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Veröffentlicht am 10.04.2021

Fesselnde Fortsetzung – mitreißend & spannend

I am Elektra
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„I am Elektra: Dein Leben ist mein“ ist die Fortsetzung von „Becoming Elektra: Sie bestimmen, wer du bist“, einem fesselnden Fantasy-Thriller des Autors Christian Handel. Auch wenn das Buch eine Zusammenfassung ...

„I am Elektra: Dein Leben ist mein“ ist die Fortsetzung von „Becoming Elektra: Sie bestimmen, wer du bist“, einem fesselnden Fantasy-Thriller des Autors Christian Handel. Auch wenn das Buch eine Zusammenfassung des vorherigen Bandes enthält, würde ich empfehlen diesen unbedingt zuerst zu lesen und ich kann versprechen, dass es sich lohnt.

Elektra erwacht in dem Ferienhaus ihrer Eltern und kann sich an nichts erinnern, weder wie sie dorthin gekommen ist, noch was überhaupt passiert ist. Dazu stellt sie fest, dass sie sich in einem fremden Körper – dem von Kelsey – befindet. Aber sie ist nicht allein, sondern teilt sich den Körper mit Kelsey.

Die Charaktere werden facettenreich dargestellt, einige sind sympathisch, andere weniger und es ist nicht unbedingt einfach sie zu durchschauen.

Die Geschichte wird im Wechsel aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wodurch sich die Ereignisse gut ergänzen. Die Handlung ist rasant und spannend, es ereignet sich innerhalb kürzester Zeit unglaublich viel. Der Schreibstil des Autors ist dabei sehr intensiv und emotional. Ich hatte beim Lesen mehrfach Gänsehautmomente und habe entsetzt die Luft angehalten. Die Thematik Klone als Ersatzteillager für Menschen zu verwenden hat eine enorme Brisanz, die der Autor hier gekonnt in Worte gefasst hat. Das Buch bietet nicht nur beste Unterhaltung, sondern beschäftigt sich auch mit interessanten ethischen und moralischen Themen und regt zum Nachdenken an.

Bis zum Ende wurde ich immer wieder überrascht – Action, Humor, Emotionen, Spannung – eine grandiose Mischung an der ich großen Spaß hatte.

„I am Elektra“ ist ebenso wie „Becoming Elektra“ ein außergewöhnliches Buch, das mich bestens unterhalten hat und für das es von mir eine klare Leseempfehlung gibt.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ein gesellschaftskritischer Roman voller Emotionen

Drei Kameradinnen
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„Drei Kameradinnen“ ist ein sehr aufwühlender und emotionaler Roman der Autorin Shida Bazyar.

Hani, Kasih und Saya kennen sich seit ihrer Kindheit und sind zusammen aufgewachsen. Ihre Familien sind ...

„Drei Kameradinnen“ ist ein sehr aufwühlender und emotionaler Roman der Autorin Shida Bazyar.

Hani, Kasih und Saya kennen sich seit ihrer Kindheit und sind zusammen aufgewachsen. Ihre Familien sind nach Deutschland geflohen und wegen ihres Migrationshintergrund haben sie es alles andere als leicht. Tagtäglich begegnen sie Vorurteilen und Ungerechtigkeiten, die verletzen und wütend machen.
Der Roman beginnt mit dem Bericht über einem Brand, den Saya ausgelöst hat. Kasih berichtet wie es dazu gekommen und was zuvor alles passiert ist.

Der Schreibstil ist einfach, direkt und deutlich. Durch die klaren Worte hat mich die Autorin sehr berührt.

Alles wirkt greifbar, authentisch und ist dadurch umso erschreckender. Hier wird eine Vielzahl von Themen angesprochen, die allesamt aktuell sind. Es geht um Rassismus, Freundschaft, Zusammenhalt, Migration und vieles mehr. Die gesellschaftlichen Probleme, mit denen die drei Freundinnen zu kämpfen haben sind einfach übermächtig. Die meisten Leser/innen werden wohl niemals in solche Situationen geraten, aber die Schilderungen lassen einen beim Lesen mitfühlen. Es ist erschreckend, wie engstirnig und voreingenommen unsere Gesellschaft ist und wie wenig es möglich ist, daraus auszubrechen.

Der Roman regt zum Nachdenken an und noch schöner wäre es, wenn er unsere Gesellschaft zum Umdenken bringen würde.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Mitreißender Roman über drei Frauenschicksale

Die Frau auf dem Foto
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„Die Frau auf dem Foto“ ist der dritte Roman der britischen Autorin Stephanie Butland.

Die Handlung um Veronica Moon – genannt Vee – und Leonie Barratt beginnt 1968. Als Vee die Journalistin und Frauenrechtlerin ...

„Die Frau auf dem Foto“ ist der dritte Roman der britischen Autorin Stephanie Butland.

Die Handlung um Veronica Moon – genannt Vee – und Leonie Barratt beginnt 1968. Als Vee die Journalistin und Frauenrechtlerin Leonie kennenlernt ist sie eine bekannte Fotografin. Die beiden Frauen freunden sich an, teilen sich sogar ein Wohnung und kämpfen gemeinsam für die Rechte der Frauen und wollen die Welt verändern.

2018 plant die Historikerin Erica - die Nichte von Leonie - nach einem Dachbodenfund mit Erinnerungen von Leonie eine Ausstellung, mit einem Foto von Vee. Zuvor möchte sie diese kennenlernen. Obwohl sich Vee aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, trifft sie sich mit Erica und beginnt über die zurückliegende Zeit und ihren Kampf für Gleichberechtigung und Emanzipation zu erzählen. Lediglich über die Umstände von Leonies Tod schweigt sie.

Mit Vee, Leonie und Erica hat die Autorin drei starke und äußerst unterschiedliche Protagonistinnen geschaffen. Jede von ihnen hat ihren eigenen Schaffensbereich, ist anders aufgewachsen, aber in ihrem Einsatz für die Gleichberechtigung und dem Wunsch nach der Anerkennung für die Frauen gleichen sie sich sehr.

Durch die Gespräche zwischen Erica und Veronica erfährt man viel aus der Zeit um 1968 und dabei ist zu spüren, dass es Vee sehr schwer fällt und dass es sie mitnimmt, sich an diese bewegende und aufwühlende Zeit zu erinnern.

Die Handlung wechselt immer wieder zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Während sich in der Vergangenheit alles um das Leben der Fotografin und der Journalistin dreht, geht es in der Gegenart um die Vorbereitungen für die Ausstellung. Der Perspektivwechsel, sowie Auszüge aus Leonies Kolumne und Ausschnitte aus Vees Lehrbuch über Fotografie machen das Lesen abwechslungsreich und spannend. Gleichzeitig wird dabei deutlich, dass sich in den letzten 50 Jahren zwar einiges verändert hat, was aber einfach erschreckend wenig ist. Gleichberechtigung fehlt in vielen Bereichen und Frauen werden noch immer viel zu sehr auf ihr Äußeres reduziert.

Stephanie Butland beschreibt in ihrem fiktivem Roman die Realität. Ihre Protagonistinnen wirken authentisch und ihre Ziele stehen stellvertretend für ganze Generationen von Frauen, die noch lange nicht am Ziel angekommen sind.

Mein Fazit: Ein großartiger lesenswerter Roman, der berührt und unterhält.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Ein wortgewaltiger Liebesroman ohne Klischees und Kitsch

Roman d’amour
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„Roman d’amour“ ist ein sehr intensiver Liebesroman der deutsch-französischen Autorin Sylvie Schenk, der zum Nachdenken anregt und der mit Sicherheit lange im Gedächtnis des Lesers bleiben wird.

Die Autorin ...

„Roman d’amour“ ist ein sehr intensiver Liebesroman der deutsch-französischen Autorin Sylvie Schenk, der zum Nachdenken anregt und der mit Sicherheit lange im Gedächtnis des Lesers bleiben wird.

Die Autorin Charlotte Moire hatte eine Affäre mit einem verheiratetem Mann. Jahrzehnte später schreibt sie einen Roman über eine Frau, die eine Affäre hatte. Die Journalistin Frau Sittich interviewt die inzwischen über 70-jährige zu ihrem Buch und stellt dabei sehr kritische Fragen, wodurch es Charlotte immer schwerer fällt, eine Grenze zwischen sich und ihrer Protagonistin Klara zu ziehen. Sie bestreitet, dass sie das, was in ihrem Roman steht erlebt hat, aber es fällt ihr schwer zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden. Beides verschmilzt immer mehr.

Frau Sittich war mir anfangs ein wenig suspekt und auch nicht wirklich sympathisch. Es macht auf mich fast den Eindruck, als ob sie die Schriftstellerin verurteilt und ich habe mich darüber gewundert, dass Charlotte sich dieser Situation so ausliefert. Der Dialog zwischen den beiden ist toll geschrieben, da ihre Ansichten so unterschiedlich sind. Gut gefiel mir auch, dass die Autorin hier die Schuldfrage nicht in den Mittelpunkt gestellt hat. Vielmehr geht es um das, was gefühlt wurde. Das Urteil darüber muss sich der Leser selbst bilden.

Mich hat der Roman sehr fasziniert. Es war spannend herauszubekommen wie viel Charlotte in Klara steckt. Beides – das Leben der Autorin, Gedanken, Erlebtes, Erinnerungen und ihr Roman – verschmelzen immer weiter.

Da die Ereignisse des Romans von Charlotte in Irland stattfinden, nimmt die Landschaft des Landes großen Raum ein und bietet eine tolle, passende Kulisse. Mit dem Ende hat mich die Autorin nochmals total überrascht.

Der verwobene, leicht französisch angehauchte Schreibstil macht das lesen total interessant und auch sehr intensiv. Um alle Feinheiten mitzubekommen, sollte man sich mit dem Lesen lieber ein wenig mehr Zeit lassen.

Mein Fazit: Ein sehr ehrlicher Liebesroman, der mich gedanklich noch eine Weile beschäftigen wird.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Historische Reise in das 16. Jahrhundert

Die Stadt der Tränen
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„Die Stadt der Tränen“ ist nach „Die brennenden Kammern“ der zweite Teil um das Schicksal der Hugenotten von der britischen Autorin Kate Mosse.

Nach dem Prolog aus dem Februar 1862 geht es 300 Jahre ...

„Die Stadt der Tränen“ ist nach „Die brennenden Kammern“ der zweite Teil um das Schicksal der Hugenotten von der britischen Autorin Kate Mosse.

Nach dem Prolog aus dem Februar 1862 geht es 300 Jahre - in das Frankreich des 16. Jahrhunderts - zurück und die Handlung knüpft an der aus dem ersten Band an.
Minou Reydon-Joubert und Piet Reydon leben in Puivert und erhalten eine Einladung zur königlichen Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois nach Paris. Die Hoffnung, dass sich dadurch die Lage im Land beruhigt und Frieden einkehrt, zerschlägt sich schnell, da es schon bald zu brutalen Kämpfen kommt, durch die Minous Familie brutal auseinandergerissen wird.

Durch die historische Anmerkung der Autorin vorweg und das Personenregister, in dem die fiktiven und realen historischen Persönlichkeiten aufgeführt werden, ist der Einstieg angenehm und ich war bereits mit den ersten Seiten mitten in der Handlung.
Wie schon im vorherigen Band werden historische Gegebenheiten, reale Fakten gekonnt mit der fiktiven Geschichte um Minou und ihre Familie verbunden. Detaillierte Schilderungen der Zeit, lassen die Atmosphäre des 16. Jahrhunderts spürbar werden. Die damalige Lebensweise und das historische Umfeld hatte ich direkt vor Augen. Die eingewobene fiktive Geschichte wird fesselnd erzählt. Es entsteht ein Spannungsbogen, bei dem ich mitfiebern konnte. Auch die Gefühle und Gedanken Charaktere fand ich nachvollziebar.

Leider gibt es im Verlauf der Handlung einige Zeitsprünge und es fehlen immer wieder wichtige Lebensabschnitte einzelner Charaktere. Das hätte ich mir anders gewünscht und hoffe, dass diese im nachfolgenden Band durch Rückblicke ergänzt werden.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen und obwohl ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte ein trockenes Geschichtsbuch zu lesen, habe ich einiges Neues aus und über die Zeiterfahren.

Interessant fand ich, dass es immer wieder Parallelen zur Handlung aus dem ersten Band gab. Werten möchte ich das nicht und ich kann auch nicht sagen, ob ich das für authentisch halte. Zwischendurch hat es mich irritiert und gleichzeitig fand ich es gut gelungen.

Dies ist – wie gesagt – der zweite Band einer Buchreihe, die sich vom 16. Jahrhundert über drei Jahrhunderte, bis zum 19. Jahrhundert erstrecken soll. Ich bin bisher beeindruckt, begeistert und schon sehr gespannt auf den nächsten Teil.

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