Cover-Bild Unterwasserflimmern
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22,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 28.06.2021
  • ISBN: 9783709981306
Katharina Schaller

Unterwasserflimmern

Roman
"ICH HABE UNS EIN STÜCK LAND GEKAUFT", SAGT IHR FREUND, "ICH BAUE UNS EIN HAUS."
An jeder Kreuzung ein Ja, ein Nein oder ein Vielleicht später. Jede ENTSCHEIDUNG ein Wegzoll, um weitermachen zu können oder Zeit zu gewinnen. Um DER MENSCH ZU WERDEN, DER MAN SELBST SEIN MÖCHTE. Die eigene, für sich richtige LEBENSFORM zu entdecken. Um sich mit den anderen vielleicht an einem Punkt WIEDERZUFINDEN, an dem sich die GEMEINSAMEN WÜNSCHE treffen. – Und nun steht sie in diesem Raum, vor ihrem Freund und einer WAND AUS ZUKUNFT. Gelegt aus Steinen, die schon alles vorzeichnen: Da sind sie, nur noch sie beide. Nur noch Emil, der für sie alles sein muss. Und sie, die alles für ihn sein muss. Was, wenn sie das nicht will? Nicht heute, möglicherweise auch nicht morgen? WEIL EIN MENSCH ALLEIN FÜR DEN ANDEREN VIELLEICHT GAR NICHT GENUG SEIN KANN?

EIN ROMANDEBÜT, DAS LESEN IN SPÜREN VERWANDELT
In einer Sprache, die unsere Poren öffnet, schreibt KATHARINA SCHALLER über DAS, WAS ZWISCHEN UNS LIEGT: Über das Salz auf unserer Haut, wenn wir uns ganz nahe sind. Die Kälte im Blick einer Person, die uns fremd geworden ist. ÜBER FREUNDSCHAFT UND FAMILIE, UNVERHOFFTE BEZIEHUNGEN UND LIEBE, VERTRAUEN UND BEGEHREN. Und über eine Ebene der KOMMUNIKATION, die mehr sagt, als Worte es können: Was passiert, wenn wir DURCH UNSERE KÖRPER MIT ANDEREN IN DIALOG TRETEN? Welche GRENZEN stecken wir mit ihnen ab? Welche NÄHE wird durch sie fühlbar? Wenn wir uns halten, wenn wir miteinander schlafen, wenn wir uns guttun, wenn wir uns wehtun, wenn nichts zwischen uns Platz zu haben scheint – oder gleich ein ganzer Ozean.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2021

Erwartungen

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Meine Meinung und Inhalt

"Man sei nicht immer auf dem gleichen Level, aber man müsse sich wieder treffen." (ZITAT)


An jeder Kreuzung ein Ja, ein Nein oder ein Vielleicht später. Jede Entscheidung ein ...

Meine Meinung und Inhalt

"Man sei nicht immer auf dem gleichen Level, aber man müsse sich wieder treffen." (ZITAT)


An jeder Kreuzung ein Ja, ein Nein oder ein Vielleicht später. Jede Entscheidung ein Wegzoll, um weitermachen zu können oder Zeit zu gewinnen. Um der Mensch zu werden, der man selbst sein möchte.

Die eigene, für sich richtige Lebensform zu entdecken. Um sich mit den anderen vielleicht an einem Punkt wiederzufinden, an dem sich die gemeinsamen Wünsche treffen. – Und nun steht sie in diesem Raum, vor ihrem Freund und einer Wand aus Zukunft. Gelegt aus Steinen, die schon alles vorzeichnen: Da sind sie, nur noch sie beide. Nur noch Emil, der für sie alles sein muss. Und sie, die alles für ihn sein muss.


Mir hat das Romandebüt wirklich gut gefallen. Schaller spricht damit sicherlich auch viele Frauen um die 30 an. Es geht darum, wie hat das Leben – insbesondere das einer Frau – ab einem gewissen Alter auszusehen? Sie spricht den aktuell Zeitgeist an, die gesellschaftliche Erwartungen und Zwänge, welche einem die Luft zum Atmen zu rauben scheinen.

""...weg von der Enge zuhause, weg von der Enge der Wohnungen daheim, den Erwartungen, den Straßen, die sich nie verändern...." (ZITAT)

Selbst konnte ich mich mit der Protagonistin nicht identifizieren, jedoch ihre Gefühlslage gut nachempfinden. Da geht es um, den anderen Mann - ja ? nein? Ein Haus mit ihrem Freund - ja? nein? Oder das Baby - ja ? nein?

Entscheidungen und Erwartungen, die vermutlich das Leben in die verschiedenen Abschnitt lenken sollen.

Das offene Ende finde ich passend und lässt so Interpretationsspielraum für den Leser.

Das Cover ist schön und gefällt mir.

Katharina Schaller, Jahrgang 1989, ist eine österreichische Schriftstellerin. Sie studierte Sprachwissenschaften und arbeitet heute als Literaturscout und Text- und Konzeptentwicklerin für die Verlagsgeschwister Löwenzahn und Haymon. Ihr Debüt als Autorin gab sie mit ihrem Roman „Unterwasserflimmern“.



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Veröffentlicht am 17.04.2021

Wenn gesellschaftliche Erwartungen nicht erfüllt werden

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Mit ihrem Freund, dem Architekten Emil, ist sie seit neun Jahren zusammen. Nun ist er 40 und wünscht sich endlich Kinder und ein Haus. Doch auch mit Anfang 30 ist die Redakteurin eines Magazins nicht bereit ...

Mit ihrem Freund, dem Architekten Emil, ist sie seit neun Jahren zusammen. Nun ist er 40 und wünscht sich endlich Kinder und ein Haus. Doch auch mit Anfang 30 ist die Redakteurin eines Magazins nicht bereit dazu. Sie vermisst die Unbeschwertheit der ersten Beziehungsjahre, möchte lieber weiterhin viel reisen, bis spät abends arbeiten und die Nächte durchtanzen. Und sie pflegt eine Affäre mit dem Endvierziger Leo, der verheiratet ist. Als auch Emil fremdgeht und den Seitensprung beichtet, ergreift sie die Flucht...

„Unterwasserflimmern“ ist das Romandebüt von Katharina Schaller.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus vier Teilen, die wiederum in kurze Abschnitte gegliedert sind. Erzählt wird im Präsens und in chronologischer Reihenfolge in der Ich-Perspektive aus der Sicht der Protagonistin.

Der Schreibstil ist die wohl größte Stärke des Romans. Trotz einer meist sehr einfachen Syntax ist er eindringlich und atmosphärisch. Die Sprache ist sehr direkt, teilweise derb bis vulgär, aber auch authentisch.

Im Vordergrund steht die namenlose Protagonistin, eine junge Frau, mit der ich mich nicht identifizieren kann und die ich nicht als sympathisch empfunden habe. Sie wirkt allerdings lebensnah. Etwas gestört hat mich, dass sie einen solch unreifen und egoistischen Eindruck macht und im Laufe des Romans keine deutliche Entwicklung erkennen lässt. Zudem tauchen einige weitere Charaktere auf, von denen manche recht blass bleiben.

Inhaltlich geht es darum, dass viele junge Frauen gesellschaftlichen Ansprüchen und Vorstellungen wie Ehe und Mutterschaft nicht gerecht werden können oder wollen, dass sie sich durch Sexualität ausdrücken und dass auch andere Lebensmodelle in Ordnung sind. Diese Form der Gesellschaftskritik kann ich unterschreiben. Sie taucht viel zu selten in Romanen auf. Die Grundthematik halte ich daher für begrüßenswert. Deren Umsetzung hat mich jedoch nicht ganz überzeugt. Die Unentschlossenheit und das widersprüchliche Verhalten der Protagonistin verwässern den Ansatz sehr. Zudem habe ich den Eindruck, dass etwas dick aufgetragen wurde, indem die Protagonistin beinahe jede moralische Grenze überschreitet.

Und doch hat dieser Roman etwas, das mich gefesselt und mich fasziniert hat, so dass ich das Buch nur ungern zur Seite gelegt habe. Schon nach wenigen Sätzen entsteht ein Lesesog, der über die rund 230 Seiten nicht abgeschwächt wurde. Gut gefallen hat mir auch, dass es im letzten Teil noch zwei unerwartete Wendungen gibt, obwohl ich eine davon eher unglaubwürdig finde. Zur Geschichte passt es außerdem, dass am Ende noch ein paar Fragen offen bleiben.

Das moderne Cover gefällt mir optisch sehr gut. Das Motiv passt ebenfalls. Der prägnante und dennoch kreativ formulierte Titel ist eine gute Wahl.

Mein Fazit:
„Unterwasserflimmern“ von Katharina Schaller ist ein intensiver und ungewöhnlicher Roman mit einer interessanten Thematik, aber kleineren Schwächen. Alles in allem ein lesenswertes Debüt.

Veröffentlicht am 14.04.2021

Grenzgängerin

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… ja, diese Bezeichnung würde sehr gut zur Protagonistin von „Unterwasserflimmern“ passen. Das Romandebüt aus der Feder von Katharina Schaller gewährt einen kurzen Einblick in das Leben einer jungen, namenlosen ...

… ja, diese Bezeichnung würde sehr gut zur Protagonistin von „Unterwasserflimmern“ passen. Das Romandebüt aus der Feder von Katharina Schaller gewährt einen kurzen Einblick in das Leben einer jungen, namenlosen Frau, die das Leben und sich selbst noch kennen lernen möchte/muss.
Dadurch, dass während der gesamten Handlung ihr Name unbekannt bleibt, schafft die Autorin Distanz, jedoch lässt sie auch gleichzeitig den/die LeserIn an so vielen geheimen, abstoßenden und lebensnahen Gedanken der jungen Frau teilhaben, dass man diese Welt kurz aus deren Augen zu betrachten glaubt. Im Grunde, ist es eine Geschichte wie es sie viele geben wird. Die Protagonistin steckt in einer langjährigen Beziehung fest, aus der sowohl sie selbst als auch ihr Partner Emil entwachsen sind. Ihre Ziele und Vorstellungen driften immer mehr auseinander und als der männliche Part nicht nur über den Lebensmittelpunkt als auch ihren Körper bestimmen möchte, ergreift die junge Frau die Flucht. Um sich selbst zu finden, zu sortieren, zu überlegen, was am besten zu tun wäre. Dabei kommuniziert sie mit uns LeserInnen nicht nur in einer teils derben Art und Weise als auch mit ihrer Umwelt, wobei für sie da voran die Sexualität eine Rolle spielt.
„Unterwasserflimmern“ spielt gekonnt und bewusst mit Tabus und Grenzen. Egal, ob es um die offene Sexualität der Frau geht, moralische und gesellschaftliche Vorstellungen von Dingen, die Rolle des Mannes und den Begriff der Reife. Es ist, vor allem aus feministischer Sicht, ein wichtiges und lautes Buch aus dem man durchaus etwas mitnehmen kann, wenn man es denn möchte.

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Eine Situation der Unentschlossenheit

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Ein eigenwilliger Roman mit einer Protagonistin, die zwischen zwei Männern steht. Emil, mit dem sie zusammen lebt und der sich ein Kind mit ihr wünscht und Leo, der verheiratet und 20 Jahre älter als sie ...

Ein eigenwilliger Roman mit einer Protagonistin, die zwischen zwei Männern steht. Emil, mit dem sie zusammen lebt und der sich ein Kind mit ihr wünscht und Leo, der verheiratet und 20 Jahre älter als sie ist.
Sie scheut eine Entscheidung, kann sich nicht für ein zu bürgerliches Leben entscheiden. Es ist eine Situation der Unentschlossenheit.
Sie reist, lernt neue Leute kennen, verbringt Zeit am Meer. Sie ist getrieben, aber ziellos und lässt sich auch noch mit weiteren Männern und Frauen ein.
Schließlich glaubt sie Schwanger zu sein, aber sie kann sich nicht entscheiden, ob sie das Kind bekommen oder abtreiben soll.

Sprachlich ist der Roman manchmal derbe, aber überwiegend finde ich ihn ansprechend. Die Sätze fließen kontinuierlich wie ein ruhiger Fluß. Die Autorin Katharina Schaller schafft es, die Wahrnehmungen und Empfindungen ihrer Protagonistin an den Leser zu vermitteln.

Veröffentlicht am 25.03.2021

Kleines Buch mit großer Wirkung

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Das Buch ist wirklich etwas Besonderes. Hinter dem nicht besonders auffällig gestalteten Cover lauert eine große Sogwirkung. Die Sprache wird hier einfach unvergleichlich treffend und ganz besonders eingesetzt. ...

Das Buch ist wirklich etwas Besonderes. Hinter dem nicht besonders auffällig gestalteten Cover lauert eine große Sogwirkung. Die Sprache wird hier einfach unvergleichlich treffend und ganz besonders eingesetzt. Im Mittelpunkt steht eine selbstbewusste Frau, die einen oder sogar zwei Männer liebt und sich nicht in ein Korsett sperren lassen möchte. Haus und Familie scheinen zu eng, um das Leben in Freiheit und Selbstbestimmung zu riskieren. Jeder Weg ist eine Entscheidung, für oder gegen etwas. Der Leser erlebt das Geschehen durch ihre Brille, empfindet, leidet, liebt, lacht, zweifelt und fühlt einfach nur. Der Umgang mit Worten, der Schreibstil beeindrucken mich und machen dieses Buch zu etwas Besonderem. Sicher polarisierend und nicht für jeden passend. Mich berührt der Roman in einer ganz besonderen Weise und klingt noch lange nach.