12 "Familienrucksäcke" als Folge des 20. Juli 1944
Nach ihrem Buch „Stauffenberg - mein Großvater war kein Attentäter“ hat die Autorin eine Fülle von Zuschriften erhalten. Wildfremde Menschen haben ihr die eigene Familiengeschichte erzählt. Viele davon ...
Nach ihrem Buch „Stauffenberg - mein Großvater war kein Attentäter“ hat die Autorin eine Fülle von Zuschriften erhalten. Wildfremde Menschen haben ihr die eigene Familiengeschichte erzählt. Viele davon tragen die Ereignisse der Vergangenheit wie einen „Familienrucksack“ mit sich herum. Manche mit Stolz, manche spüren das Gewicht der Vergangenheit auf ihren Schultern, weil einiges ungesagt oder ungelöst ist. Andere wieder können ihre Vorfahren nicht mehr fragen, sondern schleppen Geheimnisse oder nicht Aufgearbeitetes nach wie vor mit sich herum.
Zwölf ausgewählte, höchst unterschiedliche Menschen bzw. Geschichten werden hier vorgestellt. Da ist zum einen jener Mann, der nun auch die andere Seite sieht, nämlich jene der Widerstandskämpfer und posthum der Gruppe um Stauffenberg Abbitte leistet.
Oder die Tochter von Heinrich Berger, eines jener vier Männer die bei der Bombenexplosion in der Wolfschanze, die Hitler töten sollte, ums Leben kam. Diese Geschichte ist besonders interessant, weil sich hier die Tochter des Attentatsopfers und die Enkelin des Attentäters gegenüberstehen.
Auch der Schwiegervater der Historikerin und Autorin findet Platz, denn alleine die lose Bekanntschaft mit der Familie Stauffenberg bringt jene von Christoph von Bechtolsheim in akute Gefahr. Was wohl in ihm vorgegangen ist, als sein Sohn ausgerechnet Sophie als Ehefrau auserkoren hat?
Fazit:
Ich hätte noch viel mehr solcher Lebensgeschichten lesen mögen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.