Konnte mich ebenso überzeugen, wie Band eins
NarrenkroneDornenthron konnte mich im letzten Jahr sehr begeistern. Umso mehr freute ich mich auf die Fortsetzung dieses Jahr und legte gleich los =)
Das Rennen um den Kaiserthron
Zum Ende von Dornenthron ist zwar ...
Dornenthron konnte mich im letzten Jahr sehr begeistern. Umso mehr freute ich mich auf die Fortsetzung dieses Jahr und legte gleich los =)
Das Rennen um den Kaiserthron
Zum Ende von Dornenthron ist zwar der rätselhafte Wächter der Hecke besiegt, doch die messerscharfen Dornen halten noch immer jeden Eindringling fern und die Prinzessin schläft noch immer in ihrem Zauberschlaf. Doch dann geschieht das Unfassbare:
“Der Wind fegte durch die Hecke und rüttelte an den jahrhundertealten Ästen. Zwölf vertrocknete Blätter riss er ab und mit sich fort. Er trug sie hoch in die Luft, warf sie hierhin und dorthin, und dann flaute er ganz plötzlich ab. Langsam taumelten die Blätter zu Boden”
(Narrenkrone, Boris Koch, Knaur Verlag, S. 65.)
Vertrocknete Blätter! Das gab es noch nie und mit einmal entbrennt ein wahnwitziger Wettkampf um den Thron. Boris Koch hat all seine Figuren in Stellung gebracht, diejenigen, die in band eins noch auf der Reise waren, treffen nun in Ycena ein und sie alle wollen nur eins: In den Palast. Dabei werden sie jedoch von unterschiedlichen Motiven und Emotionen angetrieben. Es war interessant mitzuverfolgen, wie sie alle dasselbe Ziel haben und doch völlig unterschiedlich an die Sache rangehen, je nachdem was ihre persönlichen Motive sind, dieser Aspekt hat mir gut gefallen. Auch wird die Handlung dadurch fokussierter, was denjenigen gefallen dürften, die den ersten Band noch zu verworren fanden.
Ein weiterer Punkt, der mir an diesem Buch sehr gut gefallen hat, war die Spannung. Ironischerweise ist genau das der Punkt, der von mehreren anderen Rezensenten kritisiert wird, ich persönlich empfand das Buch aber als sehr spannend. Das ergab sich daraus, dass durch diverse Ereignisse auf einmal ein deutlicher Zeitdruck beim Überwinden der Hecke entstand. Es artet regelrecht zu einem Wettrennen aus und ich fieberte daher sehr mit meinen Favoriten mit schneller zu sein, als alle anderen. Das wurde noch dadurch gefördert, dass in meinen Augen mehrere Figuren “das Rennen” hätten machen können. Ich konnte also beim Lesen noch nicht sicher absehen, wer es schaffen würde zuerst die Prinzessin zu küssen und räumte verschiedenen Charakteren eine Chance ein, was die Sache für mich noch spannender machte.
Das Ende konnte mich dann ebenso überzeugen. Es ist rund und mit einer Wendung, die ich einfach nur aberwitzig finde, ja geradezu satirisch. Arlac der Narr hätte es sich nicht besser ausdenken können. Überhaupt ist Arlac für mich eine der besten Figuren im Buch. Auf den ersten Blick ist er eine Randfigur und doch greifen seine Taten massiv in die Geschicke des ganzen Landes ein, ob gewollt oder nicht. Seine Gedanken und Späße zeugen von einer Intelligenz und Gewitztheit, mit der er dem Adel und den Menschen allgemein den Spiegel vorhält, weswegen ich diese Rezension mit einem Zitat von ihm beenden möchte, dass für mich wunderbar zu dieser Dilogie passt:
“Das ganze Land schien dem Scherz eines Narren entsprungen, wer wollte da nicht lachen und sich vor Freude auf die Schenkel klopfen?”
(Narrenkrone, Boris Koch, Knaur Verlag, S. 49.)
Fazit:
Der zweite Band dieser Dilogie konnte mich ebenso überzeugen, wie sein Vorgänger. Im direkten Vergleich ist die Handlung fokussierter und der Wettkampf um den Thron und gegen die Zeit bot für mich ein spannendes Leseerlebnis, sodass ich diese Reihe uneingeschränkt jedem Fantasyfan empfehle.