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echte_Heldin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2021

Mehr Politik & Wirtschaft als Thriller

Homo Lupus
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"Homo Lupus" von Thomas Kiehl fällt in das Genre Polit-Thriller. Politik ist reichlich vorhanden, aber nicht verwirrend sondern gut dargestellt auch für nicht politische Menschen. Der Hauptaspekt liegt ...

"Homo Lupus" von Thomas Kiehl fällt in das Genre Polit-Thriller. Politik ist reichlich vorhanden, aber nicht verwirrend sondern gut dargestellt auch für nicht politische Menschen. Der Hauptaspekt liegt sicherlich in der Wirtschaft(spolitik). Für einen guten Thriller hat es für mich persönlich dann aber doch nicht ganz gereicht. Mir haben eindeutige "Thrill"-Momente gefehlt. Sie waren zwar vorhanden aber dann nur sehr leicht abgehandelt und schnell vorbei. Das perfekte Thriller-Szenario wurde überhaupt nicht geschildert und lediglich das Ergebnis in einem kleinen Nebensatz bekannt gegeben. Hier wurde Potenzial verschenkt.

Die Geschichte spielt in einem Post-Corona Deutschland in dem politisches Chaos herrscht und erneut Neuwahlen anstehen. Der Bundesverfassungsschutz nimmt an das ein Berliner Clan 3 Tage vor den Wahlen einen Anschlag verüben will. Die Verhaltensbiologin Lena Bondroit soll bei der Verhinderung helfen und ihre Wolfsforschungen auf die Clan-Strukturen übertragen.

Sowohl die Protagonistin, wie auch viele der Hauptfiguren können keine bzw. nur wenig Sympathie in mir als Leser wecken. Am sympathischsten war mir der Clan-älteste Sohn Galib - ist er wirklich so böse, wie er vom Staat dargestellt wird?

Der Schreistil ist sehr flüssig und man kann das Buch durchaus in einem Rutsch durchlesen. Es wird nicht langweilig. Einige Passagen und Ereignisse waren allerdings recht vorhersehbar. Dies mag ich persönlich in Thrillern nicht so gerne, es hat hier aber dem Gesamtwerk keinen Abbruch getan.
Sehr toll gestaltet ist das Cover mit seiner leicht erhobenen roten Schrift und dem Wolf, welcher dem Leser sofort ins Auge sticht. Auch die einzelnen Abschnitte sind zu Beginn toll illustriert mit kleinen Pfotenabdrücken, die sich über eine Doppelseite erstrecken. Nicht kitschig sondern genau im richtigen Maß.

Mir als Biologin hat es allerdings an Input zu Wölfen gefehlt bzw. Szenen mit den Wölfen. Diese wurden zwar regelmäßig erwähnt, hätten aber für meinen Geschmack durchaus noch häufiger vorkommen können.

Allen in allem kann man dieses Werk gut in einem Rutsch entspannt weglesen, wer aber den richtig starken Nervenkitzel sucht, ist hier falsch. Als Einstieg in das Genre Politthriller eignet sich das Buch aber sehr gut.

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Wie Ebbe und Flut

Die vier Gezeiten
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"Die vier Gezeiten" von Anne Prettin bringt mich in einen Zwiespalt. Auf der einen Seite hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, die Geschichte eher kurzweilig. ...

"Die vier Gezeiten" von Anne Prettin bringt mich in einen Zwiespalt. Auf der einen Seite hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, die Geschichte eher kurzweilig. Die verschiedenen Perspektiven und Zeitschienen lockern das ganze auf. Wenn ein Geheimnis aufgedeckt wurde, entstehen dabei weitere und der Spannungsbogen wird so immer mehr und mehr aufgebaut.
Auf der anderen Seite wiederholen sich die Motive in jeder Generation, wenn auch die Ausgangssituation jedes Mal ein bisschen anders ist. Hierdurch wird dieser Teil der Geschichte eher ein bisschen langweilig und auch sehr vorhersehbar. Wirklich große Überraschungen und Wendungen traten für mich persönlich nicht auf. Auch mit den einzelnen Charakteren konnte ich nicht so warm werden. Eine wirkliche Protagonistin/ ein Protagonist fehlen eher und die mir sympathischen Figuren treten nicht oder nur selten aus der eigenen Perspektive auf.

Im Großen und Ganzen ist das Buch gut geeignet für ein kurzweiliges Lesevergnügen, wenn man keine anspruchsvolle Kost mehr möchte nach einem anstrengenden Tag,;mehr darf man aber nicht erwarten. Ich sehe aber definitiv großen Potenzial für weitere Werke der Autorin. Der Ansatz war sehr gut, in der Ausarbeitung waren es hier und da für mich dann doch zu viele Nebenstränge bzw. Familiengeheimnisse/Vorgehen, die teilweise auch einfach weggelassen werden könnten. Gegen Ende wurde zu viel gewollt - hier wäre ein "weniger ist mehr" besser angekommen, denke ich.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Potenzial für Bronze

Ein Grab für zwei
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Das Hörbuch zu "Ein Grab für zwei" von Anne Holt konnte mich nicht gänzlich überzeugen.
Technisches: Die Leserstimme war sehr angenehm, man konnte ihr gut folgen. Leider war aber nicht immer ...

Das Hörbuch zu "Ein Grab für zwei" von Anne Holt konnte mich nicht gänzlich überzeugen.
Technisches: Die Leserstimme war sehr angenehm, man konnte ihr gut folgen. Leider war aber nicht immer leicht herauszuhören, wenn sich die Szenerie geändert hat, da musste man eher aufmerksam sein. Die Aufteilung der Kapitel im Download war für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Ich mag es, wenn ein Kapitel auch mit einer Titelnummer gemeinsam endet. Hier hatte ich öfters den Eindruck mitten in der Titelnummer das Kapitel zu wechseln. Sehr blöd, wenn man nach einer Pause weiterhören möchte und aber aufgrund des Players wieder weiter vorne in der Geschichte als benötigt, beginnen muss.

Story: Das Setting vor Olympia und rund um das Thema Doping ist zu erscheinen des Buches hochaktuell mit den Olympischen Spielen in Peking. Die beste Langläuferin der Welt wird (fälschlicherweise?) des Dopings bezichtigt, der beste Langläufer Norwegens stirbt überraschend. Ein Schock für die Sportwelt Norwegens und viele aufgeworfene Rätsel, die die Rechtsanwältin und eh. Spitzensportlerin Selma Falk aufklären muss. Die Geschichte hat viele Nebenstränge und viele Personen. Am Ende gehören sie alle zusammen, sind aber zunächst für den Hörer leicht unübersichtlich. Wer sich nicht in der Wintersportwelt auskennt, braucht evtl noch ein weniger länger als der Wintersportfan um alles zu überblicken. Keine der Personen konnte so wirklich mein Herz ergreifen, jeder hat sein kleines Geheimnis, jeder trägt durch seine Art und Weise dazu bei, dass der Fall immer verworrener wird.

Sehr schwierig für ein Hörbuch fand ich die Abschnitte des "Drehbuchs". Für die Story letztendlich wichtige Elemente ist es doch sehr anstrengend diesem Stil in einem Hörbuch zu folgen. In der gelesenen Variante passt dies sicherlich hervorragend.

Allem in allem ein handelt es sich aber um einen recht kurzweiligen Krimi ohne viel Spannung und Brutalität, wie in manch anderen in Skandinavien spielenden Krimis. Für Fans des Langlaufs und leichten skandinavischen Krimis eine gute Wahl zur Entspannung. Für mich persönlich hat das i-Tüpfelchen und Spannung gefehlt und ich werde keine weiteren Teile dieser Reihe lesen/hören.

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Veröffentlicht am 04.04.2021

weniger fesselnd als gewohnt

Höllenkind
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"Höllenkind" war für mich das zweite Buch aus der Clara-Vidalis-Reihe von Veit Etzold. Clara wird infolge des "Blutgott"-Falles suspendiert und sucht darauf hin die Erholung in Italien. Zu dieser ...

"Höllenkind" war für mich das zweite Buch aus der Clara-Vidalis-Reihe von Veit Etzold. Clara wird infolge des "Blutgott"-Falles suspendiert und sucht darauf hin die Erholung in Italien. Zu dieser kommt es aber nicht, da der Vatikan sie zur Untersuchung der Bluthochzeit akquiriert.
Anders als beim vorherigen Band ist es diesmal schon sinnvoll auch den vorhergehenden Band bereits gelesen zu haben, um am Anfang gut in die Geschichte rein zu kommen.

Das Buch selbst ist in 4 Bücher, welche nach Flüssen der Unterwelt benannt sind, unterteilt. Jedes Buch ist wiederrum in mehrere mehr oder weniger kurze Kapitel unterteilt. Zu Beginn eines Kapitel wird immer kurz vermerkt, wo die Handlung gerade stattfindet. Dies ist sehr hilfreich, denn vorallem zu Beginn und im mittleren Teil springt die Geschichte zwischen verschiedenen Schauplätzen in Italien, Deutschland und Rumänien hin und her. Sehr hilfreich ist auch die kurze Personentabelle vor Beginn des Buches mit den italienischen Personen. Während des lesens habe ich zu öfters dankend zu Rate gezogen, um mich nochmal der genauen familiären Verhältnisse zu vergewissern.

Die Geschichte selbst bzw. die Morde in ihr sind wie gewohnt blutig und grausam. Genau dies macht für mich ein Thriller von Veit Etzold aus. Anders als in "Blutgott" wurde ich dieses mal allerdings leider nicht so sehr ins Geschehen hineingezogen und konnte nicht ganz in die Welt eintauchen. Dies kann durchaus etwas mit den Teilen zu Dantes Göttlicher Komödie zu tun haben, die mir gänzlich unbekannt ist. Hierdurch konnte ich keine Verbindung aufbauen, mein Interesse wurde aber geweckt. Auch mit dem Vatikan und dessen Strukturen kann ich eher weniger anfangen. In diesen Abschnitten konnte man als Leser aber wieder einiges nebenbei lernen.
Die Spannung war zwar vorhanden aber blieb eher auf einem konstanten Level und hatte für mich keinen großen Spannungsbogen. Relativ früh war mir klar, wie das ganze ausgehen wird und auch die weiteren Geschehnisse waren recht vorhersehbar. Der Pageturner gegen Ende war zwar relativ überraschend aber plätscherte leider mehr vor sich hin als dass er wirklich verwunderte. Das Ende machte allgemein eher den Eindruck, dass das Buch nun schnell beendet werden musste und nicht mehr genug Zeit zum ausfeilen der Geschichte bis zur Abgabefrist blieb. Dies ist aber mit Sicherheit auch dem Umständen in der Corona-Pandemie geschuldet, wie man selbst ja auch täglich im eigenen Job oder Studium bemerkt. Ich bin daher zuversichtlich, dass mich der nächste Band wieder mehr aus den Socken haut und freue mich bereits jetzt auf weitere Bücher.
Das Cover ist diesmal weniger auffallend, wobei es sich dennoch nahtlos in das Design der Reihe eingliedert.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Interessant

Final Control
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"Final Control" ist für mich einmal etwas völlig anderes als ich bisher von Veit Etzold gelesen habe. Auch war es mein erster Polit-Thriller. Das Thema an sich sehr interessant. Auch wenn man ...

"Final Control" ist für mich einmal etwas völlig anderes als ich bisher von Veit Etzold gelesen habe. Auch war es mein erster Polit-Thriller. Das Thema an sich sehr interessant. Auch wenn man keine Ahnung von Bankgeschäften hat, macht dies nichts aus sondern man lernt einiges. Erneut ist alles wirklich sehr gut recherchiert.
Ein Thriller bzw. spannend wurde es für mich persönlich erst ab S.288. Davor plänkelte die Geschichte so vor sich hin und teilweise hatte ich wirklich keine Lust weiterzulesen. Auch waren es für meinen Geschmack einen Ticken zu viele Nebengeschichten bzw. Charaktere.
Zwar ist das Personenverzeichnis sehr sinnig und gut gemacht, aber es ist am Ende platziert. Hätte ich es nicht in einem Post auf Instagram gesehen, wäre es mir erst nach Ende des Buches aufgefallen und dann bringt es ja nicht wirklich etwas. Hier sollte der Verlag sich vielleicht überlegen, ob man es nicht an den Anfang stellt. Denn benötigt wird es durchaus mal bei den vielen Namen.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und spannend. Im für mich "Thriller-Teil" schafft Veit Etzold es wieder durch gekonnte Kapitel-Enden mit Cliffhanger den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten.

Wer Polit-Thriller mag bzw. politisch an China und der Finanzwelt interessiert ist, macht hier nichts falsch. Ich werde wieder zur Clara-Vidalis-Reihe zurückkehren.

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