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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2021

Brown babies

Stay away from Gretchen
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Der erfolgsverwöhnte Nachrichtenmoderator Tom Monderath wird mit der schweren Krankheit seiner Mutter konfrontiert. Die Diagnose der Demenz ist erschütternd und stellt das Leben der Beiden vor neue Herausforderungen. ...

Der erfolgsverwöhnte Nachrichtenmoderator Tom Monderath wird mit der schweren Krankheit seiner Mutter konfrontiert. Die Diagnose der Demenz ist erschütternd und stellt das Leben der Beiden vor neue Herausforderungen. Neben seinen sehr zeitintensiven Recherchearbeiten versucht er seiner kranken Mutter mit ihrer zeitweisen Hilflosigkeit gerecht zu werden. In den gemeinsamen Stunden hört er ihr zu und erfährt viel aus dem bewegenden Leben seiner Mutter, was bisher nie thematisiert wurde. Als die Beiden auf das Foto eines jungen farbigen Mädchens stoßen, verschließt sich seine Mutter. Warum weicht sie allen Fragen von Tom aus? Er beginnt kurz darauf mit den Recherchen, in diesem Fall, in seiner eigenen Familie...

Die Autorin Susanne Abel hat mit "Stay away from Gretchen" einen aus meiner Sicht sehr bewegenden Roman geschrieben. Sie nimmt mit den "Brown babies" ein brisantes Thema in den Fokus und baut dieses in eine persönliche und fesselnde Familiengeschichte ein. Ihr sehr bildreicher und lebendiger Schreibstil führt gerade auch die Schilderungen aus der Vergangenheit gut vor Augen. Als sehr gelungen habe ich den Wechsel zwischen den Handlungssträngen in den Zeiten empfunden. Einmal hat die junge Greta Monderath ihr Leben in einer sehr schwierigen Zeit zu bewältigen und dann steht sie kurz davor, ihre Erinnerungen und Eigenständigkeit für immer zu verlieren. Beides wird von Susanne Abel gefühlvoll und authentisch in Szene gesetzt, so dass der Leser die Entwicklungen der Protagonisten gut nachvollziehen kann. Die Geschichte hat mich im Verlauf immer mehr gepackt, so dass es mir immer schwerer fiel, das Buch zur Seite zu legen. Die historischen Hintergründe wirken zudem sehr gut recherchiert.

Insgesamt ist "Stay away from Gretchen" ein für mich äußerst gelungener und gefühlvoll geschriebener Roman mit einem besonderen historischen Hintergrund und einem brisanten Thema, welches mir bisher in dieser Form noch gar nicht bewusst war. Die Autorin Susanne Abel hat dies mit ihrem Erzähltalent hervorragend umgesetzt, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2021

Spannung in Zons

Stummes Opfer: Thriller
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Die gute Stimmung der Einweihungsfeier des neuen Stadtarchivs in Zons schlägt schnell in Entsetzen um, als bei dem Rundgang durch das neue Gebäude die Leiche eines jungen Mannes entdeckt wird. Das Opfer ...

Die gute Stimmung der Einweihungsfeier des neuen Stadtarchivs in Zons schlägt schnell in Entsetzen um, als bei dem Rundgang durch das neue Gebäude die Leiche eines jungen Mannes entdeckt wird. Das Opfer wurde in einer Säule eingemauert und das gebrochene Siegel, welches er bei sich trug, lässt den ermittelnden Kriminalkommissar Oliver Bergmann Böses ahnen. Kurz darauf finden sie in den Händen der Schwester des Opfers wahrhaftig das Gegenstück des Siegels, sie scheint dem selben Täter in die Hände gefallen zu sein. Mehr als 500 Jahre davor steht der Wachmann Bastian Mühlenberg in Zons ebenfalls vor einem großen Rätsel. Mittlerweile sind drei Bettlerinnen spurlos verschwunden und es scheint keine Spur von ihnen zu geben. Als er die Leiche einer der Vermissten im Wald findet, befürchtet er es mit einem Serientäter zu tun zu haben. Die Mördersuche in Zons beginnt...

Die erfolgreiche Autorin Catherine Shepherd konnte mich schon mehrfach mit ihren Thrillern begeistern, so dass ich mich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung auf die neue Reise nach Zons gemacht habe. "Stummes Opfer" ist mittlerweile der elfte Band aus der Reihe und nach nur wenigen Seiten hatte mich Catherine Shepherd schon wieder mit ihrem äußerst lebendigen und temporeichen Schreibstil in den Bann gezogen. Der Spannungsbogen wird in beiden Ebenen klassisch aufgebaut und über die jeweiligen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Der Wechsel zwischen den parallelen Handlungsstränge in den Zeiten belebt die Handlung zusätzlich und der Autorin geling es aus meiner Sicht hervorragend, die beiden voneinander unabhängigen Geschichte zu einem Ganzen zu machen, ohne dass der Leser jemals die Übersicht verliert. Wie ich es von Catherine Shepherd gewohnt bin, weiß sie dann auch noch im Finale mit einer überraschenden Auflösung für einen guten Plot zu sorgen.

"Stummes Opfer" ist für mich die mehr als gelungene Fortsetzung einer besonderen Thriller-Reihe, die mit der speziellen Kombination unterschiedlicher Zeitebenen, sympathischen Protagonisten und dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 04.04.2021

Sympathisches Ermittler-Duo

Lockvogel
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Toni macht in Wien ihre Schauspielausbildung und lebt vermeintlich glücklich mit ihrer großen Liebe Felix zusammen. Von einen Tag auf den anderen ist Felix aber verschwunden und mit ihm das vermögen der ...

Toni macht in Wien ihre Schauspielausbildung und lebt vermeintlich glücklich mit ihrer großen Liebe Felix zusammen. Von einen Tag auf den anderen ist Felix aber verschwunden und mit ihm das vermögen der Großmutter, was das Leben von Toni mitfinanziert hat. Sie kann noch immer nicht glauben, dass Felix sich wirklich auf und davon gemacht hat und würde ihn gerne zur Rede stellen. Da sie sich nicht anders zu helfen weiß, sucht sie die Hilfe des Privat-Detektivs Brehm, der gerade einen neuen Auftrag an Land ziehen konnte. Er sieht in der angehenden Schauspielerin eine gute Unterstützung für seine Ermittlungen und will Toni im Gegenzug auf der Suche nach Felix behilflich sein. Die beiden schließen einen Pakt und das neue Ermittler Duo beginnt mit den Recherchen...

Die österreichische Autorin Theresa Prammer konnte mich bereits mit ihrer Kriminalroman-Reihe um die Wiener Kommissarin Carlotta Fiore begeistern, so dass ich auf ihr neues Werk "Lockvogel" mit neuen Protagonisten sehr gespannt war. Sie erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der den Krimi für mich schnell zu einem Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird um einen rätselhaften Tod auf einer High-Society Party direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Der Verlauf der Geschichte gibt dem Leser immer wieder Möglichkeiten, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft oder Tathintergründe anzustellen, um dann im packenden Finale doch noch von einer raffinierten Auflösung überrascht zu werden. Einen besonderen Charme verleihen dem Kriminal-Roman die beiden Hauptprotagonisten Toni und der Privatdetektiv Brehm. Sie ergänzen sich perfekt, sind interessant gezeichnet und können von Beginn an Sympathiepunkte sammeln. Ebenfalls aus meiner Sicht sehr gelungen war die Verarbeitung des aktuellen und brisanten #MeToo- Themas. Theresa Prammer baut dies geschickt in ihre Geschichte ein, ohne irgendwelche Klischees zu bedienen oder Effekthascherei zu betreiben.

Insgesamt ein für mich wirklich rundum gelungener Kriminalroman mit zwei äußerst sympathischen Hauptprotagonisten, denen hoffentlich noch eine längere gemeinsame Zukunft voraus steht. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Gruselige Kurzgeschichten

Kinder, die im Dunkeln spielen
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Schon das aus meiner Sicht mehr als gelungene Cover zeigt, was den Leser erwartet. In "Kinder, die im Dunklen spielen" zaubert der Autor Daniel Kasper sieben schaurige Geschichten hervor, die einen völlig ...

Schon das aus meiner Sicht mehr als gelungene Cover zeigt, was den Leser erwartet. In "Kinder, die im Dunklen spielen" zaubert der Autor Daniel Kasper sieben schaurige Geschichten hervor, die einen völlig neuen Gruselfaktor auslösen. Stets stehen Kinder im Mittelpunkt und gerade ihre Unbefangenheit bietet dem Autor jede Menge Potential für seine Fantasie. So kämpfen zwei Banden um die Vorherrschaft einer Baubude, die mitten im Wald steht. Ob der Gewinner viel Spaß mit ihr hat? Am Strand trifft die kleine Isabelle auf den Klabautermann und es entbrennt ein Streit um die Barbiepuppe. Auch der vermeintlich harmlose Besuch eines Hallenbades gerät in der düsteren Welt des Autors zu einem Horrorszenario. Man kann an den kurzen Highlights schon erkennen, dass die Kreativität des Autors keine Grenzen kennt.

Daniel Kasper hat aber auch das große Talent, seine vielfältige Fantasie gelungen in Worte zu fassen. Der bildreiche und sehr wortgewandte Schreibstil erzeugt eine sehr düstere und damit mehr als passende Atmosphäre. Gerade aufgrund dieses Rahmens funktionieren seine Geschichte auch so gut und sorgen beim Leser für die entsprechende Gänsehaut. Spätestens seit den Büchern von Stephen King ist es für jeden erkennbar, dass Horror in Verbindung mit Kindern und Jugendlichen hervorragend funktioniert. Daniel Kasper hat aber seinen ganz eigenen Stil gefunden und konnte mich mit seinen unvorhersehbaren Geschichten voll und ganz überzeugen.

Insgesamt haben es die sieben Kurzgeschichten wirklich in sich, so dass ich jedem, der mal wieder Lust hat, sich ein wenig zu gruseln, das Buch ans Herz legen kann. Meine Bewertung fällt mit den vollen fünf von fünf Sternen entsprechend positiv aus.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Tödlicher Umzug

Chienbäse
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Samantha ist schon ganz aufgeregt, da sie bald Besuch von ihrer Leiblichen Schwester aus Indien erhält. Ranjana will zum ersten Mal das Leben ihrer Schwester in der Schweiz kennenlernen. Es geschieht aber ...

Samantha ist schon ganz aufgeregt, da sie bald Besuch von ihrer Leiblichen Schwester aus Indien erhält. Ranjana will zum ersten Mal das Leben ihrer Schwester in der Schweiz kennenlernen. Es geschieht aber in Samanthas Umfeld ein rätselhafter Mord. Opfer ist ein guter Bekannter vom Vater ihres Freundes Joel. Niemand kann sich die scheinbar sinnlose Tat erklären und die Verwunderung wird noch größer als ein Tag später die Leiche eines Arztes gefunden wird, aus dessen Wohnung das Opfer während des Chienbäse-Umzugs erschossen wurde. Als weitere auffällige Situation im Umfeld der Familie geschehen, gerät Samanthas Freund Joel in den Fokus der Ermittler. Kann er für die Taten verantwortlich sein? Der Verdacht erhärtet sich, als er auch noch spurlos verschwindet...

"Chienbäse" ist mittlerweile der dritte Band um die sympathische und aufgeweckte Samantha. Die Autorin Ina Haller konnte mich schon mit vielen ihrer Kriminalromanen begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in das neue Abenteuer der Hauptprotagonistin gestartet bin. Nach wenigen Seiten hatte mich Ina Haller mit ihrem temperamentvollen und sehr gut zu lesenden Schreibstil bereits wieder in die Schweiz entführt und es fiel mir zunehmend schwerer, das Buch aus der Hand zu legen. Der Spannungsbogen wird klassisch über den rätselhaften Mord beim Chienbäse-Umzug aufgebaut und über die ereignisreichen und fesselnden Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Den besonderen Charme verleiht die Autorin der raffiniert konzipierten Geschichte mit einem wohldosierten und zugleich informativen Lokalkolorit, der die Atmosphäre der Schweizerischen Kulisse authentisch einfängt.

Insgesamt ist "Chienbäse" für mich die gelungene Fortsetzung einer sympathischen Krimi-Reihe, die mit interessant charakterisierten Protagonisten, einer clever ausgeklügelten Geschichte und dem Erzähltalent der Autorin überzeugt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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