Marah Woolf – Götterfunke, 1, Liebe mich nicht
Die beiden Freundinnen Jess und Robyn verbringen den Sommer in einem Feriencamp in den Rocky Mountains. Dort lernen sie das außergewöhnliche Dreiergespann Cayden, Apoll und Athene kennen. Schnell freunden sie sich miteinander an und zwischen Cayden und Jess entsteht eine Verbindung. Zumindest dachte sich das Jess, doch während sie immer wieder beobachten muss, wie Cayden auch mit anderen Mädchen, insbesondere ihrer besten Freundin flirtet, fühlt sie sich zunehmend verunsichert.
Allerdings weiß sie auch nicht, dass Cayden eigentlich der Göttersohn Prometheus ist, der mit Zeus eine Wette abgeschlossen hat. Wenn ein Mädchen es schafft, ihm zu widerstehen, kann er sich seinen größten Wunsch erfüllen und menschlich werden.
Und so stolpert Jess plötzlich in einen Kampf der Götter und sieht sich einer uralten Prophezeiung gegenüber, die Zeus stürzen könnte.
Wow!
Ich habe das Buch bereits gelesen, als es vor einigen Jahren rausgekommen ist, hatte aber irgendwie die Zeit nicht gefunden, endlich die Trilogie weiter zu lesen. Nun hab ich mir die Bücher wieder hervorgeholt und lese sie im Buddyread mit einer Freundin.
Und was soll ich sagen, es hat nur wenige Seiten gedauert, da bin ich komplett in die Welt von Jess eingetaucht und habe das Buch bis auf kurze Pausen nicht loslassen können. Für mich ist dieses Buch definitiv ein Highlight.
Der Schreibstil der Autorin ist humorvoll, lockerleicht und fesselnd. Ich mochte, dass die Story aus der Sicht von Jess in der ich-Perspektive geschrieben ist. Aber auch Hermes, der Götterbote und in diesem Fall Geschichtsschreiber, kommt mit seiner Kurzmeinung inform eigener kleiner Kapitel zu Wort. Und ich muss sagen, ich mag Hermes, der witzig und charmant sein Statement zu den laufenden Ereignissen gibt.
Insgesamt sind sämtliche Figuren lebendig, komplex und facettenreich ausgearbeitet.
Ich mochte Jess auf Anhieb, die sich Sorgen um ihre kleine Schwester macht, versucht ihr altgriechisch aufzubessern, und schnell Freundschaft zu Lea und Athene schließt. Ihre beste Freundin Robyn dagegen war eine verwöhnte, arrogante Ziege, und ich habe gleich zu Anfang nicht verstanden, warum die beiden befreundet sind. Aber das ist wohl Geschmackssache.
Jess stolpert praktisch in die Welt der Götter, und nimmt die Tatsache gut auf, auch wenn sie nicht weiß, warum Cayden sich so verhält, wie er sich verhält. Es nervt sie gewaltig, dass er mit vielen Mädchen flirtet, insbesondere ihre beste Freundin Robyn, die eigentlich in festen Händen ist.
Cayden hätte ich abwechselnd schütteln und bedauern mögen. Einerseits fühlt er sich zu Jess hingezogen, dann stösst er sie wieder von sich, nur um dann wieder lieb und nett zu sein. Okay, ich verstehe seinen Traum, aber nerven tut es mich trotzdem gewaltig, wie er mit ihr umgeht. Aber das macht den Reiz der Geschichte aus, dass er selbst erkennen muss, was er eigentlich möchte und das ist der Autorin gut gelungen.
Apoll ist einfach der Hammer, ein Sonnenschein und ein richtig guter Freund. Ich hab ihn schnell ins Herz geschlossen, genau wie Athene.
Sowohl die reale Welt als auch Mytikas ist anschaulich beschrieben. Ich mag, dass die Story in beiden Welten spielt.
Ich kann dieses Buch unbedingt empfehlen. Wer gerne ein Hauch Mythologie mag, Jugendbücher gerne liest, Fantasy und eine Lovestory mag (bitte bedenken, es handelt sich hier um Jugendliche!), ein wenig Drama mag, viel Humor, Action und vor allem Spannung, der wird, genau wie ich, dass Buch nicht aus der Hand legen können. Ich freu mich schon auf die Fortsetzung.
Das Cover der Hardcoverausgabe ist hübsch. Der Schutzumschlag zeigt noch das Gesicht getaucht im Gefunkel, während das Buch selbst, eher dezent ausgstattet ist.
Fazit: Für mich ein Jahreshighlight. Tolle Story die mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte. 5 Sterne plus plus.