

Noah ist mir so unglaublich ans Herz gewachsen. Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich in diesem Buch wegen der Vergangenheit der beiden geweint habe. Es liegt so viel Schmerz und Verzweiflung in diesen Zeilen, dass es manchmal kaum auszuhalten ist.

Der Schreibstil war sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Emotionen der beiden kamen bei mir definitiv an und die Seiten flogen nur so dahin. Ich fand die Perspektivenwechsel zwischen Liv und Noah auch unglaublich gut gewählt. Ich dachte kein einziges Mal: Oh nein, dieses Kapitel hätte ich jetzt lieber aus der anderen Sicht gelesen. Wirklich sehr gut gelöst.

Das Buch konnte mich persönlich wahrscheinlich auch umso mehr berühren, da es auch ums Schreiben geht. Liv und Noah und schreiben beide für ihr Leben gerne und zuzusehen, wie sie dieser Leidenschaft nachgehen oder sie eben vernachlässigen, hat mir manchmal das Herz zerrissen.

Trotzdem gab es einige Situationen oder Gespräche, die ich nicht ganz so authentisch fand. Sie waren mir zum Teil zu sehr an den Haaren herbeigezogen, wie zum Beispiel, dass Liv jetzt ausgerechnet einen Artikel über einen Bad Boy schreiben muss. Genau dann, wenn sie wieder auf ihren ehemaligen besten Freund trifft. Mir ist bewusst, dass ein Buch von solchen Plots lebt, aber dieser spezifische und einige andere Kleinigkeiten haben mich ein wenig in meinem Lesefluss gestört. Und leider gab es auch einiges, das man schon hundert Seiten im Voraus hat kommen sehen, was ein wenig die Spannung aus dem Buch nahm.

Im Grossen und Ganzen war es ein wunderschönes Buch, vollgepackt mit Emotionen, Hoffnung und auch herzzerreissenden Enttäuschungen.

Fazit
Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht, denn man wurde gleich mit Gefühlen überschüttet, die einem am Lesen hielten. Ich schloss direkt alle Charaktere in diesem Buch ins Herz und konnte gar nicht schnell genug die Seiten umblättern, um ihre Geschichte zu lesen.
Der Schreibstil war sehr angenehm; bei mir kamen definitiv alle Emotionen der Charaktere an.
Schade fand ich, dass das Buch doch ein wenig vorhersehbar war, was leider der Spannung ein wenig geschadet hat. Ansonsten ein wirklich sehr schönes Buch!

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Eine schöne, traurige und berührende Geschichte über tiefgründige Themen und einer Liebe, die voller Hoffnung ist.

Morgen und die Ewigkeit danach
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Nathalie lernt in der Psychiatrie Lucas kennen und beide spüren sofort, dass da etwas Besonderes zwischen ihnen ist. Jedoch sind beide noch nicht bereit für diese Gefühle. Nathalie nicht, weil sie sich ...

Nathalie lernt in der Psychiatrie Lucas kennen und beide spüren sofort, dass da etwas Besonderes zwischen ihnen ist. Jedoch sind beide noch nicht bereit für diese Gefühle. Nathalie nicht, weil sie sich immer noch die Schuld für den Tod ihres kleinen Bruders gibt und Lucas nicht, weil er denkt, er sei nicht von Bedeutung auf dieser Welt. Erst als sie beginnen, ihren Gefühlen und einander zu vertrauen, ist Hoffnung da auf einen Neuanfang da.

Meine Meinung
Ich war zu Beginn sehr skeptisch, was mich in diesem Buch erwarten würde. Ich befürchtete, dass es ein 0815 Buch werden würde, in dem psychische Krankheiten zwanghaft romantisiert werden. Aber das war bei dieser Geschichte hier überhaupt nicht der Fall! Man merkt eigentlich schon auf der ersten Seite, dass das Thema hier gut und tiefgründig behandelt wird.
Das Buch ist aus Nathalies Sicht geschrieben. Sie ist eine Protagonistin, die ich unbedingt näher kennenlernen wollte, ich wollte erfahren, weshalb sie in der Psychiatrie gelandet ist und was in ihrer Vergangenheit passiert ist, dass sie versucht hat sich das Leben zu nehmen.
Ziemlich schnell kommt auch Lucas hinzu – und es ist, als würden sich die beiden wie Magnete anziehen. Man spürt als Leser die Verbindung zwischen ihnen und das fand ich während des Lesens sehr schön. Natürlich wollte ich auch in Erfahrung bringen, was es mit Lucas auf sich hat. Diese Ungewissheit, was mit den Charakteren in der Vergangenheit passiert ist, ist ein grosser Spannungsfaktor, der einen dazu bringt, weiterzulesen.
Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, aber das passt meiner Meinung nach sehr gut zum Buch. Es liest sich sehr flüssig.
Zu Beginn jedes Kapitels gibt es ein Zitat von Nathalie, die mich zum Schmunzeln gebracht, aber mir zum Teil auch Tränen in die Augen getrieben haben. Im Allgemeinen finde ich Nathalies Tagebucheinträge sehr authentisch und herzzerreissend traurig. Jedoch erfährt man dort sehr viel über die Protagonistin.
Durch diese Nähe zu den Charakteren, konnte man auch deren Entwicklung sehr gut verfolgen. Manchmal ging es mir fast zu schnell und ich kam nicht mehr richtig nach, aber es war immer nachvollziehbar – genau wegen dieser Tagebucheinträge, die diese Nähe schaffen.
Psychiatrie, Suizid, Heilung – das sind alles sehr ernste und tiefgründige Themen, die mich in diesem Buch auf jeden Fall für sich eingenommen haben. Trotzdem muss ich sagen, dass mir beispielsweise bei Lucas’ und Nathalies Entwicklung doch eine gewisse Tiefe gefehlt hat. Ihre Geschichte hat mich sehr berührt – und doch fehlt mir das gewisse Etwas. Das Buch hallt nicht so nach, wie ich es mir gewünscht habe.

Fazit
Nathalie und Lucas sind zwei Charaktere, über die man unbedingt mehr erfahren möchte. Die Themen, wie Suizid und Psychiatrie, die in diesem Buch behandelt werden, haben mich ergriffen. Die Geschichte von Nathalie und Lucas hat mich berührt und ich fand es sehr schön ihre Entwicklung mitzuerleben. Eine sehr schöne und traurige Geschichte über zwei Jugendliche, die Vieles eberwinden müssen, um sich zu öffnen.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Die düsteren Gassen Ketterdams – vollgepackt mit Spannung, Gefühlen und faszinierenden Charakteren, die vor nicht zurückschrecken.

Das Gold der Krähen
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Den sechs Krähen ist es gelungen, in das bestgesicherste Gefängnis einzubrechen, doch als sie nach Ketterdam zurückkehren erwartet sie statt ihrer Belohnung bitterer Verrat. Inej gerät dabei in Gefangenschaft ...

Den sechs Krähen ist es gelungen, in das bestgesicherste Gefängnis einzubrechen, doch als sie nach Ketterdam zurückkehren erwartet sie statt ihrer Belohnung bitterer Verrat. Inej gerät dabei in Gefangenschaft und Kaz setzt alles daran, um sie aus den Händen von Van Eck zu befreien – und dabei noch seinen Erzfeind Pekka Rollins zu vernichten.

Meine Meinung
Der zweite Band setzt beinahe lückenlos an die Ereignisse des ersten Bands an. Ich kam sehr schnell wieder in die Geschichte rein – als wäre nie ein Unterbruch da gewesen.

Jedoch verging dieses Gefühl schnell wieder – was ich sehr bedauerte. Die ersten 200 Seiten ziehen sich meiner Meinung nach sehr in die Länge und sind etwas zäh, verglichen mit dem aufregenden Finale des ersten Bands. Der Anfang konnte mich leider nicht so sehr packen, wie ich es mir erhofft hatte. Trotzdem fand ich es auf bizarre Art und Weise wieder zurück in Ketterdam zu sein – in dieser verbitterten Stadt, die es geschafft hat, mich mit ihrer Atmosphäre zu packen. Und natürlich habe ich mich wieder auf Kaz gefreut, aus dessen Sicht man in der ersten Hälfte leider nicht allzu viel erlebt.

Es gab in diesem Buch mehr Perspektiven und dementsprechend auch mehr Perspektivenwechsel, was mich vor allem an Anfang im Lesefluss störte, da so kein richtiger roter Faden durch das Buch zu führen scheint. In nahezu jedem Kapitel gibt es einen Sprung in die Vergangenheit, was es auch schon im ersten Band gibt, aber dort hat es mich merkwürdigerweise nicht so gestört wie hier. Hier wird so viel erklärt, als würde man versuchen, die Taten der Charaktere zu rechtfertigen. Irgendwie schafft das eine Distanz zwischen dem Leser und dem Geschriebenen, da man nicht wirklich an der Vergangenheit der Charaktere dabei sein kann, sondern diese nur etwas fad geschildert bekommt. Ich wünschte mir einfach, dass die Geschichte weiter voran ging – und ab der Mitte tut sie das dann auch wieder.

Ich mag Leigh Bardugos Schreibstil in dieser Dilogie sehr gerne. Er hat etwas Verruchtes und Karges, was so gut in diese Welt passt. Die Beschreibungen lesen sich so unglaublich flüssig und ich habe Ketterdam und all die Charaktere so glasklar vor Augen, als würde ich sie alle persönlich kennen.

In der ersten Hälfte gibt es auch sehr viel weniger Gefühle, die einen packen; dementsprechend auch keine Entwicklungen in den Beziehungen zwischen den Charakteren. Und Spannung ist leider fast gar nicht vorhanden. Dafür kommt das alles in der zweiten Hälfte mit voller Wucht und in einem Tempo, dass man fast nicht mehr nachkommt. Mit jeder Seite, die ich umblätterte, wurde es spannender und immer wenn ich dachte, es gäbe keine Luft mehr nach oben, kam Kaz und setzte noch einen drauf. Ab da stieg die Spannungskurve also steil nach oben und wich nicht von ihrem Kurs ab.

Es kommen einige alte Bekannte dazu, was auch etwas frischen Wind in die Geschichte reinbringt und dem Ganzen noch das gewisse Etwas verleihen. Vor allem gegen Ende wurde mit vielen Cliffhangern gearbeitet, sodass es praktisch unmöglich war, das Buch zur Seite zu legen.

Das Finale wurde genau wie im ersten Band aufregend und grandios aufgebaut – mein Herz klopfte und ich schwitzte, weil ich so sehr mit den Charakteren mitfieberte. Ich litt, ich lachte und weinte mit ihnen zusammen. Diese Bande – diese sechs Krähen sind mir so sehr ans Herz gewachsen, wie ich es nie erwartet hätte. Nach Beenden des Buches fühle ich mich ihnen tatsächlich noch verbundener als zuvor.

Ich bin dankbar, dass ich diese Reise mit Kaz, Inej, Matthias, Nina, Jesper und Wylan miterleben durfte – mit diesen bunt zusammengewürfelten Krähen, die doch so perfekt zusammenpassen und einen Weg in mein Herz gefunden haben. Ich werde Ketterdam und die Krähen unglaublich vermissen.

Es gibt fantastische und herzzerreissende Charakterentwicklungen, es gibt Gespräche, die einen den Atem rauben und Momente, die einem das Herz brechen.

No mourners, no funerals.

Fazit
Schweren Herzens muss ich sagen, dass mich die erste Hälfte des Buches überhaupt nicht packen konnte. Es gibt zu viele Erklärungen, zu viele Reisen in die Vergangenheit, die mich in meinem Lesefluss störten. Dafür haute mich die zweite Hälfte buchstäblich um, die vollgepackt ist mit Spannung und Gefühlen. Ich litt, lachte und weinte mit den Charakteren. Jetzt bin ich traurig, dass die Reise geendet hat, aber ich beende diese Reihe mit einem weinenden und einem lachenden Auge.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Berührend und augenöffnend

Der Junge, der den Wind einfing
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William wächst auf einer Farm in Malawi auf – in einem der ärmsten Länder der Welt. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, seinem Wissensdurst nachzugehen, denn mit 14 Jahren baut er sein erstes Windrad, ...

William wächst auf einer Farm in Malawi auf – in einem der ärmsten Länder der Welt. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, seinem Wissensdurst nachzugehen, denn mit 14 Jahren baut er sein erstes Windrad, mit dem er Strom erzeugt. So verändert er das Leben seiner Familie und den Menschen in seinem Dorf.

Meine Meinung
Man beginnt das Buch zu lesen und wird gleich mit den Traditionen und den Geschichten der afrikanischen Kultur bekannt gemacht. Man lernt Sagen, Erzählungen und die Ängste der Menschen kennen – und ist sofort gefangen im Buch. Im Allgemeinen herrscht eine Nähe zwischen Leser und William, die mich sehr berührt hat. Ich war nicht nur dem Jungen nahe, sondern auch seiner ganzen Familie und seinen Freunden.

Vor allem zu Beginn liegt eine gewisse Spannung über den Verlauf der Geschichte zwischen den Zeilen – obwohl ich ja eigentlich genau wusste, wie Williams Leben ungefähr verlaufen würde.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Manchmal hatte ich das Gefühl, William würde direkt mit mir reden. Die gesprochenen Sätze von ihm beinhalteten einen Ton, der mich erreichte – sie brachte mich manchmal zum Schmunzeln und manchmal zum Weinen.

Schön fand ich auch, dass es manchmal Bilder gab, auf denen William, seine Familie oder seine Erfindungen zu sehen waren. Sie begleiteten einen durch das Buch hindurch und ich erwischte mich dabei, wie ich bei jedem Umblättern auf ein neues Bild hoffte.

Die Geschichte war wirklich eindrücklich. Vor allem, weil sie durch die Augen eines noch naiven Jungen geschildert wird, der zum Teil nicht wirklich versteht, was da gerade vor ihm passiert. Es ist also erschreckend, aber trotzdem mit einer Leichtigkeit erzählt, sodass die Geschichte einen noch mehr einnimmt. Sie öffnet einem die Augen, weil eben diese Nähe zu den Personen während des Lesens geschaffen wird, die man nicht ignorieren kann. Sie lässt einen auch neuen Glauben schöpfen, dass man mit wenig Mitteln an sein Ziel gelangen kann – genau wie es William gemacht hat – und seinen Traum verwirklichen kann. Die Leidenschaft für das Bauen eines Windrads, die man durch die Seiten hindurch gespürt hat, war wirklich unglaublich. Und dann auch nicht aufzugeben, obwohl es zwischenzeitlich so aussichtslos mit der Hungernot und dem Bankrott seiner Familie aussieht, ist wirklich eindrücklich und faszinierend.


Fazit
Beim Lesen lernt man so viel über die afrikanische Kultur und die Traditionen dort. Aber am eindrücklichsten war die Entwicklung eines Jungen, der trotz einer Hungernot und trotz Geldproblemen nicht seinen Traum aufgegeben hat, ein Windrad zu bauen. Diese Geschichte erzählt einem so viel, aber vor allem, dass man nie aufgeben und vor allem nie den Glauben an sich selbst verlieren soll.

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