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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2021

Atmen, sitzen, Freiheit finden

Gefangen und frei
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„Gefangen und frei“ ist eine äußerst berührende Geschichte über Jarvis Jay Masters, der seine innere Freiheit innerhalb der Mauern des Todestraktes findet. Unterstützt wird er dabei von bekannten buddhistischen ...


„Gefangen und frei“ ist eine äußerst berührende Geschichte über Jarvis Jay Masters, der seine innere Freiheit innerhalb der Mauern des Todestraktes findet. Unterstützt wird er dabei von bekannten buddhistischen Gelehrten und einem Sangha, der für ihn im Laufe der Jahrzehnte eine große Kraftquelle ist. David Sheff beschreibt Masters Entwicklung und auch seine persönlichen Krisen treffend detailliert und eindringlich. Dadurch gelingt es ihm, dass man als Leser Masters außergewöhnlich schwere Situation sowie die Umstände, die ihn in diese kaum aushaltbare Lage getrieben haben, sehr gut nachvollziehen kann. Als besonders gelungen empfinde ich die Gliederung des Buches, die sich an den „Vier Edlen Wahrheiten“ orientiert. Menschen, die sich für buddhistische Themen interessieren, können so die Grundlage der buddhistischen Lehre anhand der verschiedenen Entwicklungsstationen Masters besser verstehen. Für mich persönlich hat das Buch sogar eine motivierende und inspirierende Wirkung entfaltet, da ich in meiner Praxis auch oft auf Hindernisse gestoßen bin, die ich zukünftig als notwendige Wegstationen erkennen möchte. Insbesondere die Situationen, die unerträglich erscheinen, sind Schwierigkeiten mit denen man „sitzen und sein sollte“. Für mich war das Lesen des Buches enorm bereichernd und ich habe mir nun auch die englische Ausgabe des ersten Buches von Jarvis Jay Masters bestellt, um noch mehr über diesen besonderen Menschen und seine Entwicklung zu erfahren. „Gefangen und frei“ ist sicherlich keine leichte Lektüre, da sie Abgründe und Schicksalsverläufe von Menschen mit schweren Lebensstartvoraussetzungen aufzeigt, doch insbesondere aus diesem Grund ist es ein wichtiges Buch, das Mitgefühl zu wecken vermag und dem ich deshalb viele Leser wünsche.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Die Weisheit eines jungen Herzens!

Echo Mountain
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„Echo Mountain. Ellie geht ihren eigenen Weg“ ist ein wundervoll geschriebenes Buch, das eine warmherzige und optimistische Grundstimmung beim Lesen erzeugt. Insbesondere Ellie als Hauptprotagonistin hat ...

„Echo Mountain. Ellie geht ihren eigenen Weg“ ist ein wundervoll geschriebenes Buch, das eine warmherzige und optimistische Grundstimmung beim Lesen erzeugt. Insbesondere Ellie als Hauptprotagonistin hat meine Sympathie geweckt, denn sie ist auf ihrem Weg des Helfenwollens unbeirrbar und verfügt über eine hohe empathische Auffassungsgabe. Trotz oder gerade wegen ihres jungen Alters von 12 Jahren verhält sie sich weise und mitfühlend. Lauren Wolk ist es darüber hinaus gelungen, allen anderen Charakteren der Geschichte Lebendigkeit und Authentizität einzuhauchen. Die Geschwister Samuel und Esther haben ihre eigene Art mit der schweren Familiensituation umzugehen, während ihre Mutter versucht, ihren Schmerz mit Pflichtbewusstsein zu betäuben. Ellie gelingt es, all‘ dieses Leiden und seine Bewältigungsversuche wahrzunehmen und trotzdem in eigenen inneren Gleichgewicht zu verweilen, aus dem sie heraus erst zur Hilfe fähig ist. Sie lernt zu verstehen, dass Erlebnisse Menschen prägen und verändern. Als dann Cate und Larkin ihren Part in der Geschichte einnehmen, wird das Buch zu einer noch größeren, bereichernden Erfahrung, gewinnt an Spannung und transportiert wertvolle Botschaften in klarer Sprache, die das Herz berühren. Ein Beispiel von Seite 370: „Und in jenem Moment – einem Moment, der von da an immer für den Versuch stehen würde, andere Möglichkeiten zu sehen – in jenem Moment gab ich mir selbst ein Versprechen: Nie wieder würde ich voreilig urteilen. Nie wieder.“
Lauren Wolk hat ihr Buch vorrangig an junge Leser adressiert, aber mit ihrer wundervollen Schreibweise gelingt es ihr, auch ältere Menschen außerhalb dieser eng gefassten Zielgruppe zu erreichen. Ihr neues Werk hat mich, trotz meiner 36 Jahre, nachdenklich gestimmt und tief berührt. Deshalb spreche ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Die Erfindung des Mutes

Die Erfindung der Sprache
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Nun hat das Jahr gerade erstmal seinen ersten Monat absolviert, aber ich bin mir dennoch sicher, bereits ein Lesehighlight entdeckt zu haben, das mir bis zum Jahresende in Erinnerung bleiben und als Vergleichsbasis ...

Nun hat das Jahr gerade erstmal seinen ersten Monat absolviert, aber ich bin mir dennoch sicher, bereits ein Lesehighlight entdeckt zu haben, das mir bis zum Jahresende in Erinnerung bleiben und als Vergleichsbasis für die noch folgenden Leselektüren dienen wird. Frau Baumheier erzählt in "Die Erfindung der Sprache" eine skurille und zugleich anrührende Geschichte über die Heldenreise eines jungen Mannes, der sich großen Herausforderungen stellen muss, um herauszufinden, was mit seinem Vater vor vielen Jahren geschehen ist. Adam muss dafür strenge, selbst auferlegte Regeln brechen und ein großes Sicherheitsbedürfnis überwinden. Auf eine oftmals seltsam anmutende und unvohersehbare Art und Weise gelingt es ihm, sich an die neuen, schwierigen Situationen anzupassen und von manchen, weniger hilfreichen Einschränkungen zu befreien. Nicht nur zu Adam entwickelt man als Leser eine besondere Beziehung, auch alle anderen Darsteller der Geschichte werden, auf ihre eigene Weise, liebenswert und realistisch beschrieben. Insbesondere die fürsorgliche Großmutter Valeska, auch Leska genannt. Sie wollte, wie fast alle anderen Protagonisten, ihren Enkelsohn nicht verändern, sondern setzte alles daran, seine Umwelt an seine besonderen Bedürfnisse anzupassen. Deshalb war es auch besonders spannend mitzuverfolgen, wie Adam dennoch lernt, sich mutig auf das Leben einzulassen. Der humorvolle, ansprechende Sprachstil der Autorin verwandelte den Roman in ein echtes Lesevergnügen, das ich jedem Leser empfehlen kann, der kauzige Charaktere und skurill anmutende Geschichten liebt. Für mich habe ich eine ganz wichtige Botschaft in diesem Buch entdeckt:
Einatmen.
Ausatmen.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Informatives Gesamtpaket über den Zusammenhang von Ernährung und Wohlbefinden

Essen gut, alles gut
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Mit „Essen gut, alles gut“ ist ein hervorragender Ernährungsratgeber erschienen, der seinen Lesern kompakt und verständlich vermittelt, aus welchen Bestandteilen eine ausgewogene und gesunde Ernährung ...

Mit „Essen gut, alles gut“ ist ein hervorragender Ernährungsratgeber erschienen, der seinen Lesern kompakt und verständlich vermittelt, aus welchen Bestandteilen eine ausgewogene und gesunde Ernährung zusammengesetzt werden kann. Die Leser werden dazu angehalten, selbst herauszufinden, welche Energiequellen für ihren individuell veranlagten Stoffwechsel am besten funktionieren. Die geschilderten Fallbeispiele, die intelligent aufbereiteten Schaukästen zu den einzelnen Themen und auch ein paar Rezeptideen bieten eine wertvolle Unterstützung, um die praktische Umsetzung des Gelesenen zu erleichtern. Besonders hervorzuheben ist die Leichtigkeit des Schreibstils von Frau Dr. Niemeier, der glücklicherweise keinen erhobenen Zeigefinger erkennen lässt und deshalb auch sehr motivierend wirkt. Ich hätte mich gefreut, wenn das Buch noch ein wenig mehr auf multiple Nahrungsmittelunverträglichkeiten eingegangen wäre, aber davon wird letztlich auch nichts im Klappentext versprochen. Das vorliegende Werk hat mein Wissen aus vorausgegangenen Ernährungsberatungen dennoch gekonnt aufgefrischt und auch neue Erkenntnisse nachvollziehbar aufbereitet. Aus diesem Grund kann ich das Buch jedem Menschen, der sich bewusst gesünder ernähren möchte, nur empfehlen. Insbesondere auch für Menschen, die eine Verantwortung für die heranwachsenden Generationen tragen und ihnen – ohne strenge Ernährungsregeln – vermitteln möchten, wie das individuell passende Essen das eigene Wohlbefinden positiv beeinflusst.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Über Selbst- und Freiheitsfindung

Ungezähmt
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Ein wundervolles, motivierendes und inspirierendes Buch ist Glennon Doyle mit „Ungezähmt“ gelungen. Es kam mir so vor, als würde ich der Lebens- und Erkenntnisgeschichte einer guten, weisen Freundin „lauschen“, ...

Ein wundervolles, motivierendes und inspirierendes Buch ist Glennon Doyle mit „Ungezähmt“ gelungen. Es kam mir so vor, als würde ich der Lebens- und Erkenntnisgeschichte einer guten, weisen Freundin „lauschen“, denn die Autorin lässt ihre Leser auf eine bemerkenswert selbstverständlich erscheinende Art an den Tief- und Wendepunkten ihres Lebens teilhaben. Dazu gehört eine Menge Mut und das Talent zur Selbstreflexion. Und dieses prüfende Nachdenken der Autorin über ihr Verhalten entfacht auch den eigenen Wunsch, sich selbst besser kennenlernen zu wollen. Warum gelingt es den Ansprüchen und Erwartungen anderer Menschen, meine Verhaltensweisen ihrem Wohlwollen entgegen zu biegen? Welche inneren Überzeugungen und persönlichen Grundannahmen begünstigen, dass ich meine eigenen Wünsche denen der anderen unterordne?
Es fällt mir im Nachhinein sehr schwer, diese überaus lesenswerte Textsammlung über Verstehen, Weisheit, Selbst- und Freiheitsfindung in einen treffend beschreibenden Satz „zu verpacken“. Ich hoffe und wünsche mir, dass jeder Leser und jede Leserin in diesem Buch ihre eigenen Anregungen und Denkanstöße findet. Trotzdem handelt es sich meiner Meinung nach nicht um einen Ratgeber im klassischen Sinne, sondern eher um ein autobiographisches Werk, das aus reinem Interesse an der Lebens- und Denkart einer mutigen Frau gelesen werden darf.

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