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Veröffentlicht am 04.04.2021

Marmelade auf die Nase!

Die Erfindung von Alice im Wunderland
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Klappentext:
„...Zweifelsohne ist die Geschichte der kleinen Alice eines der verrücktesten Bücher der Welt und ein Meilenstein der Kinderliteratur. Genauso ungewöhnlich ist auch die Entstehungsgeschichte ...

Klappentext:
„...Zweifelsohne ist die Geschichte der kleinen Alice eines der verrücktesten Bücher der Welt und ein Meilenstein der Kinderliteratur. Genauso ungewöhnlich ist auch die Entstehungsgeschichte des Kinderbuch-Klassikers. Charles Dodgson alias Lewis Carroll, ein exzentrischer Oxford-Mathematiker, erfand die Grinsekatze, die Herzkönigin und das weiße Kaninchen eher beiläufig während einer Bootsfahrt auf der Themse....“

In diesem recht großformatigen Buch von Peter Hunt erfahren wir Leser die wahre Geschichte und den Zauber von „Alice im Wunderland“. Er geht dabei sehr chronologisch vor und wir Leser erfahren zu Beginn erstmal die Entstehungsgeschichte von Autor Lewis Carrol. Wir bekommen Informationen zu seinem Leben, seinem Schaffen und Tun. Dann nimmt sich Hunt die Geschichte im Ganzen vor und zerpflückt sie in ihrer großen Doppeldeutigkeit. Zudem erhalten wir Informationen zu Wirklichkeit und Fiktion, welche mich am meisten beeindruckt hat, denn als Kenner der Geschichte hat man ja nun selbst eine Idee aber versteht erst hierdurch was uns der Autor eigentlich damit sagen wollte. Für Kinder ist es einfach ein wunderschönes Märchen mit besonderen Figuren wie eben Grinsekatze, der Hutmacher oder dem Hasen der nie Zeit hat aber für uns Erwachsene ist es so viel mehr. Carrol hat versteckte Botschaften hinterlassen, ein Spiegel der politischen Lage und Denkweise damals. Hunt schlüsselt hier ein paar dieser Fakten auf, andere hat man vielleicht selbst schon erkannt und andere will man vielleicht gar nicht erst verstehen um den eigenen Gedankenzauber zu diesem Märchen nicht gänzlich zu zerstören: Jeder wie er eben mag!
Neben zahlreichen Texten ist das Buch aber auch mit vielen Bildern bestückt und gibt eine sehr gute Untermalung dazu. Die Mischung aus Fotos der damaligen Zeit und den berühmten Zeichnungen von John Tenniels geben eine sehr aparte Mischung ab und formvollenden dieses Lösungsbuch zu einem wunderschönen Märchenklassiker.
Aber lassen Sie sich einen Satz vom verrückten Hutmacher noch zum Schluss gesagt sein: „Das Unmögliche zu schaffen, gelingt einem nur, wenn man es für möglich befindet“
Damit vergebe ich 5 von 5 Sterne für ein völlig verrücktes Buch, aber genau das sind ja bekanntlich Besten würde Alice Vater jetzt sagen!

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Was ist denn noch gesund?

Vom Acker auf den Teller
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Klappentext:

„Können Lebensmittel gesund sein, wenn sie zwar alle Nährstoffe enthalten, aber die Produzenten immer mehr Düngemittel, Pestizide und Hilfsstoffe für deren Erzeugung einsetzen müssen? Ernährung ...

Klappentext:

„Können Lebensmittel gesund sein, wenn sie zwar alle Nährstoffe enthalten, aber die Produzenten immer mehr Düngemittel, Pestizide und Hilfsstoffe für deren Erzeugung einsetzen müssen? Ernährung ist mehr als blosse Nährstoffaufnahme. Aufbau- und Reifekräfte sind notwendig für die Gesundheit der Menschen und des Planeten. Authentische Lebensmittel, die auf dem Acker entstehen, sind die Voraussetzung für Lebensqualität und eine nachhaltige Zukunft. Denn nur auf gesundem Boden können Lebensmittel wachsen, die zu Gesundheit und Resilienz der Menschen beitragen. Die promovierte Oecotrophologin befasst sich in diesem Buch mit Saatgut, Böden, Methoden der Qualitätsuntersuchung, Ernährung für die Zukunft, einer Kochschule für Kinder und einem integrierten Gesundheitskonzept mit Blick auf die Darmmikrobiota. Interessierte finden hier gut verständliche, fundierte Informationen über Resilienz und Ernährung sowie die Tatsache, dass Gesundheit nicht ohne eine umfassende Sicht auf das gesamte Ernährungssystem entstehen kann.“



Im Worte „Lebensmittel“ steckt ja eigentlich schon alles drin worum es eigentlich geht: ein Mittel zum Leben. Aber Autorin Jasmin Peschke geht der Sache mal auf den Grund, denn Pestizide, Mikroplastik und Co. sind mittlerweile ja schon unser Alltag, aber dies an unseren Lebensmitteln? Oh ja....leider....Sie geht in diesem Buch sehr strukturiert und sinnvoll vor und beleuchtet sachlich aber auch hier und da emotional die genauen Hintergründe unserer Herstellung für Lebensmittel. Selbstverständlich geht sie als Expertin dabei auch sehr fachlich vor, erläutert aber alles sehr verständlich und man ist nach beenden des Buches definitiv schlauer. Wir müssen den Fehler beim Nährboden suchen und finden: sprich alles fängt im Boden an. Egal ob das Futter für unsere Kühe, Hühner, Schweine oder bei der Bewirtschaftung der Felder für Gerste, Weizen und Co. oder auch für unsere Obstbäume etc. - alles Leben beginnt im Boden und dieser wird durch uns Menschen immer mehr versaut....anders kann man das gar nicht ausdrücken. Wir Menschen nehmen uns heraus, einen Boden zu bearbeiten und so zu „formen“ das er einen extremen Ertrag hervorbringt. Das dieser Ertrag zwar erstmal viel ist, ist klar, aber was steckt denn drin? Und genau hier kommt Peschke ins Spiel. Aber nicht nur diese Analyse ist extrem lesenswert, nein, auch ihre Schlussfolgerung auf den menschlichen und tierischen Körper ist wahrlich ein Lesegenuss und öffnet einem immer mehr die Augen.

Der Tenor dieses Buches: Zurück zur Natur. Die Natur, Natur sein lassen. Biodiversität und Umweltschutz sowie der eigentliche Schutz der „Lebensmittel“, die eben ein „Mittel zum Leben“ sind und das bitte frei von irgendwelchen Pestiziden o.ä.. Oder mögen Sie lieber Gift und Co. auf Ihrem Essteller? Eben!

5 von 5 Sterne für dieses Plädoyer!

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Wilde Pflanzen erkennen

Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen
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Klappentext:

„In unserer unmittelbaren Umgebung wachsen viele Pflanzen, die dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe wirksame Heilpflanzen sind. Dieses Buch stellt die 50 beliebtesten wildwachsenden Heilpflanzen ...

Klappentext:

„In unserer unmittelbaren Umgebung wachsen viele Pflanzen, die dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe wirksame Heilpflanzen sind. Dieses Buch stellt die 50 beliebtesten wildwachsenden Heilpflanzen vor, detailliert und anschaulich beschrieben, sodass sie auch für Laien sicher bestimmbar sind. Mit über 400 Farbfotos, detailgenauen Skizzen und Zeichnungen zu jeder Pflanze sowie ausführlichen Hinweisen auf giftige oder wirkungslose Doppelgänger. Einfache Anwendungen und in der Heilpraxis erprobte Rezepte zeigen, wie die wilden Heilpflanzen Teil der Hausapotheke werden. Mit Erklärung der Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen, übersichtlicher Erntezeittabelle sowie Beschreibung der Grundzubereitungen von Dekokt, Gel, Lotion, Mazerat, Medizinalwein bis zu Ölauszug, Salbe, Sirup, Tinktur und Wickel. Ein perfekter Ratgeber für die Wildpflanzen-Hausapotheke, auch für Einsteiger mit wenig Pflanzenkenntnis.“



Die Autorin ist bereits durch andere Bücher dieser Sparte bekannt und dieser Neuling hier, reiht sich wunderbar in ihr Portfolio an Sachbüchern zum Thema Wildkräuter ein. Ihre Auflistung ist nach Fundorten gegliedert und da gehen wir vom Schutt (ja, genau ein Schuttplatz ist ein Paradies für Wildkräuter und Co.!), Uferböschungen, Wegesrändern (im Fachjargon auch „Knick“ genannt) und so weiter vor. Mit diesem Buch in der Hand und einem scharfen Auge, kann beim Spaziergang nach Wildkräutern nichts schief gehen. Die ausführlichen Beschreibungen und detaillierten Foto‘s geben ein sehr stimmiges Ganzes ab und erleichtern einen die Bestimmung der Pflanzen. Süssmuth hat dabei ihre Fachkompetenz nie versteckt, aber auch als Laie kommt man hier sehr gut durchs Buch. Aber nicht nur das Suchen und Finden wird hier beschrieben, sondern auch die Verwendung und da in allen möglichen Varianten.

In diesem kleinen Führer steckt so immens viel Wissen, das es schon fast nicht zu glauben ist. Hier stimmt alles und genau deshalb gibt es 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Krankheiten erkennen und erfolgreich behandeln

Rosenkrankheiten und Schädlinge
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Klappentext:

„Die Auswahl robuster Sorten, der passende Standort sowie geeignete Pflanzenstärkung sorgen für gesunde Rosen im Garten. Aber wer kennt das nicht, spärlich oder gar nicht blühende Rosen, ...

Klappentext:

„Die Auswahl robuster Sorten, der passende Standort sowie geeignete Pflanzenstärkung sorgen für gesunde Rosen im Garten. Aber wer kennt das nicht, spärlich oder gar nicht blühende Rosen, fleckige Blätter, beschädigte Triebe ...?

Rosen leiden gelegentlich unter tierischem, bakteriellem und pilzlichem Befall oder zeigen Mangelerscheinungen. Dieses Buch zeigt Ihnen besonders übersichtlich und detailreich, wie Sie Krankheiten und Schädlinge sicher erkennen, Schadbilder richtig einordnen und die optimalen Maßnahmen fachgerecht ergreifen.

Mit diesem handlichen Ratgeber lösen Sie gezielt Ihre Rosenprobleme und der Rosenpracht im eigenen Garten steht nichts mehr im Weg.“



Ich gehöre auch zu den Hobby-Gärtnern die unzählige (alte und historische sowie englische) Rosensorten im eigenen Garten ihr Eigen nennen darf. Jeder Rosenliebhaber kennt aber die Probleme bei schwülen oder feuchtem Wetter: der Sternrußtau oder Spinnmilben feiern dann eine ausgelassene Party in unseren Rosen und das geht meistens immer nicht gut aus. In diesem kleinen Taschenbuch werden Rosenkrankheiten wie in einem Lexikon aufgelistet und nicht nur das, wir erfahren auch jede Menge Tipps gegen unliebsame Rosen-Besucher. Man muss auch nicht im er zur Chemie-Keule greifen, sondern kann sich auch sehr gut mit Haushaltsmitteln und jeder Menge Liebe und Zuwendung seinen Rosen etwas gutes tun. Ein wirklich sinnvoller Part in diesem Buch waren die ausführlichen und detaillierten Fotos zu den jeweiligen Krankheiten sowie ihre Ursprünge. Denn nur wenn man weiß wo die Krankheit ihren Ursprung hat, kann man auch sinnvoll dagegen ankämpfen. Was mir ebenso gut gefallen hat, war der Punkt, das man zwar in seiner Gegend die passendste und entsprechende robuste Rosensorte auswählen sollte, aber wenn sich das Gärtnerherz an eine ganz bestimmte Rose gehängt hat, muss es diese eben sein und da muss man einfach es der Rose so schön und bestmöglich machen, sodass Krankheiten etc. gar keine Chance haben.....Es ist möglich, da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen!

Dieses Buch ist ein Dauerbrenner, wenn die Rosen wieder schießen und uns dann mit wunderschönen Blüten dafür beschenken - 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Ein Sohn des Teufels

Mengele
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Klappentext:

„Intelligent, ehrgeizig, skrupellos: Dr. Josef Mengele wurde zum Synonym des Bösen schlechthin. Er gilt als einer der berüchtigsten Kriegsverbrecher der NS-Zeit. An der Rampe des Konzentrationslagers ...

Klappentext:

„Intelligent, ehrgeizig, skrupellos: Dr. Josef Mengele wurde zum Synonym des Bösen schlechthin. Er gilt als einer der berüchtigsten Kriegsverbrecher der NS-Zeit. An der Rampe des Konzentrationslagers Auschwitz II (Birkenau) begutachtete er die neu angekommenen Juden und pfiff während der Selektion Arien. Die Mehrheit der deportierten Juden wurde sofort in den Gaskammern ermordet. An unzähligen Gefangenen führte Mengele unmenschliche Experimente durch. Obwohl er seit 1945 auf internationalen Fahndungslisten stand, konnte er bis zu seinem Tod 1979 unbelangt in Südamerika leben. ...“



Der „Todesengel“ der NS-Vernichtungsmaschinerie...in dem Wort stört gewaltig das Wort „Engel“, denn Mengele war nicht nur der Todesengel, er war ein Monster und Massenmörder unserer dunkelsten Zeitrechnung überhaupt.

Autor und Biograf David G. Marwell hat hier ein wirklich ausgezeichnetes Werk über Josef Mengele verfasst. Er ist ein Spezialist seines Faches und arbeitete unter anderem im US-Justizministerium an der Strafverfolgung nationalsozialistischer Kriegsverbrecher. Ohne dieses Vorwissen sollte man nicht an dieses Buch gehen, denn sein Ton ist passend: sachlich, fachlich und distanziert aller Gefühle.

Im ersten Teil beleuchtet er sehr intensiv Mengeles Machenschaften aller Art. Es werden Arten der Selektion am Menschen beschrieben, seine ärztlichen und „notwendigen“ Anamnesen und noch vieles mehr seiner Arbeit. In diesem Teil geht es wirklich nur um seine Arbeit und seine Dokumentationen. Ich brauche es eigentlich nicht erwähnen, aber dieser Teil ist nicht als Bettlektüre geeignet und wer schwache Nerven hat sowieso schonmal nicht. Man sollte beim lesen dieses Parts die eigene Gedankenwelt ausschalten und erst nach beenden dieses Buches seine Meinung wieder aktivieren, denn sonst schafft man dieses Buch nicht komplett zu lesen, da einem die Worte fehlen und die eigene Wahrnehmung einen nicht fassen lässt, wie ein Mensch nur so handeln konnte.

Im zweiten Teil geht es um Mengeles Flucht nach dem Fall des Dritten Reiches auf einen anderen Kontinent. Auch hier wir deutlich welch kranker Mensch er war und mit wie viel Geschick er Menschen getäuscht hat um seine Existenz nicht mehr auszufüllen. Hier kommen Fragen auf wie, warum hat die Justiz ihn nicht gestoppt und verhaftet? Mengeles untertauchen war einer seiner weiteren großen persönlichen Erfolge, der bis heute Historiker beschäftigt und eben auch Marwell, der an der gesamten Suchaktion beteiligt war.

Autor Marwell geht aber auch noch einen Schritt weiter und nimmt auch Mengeles Familie ins Licht seiner Biografie.



Wie gesagt, dieses Buch ist harte und schwere Kost, aber sie zeigt auch das man die Zeit und deren Opfer nie vergessen darf. Die Biografie ist äußerst informativ und mit Daten geballt und erfordert ein wenig Zeit zum lesen. Texte sind immer wieder mit Fotos untermalt. Wir erfahren warum Mengele zu dem wurde, was er zum Schluss war - ein Bastard. Marwell hat hier ein sehr gutes Gespür gefunden, dieses Thema mit genügend Feingefühl und Respekt gegenüber den Opfern und ihren Seelen nieder zu schreiben.

Alles in allem eine perfekte Dokumentation, die 5 von 5 Sterne verdient.

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