Profilbild von nirak03

nirak03

Lesejury Star
offline

nirak03 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit nirak03 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2021

Familien-Saga mit Drama und Herz

Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen
0

Josephine von Plesow hat für sich beschlossen, in das Hotel ihrer Mutter nach Binz zurückzukehren. Der Tod ihres Bruders Alexander ist noch nicht lange her und die Familie hat schwer an dieser Trauer zu ...

Josephine von Plesow hat für sich beschlossen, in das Hotel ihrer Mutter nach Binz zurückzukehren. Der Tod ihres Bruders Alexander ist noch nicht lange her und die Familie hat schwer an dieser Trauer zu tragen. Das Grand-Hotel steht gut da in diesen Tagen der 20er-Jahre und könnte ihre Zukunft sein. Ihr älterer Bruder Constantin in Berlin geht seinen ganz eigenen Weg. Er führt immer noch das Hotel Astor. Mit seinem dazugehörigen Varieté bewegt er sich am Rande der Legalität. Der Tod seines Bruders macht ihm schwer zu schaffen, zumal er eine Mitschuld trägt. Die Rache an dem Schuldigen lässt ihm keine Ruhe und so entsteht ein furchtbarer Plan.

Endlich liegt der zweite Band der Grand-Hotel-Reihe von Caren Benedikt vor. Ich hatte mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. „Die mit dem Feuer spielen“ setzt genau dort an, wo „Die nach den Sternen greifen“ endet. Es sind lediglich ein paar Wochen dazwischen. Für die Familie muss das Leben nach dem Tod von Alexander weitergehen. Dies ist natürlich nicht so ganz einfach und gerade Bernadette, die Mutter, hat schwer an der Trauer zu tragen. Allerdings ist es der Autorin gut gelungen, diese Szenen zu beschreiben. Sie erzählt von der Trauer um einen geliebten Menschen und davon, wie das Leben weitergehen muss. So nach und nach kehrt Bernadette in ihr Leben zurück.

Ein zweiter Handlungsstrang erzählt dann den weiteren Weg, den Constantin geht. Mit ihm taucht der Leser ein in die Unterwelt Berlins und darüber hinaus. Constantin geht seinen eigenen Weg, ob sein Verhalten immer richtig ist, sei mal dahin gestellt, aber so wie schon im Vorgänger sein Leben beschrieben wurde, ist sein Handeln jetzt durchaus logisch und nachvollziehbar, wenn wohl nicht unbedingt gutzuheißen. Mir hat vor allem gefallen, dass auch seine verletzliche Seite gezeigt wurde. Caren Benedikt hat ihren Charakteren Leben eingehaucht und sie facettenreich gestaltet. Sie hat es verstanden, die Protagonisten wachsen zu lassen und sich erlaubt, sie zu verändern. Nichts scheint vorhersehbar zu sein, gerade das gefällt mir hier gut. Gleichzeitig entsteht ein Gefühl für das Leben in den 20er-Jahren. Die Autorin erzählt nämlich auch von den politischen Gegebenheiten dieser Zeit. Sie hat diesen historischen Hintergrund gut mit ihrer fiktiven Geschichte verwoben. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Der Erzählstil von Caren Benedikt ist locker und flüssig zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Genau wie im Vorgänger konnte ich einmal begonnen, nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Leider war ich dadurch dann viel zu schnell am Ende angekommen.

Auch wenn es hier einige Rückblenden aus dem ersten Teil gibt, würde ich doch dazu raten, den Vorgänger zu lesen. Eben aus dem Grund, dass sich die Charaktere weiterentwickeln und man sie so besser verstehen kann. Es ist zwar nicht zwingend notwendig, aber vermutlich hat man dann mehr Freude an dieser Geschichte.

Fazit:

Dieser zweite Teil hat mir genauso gut gefallen wie schon der erste Band von „Das Grand-Hotel“. Mir gefällt, wie hier ein historischer Hintergrund mit einer fiktiven Geschichte um Liebe, Familienzugehörigkeit und Drama miteinander verwoben wird. Ich konnte abtauchen in die Welt der Familie von Plesow und fühlte mich gut unterhalten. Jetzt heißt es leider wieder warten, bis der 3. Band erscheint.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2021

Spannend und Interessant

Finstere Havel
0


Hauptkommissar Toni Sanftleben wird zu einem neuen Fall gerufen. Eine junge Frau wurde samt ihrem Auto aus der Havel geborgen, alles sieht nach Selbstmord aus, aber ist es das auch? Toni und sein Team ...


Hauptkommissar Toni Sanftleben wird zu einem neuen Fall gerufen. Eine junge Frau wurde samt ihrem Auto aus der Havel geborgen, alles sieht nach Selbstmord aus, aber ist es das auch? Toni und sein Team begeben sich auf Spurensuche. Schnell stellt sich heraus, dass die junge Frau Biologin war und an einem großen Flussprojekt mitgearbeitet hat. Hatte sie etwas zu verbergen? Warum ist sie Tod?

Mit „Finstere Havel“ liegt jetzt schon Band 5 dieser Reihe vor und wieder gibt es einen spannenden Fall zu klären. Ich mag diese Reihe sehr gern lesen. Tim Pieper schreibt in seiner eigenen unaufgeregten Art Krimis, die zum Nachdenken anregen. In diesem vorliegenden Fall kann man die weitere Havellandschaft erkunden.

Nicht nur der Fall in sich ist spannend aufgebaut, auch erzählt der Autor hier von dem Umweltschutz in dieser Region. Ich finde es gut, wenn man so ganz nebenbei noch etwas lernen kann. Natürlich ist die Auflösung dieses Falles im Vordergrund. Die Spuren hat Tim Pieper wie eigentlich immer, gekonnt gelegt. Sie führen so nach und nach zu dem Täter und klären das wieso und weshalb und sind dabei aber nicht zu offensichtlich, sodass es immer wieder Spaß macht, mit zurätseln und Spuren zu entschlüsseln.

Auch das Privatleben von Toni Sanftleben wird geschildert und kommt nicht zu kurz. Mir gefällt gut, wie man beim Lesen so nach und nach mitansehen kann, wie er in seinem Leben weiter vorankommt. Natürlich entwickeln sich auch seine Kollegen weiter und verändern sich.
Der Autor versteht es geschickt, dass Privatleben der Protagonisten mit der eigentlichen Tat zu verbinden und lässt so ein Gesamtbild der Charaktere entstehen. Ich finde es zudem gut, dass nichts im Leben des Hauptkommissars vorhersehbar ist. Weder was den Fall betrifft noch sein eigenes Leben oder das seiner Kollegen. Der Erzählstil von Tim Pieper ist dabei leicht und locker zu lesen. Mir geht es jedes Mal so, dass ich einmal begonnen nicht mehr das Buch zur Seite legen mag.

Fazit:

„Finstere Havel“ ist ein spannender Krimi nicht nur mit einem interessanten Fall, sondern sorgt auch mit Hintergrundwissen über das Havelland für gute Unterhaltung. Leider war auch dieser Krimi viel zu schnell ausgelesen und nun heißt es wieder warten, bis zum nächsten Fall von Toni Sanftleben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2021

Wundervoller Roman, mit vielen Emotionen

Klaras Schweigen
0



Miriam lebt und arbeitet in Freiburg, sie liebt ihre Großmutter Klara über alles. Dann erleidet diese plötzlich einen Schlaganfall und alles im Leben von Miriam ändert sich. Die alte Dame muss mühsam ...



Miriam lebt und arbeitet in Freiburg, sie liebt ihre Großmutter Klara über alles. Dann erleidet diese plötzlich einen Schlaganfall und alles im Leben von Miriam ändert sich. Die alte Dame muss mühsam wieder das Sprechen erlernen, doch plötzlich spricht sie französisch, Worte, die Miriam von ihr noch nie gehört hat. Auf ihre Fragen gibt es keine Antworten, nur eins weiß Miriam, Klara verließ Freiburg 1949, um in Konstanz zu leben, aber warum? Miriam begibt sich auf Spurensuche und stößt auf ein lang gehütetes Familiengeheimnis. Was hat Klara als junges Mädchen erlebt?

Die Autorin Bettina Storks hat schon einige Bücher herausgebracht und als ich gefragt wurde, ob ich ihr neuestes Buch lesen möchte, war ich neugierig, was diese Autorin zu erzählen hätte. Gleich vorweggenommen, ich wurde nicht enttäuscht.

Auf zwei Zeitebenen erzählt die Autorin eine Geschichte von Liebe und Leid in den Nachkriegswirren in Freiburg/Konstanz. Die Zeit ab 1948 und aus dem Leben von Klara und ihrer Familie hat sie dabei lebendig werden lassen.

Der zweite Handlungsstrang erzählt aus dem Jahr 2018 und davon, wie Miriam sich die Familiengeschichte erarbeitet. Die Suche nach der Wahrheit fordert ihr alles ab. Sie muss sich den eigenen Gefühlen stellen und auch hinterfragen, wie war mein Leben bisher und wie soll es weitergehen?

Erwartungsvoll habe ich das Schicksal von Klara mitverfolgen. Diese Geschichte ist eine Geschichte voller Emotionen, die einen auf eine Achterbahn der Gefühle entführt. Ich hatte sehr schnell Bilder im Kopf, denn wie Bettina Storks ihre Geschichte erzählt, ist facettenreich, poetisch und wortgewandt. Mal ist man bei Klara, die Schritt für Schritt wieder ins Leben zurückfindet und gleichzeitig wird aus deren Leben erzählt, um dann im nächsten Kapitel Miriam dabei zuzusehen, wie sie die Puzzleteile aus dem Leben von Klara zusammensetzt und dabei auch für sich selbst ihr Leben hinterfragt.

Gerade die Nachkriegsjahre waren nicht einfach. Bettina Storks schildert davon, wie das Leben für die Menschen weitergehen musste und vor allem davon, wie sie damit umgangen sind. Sie hat perfekt historische Details dieser Zeit in ihre fiktive Geschichte einfließen lassen.

Die einzelnen Charaktere hat die Autorin dabei lebhaft geschildert. Sie haben ihre Ecken und Kanten und müssen sich ihrem Schicksal stellen. Dies gelingt mal gut und mal weniger gut. Mir haben nicht nur Klara und Miriam gefallen, auch wie die Familie dargestellt wurde, war glaubhaft in Szene gesetzt.

Fazit:

Bettina Storks ist es hervorragend gelungen, aus Vergangenheit und Gegenwart einen Roman zu erschaffen, der mich eine Zeit lang wunderbar unterhalten hat. Dies war zwar erst mein erstes Buch dieser Autorin, aber bestimmt nicht mein letztes. Ich mag Geschichten, die aus der Vergangenheit erzählen und dabei eine Brücke in die Gegenwart schlagen. In „Klaras Schweigen“ ist dies für mich perfekt umgesetzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2021

Auf der Suche nach Lebe und Freundschaft und einer Heimat

Die Farbe des Nordwinds
0


Ellen ist das Kind einer Mutter, die versucht, sich im Leben zurechtzufinden. Es gelingt ihr Mal mehr und mal weniger. Eine Zeit lang sieht es so aus, als könnte die Mutter sich auf einer Hallig heimisch ...


Ellen ist das Kind einer Mutter, die versucht, sich im Leben zurechtzufinden. Es gelingt ihr Mal mehr und mal weniger. Eine Zeit lang sieht es so aus, als könnte die Mutter sich auf einer Hallig heimisch fühlen. Für die Mutter ist es nur ein kurzer Augenblick, für Ellen war es wie nach Hause kommen. Schon bald muss sie aber mit ihrer Mutter die Hallig wieder verlassen, sie geht aber nicht ohne das Versprechen an sich selbst, ich komme wieder. Nach langen Jahren kehrt sie dann als erwachsene Frau und Lehrerin zurück und versucht dort anzuknüpfen, wo sie als Kind begonnen hat. Vor allem die Freundschaft zu Liske, will sie unbedingt erneuern. Liske war ihr damals wie eine Schwester und so soll es wieder sein. Aber Ellen hat nicht mit den Hindernissen auf der Hallig gerechnet, jetzt muss sie versuchen, die Hürden zu überwinden, um ihre Heimat für sie heimisch werden zu lassen.

Hinter dem Pseudonym Klara Jahn verbirgt sich eine deutsche Autorin, von der ich schon einige Bücher gelesen habe. Es ist die Autorin Julia Kröhn, die hier einen neuen Namen bekommen hat.
Mir ist es eigentlich egal, unter welchem Namen sie schreibt, ihre Bücher gefallen mir bisher immer gut. Auch „Die Farbe des Nordwinds“ macht da keine Ausnahme.

In zwei unterschiedlichen Handlungssträngen erzählt die Autorin ihre Geschichte auf einer Hallig in der Nordsee. Zunächst mit Ellen in der Gegenwart. Sie ist eine Frau, die auf eben dieser Hallig ihre Wunschheimat gefunden hat. Sie muss nun dafür kämpfen, anerkannt zu werden und mit einem guten Gefühl auch bleiben zu können. Es stellt sich als gar nicht so leicht heraus. Die Menschen auf der Hallig sind eigenwillige Bewohner und lassen Fremde nicht unbedingt leicht in ihre Gemeinschaft. Da hilft es auch nicht viel, dass Ellen als Kind schon mal da war.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von dem Leben auf der Hallig um 1825. Schnell merkt man beim Lesen, dass sich die Beweggründe der Menschen nicht wesentlich verändert haben. Auch im 19. Jahrhundert war der Kampf um ein Leben auf der Hallig täglich spürbar. Liebe und Freundschaft war zu keiner Zeit selbstverständlich.

Klara Jahn hat es gut verstanden, die Gegenwart mit der Vergangenheit zu kombinieren. Die Parallelen der Protagonisten, was ihr Leben und ihre Liebe betrifft, war deutlich spürbar. Der schöne Erzählstil, der die Nordsee lebendig werden lässt, hat mit dazu beigetragen, dass ich das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen konnte. Ich musste einfach immer weiter lesen und wissen, was aus Ellen und ihre Zukunft wurde und natürlich, was die Charaktere aus dem 19. Jahrhundert erlebten. Zudem schildert Klara Jahn ihre Geschichte so lebendig und echt, sie zeichnet Farben in ihre Seiten, dass es wie ein Sog war, der einen nicht mehr loslässt.

Natürlich schildert sie auch ausführlich das Leben auf den Halligen. Es gibt Einblicke in den Vogelschutz und was es gerade für die Bewohner bedeutet, im Naturschutzgebiet Wattenmeer zu leben. Der Schutz von Land und Leute ist Thema in der Gegenwart genau wie in der Vergangenheit. Für mich war es aber gerade diese Kombination, die die Geschichte so authentisch gemacht hat.

Fazit:

„Die Farben des Nordwinds“ ist ein einfühlsamer, wunderschöner Roman über das Leben und die Liebe auf einer Hallig mitten in der Nordsee. Ich hatte sehr schöne Lesestunden und war fast ein wenig wehmütig, als die Geschichte von Ellen und ihrer Hallig ausgelesen war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.02.2021

Ein ganz besonderes Schicksal

ZwischenWelten - Seelentanz
0

Gregor wächst gemeinsam mit seinem Bruder in Zwickau auf, er soll einmal die Schneiderwerkstatt des Vaters übernehmen. Doch das Schicksal hat einen anderen Weg für ihn vorgesehen. Der plötzliche Tod des ...

Gregor wächst gemeinsam mit seinem Bruder in Zwickau auf, er soll einmal die Schneiderwerkstatt des Vaters übernehmen. Doch das Schicksal hat einen anderen Weg für ihn vorgesehen. Der plötzliche Tod des Vaters zwingt ihn, die Heimat zu verlassen und nach Prag zu gehen. Hier will er arbeiten und lernen, um so den Grundstein für seine eigene Zukunft zu legen. Sein geliebtes Mädchen muss er dabei in der Heimat zurücklassen. In Prag lernt er ein anderes Leben kennen und ein anderes Mädchen. Gregor ist hin-und hergerissen zwischen seiner Liebe zu Marta und fasziniert von der schönen Elisabeth. Erschwerend kommt für den jungen Mann hinzu, dass er mit der Ordnung der Welt, so wie die Obrigkeit sie ihnen aufzwingt, nicht einverstanden ist. Die politischen Unruhen in der Mitte des 19. Jahrhunderts sorgen auch bei Gregor für ein Umdenken. Er will ein freies, selbstbestimmtes Leben für sich und seine Familie.

Dieses Buch „Seelentanz“ ist der zweite Roman aus der Reihe „Zwischenwelten“ des Autors Stefan Schwarz. Es ist eigentlich der zweite Teil zu „Die weiße Krähe“. Während im ersten Buch das Leben einer Auswanderin aus Böhmen, die in Amerika ihre neue Heimat findet, erzählt wird, erfährt der Leser nun, wie es überhaupt zu dieser Idee, Böhmen zu verlassen gekommen ist. Es handelt sich also eigentlich um die Vorgeschichte, aber das Schöne an diesen Büchern ist tatsächlich, dass man sie unabhängig voneinander lesen kann. Ich konnte mich ganz und gar auf das Leben von Gregor und seiner Familie einlassen.

Der Autor hat es gut verstanden, das Schicksal dieses jungen Mannes zu erzählen. Er hat mich mitgenommen in die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Zwickau und Prag. Das Leben von Gregor war geprägt von seinem Wunsch, auf eigenen Beinen zu stehen und für seine Familie etwas zu schaffen. Dabei wird ihm aber schnell klar, es gibt Hindernisse, die überwunden werden wollen. Das Leben von Gregor ist nicht unbedingt als einfach zu bezeichnen, er hat einen langen und schwierigen Weg vor sich, als er die Heimat verlässt und sich nach Prag aufmacht.

Stefan Schwarz erzählt diese Geschichte spannend bis ins letzte Detail. Dabei schildert er Ereignisse, die mal zum Schmunzeln sind, aber auch oft von Traurigkeit getragen werden. Er schreckt nicht davor zurück Einzelheiten zu erzählen und auch so manch pikantes Detail hat seinen Weg zwischen die Seiten gefunden. Mir hat diese Mischung gut gefallen. Es fiel mir leicht, mich auf die Lebensgeschichte von Gregor und seiner Familie einzulassen.

Der Erzählstil von Stefan Schwarz ist angenehm zu lesen. Er schafft es auf seine ganz eigene Weiser, dass man das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen mag. Ich fühlte mich von dieser Geschichte in den Bann gezogen.

Es wird aber nicht nur das Schicksal dieser Familie erzählt, der Autor hat es außerdem verstanden, die politischen Ereignisse in Böhmen zu schildern. Die Aufstände der einfachen Leute in Prag, der Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit und vielleicht die Unabhängigkeit von dem österreichischen Königshaus zu erreichen, sind ein wichtiger Teil dieser Geschichte. Ich habe hier so einiges gelesen, was mir so nicht bekannt war. In seinem Nachwort erzählt Stefan Schwarz noch kurz davon, wie es zum Entstehen dieser Geschichte von Gregor gekommen ist.

Fazit:

„Seelentanz“ ist ein historischer Roman, der mich von der ersten Seite an abgeholt hat. Ich habe eine Geschichte gelesen, die voller Hoffnung und Leid gewesen ist. Eine Geschichte, die spannend und unterhaltsam war und mich dabei wunderbar unterhalten hat. Ich liebe solche Bücher, die mich nicht mehr loslassen und in eine fremde Welt entführen. Vielen Dank, dass ich dieses Buch lesen durfte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere