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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2021

Blutig und brutal

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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„Der Blutkünstler“ von Chris Meyer erinnert vom Titel und seinem Cover her sofort an die Thriller von Chris Carter. Ein Buch, das ich nach den ersten 65 Seiten fast abgebrochen hätte. Schockieren reicht ...


„Der Blutkünstler“ von Chris Meyer erinnert vom Titel und seinem Cover her sofort an die Thriller von Chris Carter. Ein Buch, das ich nach den ersten 65 Seiten fast abgebrochen hätte. Schockieren reicht eben nicht, um Spannung zu erzeugen.
Auszug aus dem Klappentext: „Der Blutkünstler foltert seine Opfer lange und genüsslich, ehe er ihr Blut und ihre Körper dazu benutzt, um etwas Großes zu erschaffen. Ein Kunstwerk. Ein Vermächtnis. Ein Farbenspiel aus Fleisch und Blut.“
22. Mai 1987: Ein krasser Einstieg. Danach lernen wir Tom Bachmann kennen, ein Profiler, der selbst eine dunkle Seite und mit den Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen hat. Ob der Seelenleser den Blutkünstler aufhalten kann? Lange bleibt unklar, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. Denn nichts ist wie es scheint…
Chris Meyer legt einen extremen Serienkiller-Thriller vor, wobei er beim Schreiben keine Samthandschuhe trägt. Er scheut nicht vor bizarren, grauenvollen Details zurück, und serviert sie seinen Lesern ohne Zurückhaltung. Ich habe es da lieber, wenn Raum bleibt für mein Kopfkino.
„Der Blutkünstler“ bietet morbide, extreme, zuweilen grenzwertige Unterhaltung und ist definitiv nichts für sanfte Gemüter oder Leute mit einem schwachen Magen.

Fazit: Ein Buch mit hohem Ekelfaktor, unappetitlich und krank.

Veröffentlicht am 29.04.2021

Multikulti in Detroit

Der gekaufte Tod
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Um es gleich zu sagen, „Der gekaufte Tod“ von Stephen Mack Jones ist ein typisches Buch für den amerikanischen Markt: zu viele Waffen und Gewalt.
Der Protagonist, ein ehemaliger Scharfschütze der Marines, ...


Um es gleich zu sagen, „Der gekaufte Tod“ von Stephen Mack Jones ist ein typisches Buch für den amerikanischen Markt: zu viele Waffen und Gewalt.
Der Protagonist, ein ehemaliger Scharfschütze der Marines, ist der Sohn eines Afroamerikaners und einer Mexikanerin. August Snow ist reich. Nachdem er aufgrund einer Verschwörung korrupter Politiker und Polizisten entlassen wurde, wehrte er sich juristisch. Mit dem Geld reiste er um die Welt. Doch nun ist er zurück in Mexicantown.
Als ihn eine alte reiche Unternehmerin wegen ominöser Machenschaften in ihrem Finanzinstitut um Hilfe bittet, lehnt er ab. Als sie wenig später tot ist, will die Polizei das als Suizid abhaken. Doch August glaubt nicht daran und macht sich auf die Jagd nach dem Mörder.
Die Charaktere sind im Wesentlichen nach typisch amerikanischer Thrillermanier sofort in Gut und Böse zu unterteilen. August ist ein Menschenfreund, der talentierte Außenseiter unter seine Fittiche nimmt. Gleichzeitig verwendet er sein Vermögen dazu, seiner Nachbarschaft unter die Arme zu greifen. Aber als Afghanistan-Veteran ist er eben auch sehr waffenverliebt.
Auch wenn der Autor in typisch amerikanischem Schreibstil alles Schwarz-Weiß zeichnet, so bringt er zum Schluss prima Spannung, die in einen actionreichen Showdown mündet. Realistisch ist das nicht, aber originell.

Fazit: Starker Einstieg, schwacher Mittelteil. Zu viele Waffen und Gewalt. Typisch amerikanisch.

Veröffentlicht am 28.04.2021

Ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte

Feuchtes Grab: Ostsee
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„Feuchtes Grab: Ostsee“ von Karen Kliewe ist nach „Letzte Spur: Ostsee“ der 2. Band um die Journalistin Johanna Arnold. Worum geht es?
Johannas Freundin Denise wurde brutal ermordet. Ann verspricht an ...


„Feuchtes Grab: Ostsee“ von Karen Kliewe ist nach „Letzte Spur: Ostsee“ der 2. Band um die Journalistin Johanna Arnold. Worum geht es?
Johannas Freundin Denise wurde brutal ermordet. Ann verspricht an Dennis Grab, den Mörder zu überführen. Handelt es sich um Dennis Freund Kevin oder ist er nur der Sündenbock? Bei ihren Recherchen stößt die junge Journalistin auf ein grausames Vermächtnis.
Einem starken Einstieg folgt ein schwächerer Mittelteil. Denn da bekommt die Geschichte eine Wendung, die mir nicht gefallen hat. Es geht um die letzten Kriegsjahre, 1943 bis 45, und das KZ Stutthof. Dabei ist der Kriminalfall eigentlich spannend.
Mit Ann bin ich noch immer nicht warm geworden. Der Stimme in ihrem Kopf, die sie schon ihr ganzes Leben lang begleitet, hat sie einen Namen gegeben. Außerdem leidet sie seit den traumatischen Erlebnissen im Vorgängerband unter Panikattacken, die sie ohne oder mit zu vielen Tabletten kuriert. Anns „Ermittlungsmethoden“ sind eher unkonventionell. Und sie schreckt auch nicht davor zurück, alle, die ihr bei der Aufklärung behilflich sind, mit in den Abgrund zu ziehen.

Fazit: Anns bisher persönlichster Fall, der aber bei weitem nicht an den Vorgänger heranreicht.

Veröffentlicht am 08.04.2021

Dreizehn Gäste. Eine Leiche.

Sommernacht
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Um es gleich zu sagen, der Klappentext von Sommernacht klang vielversprechend, doch der neue Thriller von Lucy Foley hat mir nicht so gut gefallen wie Neuschnee. Worum geht es?
An einem Sommertag versammeln ...

Um es gleich zu sagen, der Klappentext von Sommernacht klang vielversprechend, doch der neue Thriller von Lucy Foley hat mir nicht so gut gefallen wie Neuschnee. Worum geht es?
An einem Sommertag versammeln sich Familie und Freunde auf einer einsamen Insel vor der Küste Irlands, um die Hochzeit von Julia und Will zu feiern. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, doch der Wind dreht, und ein heftiger Sturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab.
Eine Leiche wird gefunden. Menschliche Abgründe tun sich auf. Jeder hat ein Geheimnis. So weit so gut. Aber erst in der zweiten Hälfte kommt Spannung auf. Zudem war mir niemand wirklich sympathisch. Nichtsdestotrotz lässt sich die Geschichte flott und flüssig lesen.

Fazit: Kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch. Nicht mehr und nicht weniger.

Veröffentlicht am 06.04.2021

Enttäuschend

Doggerland. Fester Grund (Ein Doggerland-Krimi 3)
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„Fester Grund“ ist der dritte und letzte Band der Doggerland-Trilogie von Maria Adolfsson und hat mir nicht so gut gefallen wie die beiden Vorgänger. Doggerland ist eine fiktive Inselgruppe in der Nordsee. ...


„Fester Grund“ ist der dritte und letzte Band der Doggerland-Trilogie von Maria Adolfsson und hat mir nicht so gut gefallen wie die beiden Vorgänger. Doggerland ist eine fiktive Inselgruppe in der Nordsee. Eine Mischung aus Skandinavien und Großbritannien. Worum geht es?
Die berühmte Sängerin Luna kehrt nach Jahren in den USA zurück in ihre Heimat Doggerland, um ihr neues Album im örtlichen Produktionsstudio aufzunehmen. Doch nach der Abschlussfeier verschwindet sie spurlos. Kommissarin Karen Eiken Hornby ermittelt undercover.
Währenddessen suchen ihre Kollegen nach einem Täter mit ausgeprägtem Frauenhass. Drei Frauen hat er bereits brutal misshandelt und vergewaltigt, eine von ihnen ist den schweren Verletzungen erlegen. Und nun hat er wieder zugeschlagen.
Karens Privatleben nimmt diesmal einen großen Raum ein. Das brauche ich in einem Thriller nicht. Dabei sind die beiden Kriminalfälle eigentlich spannend. Aber Karen kommt hier mega unsympathisch rüber. Zwei Drittel des Buchs habe ich mich gelangweilt. Mehrfach war ich kurz davor abzubrechen. Erst im letzten Drittel kommt Spannung auf. Das reicht natürlich nicht.

Fazit: Abschluss der Doggerland-Trilogie. Zu viel Privatgedöns. Schade.