Leserunde zu "Geiger" von Gustaf Skördeman

Du glaubst, du kennst deine Frau. Bis sie dich tötet ...
Cover-Bild Geiger
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Gustaf Skördeman (Autor)

Geiger

Thriller

Thorsten Alms (Übersetzer)

Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. Sie geht zu dem Versteck, entnimmt eine Waffe mit Schalldämpfer und tritt an ihren Mann heran, der im Wohnzimmer sitzt und Musik hört. Sie setzt den Lauf an seine Schläfe - und drückt ab.


Als Kommissarin Sara Nowak von diesem kaltblütigen Mord hört, ist sie alarmiert. Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit ...



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 01.02.2021 - 21.02.2021
  2. Lesen 08.03.2021 - 28.03.2021
  3. Rezensieren 29.03.2021 - 11.04.2021

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 06.04.2021

Zu wenig Spannung und leider nicht mein Thema...

5

Das Cover finde ich schön und ansprechend gewählt und auch die Leseprobe hatte mich total gepackt und hingerissen. Was wirklich hervorragend beginnt, entpuppt sich aber schnell als sehr langatmig. Die ...

Das Cover finde ich schön und ansprechend gewählt und auch die Leseprobe hatte mich total gepackt und hingerissen. Was wirklich hervorragend beginnt, entpuppt sich aber schnell als sehr langatmig. Die Spannung kann leider überhaupt nicht gehalten werden und so plätschert die Geschichte etwas vor sich hin.

Der Kalter Krieg, die DDR und Spionage sind das große Thema dieses Buches. Dies ist allerdings weder aus dem Klappentext noch aus der Leseprobe ersichtlich. Es spielt jedoch eine sehr große Rolle und wird auch immer wieder mit jede Menge Fachwissen übermittelt. Ich persönlich konnte für das Thema leider keine Begeisterung aufbringen.

Auch die Ermittlerin Sara war mir persönlich nicht sympathisch. Ihr Privatleben nimmt in diesem Buch einen sehr großen Part ein, was meiner Meinung nach einfach viel zu viel war. Zum Schluss bleibt der Leser aber mit einigen ungeklärten Fragen zurück. Ich denke diese werden in einem nächsten Band aufgegriffen und machen prinzipiell neugierig auf den folgenden Band.

Das Ende hat mir ausgezeichnet gefallen, da es endlich wieder richtig spannend wurde. Es kamen wirklich einige erstaunliche Dinge ans Licht, mit welchen ich nicht gerechnet hatte. Gut gemacht! Dennoch muss ich sagen, dass ein Thriller nicht nur zu Anfang und Ende hin spannend sein sollte... Das war einfach zu wenig. Für mich persönlich hat das leider nichts mit einem Thriller zu tun. Hier hatte ich mir mehr erhofft.

Des Weiteren hätte es mir glaube ich sehr geholfen, wenn vor den entsprechenden Kapiteln immer gestanden hätte, aus welcher Sicht gerade erzählt wird... oftmals musste ich erst eine ganze Seite lesen um überhaupt zu verstehen um wen es gerade geht. Zumindest erging es mir so.

Diese Bewertung ist mir sehr schwergefallen. Die Thematik ist gut ausgearbeitet und sehr informativ, entspricht jedoch überhaupt nicht meinem Interesse. Ich möchte hiermit keine potentiellen Leser abschrecken, aber eben gleichzeitig auch eine faire Bewertung schreiben. Wer sich für diese Themen interessiert, ist mit diesem Buch mit Sicherheit sehr glücklich.

Es wäre wirklich wichtig gewesen das Thema entweder im Klappentext oder in der Leseprobe einmal zu erwähnen. Ob ich den nächsten Band lesen würde, kann ich aktuell noch nicht sagen. Ich denke ich würde ihn lesen, wenn es sich um eine andere Thematik handeln würde. Ansonsten wohl eher nicht...

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Spionageroman, lesbar aber ich wurde nie richtig abgeholt

5

Das Cover und auch der Tilel lassen nicht wirklich erkennen worum es geht.
Der Klapptext ist super spannend, interessant und aufregend.

Es ist zu Anfang sehr idyllisch, die Grosseltern welche auf die ...

Das Cover und auch der Tilel lassen nicht wirklich erkennen worum es geht.
Der Klapptext ist super spannend, interessant und aufregend.

Es ist zu Anfang sehr idyllisch, die Grosseltern welche auf die Enkelkinder der Töchter aufpassen damit diese mit ihren Ehemännern Urlaub machen können. Die Kinder werden abgeholt und dann läutet das Telefon, vorbei ist die Idylle .

Dann geht es gleich mit einem Mord und einer etwas klapprigen Flucht los.
Man fragt sich warum erschießt eine Mutter und Ehefrau ihren geliebten Ehemann?
Leider kommt für mich die Geschichte um Agneta etwas zu kurz.

Es rückt stattdessen die Polizistin Sara in den Mittelpunkt, sie ist eine Freundin der Familie, sie war als Kind mit den Schwestern Bromans befreundet, ihre Mutter hatte für die Bromans gearbeitet und sie wohnten dort im Gästehaus.
Die ganze Geschichte um die Kindheit damals, ihr Leben, ihre Jugend wie ihr jetziges Familienleben und ihre Probleme sind sehr langatmig!
Sie hat quasi nicht mit den Ermittlungen zutun und löst den Fall dann fast im Alleingang, weil ihre Kollegen nicht auf sie hören, etwas sehr komisch zumal ich hoffe das bei jeder Polizei da doch gewissenhafter gearbeitet wird .

So jetzt kommt leider ein Spoiler, aber sowas sollte man vorab wissen um was es wirklich geht und sollte auch im Klapptext stehen, die Geschichte und das eigentliche Thema sind "Der kalte Krieg" die Stasi und die Geschichte der DDR zu Schweden .
Man muss sich für diese Art der Geschichte interessieren und auch eine Vorbildung haben, sonst wird dieses Thema sehr schwierig und verlangt einem viel ab . Zumindest war es bei mir so, den für solche Politischen Themen interessiere ich mich nicht!
Deshalb konnte mich das Buch auch nicht abholen und mitreißen und ich musste mich wirklich durchkämpfen .

Es dauert wirklich bis so ca 20ig Seiten vor Ende bis es wieder richtig spannend wird und es gibt dann auch einige Enthüllungen und Wendungen mit denen man nicht rechnet!

Es ist leider sehr schade das es dazwischen, außer wenn von Agneta die rede ist, es eher dahindümpelt und nicht wirklich spannend ist, weil vieles sehr in die Länge gezogen wird und erklärt wird, hätte man davon Abstand genommen wäre das Buch zwar kürzer aber dafür spannender!
Also ich denke nicht das ich die anderen beiden Teile lesen werde, da es nicht mein Thema ist, wobei doch einige Fragen offen bleiben also wer weiß!

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Nicht wie erwartet

5

Das Ehepaar Broman lebt sehr idyllisch in ihrem Haus mit Garten und Seezugang. Jahrelang war Stellan Broman ein gefeierter Fernsehstar, praktisch jeder in Schweden kannte ihn, er war Botschafter des Landes, ...

Das Ehepaar Broman lebt sehr idyllisch in ihrem Haus mit Garten und Seezugang. Jahrelang war Stellan Broman ein gefeierter Fernsehstar, praktisch jeder in Schweden kannte ihn, er war Botschafter des Landes, hatte Kontakte in höchste Kreise, Freunde in Politik und Kultur, seine Feste waren legendär. Jetzt ist er tot, seine Ehefrau Agneta verschwunden und all das nach einem mysteriösen Telefonanruf, bei dem nur ein Name genannt wurde, Geiger.

Der Thriller ködert den Leser über den Klappentext, in dem er ein sogenanntes "Schläferszenario" beschreibt. Jemand erhält einen Anruf, woraufhin sich eine Kette von Ereignissen in Gang setzt. Ein Szenario, dass man aus Spionagethrillern der achtziger Jahre noch gut in Erinnerung hat, das aber sicher auch heute noch Aktualität besitzt, bedenkt man die terroristische Entwicklung zb im Nahen Osten. Leider geht das Buch dann in eine ganz andere Richtung, als erwartet, landet man doch im Lauf der Geschichte tief im Sumpf aus kaltem Krieg, DDR und Stasi.

Schwedenkrimis sind oft eher schwer und bedrückend, auch für dieses Buch trifft das durchaus zu, wobei das hier sowohl aus Teilen der Geschichte an sich herrührt, wie auch aus den Figuren. Die Figuren sind vielschichtig und undurchsichtig im negativen Sinne, ihr Handeln oft abscheulich, teilweise nur bedingt nachvollziehbar. Die Ermittlungen zum Fall bringen Ereignisse ans Licht, die den Leser schlucken lassen. Ich bin nicht naiv und mir ist durchaus bewusst, dass solche Methoden tatsächlich angewandt wurden. Leider ist nicht ersichtlich, ob der Autor hier auf reale Rechercheergebnisse zurück greift, oder es sich komplett um Fiktion handelt. Was mich verwundert und auch etwas gestört hat, ist der Zeitpunkt des Buches. Warum kommt der Autor jetzt mit einem Thema, das dreißig Jahre in der Vergangenheit lieg und dessen Protagonisten lange das Rentenalter erreicht haben? Will der Autor auf immer noch bestehende Gefahren hinweisen, auf real existierende Bedrohungen, oder einfach nur den Blick zurück auf eine dunkle Epoche richten?

Schon die klassischen Spionagethriller von Ken Follett, oder John le Carre, konnten mich nie wirklich begeistern. Ich mochte diese ganzen politischen Verwicklungen nie besonders und konnte mich nie mit den Methoden, dem Fanatismus, dieser - der Zweck heiligt die Mittel und nur unsere Ziele sind die einzig hehren Ziele - Mentalität anfreunden. Mir geht dieses Buch zu sehr in diese Richtung und das fand ich, trotz der Brisanz, eher ermüdend, Spannung ist nur punktuell vorhanden, die Geschehnisse sind undurchsichtig, die Auflösung zwar überraschend, aber für mich wenig plausibel. Hierzu muss sich aber jeder sein eigenes Urteil bilden.

Das Buch ist wohl als Beginn einer Reihe angelegt. Wenn es weitere Bücher gibt, dann sicher mit Komissarin Sara Nowak. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, wie das unter diesem Titel funktionieren soll, den Geigers Geschichte ist für mich eigentlich auserzählt.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Thriller oder Dokumentation?

8

Stellan Broman wird in seinem Haus erschossen, von seiner eigenen Frau. Was steckt dahinter, was hat das alles mit dem kalten Krieg zu tun? Diesen und weiteren Fragen geht Sara Nowak nach.

Der Thriller ...

Stellan Broman wird in seinem Haus erschossen, von seiner eigenen Frau. Was steckt dahinter, was hat das alles mit dem kalten Krieg zu tun? Diesen und weiteren Fragen geht Sara Nowak nach.

Der Thriller hat am Anfang diesen Namen auch verdient , Anfangs spannend, schwenkt er im Mittelteil immer stärker in Richtung Dokumentation. Der kalte Krieg, Spionageringe und Gegenspionage, und dazwischen eine Ermittlerin die ihre eigenen Probleme hat, mit sich mit Ihrer Familie, mit Kollegen. Mir persönlich hat der Thriller im Mittelteil zu viel Spannung verloren, es wurde zu viel über Sara und ihre Vergangenheit, über die Stasi, den KGB und andere Geheimdienste geschrieben. Hier muss man dem Autor zugute halten, das er alle Fakten sehr gründlich rechergiert hat und diese in seinem Stil auch gut zu Papier bringt, allerdings für mich etwas zu ausladend.
Der eigentliche Fall geriet immer mehr in den Hintergrund, auch weil Sara´s eigene Probleme zu stark in den Vordergrund rücken. Es ist zwar schön etwas über den Grund des Handelns der Personen zu erfahren aber auch hier ist mir persönlich zu Ausladend dargelegt. Im Schlussteil zieht der Autor dann den Spannungsbogen wieder an, was ihm durchaus auch gut gelingt mit sehr unvorhersehbaren Wendungen, bevor zum Schluss sich das gesamte Blatt dreht.
Das Cover erschliest sich mir persönlich eher weniger, da das Buch mitten im Sommer spielt, evtl. soll es eine Anspielung auf den kalten Krieg sein, was aber eher eine Vermutung meiner Seits ist.

Das Buch an sich war gut rechergiert, verliert sich dadurch aber in zu vielen kleinen Details, etwas weniger hätte der Handlung und der Spannung bestimmt nicht geschadet. Wenn jemandem das Thema Spionage und kalter Krieg liegt, ein sehr gutes Buch ansonsten eher weniger.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Irreführender Klappentext - eher Politkrimi über den Kalten Krieg, die DDR und die Stasi

9

"Geiger" von Gustaf Skördeman ist im März 2021 als Taschenbuch mit 496 Seiten bei Lübbe erschienen.

Das Buch beginnt total spannend:
Bei den Bromans klingelt das Festnetztelefon. Agneta, die gerade ihre ...

"Geiger" von Gustaf Skördeman ist im März 2021 als Taschenbuch mit 496 Seiten bei Lübbe erschienen.

Das Buch beginnt total spannend:
Bei den Bromans klingelt das Festnetztelefon. Agneta, die gerade ihre Töchter und Enkelkinder verabschiedet hat und die Autos gerade vom Hof rollen sieht, nimmt den Hörer ab, lauscht, und nachdem ihr Gegenüber nichts als "Geiger" gesagt hat, legt sie wieder auf, holt ihre Pistole und erschießt ihren Mann Stellan. Einfach so. Mitten in den Kopf. Dann verschwindet sie.
Nach dem Auffinden des toten Stellan, der vor seiner Pensionierung ein beliebter schwedischer Fernsehmoderator war, wird Sara Nowak zur Aufklärung des Falles hinzugezogen. Sara ist eigentlich Kommissarin bei der Sitte, ist aber quasi bei den Bromans aufgewachsen und kennt die Familie gut. Was liegt hier bloß im Argen?

Nach meinem Empfinden kann der Autor den anfangs erschaffenen Spannungsbogen überhaupt nicht halten und die Story entpuppt sich nicht wie angegeben als Thriller, sondern vielmehr als Politkrimi, der den Kalten Krieg, die ehemalige DDR und die Machenschaften der Stasi thematisiert.
Leider wurde das im Klappentext mit keiner Silbe erwähnt und auch wenn man in den Anfang hineinliest geht man mit vollkommen anderen Erwartungen an das Buch heran.

Es stellt sich heraus, dass Stellan wohl ein Informant der Stasi war. Und Agneta, seine Frau, war auch nicht die nette Hausfrau und Mutter, die sie zu sein scheint.
Die ganze Familie lebte hinter einer merkwürdigen Fassade und hier ist nichts, wie es zu sein scheint.

Im Verlauf der Story kristallisieren sich noch diverse Schweinereien heraus, die im Hause der Bromans gelaufen sind, aber ich will hier nicht Spoilern.
Jedenfalls tun sich in "Geiger" so einige menschliche Abgründe auf...

So sind die Protagonisten der Familie Broman nicht eben sympathisch, aber auch Sara Nowak ist ein sehr schwieriger Charakter, der einem nicht unbedingt ans Herz wächst. Sie hat außerdem mit einigen Problemen zu kämpfen und nach und nach wird der Fall Broman für sie und ihre Familie sehr persönlich.

Das Buch lässt sich zwar flüssig und gut lesen, aber für einen Thriller ist es definitiv zu wenig spannend und für einen Politkrimi ist zuviel persönliche Geschichte der Ermittlern drin.
So ist es irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes.

Ich habe zu keinem Zeitpunkt wirklich mitgefiebert und am Ende - das zwar recht spannend wurde, aber vorher einfach zu verworren war- war ich froh, dass ich durch bin.
Der Auftakt einer Trilogie - für mich wird es aber keinen weiteren Teil der Story geben.

Kann es leider nicht weiterempfehlen. Schade.

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