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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2021

Die Krisenhintergründe waren wirklich erhellend

Das Leben ist einfach, wenn du verstehst, warum es so schwierig ist
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Wer kennt sie nicht, die Gedankenstrudel oder das abstruse Träumen und verwirrt wach werden, wenn man das Gefühl hat, in einer Krise zu sein? Wenn das Drum-Herum zu viel wird oder man ein Problem nicht ...

Wer kennt sie nicht, die Gedankenstrudel oder das abstruse Träumen und verwirrt wach werden, wenn man das Gefühl hat, in einer Krise zu sein? Wenn das Drum-Herum zu viel wird oder man ein Problem nicht lösen kann… Vermutlich hat das jeder schon mal erlebt und seine aktuelle Situation mehr oder weniger als Krise beschrieben. Auch ich kenne diese Empfindungen und habe mich gefragt, ob wohl alle damit so umgehen wie ich – oder, ob man es besser machen kann. Denn wir alle kennen auch diese Menschen, an denen augenscheinlich alles abzuprallen schient und die mit allem umgehen können.
Bei dieser Frage nach dem Besser Umgehen habe ich das Buch „Das Leben ist einfach, wenn Du verstehst, warum es so schwierig ist“ von Holger Kuntze gefunden und dort viele Antworten dazu und zwischendurch aber noch mehr Antworten zu Fragen gefunden, die ich mir vorher gar nicht gestellt hatte: Wussten sie zum Beispiel, dass unsere Panik in Krisensituationen immer deswegen als so existenziell empfunden wird, weil sich unser Körper an seine allererste Angst erinnert und diese immer wieder genauso empfindet. Und diese erste Angst stammt noch aus unserer Zeit, als wir als hilfloser Säugling auf die Welt gekommen sind und schon Angst haben mussten, wenn wir Hunger oder Durst hatten und nicht sofort ein Erwachsener in Sicht war – ja Überlebensangst. In der Zeit haben wir auch gelernt, dass uns nur ein Außen – also jemand anderes als wir selbst – retten kann. Daher hoffen wir auf diese Rettung von außen auch noch als Erwachsene.
Holger Kuntze klärt aber nicht nur über die Hintergründe der Krise auf und ermöglicht es uns, uns besser zu verstehen. Nein, er nennt uns auch Übungen, wie wir uns selbst helfen können und wie wir die Krise besser mit uns selbst und ohne ein rettendes Außen überwinden können. Darunter sind kleine „Notfallinterventionen“, aber auch Übungen, die eine längere Beschäftigung erfordern und jene Erklärungen, die unser Denken umstrukturieren sollen, damit wir auch in der Krise noch klar denken können.
Mir hat dieses Buch extrem weitergeholfen und ja, es war so erhellend, dass ich mir tatsächlich Karteikarten mit den wichtigsten Aspekten geschrieben habe. Mir helfen die Learnings auf jeden Fall und das nicht nur in existenziellen Krisen, sondern auch in den kleinen Krisen des Alltags und den Minibergen von schwierigen Aufgaben – man denkt einfach anders und das ist erleichternd. Wer sich also entweder für den Menschen in der Krise interessiert oder sich schwere Situationen leichter machen möchte, der sollte dieses Buch lesen und zumindest schauen, ob nicht das ein oder andere passende auch für das eigene Leben dabei ist. Mir hat es sehr gefallen und ich habe es direkt meinen Freundinnen empfohlen!

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Philosophie als kleine unkomplizierte Lebenshilfe

Nur die Ruhe!
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Manchmal ist das Leben gar nicht so einfach und was hilft dann? Wer hätte auf diese Frage wohl geantwortet „Na, die Philosophie!“. Vermutlich erstmal niemand – Zumindest niemand, der nicht das Buch „Nur ...

Manchmal ist das Leben gar nicht so einfach und was hilft dann? Wer hätte auf diese Frage wohl geantwortet „Na, die Philosophie!“. Vermutlich erstmal niemand – Zumindest niemand, der nicht das Buch „Nur die Ruhe – einfach gut leben mit Philosophie“ von Albert Kitzler gelesen hat. Denn in diesem Buch wird eindrucksvoll bewiesen, dass die Philosophie so ziemlich in jeder Lebenslage eine Antwort bieten kann.
Nun darf man sich dieses Buch nicht als trockenes Sachbuch mit belehrendem Unterton vorstellen, sondern viel mehr als eine Sammlung von Lebensproblemen mit konkreten Antworten. Albert Kitzler schafft einen fiktiven Rahmen, in dem er einen Erzähler installiert, der in einer philosophischen Praxis als Sekretär arbeitet und die Gespräche seiner Chefin mit den Patienten mithört und das wichtigste in Gesprächsform wiedergibt.
Die Gespräche beinhalten verschiedene Themen des Lebens rund um die Themen wie man mit sich selbst umgeht, was man von anderen und der Welt erwartet. So geht es beispielsweise um einen Manager, der überlegt, ob er mit einer erfolgreichen Karriere und einem gut gefüllten Bankkonto glücklich sein kann. Es geht aber auch um einen Mann, der seine einzige Tochter verloren hat, obwohl sie noch so jung war und wie er damit umgehen soll. Und so tauchen verschiedenste Persönlichkeiten auf, die man nicht näher kennenlernt, die aber Einblick in die Herausforderungen ihres Lebens geben.
Zunächst hätte ich mir gewünscht, dass man mehr über die Personen erfährt, die ihre Probleme erzählen. Doch ich glaube, der Autor hat diese Entscheidung bewusst getroffen, damit wir als Leser die Hinweise nicht ablehnen können, im Sinne von „so ein ähnliches Problem habe ich auch, aber dieses und jenes ist bei mir komplett anders. Bei mir würde das nicht wirken!“ Die Anonymität der Personen macht es uns daher leicht, uns in die Personen hineinzuversetzen und uns selbst zu fragen, wie man den Hinweis für sich selbst umsetzen kann.
Ich mochte dieses Buch sehr gerne und kann es nur empfehlen, denn für mich hat es einige Impulse enthalten!

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Eine junge Krankenschwester auf der Suche nach ihrem Weg

So nah von dir entfernt
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Prinzipien sind gut. Zumindest solange, bis man einsehen muss, dass sie doch nur bessere Klischees sind. So ähnlich sieht wohl auch die Erkenntnis aus, die die junge Krankenschwester Leni im Roman „So ...

Prinzipien sind gut. Zumindest solange, bis man einsehen muss, dass sie doch nur bessere Klischees sind. So ähnlich sieht wohl auch die Erkenntnis aus, die die junge Krankenschwester Leni im Roman „So nah von dir entfernt“ von Johanna Moertl auf ihrer Suche nach dem richtigen Weg und ihrem Glück machen muss.
Leni ist Kinderkrankenschwester auf einer Geburtsstation in einem Wiener Krankenhaus, dort macht sie die Erfahrung, wie abschätzig einige der Ärzte mit ihnen als Krankenschwestern umgehen und sie beschließt, dass sie auf keinen Fall einen Arzt als Partner möchte. Doch dann tritt Mats in ihr Leben und spricht sie in einer Bar an. Irgendwie findet Leni ihn doch zu nett, als ihn vor seinen Kollegen zu blamieren, indem sie ihn direkt abserviert. Also darf sie Mats nachhause bringen und von da an, begegnen sich die beiden immer wieder und die Anziehung wird stärker. Mats versucht Leni von sich zu überzeugen und nimmt sie dazu sogar mit zu seinen Eltern, wo Leni sich auch mit Mats Vater Friedrich anfreundet. Als Friedrich unheilbar krank wird, wünscht er sich Leni als Krankenschwester, die ihn bis zum Tod betreut, doch das macht es für Mats und Leni nicht gerade leicht. Denn sie finden trotz Anziehungskraft nicht so recht zueinander, da ein ziemlicher Streit zwischen ihnen liegt.
Die Sterbebegleitung die Leni für Mats Vater leistet wird so emotional beschrieben, dass ich mehr als einmal Tränen in den Augen hatte. Leni ist als Protagonistin eine unheimlich starke Frau mit Träumen und Prinzipien, die sie letztendlich auch ein Stück weit als Selbstschutz aufgebaut hat, sich dadurch aber auch selbst im Weg steht. Sie möchte ihren eigenen Weg finden und sucht ihr Glück, wobei sie sich zwar zu Mats hingezogen fühlt, aber doch auch skeptisch ist, ob dies der richtige Weg ist. Mats erträgt dies, versucht sie anfangs unbedingt von sich zu überzeugen, ist aber auch leicht verletzlich und wird so menschlich beschrieben in seiner Sturheit, dass man bei den beiden das Gefühl hat, als würde man die Situation als guter Freund beobachten. Auch alle weiteren Personen werden mit sehr viel Liebe vorgestellt und beschrieben, sodass eine wunderbare Liebesgeschichte mit allem drum herum entsteht.
Mich hat dieser ganze Roman total mitgenommen und ich war so emotional dabei, wenn es um Friedrich geht oder die Anziehung zwischen Mats und Leni, dass ich dieses Buch nur wärmsten empfehlen kann! Ich habe lange bei keinem Buch mehr geweint, aber diese Geschichte ist so echt, dass sie mich zutiefst berührt hat und die Tränen geflossen sind. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Eine Herzkrankheit, die die große Liebe näherbringt

Mein Herzschlag in dir
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Wäre es nicht erstaunlich, wenn man auf einmal feststellt, dass man eine Zwillingsschwester hat? Mit dieser Frage beginnt die wunderbare Geschichte im Liebesroman „Mein Herzschlag in Dir“ von Mela Wagner, ...

Wäre es nicht erstaunlich, wenn man auf einmal feststellt, dass man eine Zwillingsschwester hat? Mit dieser Frage beginnt die wunderbare Geschichte im Liebesroman „Mein Herzschlag in Dir“ von Mela Wagner, in deren Mittelpunkt die junge Ärztin Ava steht.
Ava ist Ärztin und spezialisiert auf die Kardiologie – wie passend, wo sie doch selbst an einer seltenen Herzkrankheit leidet. Auf einmal wird eine junge Frau nach einem Motorradunfall eingeliefert und Ava beginnt Parallelen zu sich selbst zu sehen. Ist das alles Einbildung oder kann es sein, dass diese Frau mit dem gleichen Geburtsdatum und der gleichen extrem seltenen Erkrankung Avas Schwester ist? Ava stellt Nachforschungen an und bekommt Gewissheit. Doch Lou, Avas neu gefundene Zwillingsschwester, ist komplett anders als Ava, die so eingeschränkt und zurückgezogen vorsichtig wegen ihrer Krankheit lebt. Denn diese Lou fährt Motorradrennen und lässt sich noch nicht einmal davon bremsen, dass sie vermutlich eine extrem schwerwiegende Herzerkrankung hat. Ihr Adoptiv-Bruder Anton hilft Lou auch noch bei der Flucht, indem er Ava schöne Augen macht, ohne zu ahnen, was er damit lostritt.
Doch Ava wächst über sich hinaus, überzeugt Anton davon, dass sie Lou dringend finden müssen und beginnt eine wilde Reise, um ihre Zwillingsschwester zu retten.
Ava und Lou sind so unterschiedlich, dass es einem schwer fällt zu glauben, dass sie Zwillinge sind und durch die Herzkrankheit miteinander mehr gemeinsam haben. Lou wirkt dabei total unvernünftig, trotzig und wild entschlossen, es allen zu beweisen. Ava hingegen ist sehr besonnen, geradezu übervorsichtig und ist bemüht, sich selbst zu schützen, während sie nebenbei auch noch Lou retten will. Doch Anton hilft Ava aus ihrem Schneckenhaus hinaus und begeistert sie vom echten Leben, während sich auch zwischen ihnen beiden alles verändert und es ordentlich beginnt zu knistern. Denn Anton ist doch gar nicht so Macho wie man denkt und man lernt auch ihn als Leser besser kennen und mag ihn nach anfänglicher Skepsis doch sehr gerne.
Die Personen werden einem als Leser durch die detaillierten Beschreibungen sehr nahegebracht und man durchlebt mit ihnen alle Höhen und Tiefen der Geschichte. Mich hat diese emotionale Reise total gepackt und ich war vom ersten Moment an mittendrin, denn Mela Wagner schafft es, es auf keiner einzigen Seite langweilig werden zu lassen. Sie hält sogar die ein oder andere unerwartete Wendung bereit, die es noch spannender macht. Und auch das Ende ist nichts für schwache Nerven und jene, die die Fortsetzung nicht erwarten können. Ich jedenfalls fiebere dem zweiten Teil schon entgegen.
Für mich war das ein berührender Liebesroman, der mit den Klischees aufräumt und einen hinter die Fassade der Protagonisten blicken lässt, sodass man seine anfängliche Meinung über den ein oder anderen doch revidieren muss, denn jeder kann sich ändern: Niemand ist nur ängstlich oder nur Macho und was auf den ersten Blick so gar nicht zusammenpasst, kann sich soweit annähern, dass man es sich gar nicht mehr auseinander vorstellen kann.
Diesen Liebesroman sollte man definitiv lesen!

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Verzeihen wird schwerer, je mehr Zeit vergeht.

Don't HATE me (Teil 2)
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Mit Don’t Hate Me hat Lena Kiefer den emotionalen zweiten Teil der Reihe Don’t Love me geschaffen und führt damit die wunderbare Liebes- und Nicht-Liebesgeschichte von Lyall und Kenzie fort. Das Hörbuch ...

Mit Don’t Hate Me hat Lena Kiefer den emotionalen zweiten Teil der Reihe Don’t Love me geschaffen und führt damit die wunderbare Liebes- und Nicht-Liebesgeschichte von Lyall und Kenzie fort. Das Hörbuch gesprochen von Nina Reithmeier und Arne Stephan lässt uns live dabei sein, wie die beiden nach langer Zeit wieder aufeinandertreffen.
Nachdem Lyall und Kenzie sich eine Zeit lang nicht gesehen haben, treffen sie bei der Eröffnung des neuen Hotels, an dessen Entstehung die beiden beteiligt waren, wieder aufeinander und es herrscht absolute Eiszeit. Aber wie sollte es auch anders sein, nachdem Kenzie Lyall als Lügner entlarvt hat? Die beiden konzentrieren sich darauf den jeweils anderen zu vergessen, stürzen sich in Studium oder die Karriere im Henderson-Konzern. Als jedoch Lyalls Mutter ihr Herzensprojekt auf Korfu ans Laufen bringen will, spielt sie ein wenig Schicksal und die beiden treffen wieder aufeinander. Mehr noch – die beiden müssen wieder miteinander arbeiten und sowohl ihre Gefühle füreinander als auch ihr selbstauferlegter Selbstschutz machen es den beiden schwer, die Zeit zu überstehen.
Die Sprecher des Hörbuchs schaffen es, den Hörer perfekt mit in die Situation hineinzunehmen. Man fühlt sich selbst wie auf Korfu und steckt selbst mittendrin im Gefühlschaos. Arne Stephan spricht Lyall dabei mit starker Stimme und gleichzeitig einer inneren Zerrissenheit, die auf die verletzliche Stimme von Nina Reithmeier trifft, welche den Selbstschutz aufrechterhalten will, um sich nicht den Gefühlen hinzugeben. Ich jedenfalls war mittendrin in der Geschichte und habe vom ersten Moment an mitgefiebert. Das Hörbuch war einfach nur grandios.
Don’t Hate me! kann ich daher jedem empfehlen, der große Liebesdramen erleben will und das in wunderschöner Urlaubskulissen mit dem gewissen Knistern in mehr als einer Situation. Allerdings nichts für schwache Nerven, denn das Ende wird aufregend!

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