Zum Verlieben schön, macht aber auch nachdenklich
Stella steht vor den Scherben ihres Lebens: Ehe gescheitert, Job weg, keine Wohnung. In diesem Zustand lernt sie den siebzigjährigen Literaturprofessor Balthasar kennen. Er bietet ihr an ein paar Wochen ...
Stella steht vor den Scherben ihres Lebens: Ehe gescheitert, Job weg, keine Wohnung. In diesem Zustand lernt sie den siebzigjährigen Literaturprofessor Balthasar kennen. Er bietet ihr an ein paar Wochen seine Begleiterin auf einem Kreuzfahrtschiff zu sein. Einzige Bedingung: sie darf keine Fragen zu seiner Vergangenheit stellen. Zunächst genießt Stella ihre Zeit an Bord des Schiffes. Doch nach und nach muss sie sich eingestehen, dass ihr Leben nicht so war, wie es ihr schien. Und in den gemeinsamen Gesprächen mit Balthasar, der seine Kabine während der Reise kaum verlässt, ahnt sie immer mehr, dass ihr Gönner nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Gemeinsam müssen sich beide ihrer Vergangenheit und auch ihrer Zukunft stellen.
Die Autorin beschreibt in einer einfachen, aber nicht langweiligen Sprache die Begegnung von Stella und Balthasar. Amüsante wie ernste Situationen halten sich hier ausbalanciert die Waage. Zusammen mit den allabendlichen Gesprächen zwischen den beiden, ist ein wundervolles Buch über Begegnungen, Verlust, Neuanfang und Selbstreflexion entstanden, das man geradezu verschlingt, sobald man mit lesen begonnen hat. Es wird an keiner einzigen Stelle langweilig.
Für mich ein Buch, das auf meiner Favoritenliste für 2020 ganz oben landen wird.