Cover-Bild Reise mit zwei Unbekannten
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 26.03.2021
  • ISBN: 9783847900566
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Zoe Brisby

Reise mit zwei Unbekannten

Roman
Monika Buchgeister (Übersetzer)

Die 90-jährige energische Maxine ist aus dem Seniorenheim ausgebüxt, um ihr Ableben selbstbestimmt zu regeln. Der schüchterne Student Alex hat Liebeskummer und braucht frischen Wind. Das Schicksal führt sie über ein Mitfahrportal zusammen. In einem uralten Twingo brechen sie zu einer Fahrt durch Frankreich nach Brüssel auf. Als Maxine von der Polizei gesucht wird, beginnt ein atemloses Abenteuer - mit Blick auf die grandiose Vielfalt des Lebens.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2021

Witziger Roadtrip mit ein paar Schwächen

6

"Museen, Reisen und Literatur" trifft auf "Technik, Whiskey und Tour de France" - das klingt nach einer spannenden Mischung mit Situationskomik! Mit diesen Schlagworten stellen sich die beiden Protagonisten ...

"Museen, Reisen und Literatur" trifft auf "Technik, Whiskey und Tour de France" - das klingt nach einer spannenden Mischung mit Situationskomik! Mit diesen Schlagworten stellen sich die beiden Protagonisten aus Zoe Brisbys Roman „Reise mit zwei Unbekannten“ in der Mitfahrzentrale vor. Dabei ist Alex ist jung, depressiv und vorsichtig; Maxine alt, lebenslustig und aus dem Altenheim ausgebüxt. Die beiden machen sich gemeinsam auf den Weg nach Brüssel und was sie gemeinsam erleben hat sich für mich an vielen Stellen nach Roadtrip Movie angefühlt.

Eigentlich versprach das Buch alles, was ich gerne mag: Etwas verschrobene Charaktere, eine gemeinsame Reise, Humor, aber auch ernste Themen wie Depressionen, Alter, Einsamkeit und Alzheimer. Trotzdem ist bei mir der Funke beim Lesen nicht so richtig übergesprungen. Das hatte viele verschiedene Gründe. Zum einen bedient sich die Autorin häufig langen Dialogen. In einem Film mag das durchaus funktionieren, zum Lesen waren sie mir jedoch häufig zu langatmig und konstruiert. Auch das Stilmittel der Überziehung hat für mich nicht immer so richtig funktioniert. Ab und zu wurde es mir einfach zu klamaukig. Die kleinen Eigenheiten, die einen Charakter besonders machen, habe ich zu Beginn des Buches noch erfreut wahrgenommen (verdrehte Sprichwörter, eine Handtasche mit witzigen Gegenständen etc.), im Laufe der Geschichte war ich dann aber schon fast genervt von der Häufigkeit, mit der darauf explizit hingewiesen wurde. Zu häufig hatte ich das Gefühl, die Geschichte wird mir nun noch einmal erklärt. Den Umgang mit den ersteren Themen des Buches habe ich nicht als besonders feinfühlig empfunden, sondern oft als Bruch, der nicht so richtig zum Rest der Geschichte passt. „Man muss nur mal was erleben, dann wird man die Depression schon los “ Diese Message finde ich sehr fragwürdig.

So ist eine ganz schöne Liste mit Dingen zusammengekommen, die mich beim Lesen etwas gestört haben. Trotzdem habe ich mich beim Lesen zwischendurch gut unterhalten gefühlt, sodass ich am Ende das Fazit „ganz nett“ ziehen konnte. Ein Buch, das man ohne große Erwartungen an einem entspannten Tag im Urlaub lesen kann!

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Eine Reise voller Überraschungen

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Maxine und Alex könnten unterschiedlicher nicht sein: Sie ist eine junggebliebene 95-Jährige, die das Leben bereits in vollen Zügen genossen hat und ihm nun ein Ende zu setzen, bevor es mit ihrer Gesundheit ...

Maxine und Alex könnten unterschiedlicher nicht sein: Sie ist eine junggebliebene 95-Jährige, die das Leben bereits in vollen Zügen genossen hat und ihm nun ein Ende zu setzen, bevor es mit ihrer Gesundheit bergab geht. Er ist Mitte 20, leidet an Depressionen und erhofft sich nicht mehr viel von seinem Leben. Ein Zufall will es, dass die beiden sich über eine Mitfahrer-Agentur finden und gemeinsam in Alex' Twingo den Weg nach Brüssel antreten, und nach anfänglichen Vorurteilen und Missverständnissen beginnt sich eine wahre Freundschaft zwischen ihnen zu entwickeln. Unpraktisch nur, dass Maxine zuvor niemanden offiziell von ihren Absichten in Kenntnis gesetzt hat und es nun für alle anderen so aussieht, als sei sie von Alex aus dem Altenheim entführt worden...

Der Einstieg ins Buch ist sehr humorvoll - denn weil sie jeweils mit jemand vollkommen anderem rechnen, verpassen sich die beiden Protagonisten ersteinmal fast. Nach anfänglichem Zögern - aufgrund seines übermüdet und etwas heruntergekommen wirkenden Erscheinungsbildes hält sie Alex nun icht mehr für eine junge Frau, sondern einen Drogensüchtigen - beschließt Maxine dennoch, in den Twingo einzusteigen und die Fahrtzeit darauf zu verwenden, Alex wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Es dauert eine Weile, bis sie einsieht, dass sie mit ihrer Vermutung nicht ganz richtig, aber auch nicht vollkommen falsch liegt - Alex braucht durchaus ein wenig Hilfe, um sein Leben wieder in die richtige Spur zu lenken.

Der lockere, humorvolle Schreibstil wird das ganze Buch hindurch aufrechterhalten und immer wieder von ernsteren, leider aber meist etwas zu pathetisch und dadurch irgendwie zitiert wirkenden Weisheiten und Ratschlägen Maxines untermalt. Diesen teilweise konstruiert wirkenden Passagen mit durchaus tiefgründigem Kern stehen einige sehr überspitzt dargstellte Momente und Szenen gegenüber, die durch ihre Komik schon wieder unglaubwürdig erscheinen; allein das undurchdachte Vorgehen der Polizei, die über einen Tag lang vollkommen erfolglos versucht, die Spur der vermeintlich als Geisel genommenen älteren Dame aufzunehmen, und die all ihre Fortschritte sofort in Rundfunk und Fernsehen kundtut, kann nur als dilettantisch bezeichnet werden. Die Ermittlungsarbeiten als solche stehen zwar nicht im Fokus des Romans, tragen aber doch wesentlich dazu bei, dass das ganze in ihm geschilderte Ereignis Einiges an Überzeugungskraft verliert und dem Roman einen überspannt und wenig glaubhaft wirkenden Charakter verleiht. Stattdessen wird mehr auf Situatinskomik gesetzt, was ja auch vollkommen in Ordnung ist, mich in diesem Fall aber nicht ganz zufriedengestellt hat. Ich hätte mir neben der Komik noch einen tiefergehenden Blick auf die "dunkle" Seite und Alex' Depressionen gewünscht.

Insgesamt ein kurzweiliger Roman, der zweifellos unterhalten kann, dem es aber für meinen Geschmack eine Spur zu sehr an Ernstahftigkeit mangelt.

Veröffentlicht am 27.03.2021

Humorvolle Geschichte eines ungewöhnlichen Roadtrips

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Alex ist Mitte Zwanzig und leidet an einer Depression, seit er bei dem Mädchen, für das er schwärmt, abgeblitzt ist. Um den Kopf frei zu bekommen entscheidet er sich, mit dem Auto nach Brüssel zu fahren. ...

Alex ist Mitte Zwanzig und leidet an einer Depression, seit er bei dem Mädchen, für das er schwärmt, abgeblitzt ist. Um den Kopf frei zu bekommen entscheidet er sich, mit dem Auto nach Brüssel zu fahren. Da er jedoch knapp bei Kasse ist bietet er die Fahrt auf einer Mitfahrzentrale an, und tatsächlich meldet sich ein Max, der mitfahren will. Dieser stellt sich jedoch als Maxine heraus, eine Dame jenseits der neunzig, die aus ihrer Seniorenresidenz ausgebüxt ist. Das ungewöhnliche Duo macht sich auf den Weg, auf dem die Dinge sich schnell anders entwickeln als gedacht.

Die Geschichte startet unterhaltsam mit dem ersten Aufeinandertreffen von Alex und Max. Beide hatten aufgrund ihrer Namen mit einem Mitfahrer des eigenen Geschlechts gerechnet. Nachdem dieses Missverständnis geklärt ist gehen sie aufgrund des Aussehens und Verhaltens des jeweils anderen davon aus, dass dieser irgendetwas mit Drogen am Hut hat. Schnell entwickelt sich ein skurriler Dialog, der während der Autofahrt fortgesetzt wird.

Maxine möchte vor ihrem Tod unbedingt noch etwas Gutes tun und beschließt deshalb, Alex einige Tipps zu geben und ihm einen neuen Look zu verpassen. Als Alex wiederum erfährt, dass Maxine nach Brüssel fährt, um dort zu sterben, will er sie von ihrem Plan abbringen und lässt sich deshalb auf ihre Vorschläge ein, um Zeit zu gewinnen. Als Maxine dann auch noch von der Polizei gesucht wird, ist das Chaos perfekt.

Der Schreibstil ist locker-leicht, sprachlich ist dieses Debüt jedoch nicht ganz ausgereift. Alex wird beispielsweise ständig als „der junge Mann“ betitelt, oft gleich mehrfach hintereinander. Ich hatte erwartet, dass das Buch rund um die Themen Depression und aktive Sterbehilfe auch ernste Töne anschlägt und nachdenklich stimmt, was jedoch nicht der Fall war.

Die beiden Themen sind hauptsächlich dazu da, den Charakteren einen Grund zu geben, um das Wohl des jeweils anderen besorgt zu sein. Ein tieferer Einstieg erfolgt nicht, die die Geschichte bleibt an der Oberfläche und setzt auf jede Menge Situationskomik. Dabei wird vieles überspitzt bis hin zu völlig unrealistisch dargestellt wie die mediale Berichterstattung über die Suche nach Maxine. Es gibt aber auch einige bittersüße Momente, in denen ich die beiden am liebsten in den Arm genommen hätte. Auch die Entwicklungen zum Ende hin sind berührend, aber hier hat es sich die Autorin meiner Meinung zu einfach gemacht.

Bei „Reise mit zwei Unbekannten“ solltet ihr trotz der Schlagworte Depression und Sterbehilfe keine tiefsinnige, nachdenklich stimmende Literatur erwarten (lest dazu lieber mein Lesehighlight „Marianengraben“). Stattdessen bietet das Buch humorvollen und kurzweiligen Roadtrip-Klamauk mit zwei sympathischen, sehr unterschiedlichen Charakteren.

Veröffentlicht am 24.05.2021

Überzogener Roadtrip

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Ein Mitfahrportal bringt einen depressiven jungen Mann (unerfüllte Liebe) mit einer fast hundertjährigen Frau mit Sterbewunsch (Alzheimer) zusammen. Schon zu Beginn müssen einige Missverständnisse aufgrund ...

Ein Mitfahrportal bringt einen depressiven jungen Mann (unerfüllte Liebe) mit einer fast hundertjährigen Frau mit Sterbewunsch (Alzheimer) zusammen. Schon zu Beginn müssen einige Missverständnisse aufgrund der benutzten Namenskürzel und des jeweiligen Aussehens aus dem Weg geräumt werden. Trotzdem machen sie sich in dem alten Twingo auf die Reise. Trotz der eigenen Situation haben beide das Wohlergehen des Mitfahrers im Blick und möchten sich gegenseitig Alternativen aufzeigen.

Im weiteren Verlauf geraten sie von einer skurilen Situation in die nächste, aus denen sie aber immer gestärkt hervorgehen.

In lockerem Schreibstil und recht humorvoll schildert die Autorin diesen Roadtrip. Ich fand die Story aber häufig etwas überzogen und den ernsten Themen nicht angemessen. Ganz neu ist die Romanidee auch nicht - vom Stil erinnert das Buch an "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg..." oder auch "Oma lässt grüßen...". Daher eine eingeschränkte Leseempfehlung für Liebhaber von etwas schrägen Geschichten mit Senioren, die wissen, was sie wollen.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Ein wilder Roadtrip mit Alex und Maxine

2

Ich habe "Reise mit zwei Unbekannten" gelesen und saß plötzlich mit Alex und Maxine in einem viel zu kleinen Auto auf dem Weg nach Brüssel. Er ist 26 und schüchtern, hat sich in eine zum Scheitern verurteilte ...

Ich habe "Reise mit zwei Unbekannten" gelesen und saß plötzlich mit Alex und Maxine in einem viel zu kleinen Auto auf dem Weg nach Brüssel. Er ist 26 und schüchtern, hat sich in eine zum Scheitern verurteilte Liebe verrannt und will in Brüssel neu anfangen. Sie ist schon über 90, quirlig und verrückt. Die Selbstdiagnose Alzheimer nimmt ihr jedoch die Freude am Leben und sie fährt nach Brüssel, um dort selbstbestimmt zu sterben.

Mit diesem ungleichen Paar war ich also unterwegs und es gab so manche Irrungen und noch mehr Wirrungen. Die beiden Unbekannten geraten ständig aneinander als sie versuchen, sich kennenzulernen. Zwischen flotten Sprüchen, großen und kleinen Gefühlen und einer überraschenden Verfolgungsjagd entsteht ein Bündnis zwischen zwei Menschen, die sich eigentlich nie getroffen hätten.

Als Gast auf dem Rücksitz fand ich mich dabei ständig hin. und hergeworfen. Mal ging es oberflächlich zu, dann wurden plötzlich ganz schwere Themen behandelt. Dann wieder Witze, dann derselbe Witz nochmal, eine Lebensweisheit, die Polizei, Anspannung, Entspannung, wieder der Witz, sind wir im Kreis gefahren?

"Wo wollen wir hin?" ist die große Frage, die ich mir immer wieder gestellt habe. Denn während Maxine und Alex mehr oder weniger nach Brüssel fahren, wusste ich nie so recht, was dieser Roman sein möchte. Humor? Gesellschaftssatire? Ein Entwicklungsroman? Für einen lustigen Roman waren die Zwischenklänge zu ernst, aber gleichzeitig bleibt die Geschichte so oberflächlich, dass man mehr als drei Stunden Unterhaltung daraus nicht mitnehmen kann.

Ich ärgerte mich immer wieder darüber, dass Alex "depressiv" genannt, aber gleichzeitig so gezeichnet wurde, dass Depressive als traurige Jammerlappen dastanden. Bei solchen Klischees wäre ich fast ausgestiegen. Letztlich bin ich dann aber doch irgendwie angekommen. Die Reise war ein wilder Ritt und ich habe auch gelacht. Ich glaube aber, nächstes Mal suche ich mir eine andere Mitfahrgelegenheit.

Meinen Humor hat dieses Buch nicht getroffen, aber das ist subjektiv! Ich empfehle das Buch trotzdem für alle, die jetzt Lust bekommen haben, einzusteigen!

2,5 Sterne, das heißt: Eine solide Geschichte, die mich nicht überzeugen konnte.

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