Von Feen, Hexen und Vorurteilen
Als ich gesehen habe, dass mit „Tale of magic - Eine geheime Akademie“ eine neue Reihe von Chris Colfer beginnt, war für mich sofort klar, dass ich sie unbedingt lesen muss. Schon die ersten Bände seiner ...
Als ich gesehen habe, dass mit „Tale of magic - Eine geheime Akademie“ eine neue Reihe von Chris Colfer beginnt, war für mich sofort klar, dass ich sie unbedingt lesen muss. Schon die ersten Bände seiner „Land of Stories“-Reihe hatten mir super gut gefallen, sodass ich hier gleich Feuer und Flamme war.
Hier also der Klappentext:
>>Brystal Evergreen liebt Bücher. Aber im Südlichen Königreich, wo sie lebt, ist Lesen für sie verboten. Als sie trotzdem an ein geheimnisvolles Buch gerät, ändert sich ihr Leben für immer: Brystal erfährt, dass sie magische Fähigkeiten besitzt! Sie wird an einer geheimen Akademie aufgenommen, wo sie zusammen mit anderen Schülern in guter Magie ausgebildet wird.
Doch die magische Gemeinschaft kennt nicht nur gute, sondern auch böse Magie. Brystal, die zu Erstaunlichem bestimmt ist, findet sich mit ihren Freunden plötzlich inmitten eines Kampfs gegen finsterste Hexenkraft wieder. Und nicht nur die Zukunft der Akademie ist in Gefahr – sondern das Schicksal der ganzen Welt.<<
Bristol war mir mit ihrer aufgeschlossenen und mutigen Art sofort sehr sympathisch, und ich glaube gerade für ein Buch, das sich an Kinder und junge Jugendliche richtet, ist sie eine wirklich tolle Protagonistin und vielleicht sogar ein Vorbild. Sie benutzt ihren eigenen Kopf, wehrt sich gegen die auferlegte Unterdrückung und ist dabei freundlich und warmherzig gegenüber jedem, der ihr begegnet.
Und da sind wir auch schon bei den wichtigsten Themen, die dieses Buch trotz des Fantasy-Genres ganz einfach nebenbei behandelt und ganz mühelos mit einfließen lässt. Es vermittel einige, wie ich finde, wichtige Botschaften, die sowohl im rückständig wirkenden Südlichen Kögreich als auch in unserer modernen Gesellschaft nie an Dringlichkeit verlieren, und behandelt Fragen der Gleichstellung, Unterdrückung und Diskriminierung, den Umgang mit Schubladendenken und Vorurteilen und die Verantwortung für das eigene Handeln, und noch so viele andere wertvolle Ansätze.
Trotz einer tollen Protagonistin und vielen wichtigen und richtigen Botschaften sind mir jedoch auch ein paar Kritikpunkte aufgefallen, die sich um die Geschichte bzw, ihren Aufbau drehen. Das Buch ist vollgestopft mit jeder Menge Elemente und verschiedenen Teilabschnitten des Abenteuers, sodass einige für mich leider teilweise zu kurz gekommen sind und man ein wenig von einem Punkt zum nächsten gehetzt wurde. Dadurch wurden die Ideen der einzelnen Abschnitte und Zwischenschritte für mich oft nicht vollständig ausgeschöpft und ich hätte an der ein oder anderen Stelle der Handlung gern mehr Zeit verbracht. Besonders am Ende fiel mir das auf, es war dann einfach alles etwas zu schnell und vor allem zu glatt, sodass für mich der Spannungsbogen mit einem Mal komplett geschlossen wurde, sodass ich nach dem Lesen erstmal ganz „zufrieden“ bin und gar nicht unbedingt auf den nächsten Teil hinfiebere.
Ich muss allerdings gestehen, dass das wohl Meckern auf hohem Niveau ist, da ich wahrscheinlich um ca. 20 Jahre an der Zielgruppe vorbei bin und ein Erwachsener nun einmal einen anderen Blickwinkel, andere Erwartungen und Vergleiche hat, als eine 10-Jähriger.
Den Schreibstil mochte ich persönlich übrigens wieder sehr gern, der Einstieg war super leicht und allgemein ist der Stil leicht und locker, und liest sich super hintereinander weg, ohne dass man zwischendrin raus kommt.
Neben dem Buch kann ich auch ganz besonders das Hörbuch empfehlen, in das ich zwischendurch immer wieder mal rein gehört habe. Gelesen wird es von Rufus Beck, der für mich einer der tollsten Sprecher überhaupt ist, und dem ich persönlich stundenlang zuhören kann.
FAZIT: Abwechslungsreiche und spannende Geschichte mit wichtigen und aktuellen Botschaften! Trotz kleiner Schwächen habe ich das Abenteuer sehr genossen und die Charaktere ins Herz geschlossen.