Meierhofer & Team ermitteln wieder
TeufelsblütenDas Buch hätte eigentlich zur Marillenblüte 2020 erscheinen sollen, aber Covid-19 hat dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich bin dann im Herbst auf den achten Fall des Johann Meierhofer gestoßen ...
Das Buch hätte eigentlich zur Marillenblüte 2020 erscheinen sollen, aber Covid-19 hat dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich bin dann im Herbst auf den achten Fall des Johann Meierhofer gestoßen und habe ihn pünktlich zur Marillenblüte 2021 gelesen.
Worum geht’s?
Mitten in einem Garten voller blühender Marillenbäume wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden, der neben einen Zweig des bekannten Wachauer Obstbaumes noch einen Zettel mit der kryptischen Botschaft „Teufelsblüten -> Teufelsfrüchte -> Teufelstod“ izwischen den Zähnen hat. Chefinspektor Meierhofer und sein Team, Stefano Staudinger und und Eva Brombspeidel, werden mit den Ermittlungen betraut.
Recht schnell entdecken die Polizisten, dass es sich bei dem Toten um Rudolf Maria Baumstingl handelt, dessen Bruder als Clément LeStyler ein bekannter Influencer ist. Meierhofer, ein knapper Sechziger, hat mit dem Gewese um die Social Media nichts am Hut und lässt sich von seinem Enkel Lukas ein wenig Nachhilfe geben, zumal die beiden quasi allein zu Hause sind, weil Lukas‘ Eltern mit kleiner Tochter und der Oma in Grado weilen.
Bei ihren Recherchen im Leben des Influencers kommen einige Ungereimtheiten zutage und so wundert es nicht wirklich, dass es eine zweite Leiche gibt: Nämlich die erfolgreiche Herz-Schmerz-Buchautorin, mit herrlichen Künstlernamen Jolanda Blütentraum, die zwar tolle Verkaufszahlen aufweisen kann, aber kaum jemand zugibt, deren Buch gelesen zu haben.
Wie hängen die beiden Morde zusammen? Denn, dass die Toten mehr als den einen Marillenblütenzweig gemeinsam haben, ist Chefinspektor Meierhofer und seinem Team klar.
Meine Meinung:
Mir gefällt diese Reihe um den Kremser Polizisten sehr gut. Hier wird im Team gearbeitet und obwohl Hans Meierhofer der Chef ist, kehrt er diesen nicht wirklich heraus. Es geht immer freundschaftlich zu, die Kulinarik der Wachau kommt nicht zu kurz und die Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Meierhofers Skepsis den sozialen Medien gegenüber kann ich gut nachvollziehen. Hier ist nicht alles Gold, was glänzt, aber ohne Internet ist man schon ziemlich aufgeschmissen. Die Rolle, die Lukas als Berater für den Opa in Sachen Social Media spielt, ist total nett. Warum nicht einmal von den Jungen lernen? Opa Hans hat auch keine Scheu, seinen Enkel zu fragen.
Wir Leser dürfen durch die Obstgärten flanieren und das Lokalkolorit genießen. Mehrmals werden wir durch falsche Fährten in die Irre geführt. Der Täter ist mir eine Spur zu spät aus dem Hut gezaubert worden. Da muss ich diesmal leider einen Stern abziehen. Ich habe es lieber, wenn der Täter oder die Täterin schon vorab einmal vielleicht auch nur ganz kurz in Erscheinung getreten ist.
Der Schreibstil ist flott und flüssig. Über die wohlklingenden Namen wie Klemens Alois Baumstingl, der als Clément LeStyler im Internet Furore macht, oder Jolanda Blütentraum, die gut bürgerlich Josepha Huberpichler heißt, musste ich herzhaft lachen. i
Fazit:
Ein gelungener Wohlfühlkrimi, dessen Epilog eine Fortsetzung verspricht. Gerne gebe ich hier 4 Marillenknödel, äh, 4 Sterne.