Profilbild von full_bookshelves

full_bookshelves

Lesejury Profi
offline

full_bookshelves ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit full_bookshelves über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2021

Spannend!

Todesurteil
0

Meinung: Den zweiten Fall von dem etwas eigenen Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez wollte ich mir keinesfalls entgehen lassen.
In Wien taucht ein Mädchen auf, das vor einem Jahr entführt wurde. Ihr Rücken ...

Meinung: Den zweiten Fall von dem etwas eigenen Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez wollte ich mir keinesfalls entgehen lassen.
In Wien taucht ein Mädchen auf, das vor einem Jahr entführt wurde. Ihr Rücken ist über und über mit Motiven aus Dantes „Inferno“ tätowiert. Melanie Dietz, eine Staatsanwältin spezialisiert auf Kindesmissbrauch, übernimmt den Fall. Mit ihr hat der Autor einen sehr sympathischen Charakter erschaffen, ich hoffe irgendwann wieder von ihr zu lesen.
Sneijder unterrichtet derweil in Wiesbaden einen Lehrgang beim BKA, wo auch Nemez eine Ausbildung machen darf. Er nimmt in dem Kurs ungeklärte Mordfälle mit seinen SchülerInnen durch und bald bekommt Nemez den Verdacht, dass diese Fälle irgendwie zusammenhängen. Von ihrer Ausbildung wird sie allerdings auch etwas abgelenkt, denn ihre Jugendliebe Erik, mit dem sie vor kurzem noch eine Fernbeziehung geführt hat und der auch beim BKA arbeitet, wurde im Dienst angeschossen und liegt seitdem im Koma. Auch dieser Vorfall hat in ihren Augen womöglich mit den Fällen aus Sneijders Kurs zu tun.
Abwechselnd liest man aus Wien und Wiesbaden, zwischendurch gibt es auch Kapitel aus der Sicht einer anfangs noch unbekannten Person. Durch den Wechsel der Perspektiven kommt es immer wieder zu spannenden Cliffhangern und die Spannung bleibt konstant weit oben. Wie alles zusammenhängt, war mir lange nicht ganz klar, was ein Mitraten wunderbar ermöglicht hat.
Was mir in dem Teil gefehlt hat, beziehungsweise zu kurz gekommen ist, war der Schlagabtausch zwischen Sneijder und Nemez. Die beiden bekommen leider nur wenige Seiten zusammen, oft liest man in Wiesbaden nur von Nemez.
Das Ende war aber auf jeden Fall super gemacht und fast alle offenen Fragen wurden geklärt.

Fazit: Ein spannender Thriller mit tollen Charakteren und teils unerwarteten Wendungen. Andreas Gruber hat mit Sneijder und Nemez ein großartiges Duo erschaffen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2021

Wohlfühlbuch

Der Wind singt unser Lied
0

Meinung: Toni zieht es überall hin - nur nicht nach Hause zu ihrer Familie. Seit einiger Zeit ist sie in Costa Rica als ihr Vater anruft, was schon eher ungewöhnlich ist. Kurz darauf beschließt sie, vor ...

Meinung: Toni zieht es überall hin - nur nicht nach Hause zu ihrer Familie. Seit einiger Zeit ist sie in Costa Rica als ihr Vater anruft, was schon eher ungewöhnlich ist. Kurz darauf beschließt sie, vor allem aus Sorge, doch mal wieder nach Hause an die Nordsee zu fahren, nach St. Peter Ording. Dort leben ihre Eltern und ihre Schwester mit ihrem Mann und Sohn. Kaum ist Toni zurück, beginnt der typische Familienalltag. Mit dem Ferienhof ihrer Eltern läuft es nicht mehr so gut und deren Ehe sah auch mal besser aus. Was Toni sehr schnell merkt: es gibt einige Geheimnisse, in die sie nicht eingeweiht wurde. Was es ihr nicht gerade einfacher macht, zu Hause zu sein, sind die vielen schmerzhaften Erinnerungen an ihre Jugend und ihren Exfreund.
Die Handlung fließt angenehm vor sich hin und konnte mich absolut packen, weswegen das Buch wesentlich schneller beendet war als gedacht. Die Autorin hat einen wundervoll angenehmen Schreibstil, der in meinem Kopf perfekt die Szenen gezeichnet hat und mir das Gefühl gegeben hat, dass ich selbst dort bei Toni in St. Peter Ording sei. Auch die Emotionen wurden perfekt beschrieben, sodass ich mitlachen und auch mitweinen konnte.
Das Ende fand ich dann leider etwas plötzlich und gewollt, ich hätte mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht, in denen langsamer auf das Ende hingearbeitet wird und man nicht quasi damit erschlagen wird.
Liebesroman ist es keiner, auch wenn es ein paar Liebesgeschichten darin gibt. Wohlfühlroman mit viel Fokus auf das Thema Familie würde ich sagen, ist die passende Beschreibung.
Am Ende gibt es dann, wie schon in den beiden anderen Büchern der Autorin, einige Seiten mit Rezepten und Anleitungen, die sehr hübsch gestaltet wurden.
Fazit: Ein toller Wohlfühlroman mit Familiendrama, Liebesgeschichten und Freundschaften. Ich konnte mit dem Buch für kurze Zeit an der Nordsee sein, ohne meine Wohnung verlassen zu müssen. Was gerade in diesen Zeiten wirklich perfekt ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.04.2021

Wunderbares Buch

Der Junge, der das Universum verschlang
0

Meinung: Ein wundervolles Cover hüllt diese ungefähr 500 Seiten ein, in denen uns Eli Bell von seinem Leben erzählt. Zu Beginn sind er und sein um ein Jahr älterer Bruder August noch Kinder, am Ende des ...

Meinung: Ein wundervolles Cover hüllt diese ungefähr 500 Seiten ein, in denen uns Eli Bell von seinem Leben erzählt. Zu Beginn sind er und sein um ein Jahr älterer Bruder August noch Kinder, am Ende des Buches sind sie junge Erwachsene. So begleiten wir Eli durch ausschlaggebende Jahre seines Lebens. August spricht seit einigen Jahren nicht mehr, sondern schreibt in die Luft, wenn er etwas sagen will. Für Eli völlig normal. Die beiden wohnen bei ihrem Stiefvater, den Eli sehr liebt, und ihrer Mutter in einem Vorort von Brisbane. Die Eltern sind öfter nicht zuhause denn wie Eli eines Tages herausfindet, sind sie sind Drogendealer. Dafür gibt es Slim, der auf die beiden aufpasst, ein verurteilter Straftäter. Die beiden Jungs lieben ihn sehr und man bekommt im Laufe des Buches auch durchaus einen Einblick in sein Wesen und ich muss sagen - mir ist er auch sehr sympathisch.
Eines Tages geht allerdings etwas schief. Ziemlich sogar. Das hat zur Folge, dass Lyle, ihr Stiefvater, gewaltsam verschwindet, ihre Mutter ins Gefängnis kommt und die beiden Brüder zu ihrem leiblichen Vater ziehen. Ab da will Eli rausfinden was genau mit Lyle passiert ist.
Wie also hat mir das Buch gefallen? Unglaublich gut. Schon allein wegen der Sprache. Seit langem habe ich kein Buch mehr gelesen, das so wundervolle Sätze beinhaltet. Am liebsten wäre ich in gewisse Formulierungen hineingekrochen! Allerdings erst nach dem ersten Drittel. Davor fand ich die Beschreibungen unglaublich langatmig und habe immer wieder Sätze beim Lesen übersprungen. Vielleicht musste mich die Geschichte erst packen.
Wenn jetzt jemand denken sollte, dass ein Buch aus der Sicht von einem Kind bzw. Teenager schwierig zu lesen sein könnte – ja könnte, doch nicht bei Eli Bell. Er denkt viel erwachsener und ist für sein Alter wahnsinnig intelligent. Immer wieder habe ich vergessen, dass er eigentlich noch sehr jung ist.
Ein Genre für dieses Buch könnte ich kaum benennen. Ab und zu verschwimmen Realität und Fantasie, eine wundervolle Liebesgeschichte gibt es auch und kurzzeitig steckt man mitten in einem nervenaufreibenden Thriller.

Fazit: Ein absolut empfehlenswerter Roman! Wundervolle Sprache, interessante und spannende Handlung und Charaktere, die einem ans Herz wachsen. Auch wenn ich anfangs meine Schwierigkeiten mit den langen Beschreibungen hatte, habe ich mich in die Geschichte verliebt und kann das Buch nur empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2021

Toll gelungen

Tod hinter dem Stephansdom
0

Meinung: Der dritte Teil der Reihe rund um die Wiener Journalistin Sarah Pauli beginnt gleich mal mit einem Mord, den man aus der Sicht der Mörderin lesen darf. Dann erhält Sarah einen Anruf mit dem Hinweis, ...

Meinung: Der dritte Teil der Reihe rund um die Wiener Journalistin Sarah Pauli beginnt gleich mal mit einem Mord, den man aus der Sicht der Mörderin lesen darf. Dann erhält Sarah einen Anruf mit dem Hinweis, dass die „schwarze Frau“, die den Tod ankündigt, in Wien umgeht. Als Sarah von dem Mord hört, der dort stattfand, wo die „schwarze Frau“ angeblich gesehen wurde, verbindet mit der Zeit eins und eins und schon steckt sie mitten in dem Fall und will mehr erfahren. Dabei geht sie, wie ich es schon aus den vorigen beiden Bänden kannte, sehr stur vor, lässt einige Dinge von ihrem Aberglauben einfließen und treibt gerne Kommissar Stein in den Wahnsinn. Auch die anderen Charaktere, wie Sarahs ArbeitskollegInnen und ihren Bruder, lernt man wieder etwas näher kennen.
Das Buch ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, wodurch man viel Einblick von allen Seiten bekommt. Die Handlung geht zwar flott los, wird aber in der Mitte der Geschichte etwas langsamer und dadurch zäh zum Lesen, was mich ein bisschen gestört hat.
Bis zum Ende habe ich geraten wer die Mörderin sein könnte und was ihr Motiv ist. Immer wieder haben sich neue Vermutungen ergeben - wirklich sicher war ich mir bis zur Auflösung nicht.
Und was ich gar nicht erwartet hatte und mich sehr positiv überrascht hat: Es gibt einen queeren Plottwist.

Fazit: Wieder ein spannender Teil mit Sarah Pauli. Ein unterhaltsamer Wien-Krimi, bei dem man gut mitraten kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2021

Toller Dialogroman

Ich liebe dich. Punkt. Trotz Ausrutscher
0

Meinung: In dem Buch geht es um Helene und Max, die seit 20 Jahren verheiratet sind. Nach einem Ausrutscher von Max flüchtet Helene nach Venedig, sie will eine Auszeit. Doch Max lässt nicht so leicht locker ...

Meinung: In dem Buch geht es um Helene und Max, die seit 20 Jahren verheiratet sind. Nach einem Ausrutscher von Max flüchtet Helene nach Venedig, sie will eine Auszeit. Doch Max lässt nicht so leicht locker und schreibt ihr immer wieder. Das Buch ist ein Dialogroman, das heißt man liest ihre Nachrichten miteinander. Ich lese solche Bücher sehr gerne, auch wenn ich jedes Mal, so auch hier, einige Zeit brauche, um in einen guten Lesefluss zu kommen. Die Autorin macht es einem aber leicht denn sie wählt immer die richtigen Worte. Ich wurde von dem Schreibstil total gepackt und habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen. Es gibt einiges an Humor und viele ehrliche Worte. Die Gründe für seinen Ausrutscher und die Gedanken der beiden dazu werden offen geschrieben, ich konnte dadurch immer verstehen, wieso sie so handeln (auch ohne immer ihrer Meinung zu sein). Durch die Dialogform kommt natürlich etwas weniger Tiefe auf, als es vielleicht anders würde aber da ich trotzdem alles nachvollziehen konnte, hat mich das nicht weiter gestört.

Fazit: Ein großartiges Buch über die Verbundenheit zwischen zwei Menschen. Ob man selbst nun einen Ausrutscher verzeihen könnte oder nicht spielt keine Rolle. Man liest hier einfach gerne, was sich Max und Helene zu sagen haben. Bis zum Ende war ich gespannt ob und wie die beiden ihre Situation lösen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere